Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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KSK, Frauen und die unsägliche Suggestion der Medien

Jetzt Antifeminist, Tuesday, 15.11.2011, 20:14 (vor 4787 Tagen)

Vorerst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass das Thema KSK und Frauen innerhalb kürzester Zeit zum dritten Mal zu einem Thread in diesem Forum führt.

In diesem Thread möchte ich eine Diskussion darüber anstossen, welche Rolle die Medien in diesem Affentheater einnehmen.

Ich habe mir nun einige Texte, sowohl in den Online- wie den Printmedien durchgelesen und es viel mir immer wieder auf, dass die Medien wohl absichtlich, durch Verbreitung von Halbwahrheit und auslassen bestimmter Informationen, eine ganz bestimmte Suggestion verbreiten wollen. Das fängt schon bei der Formulierung im Header von z.B dem Spiegel an. Dort heisst es:

Neue Strategie bei der Bundeswehr: Nach SPIEGEL-Informationen will die Truppe erstmals Frauen für das Kommando Spezialkräfte (KSK) anwerben.

Das stimmt so einfach nicht. Es ist vielmehr so, dass alle Frauen bisher versagten, die es versuchten. Nun muss man aber davon ausgehen, dass der Otto-Normalbürger das nicht weiss. Die Suggestion ist somit vorprogrammiert und der Formulierung nach sieht es aus, als würde Frauen ERSTMALS diese Möglichkeit offenstehen. Und es geht weiter:

Berlin - Sie sind muskelbepackt, bestens körperlich und an der Schusswaffe trainiert und bisher ausschließlich männlich: Die Kämpfer des streng geheim agierenden Kommandos Spezialkräfte (KSK). Monatelang durch Gewaltmärsche und psychologische Rollenspiele ausgebildet und gedrillt, jagen sie in Afghanistan Taliban, können jederzeit hinter feindlichen Linien agieren und stehen in ihrer Basis in Calw in Baden-Württemberg jederzeit für Geiselbefreiungen auf der ganzen Welt in Bereitschaft. Die Elitekrieger sind die Speerspitze der Bundeswehr.

Hier ist die nächste Suggestion. Kein Wort davon, dass es genau der oben beschriebene Drill ist, der es Frauen bisher unmölich machte -vollkommen gleich von welcher Konstitution sie auch waren- zu bestehen.

Und es geht weiter:

Nun bekommt der Männerclub Zuwachs: Nach Informationen des SPIEGEL will das KSK in Zukunft erstmals Frauen rekrutieren.

Wieder wird das Wörtchen erstmals im Text plaziert, spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass das kein Zufall ist, sondern genau dieser Eindruck beim unbedarften Leser entstehen soll. Gehen wir nun weiter im Text:

Speziell für verdeckte Zugriffe in Krisengebieten sollen die weiblichen Kommandosoldaten bald danach zum Einsatz bei der Eliteeinheit kommen. Mit einem speziell auf weibliche Anwärter zugeschnittenen Trainingsprogramm sollen die deutschen Elitekrieger ab Mitte 2012 mit weiblichen Kommandokräften verstärkt werden. Intern spricht die KSK von einem "Mangel an weiblichen Kompetenzen" bei der Truppe.

Das Männer in Gemächern Muslimischer Frauen nicht gerne gesehen werden ist erstmal genau das, wonach es aussieht. Einen Mangel weiblicher "Kompetenzen" bei der Truppe selbst, kann ich beim besten Willen nicht ausmachen. "Geschickt" wird dieser Umstand, dass Muslime andere Männer in Frauengemächern nicht gerne sehen umgedeutet. Frauen beim KSK führen in aller erster Linie dazu, dass die Truppe geschwächt wird. Auch wird die Truppe allenfalls quantitativ verstärkt, jedoch qualitativ eindeutig geschwächt. Hier von verstärkung zu sprechen, ist einfach nur dumm. Es wird zwar über ein speziell auf weibliche Anwärter zugeschnittenen Trainingsprogramm gesprochen, warum das so ist, sagt dem Leser aber niemand. Klar, dann wäre die Suggestion dahin, dass Frauen 1.) Erstmals die Möglichkeit haben und 2.) allesamt in der Vergangenheit durchfielen. Auch der entstandene Eindruck einer realen Verstärkung wäre dahin, das darf scheinbar nicht sein.

Weiter im Text:

Auch mögliche Aufgaben für die weiblichen Soldaten hat die KSK schon ausgemacht: Aus Sicht der Kommandeure hat die Einsatzerfahrung in muslimischen Ländern wie Afghanistan gezeigt, dass Soldatinnen bei heiklen Zugriffsmissionen und bei Durchsuchungen von meist strikt nach männlichen und weiblichen Bewohnern getrennten Gehöften deeskalierend wirken könnten. In Afghanistan wurde oft kritisiert, dass Männer in die Frauen-Bereiche der Häuser eindringen.

Was genau an diesem Absatz so absurt ist, wird erst im restlichen Text des Spiegels offenbar.

Abgespecktes Trainingsprogramm

Vorbild für die Rekrutierung beim KSK sind andere Eliteeinheiten: Die US-Spezialkommandos setzen bei ihren verdeckten Operationen bereits weibliche Kämpfer ein, die beispielsweise nach dem Sturm eines Gehöfts die Frauengemächer durchsuchen und weibliche Verdächtige befragen. Das KSK hatte sich in der Vergangenheit bei heiklen Missionen immer wieder Soldatinnen aus anderen Bundeswehreinheiten ausgeliehen.

Interessant ist, wie im Text, je nachdem welcher Eindruck erweckt werden soll, zwischen SoldatINNEN und KämpfERn hin und her gewechselt wird. Gerade die tendenziöse Berichterstattung, wie wir sie kenne, legt ja für gewöhnlich gesteigerten Wert darauf, Frauen auch rhetorisch "sichtbar" zu machen. Gerade wenn das maskuline Wort "KämpfER" fällt, auf das Wort Soldatinnen verzichtet wird und darüber hinaus nicht etwa KämferINNEN, sondern Kämpfer verwendet wird, stimmt es misstraurisch. Liest man sich den Absatz ein zweites mal durch, wird auch klar, warum. Es soll ein Eindruck der gleichwertigkeit und gleichwertigen Teilhabe an den eigentlichen Operationen, also da, wo wirklich gekämpft wird, entstehen. Nur geht das furchtbar in die Hose, um genauer zu sein, sogar im selben Satz. Wir haben hier also verdeckte Operationen, mit weiblichen "Kämpfern", die, so schildert der spiegel, überhaupt nicht kämpfen, sondern erst NACH der eigentlichen Operation eintrudeln, wenn alles sicher ist. Auch erschliesst mir nicht, wie so eine Operation in Zukunft denn ablaufen soll. KSK stürmt Gebäude und fragt die anwesenden Taliban vorher, in welchen Zimmern denn die Frauen sind? Mit Sicherheit nicht. Dass heisst, auch in Zukunft werden die Zimmer der Frauen zuallerst von männlichen KSK-Kämfern gestürmt, alles andere ergibt einfach keinen Sinn. Allein zum zwecke der Befragung also, soll es die KSK sein. Hört sich seltsam an, ist aber scheinbar so.

gehen wir weiter im Text:

Die Aufnahmeprüfung der KSK führt die männlichen Anwärter der Eliteeinheit mit Gewaltmärschen und psychologischen Tests an den Rand der körperlichen und seelischen Belastbarkeit. Für die weiblichen Rekruten soll das Programm leicht abgespeckt werden.

Hier wird abermals versucht, auf dem Rücken der männlichen KSK-Soldaten, Frauen gut aussehen zu lassen. Zuerst wird auf eindrückliche Weise dargelegt, wie hart die Ausbildung der männlichen Soldaten ist und wie schwer es selbst für gestandene Männer sein muss, diese überhaupt zu bestehen. Nur einen Satz später, wird jedoch alles durch das Wörtchen "leicht" relativiert. Zuerst meint das Wörtchen leicht genau das, was es beduetet. Im Grunde nicht der Rede wert, so würde zumindest ich es interpretieren. Das kann aber kaum sein, bedeutet es doch, dass all die Frauen, die in der Vergangenheit scheiterten, nur haarscharf nicht bestanden. Dann aber hätte wenigstens eine es mal schaffen müssen. Wir wir aber wissen, ist dem nicht so. Das kann nur bedeuten, dass selbst mit leicht abgespecktem Programm, es kaum einer Frau gelingen wird zu bestehen. Damit würde das ganze Projekt überhaupt keinen Sinn mehr machen. Was also mit "leicht" abgespeckt genau gemaint ist, bleibt der Phantasie des Lesersers überlassen. Ich zumindest, ahne es schon.

Am Ende wird es vollkommen abstrus:

Bei den Zugriffen sollen sie nicht in der ersten Reihe mitkämpfen, sondern vor allem bei der Informationsgewinnung und den Vernehmungen von Verdächtigen helfen.

weiter heisst es:

Zwar haben die Elitesoldaten schon mehrmals gesuchte Taliban festgenommen, die an Anschlägen gegen die Bundeswehr beteiligt waren. An gezielten Tötungen von Taliban, wie durch die US-Armee, nimmt das KSK nicht teil.

Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Wir brauchen also weibliche "KSK-Elite-KämpferINNEN", die nicht in der ersten Reihe mitKÄMFEN, eigentlich überhaupt nicht kämpfen sollen, für Operationen in Aghanistan, bei denen, so teilt SPON am Ende mit, überhaupt niemand aus den Reihen der KSK wirklich kämpft?? WOZU BRAUCHEN WIR JETZT NOCHMAL FRAUEN IN DER KSK?

Natürlich ist mir klar, dass auch eine Festnahme heikel werden kann. Nur ist das überhaupt nicht mehr das, was uns einige Absätze weiter oben aufgetischt wurde. Ich hege langsam den Verdacht, dass es überhaupt nicht um Afghanistan geht, sonder nur ein weiters Affentheater für und um Frauen ist. Es scheint, als ob Frauen nun über ein Alibi Zugang in KSK erhalten sollen. Sicher bin ich mir nicht, aber so sieht es zumindest aus.


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