Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die unterste Talsole - durchschritten?

Beelzebub, Friday, 07.07.2006, 01:57 (vor 6713 Tagen)
bearbeitet von Beelzebub, Friday, 07.07.2006, 02:04

Tach Leute,

Scipio hat heute hier den Mösenkriecher Prof. Dieter Otten als seinen Lieblingspudel bezeichnet. Ich habe jemanden gefunden, der ihm diesen Rang streitig machen könnte.

In der online Ausgabe einer Schweizer Wochenzeitung WOZ ? scheint eine Art Pendant zur deutschen ?taz? auf Wochenzeitungsbasis zu sein ? findet sich aus Anlass des 25jährigen Jubiläums ein auf seine Art lesenswerter Artikel zum Thema "Männerforschung" (vor dem Anklicken bequem hinsetzen und dreimal tief durchatmen, es ist starker Tobak), geschrieben von einem Mann mit dem schön passenden Namen Kuno Trüeb, ganz offenbar ein notorischer Masochist, der, wie es aussieht, seine "wissenschaftlichen" Abhandlungen nur mit einer Hand tippt ? die andere ist anderweits beschäftigt.

Insbesondere der Forderungskatalog (den er von einem gleichgesinnten Perversling übernommen hat) anfangs des Artikels, gleich nach den einleitenden Unterwürfigkeitsbekundungen, offenbart ein bedenkliches Ausmaß an schmutziger Phantasie, die ich mir erlaubt habe, in Einschüben sichtbar zu machen.

"- Männer dürfen feministische Theorie nicht zu vereinnahmen suchen. Sie sollen die Autonomie der Frauenforschung respektieren, ohne eine entsprechende Autonomie für Männerstudien anzustreben."

Ja Herrin, wirf deinen nichtswürdigen Sklaven ins finsterste Verlies und verriegle die Tür dreifach!

"- Die kritische Auseinandersetzung mit Männern muss grundsätzlich allen, Frauen wie Männern, offen stehen. Kritik von Frauen ist zu begrüssen."

Göttliche Gebieterin, nenne mich das was ich bin: wertloser Dreck unter deinem Absatz, ein Nichts, ein verschwindendes Molekül von etwas, das du ausgespuckt hast!

"- Die Hauptaufgabe der Männerforschung besteht in der Entwicklung einer Kritik männlicher Praxis unter Zuhilfenahme feministischer Theorie, nicht in der Entwicklung einer Feminismuskritik. Das kritische Ziel (target) sind die Männer und ihr Diskurs, nicht Frauen oder Feminismus."

Herrin, wie viele von meinesgleichen muss ich zwingen, vor Dir im Staub zu knien, auf das du mich nicht dahinraffst in deinem gerechten Zorn und zermalmst in deiner Göttlichkeit?

"- Alle feministischen Ansätze - gerade auch die besonders männerkritischen - sollen zur Kenntnis genommen werden."

Du nennst mich ein Stück Scheiße oh Gebieterin? Nein, niemals habe ich Unwürdiger ein solch zärtliches Kompliment verdient!

"- Die Forschungspraxis, das heisst die Institutionen, Spielregeln und Umgangsformen in Lehre und Forschung sind in die Kritik einzubeziehen."

Zerschmettere mich, oh große Gebieterin, sollte ich jemals ein anderes als DEIN Gebot befolgen!

"- Männerforscher müssen ihre Studien auf ihre persönliche Erfahrung gründen und das Privatleben entsprechend gestalten."

Dein grimmiger Zorn mag mich in tausend Fetzen reißen, sollte ich es je wieder wagen, anders als gebeugt und auf Knien rutschend mein wertloses Dasein zu fristen!


Aber mal im Ernst, man kennt solche traurigen Gestalten in der Wissenschaft ja aus totalitären Regimen, wo sie, ganz wie gewünscht, den "wissenschaftlichen Beweis" für die "Minderwertigkeit der jüdischen Untermenschen", die "natürliche Überlegenheit der arischen Herrenrasse" oder den "vorausberechenbaren unabwendbaren Sieg des Sozialismus" erbracht haben. Immerhin kann man zugunsten dieser "Wissenschaftler" noch vorbringen, dass sie das taten, weil sie ihren Job retten wollten oder gar tun mussten, um ihr Leben oder das ihrer Familie zu schützen ? aber was treibt unseren trüeben Männerforscher? Befindet sich die einzige wirkliche Demokratie Europas etwa so fest im Würgegriff femifaschistischen Abschaums, dass dieser Wissenschaftler nach Belieben in das Raster seiner widerwärtigen Ideologie pressen kann?

Immerhin, ein Positives ist hier, wie ich finde, auch zu sehen, oder doch wenigstens zu ahnen: das trüebe Geseich markiert einen absoluten Tiefpunkt, von dem aus es nur noch aufwärts gehen kann. Und ein wenig aufwärts ist es ja auch gegangen. Als vorgenannte femifaschistische Dummseicherei vor 17 Jahren in die Welt gesetzt wurde, war von feminismuskritischer Männerbewegung eher was zu ahnen als zu sehen ? jetzt gibt es immerhin schon mal so was.

Mag der Weg zu einer wirklichen Gleichberechtigung der Geschlechter auch noch weit sein ? der erste Schritt, mit dem bekanntlich auch die längste Reise beginnt, ist getan.

Noch viele sind nötig ? und genau so viele werden folgen.


Beelzebub *optimistisch*

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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