Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was ist Dummheit?

Chato, Thursday, 03.12.2009, 02:45 (vor 5473 Tagen) @ Nihilator
bearbeitet von Chato, Thursday, 03.12.2009, 02:49

N'abend Nihi!

"Wenn nun aber Religion und Politik untrennbar miteinander verbunden
ist, wie im Islam, dann werden plötzlich politische Symbole als religiöse
gewertet. Das Minarett ist ein poltisches Symbol und kennzeichnet erobertes
Terrain. Die meisten Moscheen existieren ohne dieses politische Symbol,
ohne die religiöse Funktion einzubüssen. Deshalb ist ein Minarett-Verbot
in keiner Weise eine Beschneidung der Religionsfreiheit."


Alle, die jetzt "Religionsfreiheit" und "Menschenrechte" blöken, argumentieren
höchst unredlich, und die meisten davon dürften das auch wissen.

So ist es. Allerdings "argumentieren" solche Leute ja nicht, sondern sie kläffen bloß, d.h. sie tun, gefragt oder ungefragt, kund, was sie so alles finden und meinen, begründen das Zeug aber entweder aus Prinzip nicht oder halt nicht in der Sache, sondern mit der persönlichen Abwertung, der Andere sei "ein XYZ". Sie interessieren sich überhaupt nicht dafür, was der Andere in der Sache eigentlich für Begründungen vorzubringen hat. Die werden bis ins Groteske schlicht und einfach ignoriert. In ihrer narzißtischen Selbstwahrnehmung halten sie das dann für unüberwindbare Stärke und sind mächtig stolz auf sich selbst. Dabei macht jeder blöde Köter, der sein Chappi als Hofhund verdient, auch nichts anderes.

Der Unterschied: der Köter kann das nicht anders, denn er ist eben bloß ein Köter, für den die momentanen Stimmungen aus seinem Zwischenhirn die einzige Wirklichkeit darstellen, die er zu erleben fähig ist. Über sie nachdenken kann er nicht. Ein Mensch, der sich wie ein blöder Köter aufführt, könnte es hingegen tun. Aber er tut es nicht. Warum? Weil er nicht will!

Das nennt man Dummheit. Es stimmt zwar, wie du sagst, daß die meisten genau wissen dürften, wie unredlich sie sind. Aber sie wollen es eben nicht wissen. Und deshalb "wissen" sie es tatsächlich nicht. Dummheit ist die bewußte Einwilligung eines Menschen in die eigene Verblödung. Das Wesen dieser Einwilligung ist die Zustimmung zur Lüge als Lebensprinzip. Mit der Zeit geht das vollständig ins eigene Wesen über, d.h. man lügt immerzu und aus Prinzip, bis einem das nicht mehr bewußt ist. Dann ist das Lügen zur eigenen Natur geworden. So jemand ist auch von außen seinerseits mit beliebigen Lügen manipulierbar. Das einzig verbliebene Kriterium für ihn ist ja, ob er sich wohlfühlt. Damit ist er willenloser Sklave eines jeden geworden, der dieses Gefühl in ihm hervorzurufen versteht. Wenn das kollektiv geschieht (Götzenkiste!), dann lassen sich ganze Völker sehenden Auges und bei hellem Tageslicht in den eigenen Untergang jagen. Und sie fühlen sich glänzend beim eigenen Tod: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz!"

Die Dummheit gehört bekanntlich zu den Todsünden. Das hat seinen guten Grund. Dummheit ist deshalb so schwerst schuldhaft, weil sie auf der bewußten persönlichen Entscheidung beruht, eben dumm zu sein. Dummheit ist kein äußeres Schicksal wie etwa der Schwachsinn, mit dem sie rein gar nichts zu tun hat, sondern eine freie Entscheidung. Dummheit ist eine Stumpfheit des Herzens, das meint eine apathische Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit. Die ínteressiert den Dummen schlicht und einfach nicht. Weil er sich bei Lüge besser fühlt, lügt er eben, ohne die Spur eines Problems damit zu haben. Und weil er auf diese Weise flugs dahin gelangt, sich überhaupt nur noch bei der Lüge wohlzufühlen - und bei jeder zufälligen Annäherung an die Wahrheit extrem unwohl - lügt er immer und fühlt sich auch nur noch in Umgebungen wohl, in denen immerzu und in einem fort gelogen wird. Deswegen ist unsere heutige Welt für derart viele Menschen derart attraktiv.

Das ist natürlich im allerdirektesten Wortsinne tödlich. Aber diese Tödlichkeit ist für den Dummen eben nicht mehr wahrnehmbar, denn sie ist ja wahr und eine Tatsache. Tatsachen und die Wahrheit jedoch lösen beim Dummen starkes Unwohlsein, in diesem Fall sogar extreme Panik aus. Genau dieser Panik wegen ist diese Panik für ihn unwahrnehmbar. Damit ist die geistige Entwicklung zu einer gottlosen Gesellschaft, wie wir das in den letzten 40 Jahren beobachten mußten, dem Wesen nach beschrieben und auf den Punkt gebracht. Das ist ein unrettbarer und unheilbarer Zustand. Eine Gesellschaft, die so tickt, verreckt blitzarig in allerkürzester Zeit. Es gibt nichts, was man dagegen unternehmen könnte: Ein unabwendbares - und letztlich gnädiges Schicksal.

Da kann man mal wieder sehen, wie gut es für uns Menschen ist, daß wir Menschen sterblich sind. Stell dir vor, wir wären es nicht: Dann wäre die Dummheit ewig und unvergänglich. So einen Zustand nennt man "die Hölle". Es ist nicht gut, in die Hölle zu kommen, gell? Um wievieles schlimmer ist es, für immer in ihr zu bleiben? Auch darauf hat der Dumme natürlich eine Antwort: "Wenn ich tot bin, ist alles vorbei!" Was aber wird er machen, wenn danach das Licht wieder angeht?

Ich weiß es: Er wird diese Tatsache einfach in alle Ewigkeit ignorieren.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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