Fall Kachelmann: Ein Schweizer legt sich mit einer deutschen Behörde an, nun sitzt...
... er wg. was anderem in U-Haft.
Verschwörung?
Urteilt selbst:
Wetterdienst* als "Privat-DDR"
Ein bizarrer Streit um Unwetterwarnungen wird zurzeit vor Gericht ausgetragen: Der Deutsche Wetterdienst hat Jörg Kachelmann verklagt, weil dieser unnötigerweise zu oft vor Unwettern warne.
Kachelmann reagierte auf die Kritik jetzt mit dem Vorwurf, der DWD wolle "eine Art Privat-DDR" errichten, in der die Behörde immer Recht habe. Er sei zuversichtlich, dass die Regierung "diese seltsame Behörde" genauer unter die Lupe nehmen werde.
Éine Behörde "außer Rand und Band"
Kachelmann als Gründer und Geschäftsführer von Meteomedia wies den Vorwurf zurück, Wettergefahren unnötig zu dramatisieren. Er hielt dem DWD frühere Fehlleistungen wie beim Orkan "Lothar" oder der Elbeflut vor. Die Behörde wirke wie "außer Rand und Band", sagte der Betreiber der "Unwetterzentrale".
Dem DWD pfeift schon länger ein schärferer Wind um die Ohren. So hatten Bundesfinanz- und verkehrsministerium, als übergeordnete Behörde, dem Dienst 2003 einen harten Sparkurs verordnet. So muss der DWD bis 2010 seine Mitarbeiterzahl von 3400 um 1000 reduzieren.
Im Jahr zuvor wurde dem DWD die ARD-Wettervorhersage Wegen einer Kommunikationspanne wurde die Warnung vor dem Sturm "Anna" nicht an den Hessischen Rundfunk weitergegeben. Die vom HR produzierten Wetterberichte von Tagesschau und Tagesthemen hatten folglich keine Sturmwarnung verbreitet. Bei dem Sturm waren drei Menschen ums Leben gekommen. Die ARD hatte wegen der Panne, ihre Wettervorhersage an Kachelmanns Meteomedia vergeben.
http://www.stern.de/panorama/vorhersage-streit-wetterdienst-als-privat-ddr-557621.html
«Wir kämpfen für das Single-Voice-Prinzip>, sagte dagegen DWD-Vorstand Hans-Gerd Nitz. Seine Behörde sei gesetzlich zuständig für amtliche Warnungen. Die privaten Anbieter, allen voran Meteomedia, sollten deshalb ausschließlich die Unwetterwarnungen des DWD verbreiten. Dieser Forderung hatte sich jüngst auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) angeschlossen, in dessen Aufgabenbereich der Wetterdienst fällt.
Kachelmann hält davon gar nichts. Er verweist auf das starke Interesse an Unwetterwarnungen von Meteomedia: «Wenn der DWD das so machen würde wie er es machen müsste, dann würden ja nicht reihenweise Behörden und Feuerwehren auf uns zukommen und sagen, 'bitte schickt uns eure Warnungen'>, sagte er.
Die Haltung des DWD wertet Kachelmann als Versuch, «das Denken und die freie Marktwirtschaft gleichzeitig auszuschalten>. Denn die Behörden wollten unterschiedliche Meinungen haben, die sie dann selber beurteilen könnten.
Dennoch findet Nitz, dass das Katastrophenwarn-Management weltweit eine staatliche Aufgabe sei, in der es einfach keinen Wettbewerb geben könne.
http://www.netzeitung.de/wetter/393499.html
*Anmerkung: Der Deutsche Wetterdienst ist eine teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
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