Abnormes für den Übergang zur Barbarei
Hannah Arendt hat in ihrer berühmten Analyse totalitärer Herrschaftsformen intuitiv erkannt, dass sich der Zerfall bürgerlicher Demokratie und die kommende gesellschaftliche Katastrophe durch eine eigenartige Häufung von randständigen Existenzen in staatsrepräsentativen Ämtern ankündigt. Sie verweist explizit auf sexuelle Außenseiter wie die "invertierten" Männer, wie sie mit tiefer Abscheu die Homosexuellen nannte. Frauen und Farbige gehören ebenso dazu, denn sie repräsentieren weder die herrschende Klasse, noch deren geschichtliche Kontinuität. Wenn sie recht hat, kündigt allein die Personnage der Staatsmafia den Übergang in Diktatur und Tyrannei an. Diese wird dann allerdings wieder durch Männer ausgeübt.
Weshalb der normale Mann in der Übergangsperiode wie ein Schatten verschwindet, dieses Rätsel konnte auch Hannah Arendt nicht lösen. Möglicherweise stehen Männer nicht für gesellschaftliche Desintegration und sind überhaupt schlechtere Schauspieler in der karnevalesken Übergangsperiode zur totalitären Herrschaft. Sie vermeiden ja schon im zivilen Leben eine bunte Kostümierung;
Weiblichkeit und Homosexualität sind Türöffner der Barbarei. Hat eine sehr kluge Frau gemeint
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- Brasilien, USA -
Kurti,
01.11.2010, 21:43
- Brasilien, USA - Bernd Eckenfels, 01.11.2010, 22:20
- Abnormes für den Übergang zur Barbarei -
Cardillaq,
01.11.2010, 22:55
- Hauptsache du glaubst dran - b, 01.11.2010, 23:10
- Abnormes für den Übergang zur Barbarei - Kurti, 02.11.2010, 02:22