Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein Musterbeispiel des Fehlens demokratischer Kultur

Bero, Wednesday, 13.04.2011, 00:06 (vor 5370 Tagen) @ Mösenklatscher

Also, ich fand die Beiträge vom Kuhn in mancherlei Hinsicht schon etwas
überspannt bis tendenziell populistisch mißglückt, aber das deutsche
Abziehbild macht es irgndwie noch eine Nummer ungeschickter.

Was ist denn an populistisch falsch? Das wurde doch als das Erfolgsmodell IGAF immer so gelobt? In meinen Augen zu Recht. Mit der sachlich-nüchternen MANNdat-Art lockt man in unserer Mediokratie eben keinen hinter dem Ofen hervor, der nicht ohnehin mit der Thematik befasst ist.

Ausserdem ist dieser Vorwurf nun gerade Kuhn nicht zu machen, der immer wieder in Interviews zurückgerudert ist, es als "krank" bezeichnete, Frauenhausadressen zu veröffentlichen, voll und ganz für Gleichberechtigung sei usw. Diese Einschätzung gebührt doch wohl eher Manifold und Manhood (was keine Kritik sein soll, im Gegenteil).

Der einzige Vorwurf, der aus meiner Sicht IGAFD zu machen ist, ist, dass es eine Einmann-Show ist (Und auch hier gibt es den durchaus berechtigten Einwand, wenn er es nicht macht, macht keiner was. Meckern können alle, etwas beitragen nicht alle).
Anders als beim Schweizer Vorbild kristallisiert sich die Programmatik nicht von unten nach oben, sondern wird vom (durchaus äusserst wortgewandten) Chef ausgearbeitet und dann allen Interessenten vorgestellt. Alles heimlich und leise, ebenso wie die Gründung. Auf Nachfrage sei das dann eine "Diskussionsbasis", konstruktive Diskussion findet aber nicht statt. Es ist noch in Ordnung, wenn ein Privatuser hier mal beleidigend wird, von einem offiziellen Vertreter dieser Organisation allerdings nicht mehr. Der Mann hat wahnsinnig viel geleistet mit seine Beiträgen zur Wikimannia und dem Handbuch Familienzerstörung, aber vielleicht dabei auch etwas die Bodenhaftung verloren?

Es zeigt sich hier ein sattsam bekanntes Problem. Auch andere deutsche Männerrechtler haben solches etwas narzisstisches Verhalten gezeigt (erinnert sei an Arne und Eugen). Kritik und andere Meinungen gelten grundsätzlich als "ans Bein pissen" und werden mit den schärfsten zur Verfügung stehenden Mitteln niedergekämpft. Zweifel am Führer sind nicht erlaubt. Schon gar nicht wird der Versuch unternommen, aus der Unmenge an Informationen und Gedanken, die hier gepostet werden - und wir haben hochkarätige Schreiber mit wirklich genialen Beiträgen, nicht alle immer, aber viele mit "Sternstunden" - produktiv etwas zu destillieren.

Es zeigt sich hier, dass das seit Jahrzehnten diktaturgeplagte Deutschland, ganz anders als in seiner Selbsteinschätzung, leider überhaupt keine echte demokratische Kultur entwickelt hat. Wie auch? Das können wir in der Tat von den Schweizern lernen. In der IGAF-CH gibt es sicher auch - sogar gravierende - Differenzen, aber bisher keine Todfeinde (soweit ich weiss). Auch die forenkundigen "Todfeindschaften" mit Schweizer IGAFlern haben auf der anderen Seite immer einen Bundesdeutschen. Ist das überhaupt schon einmal jemandem aufgefallen? Ich muss hinzufügen, dass ich dem neuen IGAFD-Führer nun gerade diese Fähigkeiten ausdrücklich zugetraut hatte - bisher.

Denkt mal drüber nach. Und zwar alle, egal, wie ihr zum "Familienoberhaupt" steht. Einsicht ist wirklich der allerallererste Schritt zur Besserung


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