Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Versuch eines Überblicks

DvB, Monday, 09.04.2012, 05:42 (vor 4614 Tagen) @ Robert

"Jeder" weiss ganz genau, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, nicht
wahr? ;-)

Hurz.

Aber wir sind Männer, und mögen kein "Geschwurbel" und "Geraune",

Raunen ist der Wortstamm für Runen. Na klar mag ich die. :o

sondern halten es eher mit Wittgenstein:

Nö. Der war ein Jude.

"Was man sagen kann, kann man auch klar sagen!"

Dümmliche jüdische Propaganda.

(zumindest in dem Punkt).

Schön wärs.

Also, wer hat ne vernünftige (und mehrheitsfähige) Definition?

"Vernünftig" UND "mehrheitsfähig" geht nicht.

(ich möchte endlich wissen, ob ich "links" oder "rechts" bin ;-) )

Du bist links.

PS: mir persönlich ist eher die Unterscheidung wichtig, wieweit sich der
Staat ins Leben seiner Bürger einmischen und dort regulieren darf/soll.
Das steht aber offenbar ausserhalb dieses "Links-Rechts-Schemas", denn die
"Staatsbefürworter" finden sich in beiden Ecken ...

Die Staatsbefürworter stehen an allen möglichen Fronten. Nur an der anarchistischen nicht. Die wird allerdings - wie alles Unlinke - von Linken als rechts deklariert.

Das ist auch eines der Hauptmerkmale von links und rechts: halbwegs umreißen läßt sich nur, was links ist (anhand desssen, was Leute/Strömungen unter dieser Eigenbezeichnung so an Thesen aufgestellt und Taten durchgeführt hat) - "rechts" ist dann einfach alles Unlinke, was von Linken eben als "rechts" deklariert und von manchen auch als Eigenbezeichnung übernommen wird.

Etymologisch stammen die Begriffe "links" und "rechts" als politische Begriffe von der parlamentarischen Sitzordnung in der "Assemblée nationale législative" vom 1. Oktober 1791 bis zum 21. September 1792. Dabei saßen links die Jakobiner (sozusagen die Urbolschewiken), rechts die Feuillants (Liberale und Adlige) und mittig die Unabhängigen ("Konstitutionalisten").

Alle späteren Zuschreibungen sind letztlich nur Metaphern darauf - auch wenn aus lauter Doofheit, sowie ebenso auch aus Berechnung der rhetorischen Zuschreiber die Übertragung oft unstimmig war. Und diese dümmliche Zuschreiberei hat "sich" bis heute massiv verselbständigt.

Im Zuge der politischen Entwicklung haben sich die Linken ja recht frühzeitig in einen radikalen und einen gemäßigten Flügel aufgespalten. Weil, nachdem die Jakobiner ihr erstes Blutbad angerichtet hatten, sie erstmal selber weitgehend ausgerottet wurden. Dann gabs quasi die ersten "Linksliberalen", später als sozialdemokrötische Partei. Liberal war -und ist bis heute- daran natürlich gar nichts; aber Linke gibts seither trotzdem in diesen beiden Hauptausführungen (die sich letztlich nur in der Taktik demokrötisch/republikanisch oder diktatorisch unterscheiden). Mittlerweile gibt es in der parlamentarischen Landschaft Liberale so gut wie gar nicht mehr und Linksliberale beschränken sich nicht auf die SPD - was sich als liberal ausgibt, ist heute faktisch links. (Und Adlige kommen sowieso nicht mehr vor.) Und deren Taktiken haben sich bishin zur völligen Beliebigkeit entwickelt. (Im Prinzip getreu der Empfehlung Sun Tzus: 'Sei formlos.' Was formlos ist, was nicht greifbar ist, was am besten nicht einmal benennbar ist, das kann man auch nicht angreifen. Deswegen jaulen die Linken vielfach bereits schon auf, wenn sie nur als Linke bezeichnet werden. Deswegen wird die Unterscheidung in Links und Rechts als überkommen, nicht mehr zutreffend oder auch "egal" hingestellt.) Heutzutage ist es völlig normal für einen Linken, in einem Halbsatz irgendwas Obskures und schon im zweiten Halbsatz das direkte (und ebenso obskure) Gegenteil zu behaupten.

Kurz gesagt: Idiotie ist links - und "rechts" ist jeder, der was dagegen sagt (selbst wenns ein anderer Linker mit irgend ner anderen Idiotie ist).

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