Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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es gibt noch viel zu tun - und zu erleiden

Thomas Lentze, Thursday, 08.06.2006, 02:27 (vor 6687 Tagen) @ DschinDschin

Niemand kann die Zukunft voraussagen, aber ich glaube, daß es zu optimistisch ist, im Feminismus nur ein Wohlstandsphänomen zu sehen.

Der Feminismus ist ein Sexismus, also eine Ideologie, und damit ein Programm. Die Verwirklichung eines Programms kann durch Wohlstand erleichtert werden. Aber auch durch das Gegenteil. Leben wir überhaupt im Wohlstand ? Und wie ist es mit anderen zerstörerischen Ideologien wie Nationalsozialismus oder Islamismus ?

Richtig ist, daß ein (sehr) langsames Erwachen seitens von Männern beginnt und sich Widerstand zu formieren begonnen hat. Aber das muß nicht zum Aufweichen, es kann mindestens genauso gut zur Verhärtung der gegnerischen Front führen.

Bei Claudia Heyne ("Täterinnen", 1993) finde ich folgende Forderung einer Sally Miller Gaerhart zitiert:

"Wenigstens drei weitere Erfordernisse ergänzen die Strategie der Umweltschützer, wenn wir eine weniger gewalttätige Welt schaffen und bewahren wollen:

1. Jede Kultur muß jetzt Schritte unternehmen, damit die Zukunft weiblich wird.

2. Die Verantwortung für den Fortbestand der menschlichen Gattung muß in allen Kulturen wieder in die Hände der Frauen gelegt werden.

3.Der Anteil der Männer muß auf ungefähr 10 % der menschlichen Rasse reduziert und festgeschrieben werden."

Es ist also keineswegs nur die Solanas, die derartige Forderungen erhoben hat. In meinem Genderseminar wurde über weiteres Derartiges referiert.

Man könnte einwenden: Zur Realisierung eines nicht nur strukturellen, sondern planmäßig durchgeführten Androzides (Massenmord an Männern) bräuchte es die Mithilfe der Männer selbst, einfach weil das Kräfteverhältnis zwischen Tätern und Opfern sonst nicht stimmt. Was aber spricht dagegen, daß Männer andere Männer verraten, d.h. sich am Androzid beteiligen ? Auch an der Vorbereitung der Shoa waren, soviel ich weiß, Juden nicht ganz unbeteiligt. Natürlich nur eine Zeitlang. Letztlich kamen sie nicht besser weg als die, welche durch sie verraten wurden. - Auch während der Christenverfolgungen gab es Verräter, usw.

Es fängt doch jetzt schon an mit strategisch orientierten Feststellungen wie: "Derartige Aussagen [d.h. irgendeines Maskulisten] schaden der Männerrechtsbewegung." Wäre es dann nicht letzten Endes, wenns gar nicht mehr anders geht, "nötig", diese "schädlichen" Maskulisten gleichsam zu opfern, auszuliefern ? Mit einiger Sicherheit wird jedoch auch die Frage diskutiert werden, wer überhaupt als Mann zu gelten hat. Und an Spaltungen pflegt der Widerstand zugrundezugehen.

Im Übrigen muß sich ein Massenmord keineswegs in Gaskammern oder auf sonstwie dramatische Weise sich abspielen. Der größte Massenmord aller Zeiten spielt sich gegenwärtig in den geschütztesten Orten ab, die überhaupt denkbar sind: in Mutterbäuchen. Und zwar durch weibliche Urheberschaft ("Mein Bauch gehört mir".)

Wir leben in apokalyptischer Zeit. Es werden mit Sicherheit Dinge auf uns zukommen, für die es in der Vergangenheit keine Modelle, keine Vorstellungen und keine erprobten Schutzmaßnahmen gibt. Es macht Angst und ist dennoch nicht falsch, darüber nachzudenken.

T.L.


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