Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Quelle der Moral

Ekki, Saturday, 29.03.2008, 21:15 (vor 6131 Tagen) @ Chato

Hallo Nick-Chato und alle!

Menschliche Freiheit setzt Gott und seine Gebote voraus - das bedeutet
konkret: eine Kultur, in der dies jedem Menschen selbstverständlich ist.
Wenn die Moral nicht mehr im Glauben an Gott begründet ist, ist sie
nirgends begründet und es bleibt dann rein logisch kein anderer
Ausweg übrig, als der staatliche Tugendterror als Regulativ der Anarchie
der Einzelegoismen. Das führt am Ende natürlich direkt in den modernen,
despotischen Kollektivismus.

1.) Kein Gott existiert außerhalb des Mundes seiner Verkündiger.

2.) Es existiert eine Vielfalt von Religionen, von denen nicht wenige mit einem Absolutheitsanspruch auftreten und für den Fall, daß jemand einer anderen Religion anhängt, sich nicht zu der betreffenden Religon bekehren lassen will oder gar von ihr abfällt, mit schlimmen Strafen im Jenseits drohen und gelegentlich auch durch ihre Verkündiger (s. Pkt. 1!) solche Strafen bereits im Diesseits vollstrecken lassen, oder den Delinquenten gleich ins Jenseits befördern.

3.) Aus 1 und 2 folgt:
Man kann keiner Religion anhängen, ohne es sich mit einer ganzen Reihe anderer Religionen zu verderben.
Alle Religionen sind Menschenwerk.

Was den Synkretismus betrifft - also diejenige Denkrichtung, die nach einem "gemeinsamen Kern" aller Religionen sucht:

Die etablierten Religionen haben sehr schnell gemerkt, daß, wie unser katholischer Studentenpfarrer das einmal in einem zugegebenermaßen sehr gelungenen Wortspiel ausdrückte, "da, wo alle Religionen gleich gültig sind, alle Religionen gleichgültig sind".

Und deshalb haben wir in Reaktion auf den Synkretismus eben nicht nur einen islamischen Fundamentalismus, sondern beobachten im religiösen Bereich an vielen Orten eine Rückkehr zur Abgrenzung gegen die anderen.

Ein zivilisierter abendländischer Mensch wie Benedikt XVI. macht das mit symbolischen Gesten, indem er z.B. beim Katholikentag die anwesenden Angehörigen anderer Religionen vom Abendmahl ausschließt - und noch als Kardinal Ratzinger den Priester Hasenhüttel suspendiert, der gemeinsam mit Protestanten Abendmahl gefeiert hatte. Bis weit in die 80er Jahre hinein gab es im Rahmen der Ökumene gemeinsame Abendmahlsfeiern von Katholiken und Nichtkatholiken.

Die Moslems gehen mit Ungläubigen wesentlich rustikaler um - aber die sind ja auch nach ihrer eigenen Zeitrechnung erst im Jahr 1427 ...

Abschließend noch einmal die Kernsätze der obigen Argumentation:

Kein Gott existiert außerhalb des Mundes seiner Verkündiger.
Man kann keiner Religion anhängen, ohne es sich mit einer ganzen Reihe anderer Religionen zu verderben.
Alle Religionen sind Menschenwerk.

Soviel zum "Absolutheitsanspruch" jedweder Religion.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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