Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pflastern oder wässern?

Flint ⌂, Thursday, 24.04.2008, 07:16 (vor 6057 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin,

In einer Geschichte, die mir nur noch bruchstückhaft vor Augen steht,
blicken zwei russische Revolutionäre von ihrem Schiff auf die
Wolgatreidler, Arbeiter, die unter großer Mühe die Schiffe den Strom
hinaufziehen.

Einer der Beiden bemerkt, man müsse doch die sumpfigen Pfade pflastern, um
den Treidlern die Arbeit zu erleichtern, ihre Mühen zu mildern.
Darauf meint der Andere, dass man ganz im Gegenteil, die Treidelpfade
wässern sollte, um die Arbeit so unerträglich zu machen, dass sich die
Treidler endlich erheben und gegen ihre Unterdrücker kämpfen.

Und so frage ich mich manchmal, ob die Bemühungen von Manndat nicht
einfach dazu führen, dass die "Treidelpfade" gepflastert werden, dass die
größten Ungerechtigkeiten im feministischen Staat behoben werden, dass die
häßlichsten Trümmer beseitigt werden, ohne dass am System als solchem etwas
geändert wird.

Was nutzen die kleinen Korrekturen, wenn die große Richtung bleibt.

Was nutzt es, wenn jetzt die Vorsorge für Hautkrebs jetzt auch für Männer
früher einsetzt, es aber weiterhin Männer sind, die in der brennenden Sonne
arbeiten müssen, als Maurer, als Dachdecker, als Betonbauer.


Das ist eine äußerst wichtige Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt.

Wenn man davon ausgeht, daß der Staatsfeminismus mit Salamitaktik arbeitet, hilft man ihm dann nicht eher, wenn man ihn dazu bringt, die Salamischeiben mundgerechter zu machen? Ich stelle immer mit Befriedigung fest, wenn sie einmal einen Fehler machen und eine zu große Salamischeibe abschneiden (die dann Leute gegen sie aufbringt und bei (möglichst) vielen Leuten den Unmut wachsen läßt...).

Ich bin mir ehrlich gesagt (noch) nicht sicher, was am besten und wirkungsvollsten (auf lange Sicht) ist.

Hier 2 Beiträge die ich dazu geschrieben habe:

Im Juni 05: Glocken - Theorie

Im Okt. 06: Brauchen die Männer mehr Schläge damit sie sich bewegen?

Dazu möchte ich noch diesen Spruch von Konfuzius zitieren:

Irrlehren
Der Meister sprach: "Irrlehren anzugreifen, das schadet nur".

Chinesischer Kommentar dazu: "Die Wahrheit ist in sich selbst übereinstimmend, während irregeleitete Systeme notwendig an Inkonsequenzen kranken. Darum ist es am besten, man läßt derartige Systeme an ihren eignen Inkonsequenzen zugrunde gehen. Jede Polemik bringt nur Verwirrung und macht den Schaden größer."


Und noch ein Spruch ist mir beim blättern in den Texten von Konfuzius aufgefallen:


Prinzipielle Übereinstimmung als Grundlage für gemeinsame Arbeit

Der Meister sprach: "Wenn man in den Grundsätzen nicht übereinstimmt, kann man einander keine Ratschläge geben."

Kommentar:
"Ehe man einem anderen einen guten Rat gibt oder einen solchen von anderen erbittet, sollte man sich erst vergewissern, ob man in den Grundprinzipien um die es sich handelt, einig ist. Wo diese Übereinstimmung fehlt, sind Ratschläge von Übel."


Gruß
Flint


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