Genderpolitik mit Rechenfehlern - es geht um häusliche Gewalt
07.01.2009 · 07:20 Uhr
Von Astrid von Friesen
Zugegeben: Mathematik war nie meine Stärke. Da leide ich unter einer wirklich weiblichen Mangelausstattung. Aber, der Emanzipation sei dank, auch dieses Klischee können wir auf den Haufen der ungezählten anderen Klischees prä-feministischer Zeiten werfen. Trotzdem müssen wir einmal übers Rechnen, über Zahlen und über Frauen sprechen.
Landauf und landab heißt es in nahezu allen Medienbeiträgen über Gewalt: "Jede vierte Frau hat häusliche Gewalt erlebt". Das wären bei rund 40 Millionen weiblicher Bundesbürger zehn Millionen Frauen. Doch wird übersehen, dass Statistiken nur seriös sind, wenn die Zeiträume benannt werden. "Jede vierte Frau hat häusliche Gewalt erlebt" wird dann entsprechend falsch interpretiert, als wären im Oktober 2008 rund zehn Millionen Frauen in Deutschland Opfer ihrer Männer geworden. Das würde bedeuten, dass die 7000 Plätze in Frauenhäusern in einem grotesken Ausmaß zu wenig wären. Angenommen, es gäbe ausreichend Plätze, würden regelrechte Wanderbewegungen in diese Frauenhäuser stattfinden, wenn zehn Millionen Frauen in Deutschland dort ständig ein- und auszögen.
Doch rechnen sollte gelernt sein. Über Darmstadt heißt es ebenfalls in einer seriösen Zeitung, dass jede vierte Frau zu Hause Opfer geworden sei. Die Polizei habe 2007 exakt 237 Fälle häuslicher Gewalt gegen Frauen aufgenommen. Bei 71095 Darmstädterinnen liegt der Anteil von weiblichen Gewaltopfern ergo bei 0,33 Prozent. Keineswegs bei 25 Prozent wie suggeriert. Das ist jede 303. und nicht jede vierte Frau.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
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