Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Filmkritik Verriss

Oliver, Tuesday, 20.10.2009, 09:40 (vor 5323 Tagen) @ Oliver

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Sie hat es nie gegeben. Eine femizentrierte Zeitgeistprojektion, wie
immer!

husch, husch, die deutsche Waldfee. Überhaupt scheint es, als arbeite auch der Regisseur das feministische Pflichtprogramm bloß ab, um sich umso lustvoller dem Männer-Politintrigenstadl hinzugeben. Immerhin hat Wortmann für die Constantin in den Neunzigern die Bestseller „Der bewegte Mann“, „Das Superweib“ und „Der Campus“ verfilmt. Da weiß mann, was mann hat.

Andererseits muss man kein Mann sein, um Lobpreisungen mittelalterlicher Frauenfiguren so blutleer zu gestalten. Gerade hat Margarethe von Trotta mit „Vision“ ihre Huldigung der immerhin historisch verbürgten Kräuterheiligen Hildegard von Bingen ähnlich inspirationsarm in den Sand gesetzt. So müde wie Wortmann häkelte sie ihre Story: Kreuzgänge, Kerzen, Choräle, Selbstkasteiung, Gertengeißel – fertig ist das finstere Mittelalter. Nur dass bei der in Englisch gedrehten „Päpstin“ die leiernde Synchronfassung zusätzlich quält – mit allerlei Stimmen, denen man eilig einen Besuch beim Sprecherzieher wünschen möchte.

Das Mittelalter: Ach, es mag ja in Mode sein in gegenwartsmüden Zeiten! Die Zukunft des deutschen Kinos ist es nicht.

--

Liebe Grüße
Oliver


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