Gleiche Chancen bei Berufswahl schaffen
Gleiche Chancen bei Berufswahl schaffen
Zwei neue Projekte im Heiligengeisthof
Männer und Frauen müssen auf dem Arbeitsmarkt gleiche Chancen bekommen. Zwei Projekte, die der Verwirklichung dieses Ziels dienen sollen, sind seit gestern unter dem Dach des Frauenbildungsnetzes im Heiligengeisthof zu Hause.
"Berufe haben (k)ein Geschlecht", so heißt die Wanderausstellung, die den Kern des ersten Vorhabens bildet. Sie soll in den nächsten Jahren durch alle Landkreise und kreisfreien Städte Mecklenburg-Vorpommerns ziehen und vor allem Jugendliche erreichen. Denn davon, dass Jungen und Mädchen vollkommen unvoreingenommen den Beruf wählen könnten, der ihnen am besten liegt, sei man noch immer weit entfernt. Das bestätigte gestern Christiane Luipold, Frauenbeauftragte des Arbeitsamtes, aus ihrer alltäglichen Erfahrung. Schon einmal war die Wanderausstellung vor zwei Jahren in Rostock zu sehen, damals sei aber klar geworden, dass sie nur dann ihr Ziel erreiche, wenn sie von Seminaren und Fortbildungen für Jugendliche und Pädagogen begleitet wird.
Projekt Nummer zwei: das "Gender Mainstreaming Consult MV". Die Einrichtung mit dem unhandlichen Namen ist zu dem Zweck geschaffen worden, grundsätzliches Wissen über Gleichstellung in Vorträgen und Seminaren zu vermitteln sowie Menschen mit neuen Ideen zu beraten. Und schließlich ist dieses Büro auch dafür da, die Umsetzung der insgesamt zehn "Mainstreaming-Programme" im Rahmen des Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogrammes des Landes zu dokumentieren.
Die Landesgleichstellungsbeauftragte Margret Seemann wünschte den acht Mitarbeitern der beiden Projekte gestern viel Erfolg. Und ihre Vorgängerin Karla Staszak ergänzte: "Gesellschaftliches Bewusstsein zu verändern, ist ein sehr mühseliger Prozess, für den man einen langen Atem brauchte." Ein Problem dabei: Der Dachverein der beiden Projekte, das Frauenbildungsnetz, wurde gerade aufgefordert, ein Drittel seines Etats einzusparen. low
Das sind die Mitarbeiter der beiden neuen Gleichstellungs-Projekte zusammen mit einigen der Figuren, die als Wanderausstellung durch das Land gehen sollen. Foto: Georg Scharnweber
Info
"Gender Mainstreaming" - das bedeutet, dass bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern so berücksichtigt werden sollen, dass beide Geschlechter die gleichen Chancen bekommen.