Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Denkblockade Feminismus

Kira tv, Wednesday, 04.12.2002, 23:26 (vor 7840 Tagen)

Hallo zusammen,

scheind so als wäre ich hier richtig... mal schaun.

Es hat lange gedauert bis ich dieses blödes Gefühl, welches ich seit
einer Ewigkeit in der Magengegend mit mir rumschleppe, einigermassen
in Worte fassen konnte. Jetzt versuche ich es mal.

Thema Gleichberechtigung: Wenn wir mal ehrlich sind heisst das doch
nichts anderes als die Schaffung von Privilegien für Frauen, und zwar
unter massiven Mitwirkens des Mannes. Es geht immer nur um die
Erweiterung der Rechte der Frauen, von Pflichten habe ich noch nichts gehört.
Die Rolle des Mannes hat sich im Kern seit bestimmt 30 Jahren nicht verändert,
wir treten auf der Stelle. Wer bei seiner Geburt nicht in das Privileg einer
Gebährmutter gekommen ist, der wir in die Rolle des Mannes gestopft und hat
den Mund zu halten. Schliesslich ist man ja der Stammhalter, ein ganzer Kerl dank Chappi, die Faxen werden einem schon ausgetrieben.

Ich persönlich halte dieses Thema für substantiel. Es birgt eine Menge an Antworten, Erkenntnissen und Lösungsansätzen zu vielen Problemen mit denen unsere "moderne"
Gesellschaft offenbar überfordert ist.
Aber Vorsicht, das liebgewordene und ach so bequeme Rollenverständniss des Mannes und der Frau könnten etwas durcheinander gebracht werden, und vor Veränderungen haben wir doch
alle Angst, noch dazu wenn Privilegien verloren gehen könnten, nicht war?

Das grösste Problem ist im Moment dieses Thema ersteinmal zu Thematisieren. Die alten Denkstrukturen zu durchbrechen und einmal ernstahaft und unvoreingenommen die Rolle des Mannes in unserer Gesellschaft zu analisieren. Die meissten glauben ja wirklich noch sie wären auf der Sonnenseite des Lebens, hätten das grosse Los gezogen weil sie zufällig als "Mann" gebohren wurden.
Auf jedenfall kann man es von keiner Frau erwarten, sie hat keinen Vorteil durch eine wirkliche Gleichberechtigung. Gleichberechtigung, mal nüchtern betrachtet, bedeutet doch nichts anderes als die Frau von ihrem Podest zu heben und dem Mann gleich zu stellen.
Sollte es jedoch wirklich mal soweit kommen, das dieses Thema ernsthaft in Erwägung gezogen würden, so hätten wir mir massivem Wiederstand zu rechnen.
Frauen haben eine Lobby, Männer nicht. Sähe die bewegte Frau ihre Privilegien in
Gefahr, und das wären sie, dann sollten die Männer nicht in ihre zugewiesenen Rollen zurückfallen und (wie sonst immer) die Klappe halten.

So, nun aber genug.

Auf diesem Wege möchte ich auf ein Buch hinweisen welches dieses Thema einmal
nüchtern betrachtet:
Titel: Frauen und Kinder zuerst - Denkblockade Feminismus
Autor: Paul-Hermann Gruner
Verlag: rororo

Danke wenn du es bis hierher durchgehalten hast.

Grüsse,
Kira tv

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