Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Link

Jens, Sunday, 08.12.2002, 17:00 (vor 7849 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Link von Markus am 05. Dezember 2002 18:15:31:

Wieviele sind denn raus gefallen? Ich weiß, dass die Bundesregierung in erwägung zog die Arbeitslosenstatistiken dem europäischen Standard anzupassen (was den Wegfall vieler Arbeitsloser in dieser Statistik zur Folge hätte) nur ist das denn schon umgesetzt? Meines Wissens nicht. Also wieviele sind denn rausgefallen?

Siehe mal hier: [link=http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/zwang/desaster.html" target="_top]http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/zwang/desaster.html[/link]

Wenn Deutschland hier nun gegen die selbst beharrlich geforderte Währungsstabilität verstößt, indem es die Saatseinnahmen noch mehr senkt, so noch mehr Schulden macht, werden es die anderen Bündnispartner in der Zukunft wohl auch nicht sonderlich genau nehmen.

Die Frage lautet nur: wie kommt man zu höheren Einnahmen. Steuersenkung, Einsparungen im Sozialsystem, Einsparungen bei Beamten und Staatsquote, sowie höhere Ausgaben im Bildungsbereich und Verbesserung des Wirtschaftstandartes - d.h. weniger Einfluss vom DGB - wird langfristig gesehen, nicht kurzfristig, aber langfristig und stabil höhere Einnahmen bescheren.

>Genau deswegen zieht sie, weil dies Prozentzahl eben nicht von der Regierung manipuliert werden kann.
Also der Krankenversicherungssatz ist im Moment noch niedriger als zu Kohls Zeiten - wenn auch minimal. Interessant ist jedoch die Steigerung der Kosten zu betrachten:

http://www.allianz.com/Az_Cnt/az/_any/cma/contents/71000/urlObj_71079_G_PK02_ChartsRumm_end.pdf

Habe ich. Und mir ist aufgefallen, daß die Kurve im Diagramm Pro-Kop-Ausgaben z.B. für Arzneimittel ab 1998 stärker ansteigt als in den Jahren zuvor. Somit kann der Krankenversicherungssatz auch gar nicht geringer sein, als Kohlszeiten - im Gegenteil. Die versicherungen passen sich den entsprechenden Ausgaben stets an. Da die SPD z.B. Zahnersatz wieder eingeführt hat - nein, Zahnersatz sind KEINE Kronen - sind die Kosten wieder gestiegen. Kronen müssen privat gezahlt werden, da Amalgan-plomben technisch gesehen das gleiche machen - und die werden bezahlt. Genauso wird beim Zahnersatz die billigste Ausführung bezahlt. Möchte man Keramik-verblendung, muß man draufzahlen.

>Im übrigen hat die Regierung den alleinigen Einfluß auf diese Zahlen, denn sie bestimmt, was in der gesetzlichen Krankenkasse an Behandlung gezahlt wird und was nicht. (frag deinen Arzt oder irgendeinen)
Das tut sie. Sie ist die erste Regierung, die Internetapotheken zuläßt und somit eine Senkung der Kosten für Medikamente im zweistelligen % Bereich.

Bla, bla bla. Dadurch werden keine kosten gesenkt, besonders dann nicht, wenn die Regierung es zuläßt, mehr Medikament auf Kosten der Allgemeinheit einzukaufen und somit die Pro-Kopf-Medikamentenausgabe überproportional ansteigt - wie man in deinem PDF-File gesehen hat.


[quote]Ein weiteres Manko: ein Extremsportler, Skiläufer und Kettenraucher zahlt in der Gesetzlichen Krankenkasse ganauso viel, wie ein Freizeit-Nichtraucher-Jogger. Und nun verrate mir mal, warum ich als Nichtraucher die Lungentransplantation oder Chemotherapie eines Rauchers mitfinazieren muß? Oder warum muß ich jede unnötige Schrottbehandlung von einem notorischen Arztgeher und Krankschreiber mitfinanzieren. Oder Zahnersatz.
Weil du morgen einen Herzinfarkt haben kannst, vielleicht einseitig gelämt bist und pflegebedürftig wirst. Du kommst dann weder auf eine Deponie, noch auf den Kompost, sondern die Solidargemeinschaft ermöglicht dir ein menschenwürdiges Weiterleben - auch, wenn du dir dies finanziell alles nicht leisten könntest.
Weiterhin hast auch du das Recht jederzeit deinen Arzt zu besuchen.
[/quote]

Willst du mich eigentlich für blöd verkaufen? Habe ich gesagt, daß man diese Recht beschneiden soll, oder habe ich gesagt, daß ein Kettenraucher mehr Beiträge zahlen soll? Das ist doch der Witz an der sache. Wenn jemand sich selbst, freiwillig einer höheren Gefahr aussetzt, sollte er mehr Krankenkassenbeitrag zahlen, damit die Allgemeinheit für dessen Sucht oder Risikofreude nicht aufkommen muß, sondern nur die anderen Risokofreudigen und Süchtigen. So einfach ist. Ansonsten sollen keine Rechte beschnitten werden und jeder, der einen Unfall hat, weiterhin unterstützt werden.

Also hier in Deutschland wo ich lebe, kostet zahnersatz richtig Geld. In Akte 2002 haben sie in der letzten Sendung einen Test gezeigt. Da schwankten die Kosten für 2 Kronen zwischen 600 Euro und 1100 Euro je nach Zahnarzt. Umsonst ist das nicht.

siehe oben. Kronen werden durch Amalganplomben gedeckt und sind kein Zahnersatz. (künstlicher Zahn)

Also das mit der "günstigen privaten Krankenkasse" wage ich mal zu bezweifeln. Ich weiß ja nicht wie alt du bist aber mit 40 oder 50 wirst du das wahrscheinlich anders sehen.

Nein, sehe ich auch dann nicht anders. Weil ich dann Zusatzleistungen bezahlen kann, von denen ich dann auch etwas habe.


[quote][quote]BRÜLL, SCHNAUB! Also aber 1991 als fette Jahre zu bezeichnen, in denen man sich ein Polster anlegen kann, ist schon ein Ding, besonders dann, wenn man das halbe Land wieder aufbauen muß. (Auferstanden aus Ruinen und auch darin untergegangen!) [/quote][/quote]
[quote]Also ich lach mich gleich tot über deinen Humor...naja, nichts für ungut.

Also mach deiner Logik, die du noch oben vertreten hast, ist Investition doch der Schlüssel aus dem Dilemma. Dass du Investitionen nun als Widerspruch zu guten Jahren siehst verstehe ich nicht ganz. Du bebrüllst und beschnaubst gerade deine eigene Argumentationsline.
[/quote]

Tue ich nicht. Investieren und Wiederaufbauen ist etwas anderes. Kanalisationen, neue Straßen werden später kaum Gewinn abwerfen - wie auch - sondern sind reine Kostenverursacher. Somit geht es hier nicht ums investieren, sondern ums Geld ausgeben. Ich lache mich nur tot, daß in "diesen fetten" Jahren, wo die Ausgaben des Bundes ins Unermeßliche gestiegen sind, du allen Ernstes noch verlangt hast, ein "Polster" anzulegen. Zu deiner Erinnerung: Das letzte Jahr, in dem der Bund noch eine positive Bilanz hatte, war das Jahr bevor Schmidt (SPD) Kanzler wurde. Ohne dessen Zinslast hätte die CDU bis 1989 auch wieder eine positive Bilanz gehabt. Wahrheit tu weh, nicht wahr?

Viele Grüße,
Jens


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