Ja, auch das ist fast normal, wird nur verschwiegen.....

MeckMax, Wednesday, 11.12.2002, 18:40 (vor 7824 Tagen)

Zu Tode gefoltert: Nachbarn hörten oft sein Wimmern
SCHÖNEBERG - Der Einsatzbefehl lautete: Häusliche Gewalt. Aber diesmal war es keine Routine. Opfer war ein Mann. Und die Polizisten konnten ihm nicht mehr helfen - Klaus-Günter K. (65) war tot. Der kleine, gebeugte Rentner starb nach jahrelangen Misshandlungen durch seine Frau (63).

Bratpfanne, Nudelholz, Kochlöffel - wenn Gisela K. ihren Mann quälte, griff sie auch zu Küchengegenständen. So soll es am Sonntag in der Zwei-Zimmer-Wohnung in der Kleiststraße gewesen sein. Aber diesmal ging sie zu weit. Ehemann Klaus-Günter erholte sich nicht von den Torturen. Am nächsten Tag war er tot. Ein Ermittler: "Panisch rief die Frau um 16 Uhr ihre Tochter."

Als Ramona-Sylvia K. (42) eine Stunde später kam, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen, alarmierte sie sofort die Polizei. "Vater sah so furchtbar aus." Jetzt ermittelt die Kripo, Gisela kam vor den Haftrichter.

Trauriges Ende eines langen Martyriums. "Wir wussten, dass da was nicht stimmte", sagt Nachbar Karsten Wendland (30). "Mal hatte er eine blutige Augenbraue, dann eine aufgesprungene Lippe." Aber Hilfe nahm der gepeinigte Ehemann nicht an. Er schämte sich wohl, nahm seine Gisela sogar noch in Schutz. Wendland: "Er sagte, seine Frau sei psychisch krank."

Immer wieder sahen ihn die Mitbewohner heimlich im Keller rauchen. Vermutlich bekam er auch deshalb regelmäßig Schläge. Damit Gisela K. ihm nicht auf die Schliche kam, zweigte er die 2,40 Euro für den Billig-Tabak "Chee" heimlich von seinem knappen Taschengeld ab. Das Päckchen versteckte er im Briefkasten, denn Gisela K. wurde draußen nur selten gesehen.

Unfassbar, wie der Mann die jahrelangen Quälereien ertragen konnte. Als ihn die Feuerwehr fand, war Klaus-Günter K.'s gesamter Körper mit Verletzungen übersät. "Ich hörte oft ihr Schreien und sein Wimmern", berichtet ein Nachbar.

Häusliche Gewalt - jedes Jahr trifft es 240 000 Frauen in Deutschland. Was kaum jemand weiß: Auch 214 000 Männer werden Opfer.

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