Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauenpolitische Sprecherin der PDS: Geschlechterfrage "ein Demokratieproblem"

Nock, Saturday, 28.12.2002, 18:25 (vor 7806 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Frauenpolitische Sprecherin der PDS: Geschlechterfrage "ein Demokratieproblem" von Arne Hoffmann am 18. Dezember 2002 07:34:26:

In der "junge welt" von heute, online unter http://www.jungewelt.de/2002/12-18/002.php:
--- Ein Demokratieproblem
Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und Frauen/Feminismus (3)
Christina Schenk,
Ex-PDS-Bundestagsabgeordnete:
Die Linke hält sich die Fähigkeit zu respektloser Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse zugute, übersieht dabei jedoch allzu gern die Dominanz- und Unterordnungsverhältnisse zwischen Männern und Frauen. Geschlechterverhältnisse kommen lediglich als Nebenprodukt des Kapitalismus und als Frauenfrage daher. So werden Geschlechterverhältnisse und ihre Veränderung auf ein soziales Hilfeprojekt reduziert. Die Beteiligung der Männer an ihnen bleibt, wie praktisch, unangetastet.
Wer eine Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse will, darf Männer nicht länger verschonen oder ihnen mit moralisierenden Appellen kommen. Die Benachteiligung von Frauen ist schließlich nicht nur Ergebnis einer

>Frauen sind also benachteiligt. Da hat die bewegte Frau
>ja ganze Arbeit geleistet.
>Dann werden wir alle halt, wie gehabt, für die Erweiterung der
>Privilegien der Frau, uns allen auch unter dem Begriff
>"Gleichberechtigung" geläufig, kämpfen!

männlichen Verschwörung, sondern vor allem Resultat harter gesellschaftspolitischer Fakten. Frauenfragen sind immer zugleich Männerfragen. So muß es beispielsweise in der Familienpolitik darum gehen, die traditionelle häusliche Arbeitsteilung aufzuknacken. Die »Verhaltensstarre der Männer bei gleichzeitiger verbaler

>Da werden wir Männer unserer zugewiesenen Bestimmung gerecht,
>wir kämpfen für andere und nehmen uns zurück. Die "Anderen",
>das "göttliche Geschlecht" nutzt das voll aus (man, sind wird Blöd).

Aufgeschlossenheit« (U. Beck) ist dabei das Hauptproblem. Hinzu kommt, daß weder die Gruppe der Männer noch die der Frauen frei von Hierarchien ist. Die daraus entstehenden Macht- und Gewaltstrukturen ist der herkömmliche Feminismus außerstande zu sehen. Frauen sind nicht mehr nur Opfer, Männer nicht nur Täter. Ein neuer Ansatz ist also nötig. Die Linke muß endlich

>Ein neuer Ansatz genau. Nur wo soll der herkommen?
>Männer verfallen in ihre oben Zitierte Verhaltensstarre und
>von den Frauen können wir auch nichts erwarten, es gibt
>halt nichts für sie zu gewinnen.

lernen, die Geschlechterverhältnisse als Demokratieproblem zu begreifen. Hierfür sollte die jW ein Diskussionsforum bieten.

Guten Rutsch
Nock


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