Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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wie wir manipuliert werden (1)

Oberkellner, Friday, 10.01.2003, 10:28 (vor 7792 Tagen)

In der aktuellen Ausgabe der Krankenkassenzeitschrift "DAK magazin fit!" fand ich folgenden Artikel:

Männer ohne Flower und Power!

Die deutschen Männer sparen an der falschen Stelle: Fast jede zweite Frau klagte in einer repräsentativen Umfrage der "Apotheken-Umschau", ihr Partner bringe ihr zu selten Blumen mit.
18 verschiedene Mängel in der Partnerschaft standen zur Auswahl. Die fehlenden Blumen erhielten mit Abstand die meisten Stimmen (48,4%). Öfter mal aufräumen (41,5%), sagen, wie wichtig sie ihm ist (31,7%) und im Haushalt helfen (31,2%) sind weitere heiße Wünsche an den Partner.
Die Männer dagegen kritisieren am häufigsten, ihr Partnerinnen wollten „immer alles zu genau wissen“ (40,9%). Jede vierte Frau (24,9%) konterte: „Er redet zu wenig mit mir!“. Mit vier „K“ können die Damen sich die weitere Kritik der Männer merken: Kleider, Kosmetik, Kaufen, Kilos. Die Partnerin brauche zu lange beim Einkaufen von Kleidung und Kosmetik (33,4%), kaufe oft unnötiges Zeug (28,6%) und jammere zu viel über ihr angebliches Übergewicht (24,9%).
Fast identisch war mit 15 Prozent der Anteil unter Männern und Frauen, die nichts – wirklich nichts! – an ihrem Partner nervt.
(Der Artikel ist bebildert mit einem Mann, der einer Frau einen Blumenstrauß überreicht. Bildunterschrift: „Sie lacht bei der Pracht: Blumen wecken Emotionen und hellen den Alltag auf. Man(n) macht es aber zu selten.“)

Neben der männerfeindlichen Überschrift fällt dem kritischen Betrachter beim Lesen des Artikels folgendes auf:
- wer den Artikel nicht ganz liest, kommt zu dem Eindruck, dass nur Frauen etwas an Männern auszusetzen haben. Die unterschwellige Botschaft von Bild, Überschrift und Reihenfolge der Geschlechter: Frauen haben Anlass, über ihre Männer zu klagen.
- dass umgekehrt auch Männer gefragt wurden, was sie an Frauen stört (immerhin!), erfährt nur derjenige, der den Artikel ganz durchliest. Natürlich kommen die Männerbeschwerden über Frauen erst an zweiter Stelle.
- die Frauen "klagen", die Männer "kritisieren". Für mich ein nicht unerheblicher Unterschied in der Wortwahl.
- der Haupt-Kritikpunkt der Männer an den Frauen, ihre Neugier, wird von „jeder vierten Frau gekontert“. Umgekehrt wird den Männern kein „Konter“ auf die "Klagen" der Frauen zugestanden bzw. bleibt dieser unerwähnt.
- wenn der schwerwiegendste Kritikpunkt der Frauen darin besteht, dass Männer ihnen zu selten Blumen mitbringen, umgekehrt Männer sich aber vor allem darüber beklagen, dass ihre Partnerin viel zu wissbegierig ist, dann steht m.E. fest, dass die meisten Männer mit ihren Frauen ein weitaus schwer wiegenderes Problem haben als umgekehrt. "Zufällig" erweckt der Artikel jedoch genau den umgekehrten Eindruck.

Veröffentlichungen wie diese zeigen wieder einmal, wie subtil die Medien einseitig männerfeindliche Einstellungen unters Volk bringen. Das sich leider nur zu gerne manipulieren lässt, anstatt solche Artikel kritisch zu lesen.


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