Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rote Männer Info Nr 69

Odin, Tuesday, 18.05.2004, 18:55 (vor 7666 Tagen)

RoteMänner!
In vitro und in utero Fertilisierte!
Gefoltertes Geschlecht!

Ungeachtet der wachsenden Möglichkeiten künstlicher Fortpflanzung droht
den Menschen ohne Sex das Aussterben, hat der Evolutionsbiologe Joel R.
Peck von der Sussex University herausgefunden. Die "Zeit" vom 6. Mai
berichtete in ihrem Wissenschaftsteil: "Ohne geschlechtlichen Austausch
setzen sich ,in kürzester Zeit die egoistischsten Typen durch' (.) Bei
sexueller Fortpflanzung dagegen nehme die Hilfsbereitschaft unter den
Organismen zu. (.) ,Würde sich die Menschheit auf asexuelle Vermehrung
verlegen', folgert Peck, ,ist es ziemlich wahrscheinlich, dass wir uns
aus purer Feindseligkeit gegenseitig auslöschen.'" Das korrespondiert
übrigens mit der sehr viel älteren Erkenntnis, dass Gewalt in
lesbischen Beziehungen exorbitant häufig ist, mit einer Quote von über
50 Prozent laut einer amerikanischen Studie aus den achtziger Jahren.
Zum Vergleich: Gewalt in heterosexuellen Beziehungen wurde demnach in
11 Prozent der Fälle registriert. Bleibt zum Schluss die naheliegende
Frage offen, wessen Gene bei der asexuellen Vermehrung den von Prof.
Peck diagnostizierten Egoismus transportieren.

Übrigens: Dass die Dinosaurier ausgestorben sind, lag möglicherweise
daran, dass es wegen der Klimaveränderung zu einem fürchterlichen
Männerüberschuss unter den Superechsen kam. Die Saurierdamen hatten
wohl Probleme mit "dieser schrecklichen Hitze". Entnahmen wir am 27.
April der "Süddeutschen". Wir lernen: Manch eine vermeintliche
historische oder biogenetische Überlegenheit ist oft schon sehr
kurzfristig ein veritabler Rohrkrepierer! Wer auch immer dabei im
Vorteil sein mag.

In einem Interview mit der "taz" erläuterte die iranische Feministin
Mahbubeh Abbasgholizadeh den "Standpunkt der modernen islamischen
Aufklärer. Sie lesen den Koran mit einem kritischen Blick, lassen sich
dabei von ihrem Verstand und ihrer Vernunft leiten und berücksichtigen
die Erkenntnisse und Errungenschaften der Moderne. So betrachtet ist
der islamische Feminismus genauso modern wie der nichtislamische." Ob
Frau Abbasgholizadeh weiß, welches Zeugnis sie damit sich und ihren
Mitstreiterinnen ausstellt? Wohl eher nicht, weil die von einem
archaischen Geschlechterverhältnis geprägte Realität im Iran mit
"Moderne" ziemlich wenig zu tun hat. Folglich kann auch der dortige
Feminismus schon wegen seiner Ausgangsposition nicht mit einer dem
westlichen vergleichbaren Dekadenz aufwarten. Allerdings sollten die
Iranerinnen das wirklich nicht bedauern, finden wir.
http://www.taz.de/pt/2004/04/28/a0186.nf/text

Der Irrtum wird deutlich, wenn Frau Abbasgholizadeh bei den wenigen
Fortschritten in Bezug auf Frauenrechte im Iran manche Konsequenzen des
Emanzipationsprozesses kritisch sieht: "Gleichzeitig muss man
berücksichtigen, dass die Freiräume auch negative Folgen hatten: die
Scheidungsrate ist enorm gestiegen, ebenso die Zahl junger Frauen, die
ihre Eltern verlassen." Wenn eine deutsche Väterorganisation
dergleichen einwenden würde, müsste sie damit rechnen, von "konkret"
und ähnlichen Postillen als "faschistoid" denunziert zu werden. Bei
sowas ist unser "moderner" Feminismus nämlich reaktionär und
patriarchalisch: Er geht davon aus, dass die Frauen in der Dritten Welt
noch sehr viel (von ihm!) lernen müssen - ebenso wie die Frauen aus der
früheren DDR das "mussten" (aber gottlob überwiegend gar nicht wollten,
weil sie ein völlig anderes Verständnis von Gleichberechtigung hatten).
So hat dieser Teil der westlichen Linken auch seine kolonialen Bimbos,
denen er gutmütig, notfalls aber auch gerne mit Druck den Fortschritt
zu bringen gedenkt.

Um seine Ausgewogenheit zu demonstrieren hat das Bundesfrauenministerium
vor anderthalb Jahren bereits eine Studie über Gewalt gegen Männer
ausgeschrieben. Es fällt noch schwer zu glauben, dass dies in Bezug auf
die Politik der Bundesregierung irgendwas bewirken wird. Schließlich
verschwinden auch die meisten Sachverständigengutachten in dunklen
Schubladen der Ministrialbürokratie und werden nie wieder gesehen. Aber
es ist dann natürlich auch Sache der Männer, wenigstens die
vorliegenden Fakten gegen den Mythos der allzeit leidenden Frauen
einzuwenden. Und einige Einleitungssätze der jetzt vorgelegten
Ergebnisse geben doch Anlass zur Hoffnung, so wie diese: "Männer haben
zwar vielfältige Gewalterfahrungen, aber in anderen Kontexten und mit
anderen Folgen als Frauen. Daher lassen sich auch die vorhandenen
Forschungsinstrumente zu ,Gewalt gegen Frauen' nicht einfach auf Männer
übertragen, d.h. Männer müssen anders befragt werden."
http://www.gewalt-gegen-maenner.net/

Über "Väterlichkeit, Scheidung und Geschlechterkampf" scheibt Gerhard
Amendt vom Bremer Institut für Geschlechter- und Generationenforschung
in der Beilage der Wochenzeitschrift "Das Parlament" vom 3. Mai. Und
dies ist einer der wirklich lesenswerten Beiträge, die wir euch zur
näheren Betrachtung unbedingt empfehlen möchten:
http://www.bpb.de/publikationen/VJDYP1,0,0,V%E4terlichkeit_Scheidung_und_Geschlechterkampf.html#art0
(Die einzelnen Kapitel sind im Inhaltsverzeichnis anzuklicken!)

Frauen spielen in der rechtsextremen Szene eine seit Jahren wachsende
Rolle: "Die Frauen in der Gruppe waren offenbar nicht zurückhaltender
als die Männer; alle drei stimmten laut Anklage der Tötung von Menschen
ohne Widerspruch zu. Das entspricht einer Beobachtung des
Verfassungsschutzes, wonach rechtsradikale Frauen sich nicht mehr auf
die Rolle der Freundin beschränken, sondern selber aktiv werden
wollen." http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/329/31298/

Den SWR-Beitrag von Astrid von Friesen über den "Feminismus und die
Folgen" fanden wir so wichtig, dass wir ihn wegen eines offenbar
veränderten Links nach unserer 68. Ausgabe gleich nochmal rundmailten.
Das scheint noch einmal Probleme gegeben zu haben, darum hier ein
aktualisierter Link:
http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/eckpunkt/ep20040405_2479.rtf

Am 7. Mai meldete "dpa", die Bundesregierung wolle eine Frauenquote bei
der Bundeswehr verfügen. Frauen- und Verteidigungsministerium stünden
in Verhandlungen. Demnach sollen Soldatinnen "so lange Vorrang vor
männlichen Kollegen mit gleicher Qualifikation erhalten, bis jede
zweite Karriereposition im Sanitätsdienst und jede dritte dieser
Stellen in allen anderen Bereichen mit Frauen besetzt sind. Dies soll
nach Informationen des Blattes für alle Posten vom Feldwebel an
aufwärts gelten." Das wird für gute Stimmung sorgen bei unserer Truppe,
wenn für knapp zehn Prozent Mädels bei der Bundeswehr ein Drittel der
Offiziersränge freigehalten wird. Wir sind voll fröhlicher Zuversicht,
dass sich dieser krude Menstruationsbonus - wenn diese
Despektierlichkeit hier gestattet ist - ziemlich bald selbst erstickt.

Über den türkischen Vater, der seinen eigenen Sohn nicht einmal SEHEN
darf, weil das Jugendamt und das Oberlandesgericht (OLG) Naumburg ihn
lieber Adoptiveltern überlassen wollen, haben wir schon berichtet.
Bitte lest diesen Bericht der Leipziger Volkszeitung:
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/111809.html Beanstandungen des
Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte beeindrucken ein richtiges
deutsches Gericht offenbar nicht. Mehr muss man eigentlich über diesen
Rechtsstaat nicht mehr sagen. Seit Roland Freisler und seinem
"Volksgerichtshof" nichts Neues. Hauptsache, das System behält Recht.
Und in dieses Recht verkeilt es sich notfalls. Mit Zähnen und Klauen.
SEIN Recht. Nicht das der Anderen!

Die "Zeit" brachte in ihrer aktuellen Ausgabe einen Schwerpunkt zum
Thema "Väter". http://www.zeit.de/leben/index Eine Woche vorher, in
der Ausgabe vom 6. Mai, waren bereits die "Mütter" dran.
http://www.zeit.de/leben/index_muetter Vielversprechend etwa Jörg
Laus Erkenntnis "Das Bild der Mutter kennt nur Extreme". Hier nur der
Hinweis für euch, wenn ihr's selbst nachlesen wollt, wir waren mit
anderen Themen ausgelastet, wie ihr gleich sehen werdet. Vielleicht
kommen wir aber nochmal darauf zurück. Jetzt erstmal zu unseren
aktuellen Schwerpunkten:

1. Bilder aus dem Irak, die die Beteiligung von Frauen an Folterungen
belegen, haben naheliegende Emotionen auf allen Seiten freigesetzt.
Ausgerechnet in einer Zeit, da uns Alice Schwarzer und Amnesty
International die Frauen als gefoltertes Geschlecht andienen wollen!
Jetzt werden hier und da aus Täterinnen rasch Opfer gemacht.

2. Eine liebe Freundin übt sich in Differenzierung und hat die
emanzipatorischen Wurzeln des Feminismus nicht ganz vergessen: Wann und
warum bei Heide Oestreich Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren
sind.

3. Ein Mensch mit dem Namen eines Zirkusdirektors klärte uns in der
"Hamburger Morgenpost" über den Wert einer Ehefrau auf: 80.000 Euro!
Per Anno! Donnerkeil! Dafür muss ein alter Mann lange angeln.

4. Weil Maxim B. nicht nett zu seiner Ex-Schwiegermutter war, ließ Mama
Wutz seinen neuen Roman verbieten. Ein Denkfehler unsererseits:
Trüffeltiere lesen nicht!

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".PENETRIERT FÄHRT LYNNDIE ENGLAND NACH HAUSE, SCHWANGER!"

LÜGEN, IRRTÜMER UND UNERWARTETE WAHRHEITEN IN DEN ZEITEN DES KRIEGS

Man stelle sich nur für einen Augenblick vor, die Rollen der
Geschlechter bei den dokumentierten Folterszenen aus jenem irakischen
Knast von Abu Ghraib wären umgekehrt gewesen, und ein junger männlicher
Soldat hätte Gesten wie die, die der amerikanischen Soldatin Lynndie R.
England offenbar so saukomisch erscheinen, in Richtung auf den
Vaginalbereich einer Frau gemacht - mit breitem Grinsen und einer Kippe
im Mundwinkel. Man male sich nur für ein paar Minuten aus, welchen
Honig die Ideologinnen des "gefolterten Geschlechts" (Schwarzer)
umgehend daraus gesaugt hätten.

Andererseits: Sind Bilder, die Männer gegenüber Frauen in verleichbarer
Pose zeigen, denkbar? Abgesehen davon, dass die Kategorie des Denkbaren
ohnehin einigen Strapazen ausgesetzt ist, weniger WEIL amerikanische
Soldaten foltern (damit musste man in Zeiten von Dabbelju und
Gunatanamo Bay längst rechnen), sondern auf welch eine sadistische Art
und Weise sie dies tun und sich daran selbst in höchstem Maße
delektieren. Wäre ein eine Frau misshandelnder Mann in vergleichbaren
Triumpfposen denkbar? (Oder würde er nur die Pose und das Foto
vermeiden?) Achatz von Müller schreibt erfrischend böse in der "Zeit"
vom 13. Mai: "Die Slips und Büstenhalter an den Körpern der Gefangenen
erweisen sich ebenso wie die höhnischen Fingerübungen ihrer weiblichen
Bewachung als die Karikatur unserer eigenen Empörung über die
vermeintliche islamische Entwürdigung des weiblichen Körpers unter der
Burka. Handelt es sich also um pervertierte feministische Pornografie?
Nicht nur. Der Vertrieb der Bilder führt in das Herz der Finsternis, wo
Hohn in Vergewaltigung und Mord umschlägt." Dem wäre schon beinah'
nicht mehr hinzuzufügen.

Es waren Männer, die hier auf übelste Weise misshandelt wurden, physisch
und psychisch, so wie es im Krieg fast immer Männer sind, die den Kopf,
den Arsch und wohl auch ihre Schwänze hinhalten müssen. Das schließt
nicht aus, dass auch Frauen zu den Opfern von Abu Ghraub gehören. Im
Mittelpunkt jetzt aber ein weiblicher Täter: Eine zierliche junge Frau,
die ein besonderes Faible für sexuelle Demütigungen zu haben scheint.
Aufgewachsen in einem Land und einer Kultur, die bereits Fluchen und
Schimpfen in einschlägigem Vokabular zur Vergewaltigung erklärt -
jedenfalls wenn es gegenüber einer Frau geschieht.

"'Wir fanden, es sah so lustig aus, deshalb wurden Fotos gemacht', sagte
die US-Gefreite Lynndie England der Zeitung New York Times. Die
Misshandlungen in Abu Ghraib seien Routine gewesen und manchmal
amüsant, hätten jedoch fast nie die Grenzen des Erlaubten
überschritten, betonte England dem Blatt zufolge. Bislang hatte sich
England stets damit gerechtfertigt, dass sie lediglich Befehle befolgt
habe. Auf die Frage, ob sie selbst Gefangene misshandelt habe, sagte
die 21-Jährige: ,Ja, ich bin auf einigen von ihnen herumgetreten, habe
einige gestoßen und gezogen, aber nichts Schlimmes getan.'" schreibt
die "Süddeutsche" am 17. Mai. Nach eigener Aussage hat sie Gefangene
unter anderem vier bis sechs Stunden lang gezwungen, über den Gang zu
kriechen. Lediglich die erzwungene Selbstbefriedigung der Gefangenen
fand sie laut Verhörprotokoll unangemessen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,300167,00.html

Verwunderlich ist offenbar auf den ersten Blick nur: solch widerliche
Formen der seelischen Zermürbung und Zerstörung DURCH EINE FRAU. Nein,
die gequälten Gefangenen gehörten nicht Alice Schwarzers "gefoltertem
Geschlecht" an. Die Aufregung wäre dann zweifellos eine ganz andere
gewesen, aber zentral ist vor allem die Überraschung, dass eine Frau
der Täter ist. So schreibt Bernd Pickert in der "taz" vom 8. Mai: "Doch
wie kommt es, dass eine normale junge Frau jedes Gefühl verliert, was
richtig und was falsch ist, oder wenigstens, was erlaubt ist und was
verboten? Aber warum auch wird eine knapp 21-Jährige ohne Erfahrung,
Training und Ausbildung überhaupt Aufseherin von Gefangenen?"

Kann denn sein, was nicht sein darf? Eine solche Frage hätte Herr
Pickert bestimmt nicht bei einem 21-jährigen GI männlichen Geschlechts
aufgeschrieben. Aber seine Entrüstung trübt dies nicht, er sieht
durchaus die Ungleichbehandlung: "Gegen England wird derzeit nicht
ermittelt, gegen ihren Freund Graner schon. Sie verlor nicht einmal
ihren Job. Und doch wird ihr Leben nie mehr so sein wie vorher - genau
wie das derjenigen, die da vor ihr standen und lagen, nackt, gedemütigt
und mit Kapuzen über dem Kopf."
http://www.taz.de/pt/2004/05/08/a0204.nf/text

Der Widerspruch wurde dann offenbar auch den amerikanischen Weltmeistern
der Bigotterie allzu offensichtlich. Jetzt muss sich Frau England doch
vor einem Disziplinargericht verantworten. Das Schlimmste, was sie
dabei zu gewärtigen hat, ist der Ausschluss aus der Armee. Denn es ist
nicht sehr unwahrscheinlich (und wurde zwischen den Zeilen längst
bestätigt), dass der Umgang mit tatsächlichen oder mutmaßlichen
"Feinden" dieser Weltfriedensmacht längst Schule gemacht hat. An
anderer Stelle war zu hören, dass im Irak dieselben "Verhörmethoden"
wie auf Guantanamo Bay angewandt werden.

In der "Süddeutschen" vom 7. Mai schrieb Sonja Zekri über "die Illusion
vom weiblichen Krieg", dass Frauen wohl doch nicht, wie einst erhofft,
die "besseren Männer" seien, die das Kriegsgeschehen und die Truppen
insgesamt zu zivilisieren imstande wären. Bemerkenswert war nicht
zuletzt Frau Zekris Bewertung, der ganze Skandal sei eine "fahrlässige
Provokation", weil die Bilder nunmehr eine Verstärkung der Gegengewalt
gegen die Besatzer zur Folge haben werden - und inzwischen bereits
hatten. Vielerorts hat man den Eindruck, dass am meisten Bedauern
darüber herrscht, dass der ganze Skandal fotographisch dokumentiert ist
und somit die Emotionen besonders angefacht werden. Ein Bild sagt mehr
als tausend Worte. Auch - oder vielleicht gerade - wenn es Pornographie
ist!

Allerdings sieht Frau Zekri den geschlechterbezogenen Kern sehr wohl:
"Wer je an die Vision einer friedlichen, humanen, einer ,weiblichen'
Kriegsführung glaubte, der muss spätestens jetzt einsehen, dass das
Illusion war. Alexander Solschenizyn beschreibt schon im ,Archipel
Gulag' eine Sadistin des sowjetischen Geheimdienstes NKWD, deren
Spezialität darin bestand, Männern die Genitalien zu zerquetschen. Wir
wissen von grausamen KZ-Aufseherinnen und brutalen Partisaninnen. Und
nun eben von Specialist Lynndie England. (...) Die Entrüstung, dass
auch Frauen solcher Taten fähig sind, folgt jedoch einem Frauenbild,
das davon ausgeht, Frauen seien als mögliche Mütter sozusagen
biologisch unfähig, Leid und Tod zu verursachen. Das ist eine überholte
Position, auch wenn sie vielleicht manche Feministinnen noch immer
nicht abgelegt haben." - MANCHE?

Der "Soldatin" Lynndie England wird jetzt in einem dienstlichen
Verfahren zur Last gelegt, sie habe die amerikanischen "Streitkräfte in
Verruf gebracht". Das scheint in der Tat das Zentrale zu sein, was die
Bush-Krieger (und -Kriegerinnen) derzeit bewegt. Auch in der Presse
registriert man eine seltsame Mischung aus pflichtgemäßem Abscheu und
"Human-touch"-Berichterstattung: Private England als negativer Star,
als das Mädel von nebenan, das kindliche Gemüt, das sich halsüberkopf
erst in eine Ehe stürzt und dann, als diese nach wenigen Monaten wieder
geschieden wird, zur Army geht. Obwohl sie auf einer Hühnerfarm
arbeitete, habe sie immer davon geträumt "als Meteorologin das
Heraufziehen von Stürmen voraussagen zu können".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,298686,00.html

Die "message" ist alles andere als klar, aber auf eine amorphe Weise,
als ob auch die Journalisten den ganzen Vorgang nicht in ihre
Sichtweise der Welt einordnen könnten: Die kleine Lynndie ist ein ganz
normaler Mensch, sie ist nicht VOM WESEN HER gewalttätig (wie natürlich
die Männer, die sowas tun!), geschweige denn sadistisch. Nein, Lynndie
war überfordert, sie war "zur falschen Zeit am falschen Ort", wie ihre
Eltern zitiert werden. Und schon haben wir unsere kleine Foltererin
ganz tief ins Herz geschlossen!

Irgendwo haben die Erklärungsbemühungen ihre Richtigkeit und treffen
doch auf junge männliche Soldaten, die in solche Situationen geraten,
genauso zu. Nicht aber auf Joseph M. Darby, männlich, der mithilfe
eines zunächst anonymen Briefes den ganzen Skandal ins Rollen brachte,
weil ihm bei den Bildern schlecht wurde, die in den Soldatenkreisen
zirkulierten. Auch nicht auf den Gefreiten und "bulligen Mann"
(Spiegel) Charles Graner, Lynndies Freund, über den jetzt
Gewaltvorwürfe aus einem weit zurückliegenden Scheidungsverfahren
erneut laut werden. Und DAS passt doch richtig schön ins Bild! Zumal
diese Vorwürfe jetzt endlich plausibel scheinen, andererseits damals
nicht verifiziert wurden.

Es ist naheliegend, dass zweierlei scheinbar Nebensächliches selbst zum
Thema wird: Die von den Medien praktizierte Pornographie der Bilder und
- das kritische Nachdenken über die im Zentrum vieler Bilder stehende
Frau. Reflexe sind unvermeidbar, sowohl die Unseren, die ihre
klammheimliche Freude über diesen Gegenbeweis zu Schwarzers Gepladder
üder das gefolterte Geschlecht nur mühsam zivilisiert; und dann
offenbar auch die Reflexe derer, die den Auftritt der Soldatin England
- von hinten durch die Brust ins Auge - EIGENTLICH als Beweis für das
männliche Foltersystem umzubiegen bemüht sind: "Bei den Worten Frau und
Militär assoziiert man das männliche Militär als Täter und den
weiblichen Menschen als Opfer, die dazugehörige Situation ist die
Vergewaltigung. Die Bilder von Lynndie drehen diese Vorstellung nur
scheinbar um." Weiß unvermeidlicherweise Heide Oestreich in der "taz"
vom 11. Mai. Für sie ist diese Soldatin "ein Instrument des Systems
Militär, das sich ihrer bedient, um die größtmögliche Demütigung zu
erreichen". So schnell wird aus dem Täter ein Opfer. Und Private
England kann demnach die größtmögliche Demütigung der irakischen Opfer
nur erreichen, weil sie eine Frau ist. Selbst wenn das zutrifft, macht
sie das aber keinesfalls weniger zur Täterin als alle anderen
Beteiligten, die sich weniger bereitwillig für die Kamera exponierten.

Dass Frau Oestreich die Vorgänge, die Folter und ihre Methoden selbst,
psychologisiert, ist naheliegend und legitim. Mehr als fragwürdig ist
aber die Art, wie sie eine inszenierte "Verteufelung" der Rolle der
Frau andeutet: "Wir sehen nicht die Frau als Opfer, wir sehen nur die
Frau als Täterin. Man soll keine Verschwörungstheorien schüren (sic!).
Aber es ist ungewöhnlich, dass immer nur Lynndie England voll im Bild
ist. Kaum spielen Frauen im Militär eine Rolle, sind sie teuflisch." So
liegt nahe, dass selbst daran zum guten Schluss nicht diejenige
schuldig ist, die hier nachweislich agiert, sondern die, die sie dabei
fotographierten. Insoweit es Männer waren! Allerdings ist anzumerken,
dass auch Lynndies Freund Charles Graner auf mindestens einem Bild
überdeutlich zusammen mit einer zweiten Frau zu sehen ist und
keineswegs "immer nur Lynndie England", die demnach gewissermaßen
gelinkt worden wäre.

Der Zweck dieser Oestreich'schen Tiefenpsychologie ist allzu deutlich,
dazu hätte es nicht auch noch des folgenden Fehltritts bedurft:
"Nachdem sie diesen Dienst versehen hat (!), ist die Rolle der Lynndie
England vorerst erfüllt, penetriert fährt sie nach Hause, schwanger."
Da haben wir es, also doch! Sie ist quasi selbst gefoltert worden, nein
viel schlimmer: "penetriert"! Damit hat Frau Oestreich endlich auch bei
der Lesbenfront Ovationen sicher.
http://www.taz.de/pt/2004/05/11/a0214.nf/text

Einen Tag später lief sie bei einem Interview mit ihrer früheren
Kollegin und Soziologin Karin Grabbert ein bisschen gegen die Wand:
"Haben diese Bilder auch Sie als Militärexpertin überrascht?" fragte
Frau Oestreich, und musste prompt hören: "Nein. Dass Frauen das Gleiche
machen wie Männer, wissen wir schon lange. Überraschender ist das
Ausmaß des Kontrollverlusts der US-Regierung, sowohl militärisch als
auch medienpolitisch." Wenig später versuchte sie es dann nochmal: "Sie
sagen so locker, dass sich Frauen betreffs Gewaltausübung so verhalten
wie Männer. Ist die Schwelle zur Gewalt nach einer traditionellen
Mädchenerziehung nicht doch höher?" Und dann wird Frau Grabbert mal
richtig gut: "Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Männer unterliegen
öfter Bedingungen, die Gewalt hervorrufen können. Wenn Frauen diesen
Bedingungen auch ausgesetzt werden, handeln sie genauso." Schau mal an!
Freunde, das ist ein wirklich lesenswertes Interview, wenn auch mit ein
paar Ansichten der Frau Grabbert, die wir eher witzig finden: Wenn etwa
behauptet wird, die US-Army brauche weibliche Soldaten als
Kanonenfutter! Der Anteil der getöteten weiblichen Soldaten an den
eigenen Verlusten - und verglichen mit ihrem Anteil an der Truppe -
spricht diesbezüglich Bände (auch wenn wir uns hier bislang ermangels
neuerer Zahlen nur auf den ersten Golfkrieg beziehen können.) Aber
dieses Interview macht beispielhaft Irritationen und Verunsicherungen
deutlich, die die unleugbare Beteiligung von Frauen an den Folterungen
im Irak erzeugt haben. Man mag diese Verunsicherung heilsam nennen, so
pathologisch ihr Hintergrund auch ist. Die feministische Hybris hat
einen ordentlichen Knacks bekommen.
http://www.taz.de/pt/2004/05/12/a0205.nf/text

Nicht ganz unähnlich auch ein Interview in der "Frankfurter Rundschau"
vom 14. Mai mit der uns nicht näher bekannten "Kulturtheoretikerin"
Christina von Braun, wo man ähnlich bemüht war, möglichst häufig das
EIGENTLICHE Kriegsopfer Frau heraus zu kitzeln (mit nur ein wenig mehr
Erfolg als bei der "taz":
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=437001

Es fällt wirklich schwer, in diesem ganzen Zusammenhang NICHT jenen gut
gemeinten Blödsinn zu erwähnen, den sich Amnesty International derweil
leistet mit seiner Aktion "Hinsehen & Handeln: Gewalt gegen Frauen
verhindern"
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/windexde/KA2004010 Wir sind
scheinbar mal wieder bei jenem alten Pardon-Motto gelandet, das da
hieß: Pro bono, contra malum! (Für das Gute und gegen das Böse!)
Scheinbar! Denn wir sind diesmal nur gegen das Böse, wenn es sich gegen
Frauen richtet. Wenn das Gute Böses vollbringt, sprich: Wenn eine Frau
foltert, tja dann - ist wahrscheinlich jemand anders zuständig. Wenn es
aber Amnesty nicht darum ginge, Männer (als das Geschlecht der Täter
schlechthin) demonstrativ und exemplarisch zu exkommunizieren, dann
müsste doch auch eine Nachfolgeaktion "Gewalt gegen Männer verhindern!"
möglich sein - vielleicht unter speziellem Bezug auf die Ereignisse in
Abu Ghraib, wo MÄNNER gefoltert wurden. Das ist sie aber nicht! Und
deswegen hat Amnesty International tatsächlich mit dieser Aktion den
Boden der Aufklärung verlassen, die irgendwann mal die
Grundvoraussetzung für seine Entstehung war. Genau wie die USA.

Die stattfindende öffentliche Aufarbeitung hat durchaus ihre positiven
Aspekte. Etwa den, dass uns der latente westliche Rassismus inzwischen
überdeutlich auf die Nase gerieben wird, der ein irakischen Mord- oder
Folteropfer gering schätzt gegenüber jenem unschuldigen, weil
unbeteiligten Mann, Nicholas Berg, den feixende und triumpfierende
Fanatiker köpften. Oder auch den, dass "der Körper des Soldaten in
seiner Sinnlichkeit und Verletzlichkeit" endlich wieder ins Bewußtsein
dringt, wie die "Süddeutsche" am 13. Mai im Gespräch mit Klaus
Theweleit feststellte. Freilich, man hätte sich diesen Lernerfolg zu
weniger hohen Preisen gewünscht als denjenigen, die schon bezahlt
wurden, aber vor allem denen, die in Zukunft noch zu bezahlen sein
werden.

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IRRITIERENDES VON HEIDE OESTREICH
ÜBER "ERNSTHAFTE" UND ANDERE FEMINISTINNEN UND DIE DEUTSCHE KLEINFAMILIE

Seit langer Zeit schon ist Heide Oestreich von der "taz" unsere
Lieblingsgegnerin. Oft hat sie uns aus der Patsche geholfen, wenn es
sonst nichts gab, über das wir uns hätten aufregen und spotten können.
Ohne Zweifel auch sind ihre Offenbarungen (seien es nun freiweillige
oder unfreiwillige) die Krönung des vorangegangenen Beitrags.
Inzwischen bringen wir dennoch für einzelne Beiträge von ihr eine
bedenkliche Sympathie auf. Etwa wenn sie über die Familienpolitik unter
der Überschrift "Kluge Mütter wollen Arbeit" schreibt: "Nach wie vor
wird an Kindergeld, Steuererleichterungen für Familien und an viel zu
langen Erziehungszeiten herumgedoktert. Daran ist auch das
Verfassungsgericht schuld, das die finanzielle Entlastung von Familien
und damit eine Art Subventionsmentalität mit seiner Rechtsprechung
geradezu eingefordert hat. Dabei müsste dieses Geld dringend frei
gemacht werden für den Ausbau der Betreuungseinrichtungen."
http://www.taz.de/pt/2004/04/29/a0180.nf/text

Frau Oestreich kritisiert damit die Rolle eines Staates, die das
Attribut patriarchalisch, besser aber paternalistisch, durchaus
verdient: Huldvoll vergibt er monatlich größere Beträge an die
Kindesbesitzer, er subventioniert Kinder ebenso wie Windräder oder auf
dem Arbeitsweg zurückgelegte Kilometer. Darum nennt man ihn auch "Vater
Staat". Bisher hat das nicht gerade zu höheren Geburtenraten geführt.
Was unsere liebe Freundin von der "taz" dagegen einklagt - und wobei
sie unsere Unterstützung findet! - ist eine Politik, die Vätern und
Müttern mehr Autonomie gibt. Dazu allerdings gehört nach unserer
Ansicht noch weitaus mehr als ein bedarfsdeckendes System an
Kindertagesstätten! Diese Autonomie sollte mindestens voraussetzen,
dass es nicht - wie heute noch - geschlechtsabhängig Eltern erster,
zweiter, dritter und vierter Klasse gibt, nämlich Mütter, Väter,
geschiedene Väter und nichteheliche Väter.

Einen Gesinnungwandel - oder nennen wir es ruhig ein wenig zu gönnerhaft
einen Reifungsprozess - von Frau Oestreich dokumentierte dann auch
trefflich ein auf subtile Weise süffisanter Beitrag über das Verhältnis
der Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan zu den "ernsthaften
Feministinnen". (Letztegenannte Kategorie wäre allerdings noch ein
wenig zu präzisieren: Sind das die, die ihren Feminismus bierernst und
mit moralinsauer verzogenem Gesicht betreiben, und für die der
Lackmustest für die Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse keinesfalls an
der Frage vorbeiführt, ob man nun für oder gegen Unisextarife und
Quotenbevorzugung ist?) "Schließlich habe sie sich wegen der Familie
nie von ihrer Uni wegbeworben, da könne man eben nicht so leicht
aufsteigen. Das ist es, was gestandene Feministinnen das Gesicht
schmerzlich verziehen lässt - und was andererseits Gesine Schwans
Vorteil ist: Nie würde es ihr einfallen, sich über ihre schlechtere
Bezahlung zu empören." Lesen wir für diese Verweigerung gegenüber der
weiblichen Opfermythologie bei dieser Kommentierung etwa eine gewisse
Sympathie heraus? http://www.taz.de/pt/2004/04/30/a0099.nf/text

Und noch ein weiterer Beitrag fand durchaus unsere Anerkennung, in dem
Frau Oestreich die Erziehung von Kleinkindern in Deutschland
kritisiert: "Seit die Pisa-Studie amtlich nachwies, dass die Deutschen
immer blöder werden", denkt man hier und da darüber nach, wieso
gruppenbetreute Kinder sich positiver und intelligenter entwickeln als
diejenigen, denen eine Trennung von den Eltern angeblich nicht
zuzumuten ist, weil sie den Kleinen bei den ersten Malen immer schwer
fällt. "Es ist der alte Muttermythos, der die bundesdeutsche Politik
immer noch im Bann hält. Internationale Forschung, die die
Überlegenheit guter Gruppenbetreuung gegenüber der Bemutterung
nachwies, wird ignoriert; staatliche Kinderbetreuung bedeutet schlechte
Kinderbetreuung, so ist es vor allem im Westen gespeichert."
http://www.taz.de/pt/2004/05/11/a0219.nf/text

Was in diesen Beiträgen zum Ausdruck kommt, ist ein Unbehagen an
feministischen Widersprüchen - oder auch nur an denen zwischen der
früheren emanzipatorisch-feministischen Theorie und der daraus (nicht!)
folgenden Praxis, wo eine Geburt den Sprung ins ersehnte
Hausfrauendasein mit auskömmlichem Unterhaltsrecht ermöglicht. Vielen
Altfeministinnen "gelang" mithilfe einer fantastischen
Selbstgerechtigkeit der Spagat, alle Rechte sowie die volle
Emanzipation zu fordern und sich gleichzeitig ökonomisch an den
Ehegatten zu binden. Diese ermöglicht es bis heute Vielen von ihnen,
auf Kosten eines Anderen zu leben und ihm das auch noch vorzuwerfen.
Wenigstens DIESE Opfermythologie macht Heide Oestreich nicht mit. Das
muss man dann auch mal anerkennen!

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ANSICHTEN EINES CLOWNS:
ÜBER DEN GEBRAUCHSWERT DER EHEGATTINNEN

Ein gewisser Rolf Zamponi klärte uns im "Hamburger Abendblatt" vom 13.
April darüber auf, dass eine glückliche Ehe oder Partnerschaft einen
Gebrauchswert von 80.000 Euro im Jahr habe.
http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/13/283298.html Zu viele
Unwägbarkeiten, finden wir gleich zu Beginn! Was bedeutet schon
glücklich? Und noch schwerwiegender: Welche Ehe erfüllt schon dieses
Kriterium? Beobachtet doch nur die Witwen, die am Grab noch weinen.
Eine Stunde später tanzen sie oft schon Kasatschok beim Leichenschmaus
und buchen die ersten Fernreisen von dem Geld, das ihre Gatten ihnen
hinterlassen, das zu verdienen sie ihre Gesundheit geopfert und früh
ins Gras gebissen haben.

"Möchten Sie gern 80 000 Euro im Jahr dazuverdienen? Wer möchte das
nicht, meinen Sie? Na ja, dann machen Sie es doch wie knapp 37,6
Millionen andere Deutsche - heiraten Sie." Für Herrn Zamponi sind also
vorderhand schon mal ALLE Ehen glücklich. Wohl dem, der über solch ein
Urvertrauen noch verfügen kann. Hoffentlich wird's nicht auch ihm noch
ausgetrieben!

Der genannte Betrag lasse "sich mit einer Ehefrau sparen, was ja wohl
nur den 44,9 Millionen unverheirateten Menschen im Lande erklärt werden
muss." Dabei handelt es sich wohl um die wenigen unter 16jährigen,
glücklich-frustrierte Solitäre mit hohem Masturbationsfaktor, und den
Gesamtverband der Verwitweten und Verwaisten. Aber wie um alles in der
Welt, so fragen sich auch die glücklich Verbandelten unter uns, soll
man mit einer Frau 80.000 Euro sparen, wenn man überhaupt nur 25.000
brutto verdient? Wieso ersparen uns unsere Freundinnen überhaupt Geld,
wo wir längst selbst die Bügelwäsche erledigen und (unausgesprochen,
aber wahr) um Längen besser kochen können? Ist die Fortentwicklung der
Männer in den letzten 30 Jahren an Herrn Zamponi völlig vorbei
gegangen?

"Zunächst einmal: Was ist allein eine saubere und wohl gelüftete Wohnung
wert, in die wir abends nach der Arbeit zurückkehren? Was die
gebügelten Hemden oder der Nachwuchs, der wohl gesättigt und gesäubert
fertig fürs Bett ist? Und das an jedem Tag im Jahr. Wie schnell kommen
da fünfstellige Summen zusammen. Wer es nicht glaubt, sollte bloß
einmal in den jeweiligen Dienstleistungstarifen nachschlagen."

"Vorwärts in die Vergangenheit" statt zurück in die Zukunft? Wir sind
wieder im Amerika der 50er Jahre, in "Pleasantville" (für Kinogeher).
(Ortswechsel!) Die Wahlen in Bayern sind vorbei, und alles ist noch
einmal gut gegangen. (Filmwechsel!) Tara beherrscht den Hügel
majestätischer als je zuvor. Die Menschen strahlen und sind fröhlich
und freundlich. Die Neger pflücken draußen auf den Feldern Baumwolle
und singen dazu. Die Röcke der Frauen sind weißer als weiß, sie sind
strahlend weiß, und bedecken züchtig das erogene Zentrum dieser Zeit,
ihre Knie. Zu diesen Frauen kehren wir heim, nach einem schlimmen
Arbeitstag mit Grubeneinsturz, und dann sind sie für uns da, und "sie
finden einen Ausweg, egal, mit welchen Wehwehchen ihre Männer nach
Hause kommen."

Der eine oder andere Zweifel ist dann wohl auch Herrn Zamponi, den schon
sein Name als Zirkusdirektor ausweist, gekommen: "Zugegeben: In diese
Rechnung zu Gunsten der Ehefrauen sind die Ausgaben für Schuhe,
Friseur, Mode, Kosmetik und unvermeidliche Handys nicht eingerechnet.
(...) Das eigentliche Problem aber liegt woanders: Es ist die Frage,
was an einem Ehemann einer Ehefrau 80 000 Euro wert sein kann? Das
Raustragen der Mülltonne oder das fehlerfreie Handhaben der
Fernbedienung können es nicht sein."

Wäre Zamponi ein nicht gar so grell geschminkter Clown im eigenen,
längst bankrotten Familienbetrieb, dann wüßte er, dass auch seine
Ehefrauen keine 80.000 Euro haben, um sich durch Zukauf den Beschaffer
des Familieneinkommens leisten zu können. Und dass sie selbst nur für
DAS Hausarbeit leisten (WENN sie das denn tun), was ihnen selbst am
unmittelbarsten zugute kommt, weil die gemeine Hausmaus nämlich in
wachem Zustand oft mehr Zeit im zu bewirtschaftenden Raum verbringt als
Mann und Kinder zusammen. Wieso also sollte hier irgendwer irgendwem
80.000 Euro im Jahr wert sein, die er noch nicht mal hat? Aber
vielleicht legt der Name Zamponi ja auch nahe, dass es nicht um Euro,
sondern um Lire ging. Das allerdings wären dann noch 40 Euro und
erschiene selbst uns zu knapp bemessen für wöchentliches Staub saugen
und wischen. Ach ja, und für's Lüften!

***********************************************************

ZENSUR IM DIENSTE DER WEIBLICHEN EHRE

In unserer Ausgabe 68 haben wir die Zensur des Buches "Esra" von Maxim
Biller angesprochen. Zur Erinnerung: Billers Buch wurde gerichtlich die
Veröffentlichung untersagt, weil es angeblich die Persönlichkeitsrechte
seiner früheren Freundin und - delikat, delikat! - ihrer Mutter
verletzen würde. (Auf ein solch inniges Mutter-Tochter-Verhältnis nimmt
schon Astrid von Friesens SWR-Beitrag an einer Stelle stimmungsvoll und
aussagestark Bezug, den wir eingangs noch einmal empfahlen.) Dazu an
dieser Stelle eine weitere Bewertung unseres Hamburger Korrespondenten
Achim Amme (www.achim-amme.de ):

Wenn dieses Urteil Bestand hat - und die allgemeine Verunsicherung,
nicht nur in Opfer-Täter-Fragen, deutet darauf hin -, dann haben zwei
beleidigte Leberwürstchen etwas geschafft, was nicht einmal
Reichspropagandaminister Goebbels gelang, nämlich einen ideologischen
Flächenbrand auszulösen, der selbst eine Bücherverbrennung überflüssig
macht, weil sie bereits in die Gehirne von Dichtern und Schriftstellern
vorverlagert wird, um alles auszulöschen, was nur annäherungsweise
vorgefundene Realität spiegelt. Autoren und Verleger werden mit diesem
Urteil gezwungen, bevor auch nur eine Zeile zu Papier gebracht wurde,
ihre entlegensten Gehirnwindungen dahingehend zu überprüfen, ob
vielleicht irgend eine Person, die vielleicht nicht einmal gemeint ist,
sich möglicherweise, unter Umständen, die noch gar nicht bekannt sind,
verbal verletzt, gestalterisch falsch widergegeben oder sonstwie auf
ihre sensiblen Zehchen getreten fühlen könnte.Die unrühmliche Rolle der
Justiz bestünde wieder einmal in der Tatsache, daß sie sich zum Büttel
einer politischen Lobby machen ließe, die die künstlerische Freiheit -
abgesehen von der Freiheit der Meinungsäußerung, was schon schlimm
genug wäre -, nicht nur mit Quadratlatschen tritt, sondern auffordert,
das Denken am besten sofort einzustellen. Es ist sicher kein Zufall,
daß offenbar frustrierte Frauen hinter dieser Initiative stecken und
noch weniger, daß der Zeitgeist - Werbung, Medien und Politik lassen
grüßen -, sie damit durchkommen läßt.Anbei nur einige eklatante
Beispiele von Autoren, deren Werke unter diesem Gesetz nie und nimmer
hätten geschrieben werden dürfen, ohne Änderungswünsche
heraufzubeschwören:Goethes "Dichtung und Wahrheit", Thomas Manns
"Buddenbrooks", Scott Fitzgeralds "Der große Gatsby", nahezu sämtliche
Werke von Henry Miller und Philip Roth... Die Liste wäre nahezu endlos
erweiterbar.Grundsätzlich müßte die Frage erörtert werden, inwieweit
Literatur (abgesehen von andern Künsten) nicht immer auch reale
Vorbilder benötigt, um überhaupt entstehen zu können. Ein potentieller
Widerspruch solcher Vorbilder stellt einen massiven Eingriff in den
kreativen Prozeß dar, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind.
Autoren dürften im Grunde nur noch mit vorheriger Zustimmung Personen
portraitieren. Das Ergebnis wären Auftragsarbeiten, Biographien von
Leuten, die es sich leisten können, solche Aufträge zu vergeben. Der
Rest wäre Schweigen oder die hermetische Poesie von Teebeutellyrikern.

Und damit, meine Lieben, haben wir das Ende unserer Erzählungen für
heute wieder erreicht. Wir hoffen, unterhaltsam gewesen zu sein. Alles
andere wäre ruchlos. Für alle Fälle und zu euerer finalen Erheiterung
solltet ihr euch noch diese Karikatur ansehen (vor allem diejenigen von
euch, die irrigerweise glauben, die "taz" sei in ihrem Wesen schlecht):
http://www.taz.de/pt/2004/05/14.nf/kari

Mann sieht sich!
Euer RedManAlex
(18.05.04)

________________________________________________

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Re: Rote Männer Info Nr 69

Pokemon, Tuesday, 18.05.2004, 23:02 (vor 7666 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Rote Männer Info Nr 69 von Odin am 18. Mai 2004 15:55:56:

>Andererseits: Sind Bilder, die Männer gegenüber Frauen in verleichbarer

Pose zeigen, denkbar? Abgesehen davon, dass die Kategorie des Denkbaren
ohnehin einigen Strapazen ausgesetzt ist, weniger WEIL amerikanische
Soldaten foltern (damit musste man in Zeiten von Dabbelju und
Gunatanamo Bay längst rechnen), sondern auf welch eine sadistische Art
und Weise sie dies tun und sich daran selbst in höchstem Maße
delektieren. Wäre ein eine Frau misshandelnder Mann in vergleichbaren
Triumpfposen denkbar? (Oder würde er nur die Pose und das Foto
vermeiden?)

Naja, allgemein ist der Feind ja männlich. Frauen werden normalerweise nicht als Feind angesehen, höchstens als Beute. Deshalb haben Bilder mit Männern vielleicht einen höheren Prestigewert. Der Feind ist einem ausgeliefert, ist unterlegen. Das macht bei einem "starken" Mann natürliche viel mehr Eindruck als bei einer "schwachen" Frau. Zudem muss man auch innerhalb der eigenen Reihen mit Protesten rechnen. Frauen sind schwach, deshalb hat der Soldat in Gentleman zu sein. Bei Männern sit das nicht nögig, an ihnen kann man sich austoben.
Aus diesem Grund werden solche Fotos mit Frauen wohl seltener auftauchen.

Die Entrüstung, dass
auch Frauen solcher Taten fähig sind, folgt jedoch einem Frauenbild,
das davon ausgeht, Frauen seien als mögliche Mütter sozusagen
biologisch unfähig, Leid und Tod zu verursachen.

Aha, dann sind es wohl hauptsächlich Männer,die ihre Kinder abtreiben oder nach der Geburt umbringen? Ist ja interessant.

Pokemon

Re: Rote Männer Info Nr 69

Odin, Thursday, 20.05.2004, 01:52 (vor 7665 Tagen) @ Pokemon

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Pokemon am 18. Mai 2004 20:02:02:

Naja, allgemein ist der Feind ja männlich. Frauen werden normalerweise nicht als Feind angesehen, höchstens als Beute.

"Schöne" Beschreibung! Stimmt eigentlich! Darum werden Männer wohl auch erschossen, während die Frauen vergewaltigt werden - quasi "in Besitz" genommen.
Interessanterweise hat ja auch eine terroristische Organisation einen Preis auf jeden erschossenen amerikanischen Soldaten ausgesetzt, während Soldatinnen als Sklavinnen behalten werden können.

Übrigens hab ich noch eine Anmerkung zu der Diskussion vor mehreren Tagen (Wochen). Du hast da gesagt, daß die mißbrauchten Männer wenigstens nicht ausgestoßen werden, wie es mißbrauchten Frauen passieren würde.
Ich habe kurz darauf einen Bericht in der Zeitung gelesen. Da hat einer dieser Männer gesagt, er müsse jetzt den Irak verlassen, weil er SO nicht mehr hier leben könne, nachdem er nackt in der Zeitung gezeigt wurde.

Re: ptilien...

Martin, Wednesday, 19.05.2004, 00:44 (vor 7666 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Rote Männer Info Nr 69 von Odin am 18. Mai 2004 15:55:56:

Dass die Dinosaurier ausgestorben sind, lag möglicherweise daran, dass es wegen der Klimaveränderung zu einem fürchterlichen Männerüberschuss unter den Superechsen kam. Die Saurierdamen hatten wohl Probleme mit "dieser schrecklichen Hitze".

Hm. Und warum sind dann alle großen Echsen dahingerafft worden während alle kleinen Echsen überlebt haben? Nebst allen anderen Tierklassen? Von denen hatte ja keine solche Auswüchse wie die Giga-Saurusse! Die Größe scheint ein wichtiges Killer-Kriterium gewesen zu sein. Da bietet sich eine mechanische Ursache wie der Meteoriteneinschlag im Golf von Mexiko eher an...
Übrigens ist die Lücke der Riesenformen dann später durch die Säugetiere geschlossen worden, die während der Saurier-Dominanz nur ein Schattendasein führten und danach voll zur Blüte kamen, was sich bis heute auswirkt!

Re: ptilien...

Garfield, Wednesday, 19.05.2004, 12:51 (vor 7665 Tagen) @ Martin

Als Antwort auf: Re: ptilien... von Martin am 18. Mai 2004 21:44:24:

Hallo Martin!

Daß der Meteoriteneinschlag das Aussterben der Dinosaurier enorm beschleunigt hat, ist sehr wahrscheinlich. Es gibt jedoch Hinweise darauf, daß die Dinosaurier schon vorher auf dem absteigenden Ast waren und daß dieser Meteoriteneinschlag ihnen nur den Gnadenstoß versetzt hat.

Man weiß nicht genau, welchen Grund das hatte. Die Theorie, daß die Weibchen ausgestorben wären, ist nur eine von vielen. Vielleicht lag es auch an einem allgemeinen Klimawechsel. Das war dann viel später höchstwahrscheinlich auch ein Grund für das Aussterben der Mammuts und anderer riesiger Eiszeit-Tiere. Auch da glauben heute noch viele, daß die von den Menschen ausgerottet worden sind. Tatsächlich jagten die Menschen aber so große Tiere gar nicht so häufig, sondern sie lebten vor allem von der Jagd auf mittelgroße Tierarten, die aber zum großen Teil heute noch existieren. Das läßt sich durch Knochenfunde problemlos nachweisen. Und es läßt sich auch nachweisen, daß Mammuts in der Zeit vor ihrem Aussterben immer kleiner wurden, also offenbar körperlich degeneriert sind. Ähnliches hat man auch bei einigen Saurierarten anhand von Knochenfunden festgestellt. Klimaveränderungen sind dafür der plausibelste Grund.

Freundliche Grüße
von Garfield

Danke für die Information :-) (n/t)

Martin, Thursday, 20.05.2004, 00:54 (vor 7665 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: ptilien... von Garfield am 19. Mai 2004 09:51:29:

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 12:30 (vor 7665 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Rote Männer Info Nr 69 von Odin am 18. Mai 2004 15:55:56:

Der Irrtum wird deutlich, wenn Frau Abbasgholizadeh bei den wenigen
Fortschritten in Bezug auf Frauenrechte im Iran manche Konsequenzen des
Emanzipationsprozesses kritisch sieht: "Gleichzeitig muss man
berücksichtigen, dass die Freiräume auch negative Folgen hatten: die
Scheidungsrate ist enorm gestiegen, ebenso die Zahl junger Frauen, die
ihre Eltern verlassen." Wenn eine deutsche Väterorganisation
dergleichen einwenden würde, müsste sie damit rechnen, von "konkret"
und ähnlichen Postillen als "faschistoid" denunziert zu werden. Bei
sowas ist unser "moderner" Feminismus nämlich reaktionär und
patriarchalisch: Er geht davon aus, dass die Frauen in der Dritten Welt
noch sehr viel (von ihm!) lernen müssen - ebenso wie die Frauen aus der
früheren DDR das "mussten" (aber gottlob überwiegend gar nicht wollten,
weil sie ein völlig anderes Verständnis von Gleichberechtigung hatten).

So,so, ein Feminismus, der Scheidung als Negativfolge für FRAUEN anorprangert.. Ob den Leuten der Roten Männer Info überhaupt aufgefallen ist, was sie da geschrieben haben?

Hat doch die Scheidung nach der Meinung vieler Männer hier für die Frauen vor allem positive Folgen: Die Scheidung, so viele Maskulisten, ist doch da eigentliche Ziel der Frauen, damit sie die Versorgung ohne den lästigen Mann bekommen.

Und hier wird nun Scheidung als Problem für Frauen dargestellt. Wie das wohl zu der Maskulitischen Weltsicht passt?

Antwort: Gar nicht!

Und das ist ja gerade das Lustige!

hat das Bundesfrauenministerium

vor anderthalb Jahren bereits eine Studie über Gewalt gegen Männer
ausgeschrieben. Es fällt noch schwer zu glauben, dass dies in Bezug auf
die Politik der Bundesregierung irgendwas bewirken wird. Schließlich
verschwinden auch die meisten Sachverständigengutachten in dunklen
Schubladen der Ministrialbürokratie und werden nie wieder gesehen. Aber
es ist dann natürlich auch Sache der Männer, wenigstens die
vorliegenden Fakten gegen den Mythos der allzeit leidenden Frauen
einzuwenden. Und einige Einleitungssätze der jetzt vorgelegten
Ergebnisse geben doch Anlass zur Hoffnung, so wie diese: "Männer haben
zwar vielfältige Gewalterfahrungen, aber in anderen Kontexten und mit
anderen Folgen als Frauen. Daher lassen sich auch die vorhandenen
Forschungsinstrumente zu ,Gewalt gegen Frauen' nicht einfach auf Männer
übertragen, d.h. Männer müssen anders befragt werden."

Na, Ihr schlauen Roten MÄnner, dann macht doch mal eine andere Befragung! Und zeigt auf, inwiefern die Gewalterfahrung von Männern anders ist als die von Frauen!

Vielleicht ,weil nörgelnde Ehefrauen nicht dasselbe sind wie Vergewaltiger im Park? (Grins..)

Frauen spielen in der rechtsextremen Szene eine seit Jahren wachsende
Rolle: "Die Frauen in der Gruppe waren offenbar nicht zurückhaltender
als die Männer; alle drei stimmten laut Anklage der Tötung von Menschen
ohne Widerspruch zu. Das entspricht einer Beobachtung des
Verfassungsschutzes, wonach rechtsradikale Frauen sich nicht mehr auf
die Rolle der Freundin beschränken, sondern selber aktiv werden
wollen." http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/329/31298/
Den SWR-Beitrag von Astrid von Friesen über den "Feminismus und die
Folgen" fanden wir so wichtig, dass wir ihn wegen eines offenbar
veränderten Links nach unserer 68. Ausgabe gleich nochmal rundmailten.
Das scheint noch einmal Probleme gegeben zu haben, darum hier ein
aktualisierter Link:
http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/eckpunkt/ep20040405_2479.rtf

Seit wann interessiert Nazis oder Maskulisten denn, was Frauen wollen? Das interessiert sie doch auch nicht in der Frage Kind und Beruf. Da wird einfach wild gegen jedes Ergebnis von Umfragen spekuliert, dass Frauen ja ach so gern zuhause sind und keine Vereinbarung von Kind und Beruf wollen (www.MannDat.de). Ist wohl ein Wunschtraum der Maskulisten..;-)

.

Über den türkischen Vater, der seinen eigenen Sohn nicht einmal SEHEN
darf, weil das Jugendamt und das Oberlandesgericht (OLG) Naumburg ihn
lieber Adoptiveltern überlassen wollen, haben wir schon berichtet.
Bitte lest diesen Bericht der Leipziger Volkszeitung:
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/111809.html Beanstandungen des
Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte beeindrucken ein richtiges
deutsches Gericht offenbar nicht. Mehr muss man eigentlich über diesen
Rechtsstaat nicht mehr sagen. Seit Roland Freisler und seinem
"Volksgerichtshof" nichts Neues. Hauptsache, das System behält Recht.
Und in dieses Recht verkeilt es sich notfalls. Mit Zähnen und Klauen.
SEIN Recht. Nicht das der Anderen!
Die "Zeit" brachte in ihrer aktuellen Ausgabe einen Schwerpunkt zum
Thema "Väter". [link=http://www.zeit.de/leben/index"

target="_top]http://www.zeit.de/leben/index[/link] Eine Woche vorher, in

der Ausgabe vom 6. Mai, waren bereits die "Mütter" dran.
http://www.zeit.de/leben/index_muetter

Wer weiss, was der Mann wirklich angestellt hat. Manchmal ist es besser, den Eltern, auch den Vätern, die KInder zu entziehen als sie ihnen zu überlassen, und auch, wenn es nur für wenige Stunden ist.

Vielversprechend etwa Jörg

Laus Erkenntnis "Das Bild der Mutter kennt nur Extreme". Hier nur der
Hinweis für euch, wenn ihr's selbst nachlesen wollt, wir waren mit
anderen Themen ausgelastet, wie ihr gleich sehen werdet. Vielleicht
kommen wir aber nochmal darauf zurück. Jetzt erstmal zu unseren
aktuellen Schwerpunkten:
1. Bilder aus dem Irak, die die Beteiligung von Frauen an Folterungen
belegen, haben naheliegende Emotionen auf allen Seiten freigesetzt.
Ausgerechnet in einer Zeit, da uns Alice Schwarzer und Amnesty
International die Frauen als gefoltertes Geschlecht andienen wollen!
Jetzt werden hier und da aus Täterinnen rasch Opfer gemacht.
2. Eine liebe Freundin übt sich in Differenzierung und hat die
emanzipatorischen Wurzeln des Feminismus nicht ganz vergessen: Wann und
warum bei Heide Oestreich Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren
sind.

Faktum ist: Mehr Männer foltern als Frauen. Und in etwa genauso viele Frauen sind unter den Gefolterten wie Männer, wenn Vergewaltigung als Folter zählt, und man die Sache global betrachtet. Auch hier sind die folternden Männer völlig unter den Tisch gefallen. Nur die folternde Frau bekam Beachtung. Warum wohl? Genau! Folternde Frauen sind selten. Folternde Männer gehören zum Krieg dazu. Hund beisst Mann, ist keine Nachricht. Mann beisst Hund schon. (Churchill)

4. Weil Maxim B. nicht nett zu seiner Ex-Schwiegermutter war, ließ Mama
Wutz seinen neuen Roman verbieten. Ein Denkfehler unsererseits:
Trüffeltiere lesen nicht!

Wenn jemand sich in seinen Persönlichkeitsrechten angegriffen fühlt, ist es sein oder ihr Recht, sich dagegen zu wehren. Vor allem bei Veröffentlichungen.

".PENETRIERT FÄHRT LYNNDIE ENGLAND NACH HAUSE, SCHWANGER!"
LÜGEN, IRRTÜMER UND UNERWARTETE WAHRHEITEN IN DEN ZEITEN DES KRIEGS
Man stelle sich nur für einen Augenblick vor, die Rollen der
Geschlechter bei den dokumentierten Folterszenen aus jenem irakischen
Knast von Abu Ghraib wären umgekehrt gewesen, und ein junger männlicher
Soldat hätte Gesten wie die, die der amerikanischen Soldatin Lynndie R.
England offenbar so saukomisch erscheinen, in Richtung auf den
Vaginalbereich einer Frau gemacht - mit breitem Grinsen und einer Kippe
im Mundwinkel. Man male sich nur für ein paar Minuten aus, welchen
Honig die Ideologinnen des "gefolterten Geschlechts" (Schwarzer)
umgehend daraus gesaugt hätten.
Andererseits: Sind Bilder, die Männer gegenüber Frauen in verleichbarer
Pose zeigen, denkbar? Abgesehen davon, dass die Kategorie des Denkbaren
ohnehin einigen Strapazen ausgesetzt ist, weniger WEIL amerikanische
Soldaten foltern (damit musste man in Zeiten von Dabbelju und
Gunatanamo Bay längst rechnen), sondern auf welch eine sadistische Art
und Weise sie dies tun und sich daran selbst in höchstem Maße
delektieren. Wäre ein eine Frau misshandelnder Mann in vergleichbaren
Triumpfposen denkbar? (Oder würde er nur die Pose und das Foto
vermeiden?) Achatz von Müller schreibt erfrischend böse in der "Zeit"
vom 13. Mai: "Die Slips und Büstenhalter an den Körpern der Gefangenen
erweisen sich ebenso wie die höhnischen Fingerübungen ihrer weiblichen
Bewachung als die Karikatur unserer eigenen Empörung über die
vermeintliche islamische Entwürdigung des weiblichen Körpers unter der
Burka. Handelt es sich also um pervertierte feministische Pornografie?
Nicht nur. Der Vertrieb der Bilder führt in das Herz der Finsternis, wo
Hohn in Vergewaltigung und Mord umschlägt." Dem wäre schon beinah'
nicht mehr hinzuzufügen.

Und die folternden Männer, die nicht gezeigt werden, sind also rein, liebenswürdig und unschuldig? Schöne, neue Masku-Welt...

Es waren Männer, die hier auf übelste Weise misshandelt wurden, physisch
und psychisch, so wie es im Krieg fast immer Männer sind, die den Kopf,
den Arsch und wohl auch ihre Schwänze hinhalten müssen. Das schließt
nicht aus, dass auch Frauen zu den Opfern von Abu Ghraub gehören. Im
Mittelpunkt jetzt aber ein weiblicher Täter: Eine zierliche junge Frau,
die ein besonderes Faible für sexuelle Demütigungen zu haben scheint.
Aufgewachsen in einem Land und einer Kultur, die bereits Fluchen und
Schimpfen in einschlägigem Vokabular zur Vergewaltigung erklärt -
jedenfalls wenn es gegenüber einer Frau geschieht.

Wirkliche Vergewaltigungen haben nach den neuesten Presseberichten aus Spiegel und co. ebenfalls im Irak stattgefunden. Vielleicht waren die Soldaten nur so schlau, sich nicht fotographieren zu lassen. Vielleicht gehören diese Bilder auch zu denen, die jetzt in der Öffentlichkeit wegen des Einspruchs des Pentagons nicht mehr gezeigt werden dürfen.

"'Wir fanden, es sah so lustig aus, deshalb wurden Fotos gemacht', sagte
die US-Gefreite Lynndie England der Zeitung New York Times. Die
Misshandlungen in Abu Ghraib seien Routine gewesen und manchmal
amüsant, hätten jedoch fast nie die Grenzen des Erlaubten
überschritten, betonte England dem Blatt zufolge. Bislang hatte sich
England stets damit gerechtfertigt, dass sie lediglich Befehle befolgt
habe. Auf die Frage, ob sie selbst Gefangene misshandelt habe, sagte
die 21-Jährige: ,Ja, ich bin auf einigen von ihnen herumgetreten, habe
einige gestoßen und gezogen, aber nichts Schlimmes getan.'" schreibt
die "Süddeutsche" am 17. Mai. Nach eigener Aussage hat sie Gefangene
unter anderem vier bis sechs Stunden lang gezwungen, über den Gang zu
kriechen. Lediglich die erzwungene Selbstbefriedigung der Gefangenen
fand sie laut Verhörprotokoll unangemessen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,300167,00.html
Verwunderlich ist offenbar auf den ersten Blick nur: solch widerliche
Formen der seelischen Zermürbung und Zerstörung DURCH EINE FRAU. Nein,
die gequälten Gefangenen gehörten nicht Alice Schwarzers "gefoltertem
Geschlecht" an. Die Aufregung wäre dann zweifellos eine ganz andere
gewesen, aber zentral ist vor allem die Überraschung, dass eine Frau
der Täter ist. So schreibt Bernd Pickert in der "taz" vom 8. Mai: "Doch
wie kommt es, dass eine normale junge Frau jedes Gefühl verliert, was
richtig und was falsch ist, oder wenigstens, was erlaubt ist und was
verboten? Aber warum auch wird eine knapp 21-Jährige ohne Erfahrung,
Training und Ausbildung überhaupt Aufseherin von Gefangenen?"
Kann denn sein, was nicht sein darf? Eine solche Frage hätte Herr
Pickert bestimmt nicht bei einem 21-jährigen GI männlichen Geschlechts
aufgeschrieben. Aber seine Entrüstung trübt dies nicht, er sieht
durchaus die Ungleichbehandlung: "Gegen England wird derzeit nicht
ermittelt, gegen ihren Freund Graner schon. Sie verlor nicht einmal
ihren Job. Und doch wird ihr Leben nie mehr so sein wie vorher - genau
wie das derjenigen, die da vor ihr standen und lagen, nackt, gedemütigt
und mit Kapuzen über dem Kopf."

Und was droht Graner? Vemutlich auch höchstens ein Ausschluss aus der Armee..

http://www.taz.de/pt/2004/05/08/a0204.nf/text

In der "Süddeutschen" vom 7. Mai schrieb Sonja Zekri über "die Illusion

vom weiblichen Krieg", dass Frauen wohl doch nicht, wie einst erhofft,
die "besseren Männer" seien, die das Kriegsgeschehen und die Truppen
insgesamt zu zivilisieren imstande wären. Bemerkenswert war nicht
zuletzt Frau Zekris Bewertung, der ganze Skandal sei eine "fahrlässige
Provokation", weil die Bilder nunmehr eine Verstärkung der Gegengewalt
gegen die Besatzer zur Folge haben werden - und inzwischen bereits
hatten. Vielerorts hat man den Eindruck, dass am meisten Bedauern
darüber herrscht, dass der ganze Skandal fotographisch dokumentiert ist
und somit die Emotionen besonders angefacht werden. Ein Bild sagt mehr
als tausend Worte. Auch - oder vielleicht gerade - wenn es Pornographie
ist!
Allerdings sieht Frau Zekri den geschlechterbezogenen Kern sehr wohl:
"Wer je an die Vision einer friedlichen, humanen, einer ,weiblichen'
Kriegsführung glaubte, der muss spätestens jetzt einsehen, dass das
Illusion war. Alexander Solschenizyn beschreibt schon im ,Archipel
Gulag' eine Sadistin des sowjetischen Geheimdienstes NKWD, deren
Spezialität darin bestand, Männern die Genitalien zu zerquetschen. Wir
wissen von grausamen KZ-Aufseherinnen und brutalen Partisaninnen. Und
nun eben von Specialist Lynndie England. (...) Die Entrüstung, dass
auch Frauen solcher Taten fähig sind, folgt jedoch einem Frauenbild,
das davon ausgeht, Frauen seien als mögliche Mütter sozusagen
biologisch unfähig, Leid und Tod zu verursachen. Das ist eine überholte
Position, auch wenn sie vielleicht manche Feministinnen noch immer
nicht abgelegt haben." - MANCHE?

Wenn Frauen als das gefolterte Geschlecht bezeichnet werden, hat das damit zu tun, dass die Gefahr grösser ist, dass eine Frau von einem Mann gefoltert wird als dass ein Mann von einer Frau gefoltert wird. Nichts damit, dass Frauen keine Härte und Brutaltität zugetraut wird.
Ich als halbgebildete Emanze und viele Feministinnen, die sich beim Historikerinnen-Streit von ihnen initiiert darum gekümmert haben, dass die Frauen eben nicht mehr als unbelastetes Geschlecht im 2. Weltkrieg galten, glauben auch daran, dass Frauen Gewalt und Brutalität ausüben können. Selbst Alice Schwarzer schreibt ähnliches auf ihrer Homepage!

Der "Soldatin" Lynndie England wird jetzt in einem dienstlichen
Verfahren zur Last gelegt, sie habe die amerikanischen "Streitkräfte in
Verruf gebracht". Das scheint in der Tat das Zentrale zu sein, was die
Bush-Krieger (und -Kriegerinnen) derzeit bewegt. Auch in der Presse
registriert man eine seltsame Mischung aus pflichtgemäßem Abscheu und
"Human-touch"-Berichterstattung: Private England als negativer Star,
als das Mädel von nebenan, das kindliche Gemüt, das sich halsüberkopf
erst in eine Ehe stürzt und dann, als diese nach wenigen Monaten wieder
geschieden wird, zur Army geht. Obwohl sie auf einer Hühnerfarm
arbeitete, habe sie immer davon geträumt "als Meteorologin das
Heraufziehen von Stürmen voraussagen zu können".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,298686,00.html
Die "message" ist alles andere als klar, aber auf eine amorphe Weise,
als ob auch die Journalisten den ganzen Vorgang nicht in ihre
Sichtweise der Welt einordnen könnten: Die kleine Lynndie ist ein ganz
normaler Mensch, sie ist nicht VOM WESEN HER gewalttätig (wie natürlich
die Männer, die sowas tun!), geschweige denn sadistisch. Nein, Lynndie
war überfordert, sie war "zur falschen Zeit am falschen Ort", wie ihre
Eltern zitiert werden. Und schon haben wir unsere kleine Foltererin
ganz tief ins Herz geschlossen!

Wenn das Darstellen eines furchtbaren Gewalttäters als Menschen von Nebenan das bei den Roten Männern auslöst, sind die Roten Männer anders als viele andere Menschen; die fühlen sich dadurch nömlich eher bedroht.

Irgendwo haben die Erklärungsbemühungen ihre Richtigkeit und treffen
doch auf junge männliche Soldaten, die in solche Situationen geraten,
genauso zu. Nicht aber auf Joseph M. Darby, männlich, der mithilfe
eines zunächst anonymen Briefes den ganzen Skandal ins Rollen brachte,
weil ihm bei den Bildern schlecht wurde, die in den Soldatenkreisen
zirkulierten. Auch nicht auf den Gefreiten und "bulligen Mann"
(Spiegel) Charles Graner, Lynndies Freund, über den jetzt
Gewaltvorwürfe aus einem weit zurückliegenden Scheidungsverfahren
erneut laut werden. Und DAS passt doch richtig schön ins Bild! Zumal
diese Vorwürfe jetzt endlich plausibel scheinen, andererseits damals
nicht verifiziert wurden.
Es ist naheliegend, dass zweierlei scheinbar Nebensächliches selbst zum
Thema wird: Die von den Medien praktizierte Pornographie der Bilder und
- das kritische Nachdenken über die im Zentrum vieler Bilder stehende
Frau. Reflexe sind unvermeidbar, sowohl die Unseren, die ihre
klammheimliche Freude über diesen Gegenbeweis zu Schwarzers Gepladder
üder das gefolterte Geschlecht nur mühsam zivilisiert; und dann
offenbar auch die Reflexe derer, die den Auftritt der Soldatin England
- von hinten durch die Brust ins Auge - EIGENTLICH als Beweis für das
männliche Foltersystem umzubiegen bemüht sind: "Bei den Worten Frau und
Militär assoziiert man das männliche Militär als Täter und den
weiblichen Menschen als Opfer, die dazugehörige Situation ist die
Vergewaltigung. Die Bilder von Lynndie drehen diese Vorstellung nur
scheinbar um." Weiß unvermeidlicherweise Heide Oestreich in der "taz"
vom 11. Mai. Für sie ist diese Soldatin "ein Instrument des Systems
Militär, das sich ihrer bedient, um die größtmögliche Demütigung zu
erreichen".

So schnell wird aus dem Täter ein Opfer.

Ein Opfer wäre sie nur wenn sie ein unwilliges Instument gewesen wäre. Schreibt die Taz das? Nee, ich seh das nirgends! Fazit:Ideologiekritik sollte noch gelernt werden.

In diesem Zusammenhang wird nicht thematisiert, warum die folternden Männer nirgends zu sehen sind, obwohl es sie nach den Berichten von Spiegel und co. auch gab. Ich kann das aber sagen: Die sind nicht zu sehen, weil sie als Normalerscheinung des Krieges gedeutet werden!

Scheinbar! Denn wir sind diesmal nur gegen das Böse, wenn es sich gegen
Frauen richtet. Wenn das Gute Böses vollbringt, sprich: Wenn eine Frau
foltert, tja dann - ist wahrscheinlich jemand anders zuständig. Wenn es
aber Amnesty nicht darum ginge, Männer (als das Geschlecht der Täter
schlechthin) demonstrativ und exemplarisch zu exkommunizieren, dann
müsste doch auch eine Nachfolgeaktion "Gewalt gegen Männer verhindern!"
möglich sein - vielleicht unter speziellem Bezug auf die Ereignisse in
Abu Ghraib, wo MÄNNER gefoltert wurden. Das ist sie aber nicht! Und
deswegen hat Amnesty International tatsächlich mit dieser Aktion den
Boden der Aufklärung verlassen, die irgendwann mal die
Grundvoraussetzung für seine Entstehung war. Genau wie die USA.

Es gibt eine USA-Kampagne, die sich ganz intensiv mit den Folterungen im Irak und in Afghanistan auseinandersetzt. Das Geschlecht der Folterer wird dort aber nicht thematisiert. Hätten die Roten Männer das als Problem aufgestellt, hätte ich gedacht, o.k., wenigstens recherchieren die ordentlich. Aber so...

Und noch ein weiterer Beitrag fand durchaus unsere Anerkennung, in dem
Frau Oestreich die Erziehung von Kleinkindern in Deutschland
kritisiert: "Seit die Pisa-Studie amtlich nachwies, dass die Deutschen
immer blöder werden", denkt man hier und da darüber nach, wieso
gruppenbetreute Kinder sich positiver und intelligenter entwickeln als
diejenigen, denen eine Trennung von den Eltern angeblich nicht
zuzumuten ist, weil sie den Kleinen bei den ersten Malen immer schwer
fällt. "Es ist der alte Muttermythos, der die bundesdeutsche Politik
immer noch im Bann hält. Internationale Forschung, die die
Überlegenheit guter Gruppenbetreuung gegenüber der Bemutterung
nachwies, wird ignoriert; staatliche Kinderbetreuung bedeutet schlechte
Kinderbetreuung, so ist es vor allem im Westen gespeichert."
http://www.taz.de/pt/2004/05/11/a0219.nf/text
Was in diesen Beiträgen zum Ausdruck kommt, ist ein Unbehagen an
feministischen Widersprüchen - oder auch nur an denen zwischen der
früheren emanzipatorisch-feministischen Theorie und der daraus (nicht!)
folgenden Praxis, wo eine Geburt den Sprung ins ersehnte
Hausfrauendasein mit auskömmlichem Unterhaltsrecht ermöglicht.

Ach, und fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die dagegen stehen, sind ja so gar kein Hinderungsgrund... Ja, ja, die Maskulisten in ihrer schönen neuen Welt..
asturbationsfaktor, und den
Was die

gebügelten Hemden oder der Nachwuchs, der wohl gesättigt und gesäubert
ZENSUR IM DIENSTE DER WEIBLICHEN EHRE
In unserer Ausgabe 68 haben wir die Zensur des Buches "Esra" von Maxim
Biller angesprochen. Zur Erinnerung: Billers Buch wurde gerichtlich die
Veröffentlichung untersagt, weil es angeblich die Persönlichkeitsrechte
seiner früheren Freundin und - delikat, delikat! - ihrer Mutter
verletzen würde. (Auf ein solch inniges Mutter-Tochter-Verhältnis nimmt
schon Astrid von Friesens SWR-Beitrag an einer Stelle stimmungsvoll und
aussagestark Bezug, den wir eingangs noch einmal empfahlen.) Dazu an
dieser Stelle eine weitere Bewertung unseres Hamburger Korrespondenten
Achim Amme (www.achim-amme.de ):
Wenn dieses Urteil Bestand hat - und die allgemeine Verunsicherung,
nicht nur in Opfer-Täter-Fragen, deutet darauf hin -, dann haben zwei
beleidigte Leberwürstchen etwas geschafft, was nicht einmal
Reichspropagandaminister Goebbels gelang, nämlich einen ideologischen
Flächenbrand auszulösen, der selbst eine Bücherverbrennung überflüssig
macht, weil sie bereits in die Gehirne von Dichtern und Schriftstellern
vorverlagert wird, um alles auszulöschen, was nur annäherungsweise
vorgefundene Realität spiegelt. Autoren und Verleger werden mit diesem
Urteil gezwungen, bevor auch nur eine Zeile zu Papier gebracht wurde,
ihre entlegensten Gehirnwindungen dahingehend zu überprüfen, ob
vielleicht irgend eine Person, die vielleicht nicht einmal gemeint ist,
sich möglicherweise, unter Umständen, die noch gar nicht bekannt sind,
verbal verletzt, gestalterisch falsch widergegeben oder sonstwie auf
ihre sensiblen Zehchen getreten fühlen könnte.Die unrühmliche Rolle der
Justiz bestünde wieder einmal in der Tatsache, daß sie sich zum Büttel
einer politischen Lobby machen ließe, die die künstlerische Freiheit -
abgesehen von der Freiheit der Meinungsäußerung, was schon schlimm
genug wäre -, nicht nur mit Quadratlatschen tritt, sondern auffordert,
das Denken am besten sofort einzustellen. Es ist sicher kein Zufall,
daß offenbar frustrierte Frauen hinter dieser Initiative stecken und
noch weniger, daß der Zeitgeist - Werbung, Medien und Politik lassen
grüßen -, sie damit durchkommen läßt.

Wer immer sich in seinen Persönlichkeitsrechten beschnitten fühlt, kann gegen eine solche Sache klagen. Macht auch Sinn. Alle Menschen verdienen einen gewissen Grundschutz! Das ist nichts Faschistisches, sondern im Gegenteil antifaschistisch.

Und damit, meine Lieben, haben wir das Ende unserer Erzählungen für
heute wieder erreicht. Wir hoffen, unterhaltsam gewesen zu sein. Alles
andere wäre ruchlos. Für alle Fälle und zu euerer finalen Erheiterung
solltet ihr euch noch diese Karikatur ansehen (vor allem diejenigen von
euch, die irrigerweise glauben, die "taz" sei in ihrem Wesen schlecht):

Ja, unterhaltsam, das waren sie wieder, die roten Männer... Mit ihren Widersprüchen, ihren Pauschalisierungen etc.. Doch ja.. Ich habe schön vor mich hinschmunzeln können. Danke, Alex!

Es grüsst schmunzelnd
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Arne Hoffmann, Wednesday, 19.05.2004, 13:56 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 09:30:26:

Seit wann interessiert Nazis oder Maskulisten denn, was Frauen wollen?

Ich glaube nicht, dass ab dieser Niveaustufe eine Unterhaltung noch viel Sinn macht und spreche mich ab hier für eine letztmalige Verwarnung oder von mir aus gleich eine Sperrung von "Emmalein" aus. Wenn die Mindeststandards einer vernünftigen Debatte ohnehin ständig unterlaufen werden, sehe ich wenig Sinn darin, sie auf Biegen und Brechen aufrechtzuerhalten.

Arne

Re: ...wegen Emmalein

Eugen Prinz, Wednesday, 19.05.2004, 14:27 (vor 7665 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Arne Hoffmann am 19. Mai 2004 10:56:51:

Seit wann interessiert Nazis oder Maskulisten denn, was Frauen wollen?

Ich glaube nicht, dass ab dieser Niveaustufe eine Unterhaltung noch viel Sinn macht und spreche mich ab hier für eine letztmalige Verwarnung oder von mir aus gleich eine Sperrung von "Emmalein" aus. Wenn die Mindeststandards einer vernünftigen Debatte ohnehin ständig unterlaufen werden, sehe ich wenig Sinn darin, sie auf Biegen und Brechen aufrechtzuerhalten.
Arne[/i]

Zustimmung, Arne!

Mit solchen dümmlichen, wichtigtuerischen Provokationversuchen sollten wir uns überhaupt nicht länger beschäftigen müssen. Das kann sie schließlich in ihrem Frauenforum machen.

Eugen

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 14:41 (vor 7665 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Arne Hoffmann am 19. Mai 2004 10:56:51:

Hi, Arne,

dieser Abschnitt bezog sich auf die Aktivität von Frauen im Bereich des Neo-Nationalsozialismus. Dort wurde behauptet, mehr Frauen wollten in aggressiver Weise aktiv werden.

Der Nationalsozialismus war nie besonders an den Wünschen von Frauen orienientiert, sondern an einem rigiden Biologismus. Dieser sah vor, dass Frauen gefälligst Mutter sein zu haben wollen.

Studentinnen wurde nachgewiesenermaßen in einer Festrede an der Universität München geraten, ihr Studium abzubrechen und Kinder für den Führer zu bekommen. Wenn dieses für die anwesenden Studentinnen schwer sei, weil ihnen ein Mann fehle, so der redende Offizier, würde er ihnen gern einen beschaffen. Die Studentinnen wären beinahe alle eingekerkert worden, weil sie alle empört den Festsaal verlassen wollten. Aber die jungen Studenten haben in bemerkenswerter Solidarität für ihre Freundinnen gekämpft und so ist nicht einer einzigen etwas passiert. Diese Dinge sind so genau bekannt ,weil unter den Studentinnen eine junge Dame aus Ulm war: Sophia Magdalena Scholl, heute unter dem Namen Sophie Scholl als verurteilte und getötete Widerstandskämpferin bekannt, die von diesen Ereignissen begeistert zu Hause Bericht erstattete und sie als Zeichen eines wachsenden Widerstandes der Studierenden gegen den Nationalsozialismus wertete.

Diese Studentinnen wollten studieren. Sie entsprachen nicht den Wünschen des Regimes - und wollten das auch nicht. Das hätte sie beinahe den Kopf gekostet!

Eine solche Ideolgie halte ich nicht für eine, die besonders viel Rücksicht auf die realen Wünsche und Träume von Frauen nimmt.

Deswegen die Frage: Seit wann interessiert es Nazis, was Frauen wollen?

Dann zum zweiten Teil: Maskulisten behaupten zum Teil immer wieder: Frauenwünsche müssen uns egal sein. Uns ist nur wichtig, dass unsere Rechte und Vorstellungen durchgesetzt werden - mit allen möglichen legalen Mitteln. Ich halte diesen Anspruch nicht für illegitim, denn der Maskulismus ist eine lobbyistische Bewegung.

Aber: Zeigt dieses nicht auf, dass Maskulisten in der Regel eher egal ist ,was Frauen wollen?

Nun war die Kombination vielleicht unglücklich gewählt, weil es so aussehen könnte, dass ich den Makulismus mit dem Nationalsozialismus gleichesetze. Ich hoffe, dieses Problem nun damit aus dem Weg geräumt zu haben.

Vielleicht, Arne,

hattest Du diese Sorge, weil mich die Bespitzelungsdienste, die es auf maskulistischer Seite offenbar gibt, ein wenig nervös machen. Für mich sind das Methoden, die eine diktatorische Auffassung nötig hat, keine demokratische. Dabei bleibe ich. Wenn auch der Vergleich mit dem Nationalsozialismus überzogen war.

Aber, Arne,

weswegen rügst Du die Rote Männer Info nicht mit derselben Vehemenz für folgenden Vergleich:

Wenn dieses Urteil Bestand hat - und die allgemeine Verunsicherung,

nicht nur in Opfer-Täter-Fragen, deutet darauf hin -, dann haben zwei
beleidigte Leberwürstchen etwas geschafft,

was nicht einmal

Reichspropagandaminister Goebbels

gelang, nämlich einen ideologischen

Flächenbrand auszulösen, der selbst

eine Bücherverbrennung

überflüssig

macht, weil sie bereits in die Gehirne von Dichtern und Schriftstellern
vorverlagert wird, um alles auszulöschen, was nur annäherungsweise
vorgefundene Realität spiegelt. ?

Das wundert mich doch. Sollte Dir das am Ende gar nicht aufgefallen sein?

Es grüsst freundlich
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Peterchen, Wednesday, 19.05.2004, 14:47 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 11:41:29:

hattest Du diese Sorge, weil mich die Bespitzelungsdienste, die es auf maskulistischer Seite offenbar gibt, ein wenig nervös machen

nanana , Bespitzelungsdienste und Niederschriften dieser findest Du beim Oberfeministen :
http://hannibal.t35.com/misogyn.html

Aber das macht Dir bestimmt keine Sorgen wegen fehlendem Rechtschutz, oder ?

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 15:29 (vor 7665 Tagen) @ Peterchen

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Peterchen am 19. Mai 2004 11:47:09:

hattest Du diese Sorge, weil mich die Bespitzelungsdienste, die es auf maskulistischer Seite offenbar gibt, ein wenig nervös machen

nanana , Bespitzelungsdienste und Niederschriften dieser findest Du beim Oberfeministen :
http://hannibal.t35.com/misogyn.html
Aber das macht Dir bestimmt keine Sorgen wegen fehlendem Rechtschutz, oder ?

Hi,

besagter Hannibal veröffentlicht dort; das kann man als Bespitzelung sehen, würde ich aber nicht ,weil dort nur öffentliche Äusserungen an anderer Stelle veröffentlicht werden. Ich weiss nicht, wie es mit dem geistigen Urheberrecht aussieht; vielleicht ist seine Veröffentlichung an der besagten Stelle ein Verstoss gegen dieses.

Das besagte Dossier, was im Übrigen ein gewissser Wahnfried, der hier gelegentlich schreibt, ist nicht einsehbar, auch nicht für die Betroffenen Personen. Die besagte Internetseite von Hannibal schon.

Das besagte Dossier soll nach Aussage der betreffenden Person dazu dienen, Material für Klagen gegen die betroffenen Personen zu sammeln und sogar die anonymität der Personen aufzuheben; der besagte Text bei Hannibal hebt die Anonymität der Schreibenden dort keineswegs auf, sondern erhält sie.

Das besagte Dossier schwebt wie ein Damoklesschwert über allen Kritikern und Gegnern des Maskulismus; die besagte Internet-Seite sit für jeden Maskulisten einsehbar, er kann daraus folgern, was immer er mag.

Für mich zeigt das massivste Unterschiede auf.

Überigens gibt es auch massivste Unterschiede bei Maya: Diese sammelte keine Informationen, um jemandem im Bedarfsfall zu verklagen, sie rühmte sich lediglich gewisser Zugänge, die sie zu haben scheint - oder auch nicht. Sie scheint aber von diesen nach ihrer Aussage keinen Gebrauch machen zu wollen.

Das Gegenteil ist bei besagtem Dossier der Fall.

Deshalb kann man diese Dinge meiner Ansicht nach nicht auf eine Stufe stellen.

Es grüsst freundlich
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Arne Hoffmann, Wednesday, 19.05.2004, 15:48 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 12:29:58:

Hallo noch mal,

Das besagte Dossier soll nach Aussage der betreffenden Person dazu dienen, Material für Klagen gegen die betroffenen Personen zu sammeln und sogar die anonymität der Personen aufzuheben; der besagte Text bei Hannibal hebt die Anonymität der Schreibenden dort keineswegs auf, sondern erhält sie. Das besagte Dossier schwebt wie ein Damoklesschwert über allen Kritikern und Gegnern des Maskulismus

Wo ist das Problem? Im wahren Leben ist jeder für seine Äußerungen verantwortlich und kann dafür auch verklagt werden. Nur hier im Internet geraten einige außer Rand und Band, weil sie sich hier so schön anonym fühlen. Wenn die Dossiers tatsächlich nur Namen outen, stellen sie die Möglichkeit wieder her, dass jeder für strafrechtlich relevante Äußerungen persönlich haftbar gemacht werden kann. Das ist nicht nur im Rahmen der Gesetze, sondern auch sinnvoll.

Überigens gibt es auch massivste Unterschiede bei Maya: Diese sammelte keine Informationen, um jemandem im Bedarfsfall zu verklagen

In der Tat nicht, bei wem sollte sie das auch tun? Im Gegensatz zum feministischen Lager gibt es bei maskulistischen Lager wenig, was Klagen rechtfertigen könnte. Daraus jetzt eine Gutherzigkeit von Feministinnen zu stricken ist absurd. Maya nutzt Informationen, die sie auf den verschiedensten Wegen gesammelt hat, um Leute mit verzerrten Schilderungen öffentlich bloßzustellen und persönlich fertigzumachen, manches bewegt sich haarscharf an der Grenze zur Rufschädigung und Verleumdung oder darüber hinaus. Zugegebenermaßen hat sich vieles davon in den Jahren vor deinem Erscheinen hier abgespielt, aber das eine oder andere hast auch du mitbekommen. Ich teile deine Einschätzung, dass sich Mayas Methoden massivst von denen unterscheiden, die du kritisierst, allerdings in ganz anderer Hinsicht als du das meinst.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 16:20 (vor 7665 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Arne Hoffmann am 19. Mai 2004 12:48:20:

Hi, Arne,

es ist für mich vor allem ein riesiger Unterschied, ob ein Dossier irgendwo versteckt gehalten wird, oder ob öffentlich gesagt wird, was abgehen soll.

Geht es öffentlich, hat der Betreffende die Möglichkeit sich zu rechtfertigen. Ist das Ganze irgendwo heimlich verbrämt, kann der Betreffende dazu gar nichts sagen, sondern hat nur ständig Angst: Gibt es jetzt eine Klage oder nicht? Wenn ja, weswegen? Und wann?

Das sind Methoden, mit denen man Kritiker und Gegner mundtot machen kann.Weil sie Angst schüren.

Gerichtliche Verfahren sind zunächst einmal nervig und für die betreffende Person absolut kein Spass. Und auch sie schüren Angst. Selbst, wenn man hinterher wieder freigesprochen wird und die Sache ausgeht wie das Hornberger Schiessen.

Denn egal, wie absurd die Vorwürfe sind: Nachgegangen muss ihnen zunächst auf jeden Fall werden.

Arne, Arne, willst Du etwa meine Gouvernante sein;-)?

Ich denke schon, dass hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ich trenne eindeutig zwischen berechtigten Anliegen des Maskulismus und Methoden, die ich nur verurteilen kann.

Es gibt eine Menge kritikwürdiger maskulistischer Äusserungen, wie eben die besagte, die ich gerade in diesem Rote Männer Info Magazin aufgezeigt habe; aber ich bin nicht der Typ für den Klageweg. Ich regele so was anders; entweder mit öffentlicher Kritik im freien Raum, die die Möglichkeit bietet, sich zu rechtfertigen, oder mit Mails, in denen ich um Stellungnahme bitte.

Müssen wir denn allesamt die Amerikaner in allen Dingen nachahmen und immer wegen alles und jedem, was uns nicht passt, den Klageweg beschreiten?

Na ja: Wem es gefällt...

Und ich bleibe dabei: Dieses Dossier passt nicht zu einer demokratischen Gesinnung.

Es grüsst dennoch freundlich
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Sebastian, Wednesday, 19.05.2004, 16:26 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 13:20:53:

Hi, Arne,
es ist für mich vor allem ein riesiger Unterschied, ob ein Dossier irgendwo versteckt gehalten wird, oder ob öffentlich gesagt wird, was abgehen soll.
Geht es öffentlich, hat der Betreffende die Möglichkeit sich zu rechtfertigen. Ist das Ganze irgendwo heimlich verbrämt, kann der Betreffende dazu gar nichts sagen, sondern hat nur ständig Angst: Gibt es jetzt eine Klage oder nicht? Wenn ja, weswegen? Und wann?
Das sind Methoden, mit denen man Kritiker und Gegner mundtot machen kann.Weil sie Angst schüren.
Gerichtliche Verfahren sind zunächst einmal nervig und für die betreffende Person absolut kein Spass. Und auch sie schüren Angst. Selbst, wenn man hinterher wieder freigesprochen wird und die Sache ausgeht wie das Hornberger Schiessen.
Denn egal, wie absurd die Vorwürfe sind: Nachgegangen muss ihnen zunächst auf jeden Fall werden.
Arne, Arne, willst Du etwa meine Gouvernante sein;-)?
Ich denke schon, dass hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wird.
Ich trenne eindeutig zwischen berechtigten Anliegen des Maskulismus und Methoden, die ich nur verurteilen kann.
Es gibt eine Menge kritikwürdiger maskulistischer Äusserungen, wie eben die besagte, die ich gerade in diesem Rote Männer Info Magazin aufgezeigt habe; aber ich bin nicht der Typ für den Klageweg. Ich regele so was anders; entweder mit öffentlicher Kritik im freien Raum, die die Möglichkeit bietet, sich zu rechtfertigen, oder mit Mails, in denen ich um Stellungnahme bitte.
Müssen wir denn allesamt die Amerikaner in allen Dingen nachahmen und immer wegen alles und jedem, was uns nicht passt, den Klageweg beschreiten?
Na ja: Wem es gefällt...
Und ich bleibe dabei: Dieses Dossier passt nicht zu einer demokratischen Gesinnung.
Es grüsst dennoch freundlich
das Emmalein

warum ist es dir eigentlich nicht völlig egal was andere über dich denken? du weisst nichtmal ob es irgendein dossier über dich gibt.

mir ist es völlig rätselhaft wie man soviel energie auf hysterie über etwas verschwenden kann.

lös lieber dieses rätsel:

http://www-personal.ksu.edu/~kconrow/

allen noch einen schönen hysteriefreien tag (übrigens die sonne scheint, die kinder spielen auf der strasse, die leute haben gute laune, die bäcker machen momentan gut umsatz, wäre doch ein hübscher tag mal was zu unternehmen)

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 16:54 (vor 7665 Tagen) @ Sebastian

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Sebastian am 19. Mai 2004 13:26:32:

warum ist es dir eigentlich nicht völlig egal was andere über dich denken? du weisst nichtmal ob es irgendein dossier über dich gibt.

mir ist es völlig rätselhaft wie man soviel energie auf hysterie über etwas verschwenden kann.
lös lieber dieses rätsel:
http://www-personal.ksu.edu/~kconrow/
allen noch einen schönen hysteriefreien tag (übrigens die sonne scheint, die kinder spielen auf der strasse, die leute haben gute laune, die bäcker machen momentan gut umsatz, wäre doch ein hübscher tag mal was zu unternehmen)

Hi, Sebastian,

weil morgen früh schon eine Gerichtsvorladung für mich im Briefkasten liegen kann und ich so was momentan in meiner Examensarbeitszeit partout nicht brauchen kann.

Es grüsst freundlich
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Sebastian, Wednesday, 19.05.2004, 17:01 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 13:54:45:

warum ist es dir eigentlich nicht völlig egal was andere über dich denken? du weisst nichtmal ob es irgendein dossier über dich gibt.

mir ist es völlig rätselhaft wie man soviel energie auf hysterie über etwas verschwenden kann.
lös lieber dieses rätsel:
http://www-personal.ksu.edu/~kconrow/
allen noch einen schönen hysteriefreien tag (übrigens die sonne scheint, die kinder spielen auf der strasse, die leute haben gute laune, die bäcker machen momentan gut umsatz, wäre doch ein hübscher tag mal was zu unternehmen)

Hi, Sebastian,
weil morgen früh schon eine Gerichtsvorladung für mich im Briefkasten liegen kann und ich so was momentan in meiner Examensarbeitszeit partout nicht brauchen kann.
Es grüsst freundlich
das Emmalein

das geht auch ohne dossier. ausserdem was hast du schon zu befürchten? du sagst selbst das du gesetzestreu bist also ist es völlig egal.

Re: Rote Männer Info Nr 69

Emmalein, Wednesday, 19.05.2004, 19:38 (vor 7665 Tagen) @ Sebastian

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Sebastian am 19. Mai 2004 14:01:48:

Längerfristig natürlich nichts, kurzfristig aber einen nervigen Gang zum Gericht und nervige RA-Gänge, denn ich muss ja erst mal mich von allen Vorwürfen frei kriegen.

Es grüsst dennoch freundlich
das Emmalein

Re: Rote Männer Info Nr 69

Sebastian, Wednesday, 19.05.2004, 21:40 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 16:38:16:

Längerfristig natürlich nichts, kurzfristig aber einen nervigen Gang zum Gericht und nervige RA-Gänge, denn ich muss ja erst mal mich von allen Vorwürfen frei kriegen.
Es grüsst dennoch freundlich
das Emmalein

da derjenige der dich verklagt dieselbe schereien hat ist das alles halb so schlimm.

Re: Rote Männer Info Nr 69

Jolanda, Wednesday, 19.05.2004, 22:27 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 16:38:16:

Hallo Emmalein

Zu irgend welchen Dossiers von Hannibal kann ich nur sagen, der bellt schon in der Gegend herum seit er im Netz existiert.

Er hält sich halt für den letzen richtigen verständnisvollen Mann, der einzige auf der Welt, der die Frauen noch versteht und sie vergöttert.

Er soll sammeln, er selber hat schon dermassen viel Bockmist geschrieben, dass er zu jeder Zeit auch verklagt werden könnte. Ich habe zum Beispiel Aussagen von ihm, die sind von Gesetzes wegen auch nicht in Ordnung.

Hannibal ist der letzte, der jemanden einklagen sollte, der hat so viel Dreck am Stecken, wie kaum ein zweiter.

Bis anhin haben die immer nur leer gedroht, schade eigentlich, ich hätte auch so einiges an Material gesammelt, mit denen hätte ich einigen Personen wunderbar den Mund stopfen können.

Die, die immer am lautesten schreien, dass sind die, die sich eine Klage gar nicht leisten können, weil sie selber dermassen viel Bockmist verbreiten.

Lass den Ball mal flach und mach dich hier nicht verrückt. Ich bin zwar kein Fan von deiner Art, wie du mit den Menschen hier umgehst, aber so schlimme Sachen hast du bestimmt nicht verbrochen, dass man dich nun verklagen kann, schon gar nicht ein Hannibal, über den haben auch einige gesammelt, der kann eben nichts dafür, eigentlich sollte aus dem ein Mädchen werden, aber dann ist ihm beim berühmten Klapps auf den Hintern, dieses Teil nicht abgefallen, armer Junge aber auch.

Gruss
Jolanda

Re: Rote Männer Info Nr 69

Odin, Thursday, 20.05.2004, 02:23 (vor 7664 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 13:54:45:

weil morgen früh schon eine Gerichtsvorladung für mich im Briefkasten liegen kann und ich so was momentan in meiner Examensarbeitszeit partout nicht brauchen kann.

Morgen ist Feiertag, da kommt kein Postbote

Re: Rote Männer Info Nr 69

Jolanda, Wednesday, 19.05.2004, 22:10 (vor 7665 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Arne Hoffmann am 19. Mai 2004 12:48:20:

Lieber Arne

Ich will mich hier zwar nicht mehr zuviel eingeben. Denn die Lust dazu vergeht mir hier immer mehr, aus den selben Gründen, wie sie dir teilweiese vergehen dürfte oder anderen bereits vergangen ist.

Ja, Maya unterscheidet sich gewaltig von allen anderen, was ihre Taktik anbelangt persönliche und vertrauliche Informationen zu missbrauchen. Inwiefern, darauf möchte ich auch nicht näher eingehen.

Jeder der sich nicht von Maya distanziert, dem ist eh nicht mehr zu helfen, aber die meisten bekommen früher oder später so dermassen eines auf die Schnauze geknallt von ihr, dass sich das von alleine regelt ;-)

Wer nicht glauben will, der muss eben zuerst selber erst mal kräftig eines abbekommen.

Ich finde auch, dass Emmalein hin und wieder total gute Beiträge schreibt, ich halte sie auch für intelligent. Nur auch Maya schreibt hin und wieder wirklich gute Beiträge.

Mir hat es von anfang nicht gefallen, dass ihr Diskussionen führt mit Menschen, die euch überall schlecht reden und ihr euch das gefallen lässt und noch auf diese Personen eingeht. Wer das braucht, von mir aus, aber mich kotzt das mittlerweile dermassen an, dass ich mich hier auch sehr zurückziehen werde.

Es gibt genug zu tun an anderen Orten, wo man sich nicht mit solchen Gestalten auseinander setzen muss. Jeder hat da die Freiheit und das ist auch gut so.

Im Uebrigen bin ich ganz deiner Meinung.

Einen ganz lieben Gruss
an dich
schickt dir
Jolanda

Re: Rote Männer Info Nr 69

Odin, Thursday, 20.05.2004, 02:20 (vor 7664 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Jolanda am 19. Mai 2004 19:10:39:

Mir hat es von anfang nicht gefallen, dass ihr Diskussionen führt mit Menschen, die euch überall schlecht reden und ihr euch das gefallen lässt und noch auf diese Personen eingeht.

Naja, wir sind halt Männer ;-)

Re: Rote Männer Info Nr 69

Jörg, Thursday, 20.05.2004, 00:03 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 12:29:58:

Hallo Emmalein,

Fanatismus und/oder zuviel Langeweile, die dann unter anderem zu irgendwelchen ominösen Dossiers führen, kommt bei Personen in beiden Lagern vor. Das ist keine typisch maskulistische oder typisch feministische Eigenschaft.

Auch bedeutet die Tatsache, daß - jedenfalls meines Wissens - bisher über kein feministisches Dossier öffentlich geschrieben wurde, nicht zwingend, daß es kein feministisches Dossier gibt.

Man kann getrost davon ausgehen, daß die Identität der meisten Leute in der Szene intern sowieso bekannt ist - dies gilt auch für die Personen, die anderen nicht gerade ihren vollen Namen und ihre Anschrift unter die Nase reiben.

Ich fand es immer sehr amüsant, wenn zu meinen Forenmaster-Zeiten irgendein Klugscheißer im Forum aufgetaucht ist und mir vorgeworfen hat, ich würde mich in der Anonymität des Internets verstecken. Wer glaubt eigentlich ernsthaft daran, im Internet anonym zu sein? Es gibt doch diverse Möglichkeiten der Informationsbeschaffung. Wer bestimmte personenbezogene Informationen haben will, wird diese früher oder später wohl auch bekommen - auf welchen Wegen auch immer.

Und selbst wer wirklich sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat, um seine Anonymität zu bewahren, kann ohnehin ruckzuck anhand seiner IP-Adresse identifiziert werden, wenn er Mist baut.

Fazit: Viel Lärm um nichts.

Gruß, Jörg

Re: Rote Männer Info Nr 69

Ferdi, Wednesday, 19.05.2004, 17:01 (vor 7665 Tagen) @ Peterchen

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Peterchen am 19. Mai 2004 11:47:09:


Hi Peterchen!

Die erwähnte Internetseite hat für mich das Niveau, die Qualität und die Bedeutung einer Bierzeitung.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang eine Hetzseite, die vor gut 3 Jahren von Feministinnen auf einem US-Server abgelegt wurde. Als Verfasser zeichnete eine ominöse Organisation "ORG.net". Es gibt Vermutungen, dass diese Seite von einer norddeutschen Küstenbewohnerin zumindestens mitgestaltet wurde. Beweisen konnten wir das damals nicht, das wäre nur möglich gewesen, wenn ein Verfahren gegen die Autoren der Seite eingeleitet worden wäre. Dann hätte der Provider die Zugangsdaten der Benutzer seiner Dienste herausrücken müssen. Das wollten wir damals nicht. Es genügte uns, dass Interventionen beim amerikanischen Provider die Seite innerhalb weniger Tage verschwinden liessen, da sie nicht nur gegen deutsche, sondern auch gegen US-Gesetze verstiess. Auf dieser Seite waren handfeste und rechtlich relevante Verleumdungen schwerster Art zu lesen. Ausserdem wurden Dokumente eingestellt, die niemals veröffentlicht wurden und durch Einbruch auf fremde Server gewonnen wurden. Arne wird sich sicher noch daran erinnern. Er war nämlich in diesem Pamphlet auch erwähnt worden. Interessant war auch, dass sich die Macher dieser Seite nach einigen Wochen öffentlich entschuldigt haben und gemachte Fehler eingeräumt haben. Vielleicht war dafür auch die Androhung eines Verfahrens ausschlaggebend. Ich habe aber seitdem von dieser "Organisation" nichts mehr gehört.

Noch niemals haben Männer oder Männergruppen eine derartig hasserfüllte Seite gegen den Feminismus ins Netz gestellt. Das haben Männer nicht nötig, sie haben die besseren Argumente.

Gruss,
Ferdi

Re: Rote Männer Info Nr 69

Arne Hoffmann, Wednesday, 19.05.2004, 15:37 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 11:41:29:

Hi Emmalein,

Nun war die Kombination vielleicht unglücklich gewählt, weil es so aussehen könnte, dass ich den Makulismus mit dem Nationalsozialismus gleichsetze.

In der Tat. Es nervt mich bei dir ein wenig, einerseits sehr fundierte und tiefgreifende Beiträge zu lesen, dann aber immer wieder zu erleben, dass du in der Diskussion völlig unnötigerweise die Zügel schießen lässt. Du hast mehrfach entsprechende Rückmeldungen erhalten und fährst trotzdem immer wieder eine Provo-Schiene an der Grenze zur Trollerei. Du hast bei mir persönlich einerseits einen starken Bonus, etwa weil du wie ich Amnesty unterstützt und weil ich intelligente feministische Beiträge immer sehr zu schätzen weiß. Aber wenn du solche Ausfälle wie "Nazis und Maskulisten" nicht endlich in den Griff bekommst, ist meine Geduld dann doch irgendwann überreizt. In einem anderen Forum schreibst du sinngemäß, jeder hier, der sich nicht eindeutig von den "faschistoiden Methoden" distanziert, als die du diese bisher eher legendenumwobenen als tatsächlich vorliegenden Dossiers bezeichnest, offenbare eine ähnliche Gesinnung. Wieso unterhältst du dich überhaupt mit Leuten, die du sowieso fast durchgehend für verkappte Faschos zu halten scheinst?

Dass dich die Dossiers nervös machen, habe ich zur Kenntnis genommen. Im Groben habe ich zu dieser Frage in einem früheren Posting Stellung genommen. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich den Inhalt dieser "Dossiers", wenn es sie denn wirklich gibt, nicht kenne.

Aber, Arne, weswegen rügst Du die Rote Männer Info nicht mit derselben Vehemenz für folgenden Vergleich ...

Ich gelte zwar für einige Leute hier vielleicht auch als moralische Instanz, will mich aber andererseits nicht als Forengouvernante aufspielen. Die allermeisten Tiefschläge, die hier von Maskulisten wie Feministinnen vorkommen, ignoriere ich einfach, statt ständig meinen Senf dazuzugeben. Mir fehlen sowohl Zeit als auch Lust ewig zu analysieren, in welchem Kontext und auf welche Provokation hin jetzt welche Bemerkung gefallen ist und ob sie angemessen ist oder nicht. Bei dir gehen mir immer wiederkehrende Attacken auf dieser Ebene allmählich etwas auf den Zeiger, selbst wenn ich dir wie anderen Posterinnen in anderen Foren unterstelle, dass diese Aggressionen einer besonderen moralischen Sensibilität entspringen. Aber wenn nicht irgendwann jemand mal ganz entschieden sagt, dass dieser Masku=Nazis-Schwachsinn zumindest in diesem Forum hier keinen Platz hat, hört das anscheinend überhaupt nicht auf.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Rote Männer Info Nr 69

Garfield, Wednesday, 19.05.2004, 16:28 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 11:41:29:

Hallo Emmalein!

Der Nationalsozialismus war genaugenommen gar keine Ideologie, sondern nur eine Bewegung. Hitler hat es ganz bewußt von Anfang an vermieden, dieser Bewegung ein klares Programm mit fest definierten Zielen zu geben. Er selbst hatte zwar immer ein Programm im Kopf, aber zum einen hielt er es für unangebracht, die Punkte dieses Programms immer ehrlich auszusprechen, und zum anderen war ihm auch bewußt, daß er dieses Programm vielleicht auch mal ändern muß. Deshalb wollte er sich möglichst nicht festlegen. Auch sein Buch "Mein Kampf" hat er später wieder bereut, auch deshalb, weil es ja letztendlich auch eine Art Programm darstellte. Und sein zweites Buch hat er nie veröffentlichen lassen.

Hitler betrachtete die NSDAP und nach seiner Machtübernahme ganz Deutschland als ein Werkzeug, das widerspruchslos seinen Befehlen zu gehorchen hatte. Vor sich selbst und vor anderen rechtfertigte er dies damit, daß er der von der Vorsehung auserwählte geniale Führer der germanischen Rasse wäre.

Die verschiedenen Nazi-Führer unter Hitler sahen das aber nicht immer so. Da kochte so mancher sein eigenes Süppchen und versuchte (wie z.B. Goebbels), das durchzusetzen, was er für das Programm der NSDAP hielt. Oder (wie Göring) auch einfach das, wovon er sich persönliche Vorteile versprach.

So ergab sich letztendlich ein Chaos, in dem jeder tat, was er für richtig hielt, solange Hitler das nicht ausdrücklich verbot. Es kam nicht selten vor, daß irgendwelche Anordnungen erlassen oder sogar irgendwelche Aktionen durchgeführt wurden, die dann kurz darauf schon wieder von oben gestoppt wurden. Das lag eben daran, daß die NSDAP kein klares Programm hatte, daß es somit also keine festen Regeln gab. Nur Hitler war das Programm, aber er konnte und wollte nicht überall sein.

Was nun Frauen anging, so kann man in der Politik der Nazis eigentlich gar keine klare Linie erkennen. Hitler selbst hat sich da auch recht widersprüchlich verhalten. Einerseits hat er häufig Äußerungen dahingehend gemacht, daß Frauen in der Justiz und auch in manchen anderen Berufen nichts zu suchen hätten. Andererseits hat er beruflich erfolgreiche Frauen aber durchaus respektiert. So hat er auch darauf bestanden, daß Leni Riefenstahl 1934 die Reportage über den Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg drehte, obwohl z.B. Goebbels dagegen war und den Mitarbeitern von Riefenstahl dann auch prompt Hindernisse in den Weg legte. Und unter den wenigen Menschen, von denen Hitler sich zuweilen mal etwas sagen ließ, waren auch Frauen.

Es wurden zwar auch tatsächlich während der Nazi-Zeit einige Maßnahmen durchgeführt, um Frauen aus bestimmten Berufen (vor allem aus der Justiz) zu verdrängen. Aber der Krieg machte das alles weitgehend zunichte. Gegen Kriegsende war jedenfalls der Frauenanteil an deutschen Iniversitäten hoch, auch in Fachrichtungen, die heute noch als männerdominiert gelten. Auch in manchen naturwissenschaftlichen Fächern studierten gegen Kriegsende mehr Frauen als Männer. Das war ja auch kein Wunder, weil damals manche Jungen-Abitur-Klassen geschlossen von der Schulbank in die Wehrmacht marschierten.

So haben diejenigen Nazi-Führer, die die Frauen tatsächlich an den Herd drängen wollten, auch damit letztendlich eher das Gegenteil ihrer Ziele erreicht. Aber das geht totalitären Bewegungen häufig so.

Interessant ist aber in dem Zusammenhang auch, daß sehr viele Frauen sich im nationalsozialistischen Deutschland sehr wohl fühlten und Hitler regelrecht vergötterten. Wo immer er sich in der Öffentlichkeit zeigte, zog er Frauen magisch an. Manchmal ließ er einzelne der ihn von weitem anhimmelnden Frauen von seinen Mitarbeitern zu sich holen, um sich mit ihnen zu unterhalten. Die waren dann ganz aus dem Häuschen und konnten ihr Glück kaum fassen.

Hitler hat übrigens von Anfang an immer auch auf die Stimmen der Frauen gebaut. Schon Anfang der 1920er Jahre, als die NSDAP noch bedeutungslos war, sagte er mal zu einem Mitstreiter, daß die wichtigen Parteiführer am besten unverheiratet bleiben sollten, denn "so kriegen wir die Weiber". Auch deshalb hat er es bis kurz vor Kriegsende vermieden, sich fest zu binden und seine Beziehung zu Eva Braun offiziell zu machen. Ich persönlich glaube zwar, daß das noch einen anderen Grund hatte, aber es ging Hitler dabei wirklich auch darum, vor Millionen deutscher Frauen weiterhin als Idol dazustehen, um sich ihre Zustimmung zu sichern, zu allem, was er befahl. Und sie stimmten ihm massenweise zu.

Sie taten das keineswegs nur aus Opportunismus. Schon lange vor der Machtübernahme der NSDAP fiel Beobachtern immer wieder auf, daß gerade Frauen fasziniert von Hitler waren, wenn er seine Reden hielt. Er war normalerweise eher ruhig und wirkte oft bescheiden. Wenn er aber redete, ging er voll aus sich heraus, und erst dann zeigte sich die Brutalität und Rücksichtslosigkeit, die in ihm steckte. Und genau das hat viele Frauen offensichtlich sehr fasziniert. So sehr, daß alles, was er sagte, für sie vollkommen zweitrangig war.

Daß die Frauen sich in der Nazi-Zeit ganz furchtbar unterdrückt gefühlt und deshalb massenweise gegen Hitler gekämpft hätten, ist leider auch nur eines der heute weit verbreiteten feministischen Märchen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Rote Männer Info Nr 69

Odin, Thursday, 20.05.2004, 02:09 (vor 7664 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Garfield am 19. Mai 2004 13:28:35:

Daß die Frauen sich in der Nazi-Zeit ganz furchtbar unterdrückt gefühlt und deshalb massenweise gegen Hitler gekämpft hätten, ist leider auch nur eines der heute weit verbreiteten feministischen Märchen.

Das verdient, nochmal gepostet zu werden :-)

Re: Rote Männer Info Nr 69

Odin, Thursday, 20.05.2004, 02:07 (vor 7664 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 11:41:29:

Nun war die Kombination vielleicht unglücklich gewählt, weil es so aussehen könnte, dass ich den Makulismus mit dem Nationalsozialismus gleichesetze. Ich hoffe, dieses Problem nun damit aus dem Weg geräumt zu haben.
Vielleicht, Arne,
hattest Du diese Sorge, weil mich die Bespitzelungsdienste, die es auf maskulistischer Seite offenbar gibt, ein wenig nervös machen. Für mich sind das Methoden, die eine diktatorische Auffassung nötig hat, keine demokratische. Dabei bleibe ich. Wenn auch der Vergleich mit dem Nationalsozialismus überzogen war.

Man merke: Opfergefühle berechtigen zu ALLEM!
Daher ist es für Emmaleins in Deutschland und weltweit wichtig, Opfer zu sein, weil dann alles, was sie tun, als "Rückschlag" definiert werden kann, der zwar VIELLEICHT überzogen und falsch war, aber eigentlich berechtigt, weil "der andere da, der hat angefangen"

In der Tat...

Xenia, Wednesday, 19.05.2004, 14:44 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 09:30:26:

Wer immer sich in seinen Persönlichkeitsrechten beschnitten fühlt, kann gegen eine solche Sache klagen. Macht auch Sinn. Alle Menschen verdienen einen gewissen Grundschutz! Das ist nichts Faschistisches, sondern im Gegenteil antifaschistisch.

Zustimmung - die Aufregung um dieses Verfahren verstehe ich ebenfalls nicht, Autoren, die auf reale Personen in ihren Büchern anspielen, Namen nennen usw. müssen immer damit rechnen, dass die betreffende Person etwas dagegen hat. Das ist nicht erst seit Maxim Biller so, das war auch vorher schon Usus, Bohlens zweiter Band wurde auch gerichtlich gestoppt. Das hat auch nichts mit der Beschneidung von Gedankenfreiheit zu tun oder das jetzt Autoren Angst haben müssten, etwas zu schreiben, das haben sie eh nie. Wenn Biller etwas geschickter gewesen wäre, dann hätte er es so geschrieben, dass die Verbindung nicht möglich gewesen wäre. Er wird doch wohl damit gerechnet haben, dass die betreffenden Personen rechtliche Mittel gegen das Buch einlegen würden. Aber vielleicht ist das ja auch Teil einer Promotionkampagne. Und auch das wäre nicht das erste Mal.

xenia

Re: Rote Männer Info Nr 69

Expatriate, Wednesday, 19.05.2004, 16:35 (vor 7665 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Rote Männer Info Nr 69 von Emmalein am 19. Mai 2004 09:30:26:

Ich habe schön vor mich hinschmunzeln können. Danke, Alex!
Es grüsst schmunzelnd

So, jetzt genug geschmunzelt, kuemmer Dich mal lieber um Dein Studium.
Soviel Zeit wie Du hast, um in Foren zu schreiben, haette ich als Student auch gerne gehabt zum Urlauben oder so............

Ach nee, war ja Lehramt, da gibts die Scheine ja durch Anwesenheit oder nen Kommilitonen, der fuern Dutzend unterschreibt.

Toller zukunftiger Leerkoerper.

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