Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Jörg, Sven

Jörg, Tuesday, 03.07.2001, 17:35 (vor 8340 Tagen) @ *****Frau

Als Antwort auf: Jörg, Sven von *****Frau am 03. Juli 2001 13:14:30:

:-),
der titel *wieviel gleichberechtigung verträgt das land?* ist schon ein anachronismus; es impliziert schon einen versteckten hinweis nach einem *oben und unten* in den geschlechterbeziehungen.

Ist der Titel nun ein Anachronismus oder impliziert er einen versteckten
Hinweis nach einem Oben und Unten im Geschlechterverhältnis?
Ich würde sagen, daß weder das Eine noch das Andere zutreffend ist und will
auch begründen warum ich dies so sehe: Gleichberechtigung ist zum einen ein
sehr oft diskutiertes Thema in den Medien und von daher sicherlich nicht als
überholtes Thema anzusehen. Zum anderen soll der Titel ein Hinweis darauf
sein, daß zunehmend Gleichberechtigung gepredigt und Ungleichberechtigung
(zu Lasten von Männern) praktiziert wird.

in euerer mühevollen suche nach indikatoren für *unrecht an männern* überseht ihr einfach *gesellschaftliche realitäten*.

Das Unrecht an Männern IST ein Teil der gesellschaftlichen Realitäten (und
IMO ein immer größer werdender Teil).

wer will leugnen, dass auch männern weh getan wird, natürlich auch von frauen-aber die welt läuft nach männer-regeln.

Diese Aussage entspricht der hegemonialen Welterklärung der Frauenbewegung.
Aber wieviel Wahrheit steckt in einer solchen Aussage? Sind es nicht viel-
fach Frauen, die im Hintergrund den Ton angeben und den Mann für die
"Drecksarbeit" vorschicken? Schon alleine aufgrund seiner stärker aus-
geprägten Sexualität ist der Mann in einem viel stärkeren Ausmaß potentiell
durch Frauen beeinflußbar als dies umgekehrt der Fall wäre.

ob es die bewertung der hausfrauentätigkeit, der kindererziehung,der pflege ist-alles tätigkeiten, die trotz hoher professionalität immer im lohngefüge an unterster stelle stehen; eben weil sie überwiegend von frauen ausgeübt werden. noch immer können sich männer nicht an die vorstellung gewöhnen, dass frauen mehr als nur eine *soziale-emotionale-kompetenz* besitzen und diese auch beruflich und in ihren privaten beziehungen einbringen wollen.

Ich meine, daß man für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn bekommen sollte
(und zwar ganz unabhängig vom Geschlecht). Allerdings darf man nicht
vergessen, daß es die Frauenbewegung war, die letztlich zur Abwertung der
Hausarbeit und Fixierung vieler Frauen auf die Berufsarbeit (um nicht zu
sagen zur Fixierung auf den schnöden Mammon) geführt hat, was viele Probleme
mit sich brachte und immer noch bringt.

was treibt euch eigentlich um; habt ihr angst, euer inneres frauenbild zu revidieren; ist euer wunsch so groß, frauen mögen immer auf der stufe eines *sanftmütigen, zurücksteckenden Wesen* bleiben?

Wie kommst Du darauf?

Gruß, Jörg


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