Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ordnung (von Dschuang Dsi)

Flint, Saturday, 13.05.2006, 07:14 (vor 6552 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Ordnung (von Dschuang Dsi) von Odin am 12. Mai 2006 13:41:21:

Ich müßte jetzt eigentlich annehmen, daß du deinen Sinn geändert hast und dies durch einen Text unterstreichen wolltest, der den Unsinn und die Krankhaftigkeit alter Ordnungen hervorhebt.

Zunächst einmal, ich weiß nicht was du mit ‚deinen Sinn’ hier genau meinst. Ich vermute, du weißt nicht, was der Begriff SINN im Taoismus bedeutet. Richard Wilhelm ist ein guter Übersetzer der alten chinesischen Meister. Habe dir hier eine Seite rausgesucht (entsprechende Stellen über den SINN sind farbig markiert) http://66.249.93.104/search?q=cache:aFiqr0fO1B0J:www.100jia.net/texte/laozi/ddjwilhelm.htm+Richard+Wilhelm+%22DER+SINN%22&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=4

So mein erster Gedanke (tatsächlich)

Glaube ich dir schon. Warum auch nicht! Das deutet für mich darauf hin, wie weit weg du vom richtigen Verständnis dessen zu sein scheinst, was dieser Text meint.(Nicht wertend gemeint)
Nachdem du den Begriff SINN geklärt hast, lese den Text am besten noch einmal.

Aber jetzt frag ich vorsichtshalber doch noch mal nach:
Weißt Du, wofür dieser Text plädiert? Ist dir das klar? Lies ihn vorsichtshalber nochmal durch!

Ähm, vorsichtshalber? Du meinst, bevor du etwas Krasses äußerst?

Falls du vorhast, die Nazikeule zu schwingen ==> http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz die ist ja bei den eher links angesiedelten Zeitgenossen immer gleich parat wenn das Wort ‚Ordnung’ fällt, da haben viele offenbar ein Trauma, gelle?

Ich vermute, du stehst nicht so auf Dschuang Dsi (aber vielleicht für die, die mitlesen) hier noch ein recht interessanter Text zum Thema Ordnung. Jeder kann selbst entscheiden wo wir mittlerweile stehen und ob es einen Weg zurück zur Ordnung geben könnte.

Stufen des Verfalls

Die Männer des höchsten Altertums lebten inmitten des Unbewussten.
Sie waren eins mit ihrem Geschlecht und erreichten Ruhe und Vergessenheit.
Zu jener Zeit war Licht und Dunkel in stillem Einklang.
Geister und Götter störten nicht.
Die Jahreszeiten hatten ihre Ordnung.
Alle Wesen blieben ohne Verletzung, und die Schar der Lebenden kannte keinen vorzeitigen Tod.
Die Menschen hatten wohl Erkenntnis, aber sie gebrauchten sie nicht:
Das war die höchste Einheit.
Zu jener Zeit handelte man nicht, sondern ließ stets der Freiheit ihren Lauf.
Als dann das LEBEN verfiel, kamen Feuerspender und Brütender Atem zur Herrschaft über die Welt.
Darum ging wohl alles seinen Gang, aber die Einheit war nicht mehr vorhanden.
Als dann das LEBEN noch weiter verfiel, da kamen der Göttliche Landmann und der Herr der gelben Erde
zur Herrschaft über die Welt.
Darum herrschte wohl Friede, aber die Dinge gingen nicht mehr ihren Lauf.
Als dann das LEBEN noch weiter verfiel, da kamen Yau und Schun zur Herrschaft über die Welt.
Sie brachten die Strömung des Ordnens und Besserns in Lauf,
befleckten die Reinheit, zerstreuten die Einheit,
verließen den SINN und stellten statt seiner das Gute auf,
gefährdeten das LEBEN und stellten statt seiner die Tugenden auf.
Von da ab ging die Natur verloren, und man folgte dem Verstand.
Verstand tauschte mit Verstand die Kenntnisse aus, und doch war man nicht mehr fähig,
der Welt eine feste Ordnung vorzuschreiben.
Darauf fügte man Formenschönheit hinzu und häufte die Kenntnisse.
Aber die Formenschönheit zerstörte den Inhalt, und die Kenntnisse ertränkten den Verstand.
Da wurden die Leute vollends betört und verwirrt,
und kein Weg führte mehr zurück zur wahren Natur und zum Urzustand.

Dschuang Dsi

Quelle: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, DIEDERICHS Gelbe Reihe, 1977
Buch XVI: Verbesserung der Natur, Abschnitt 2

http://www.asamnet.de/~muennicg/reli/tao01.htm


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