Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Emanzipation

pit b., Saturday, 28.12.2002, 21:28 (vor 7805 Tagen)

Neulich bin ich über ein anderes Forum auf den so genannten "GirlsDay" gekommen (LINK unten).
Hab mir so meine Gedanken gemacht und bin ich zu dem Schluß gekommen:
"Ist ja eigendlich Shikane, oder?!"

Da werden Personen vom Schulunterricht befreit, nur weil sie weiblich sind, um sich über Berufe und Studiengänge zu informieren die gerade für das andere Geschlecht besonnders interessant sind.
Die Jungs hingegen müßen im Unterricht sitzen und sich das Blabla
der Lehrer anhören.
Mal ehrlich, es sind doch gerade die Mädels die, die beschissensten Unterrichtsfächer einigermaßen erträglich machen, oder?
Aber darum geht es jetzt nicht unbedinngt.

Ich finde, der GrlsDay ist die Manifestation der weiblichen Opfermentalität.
Neben der Frauenquote.
Immer wieder bekommt man zu hören wie sehr Frauen für ihre Rechte und ihre Möglichkeiten gekämpft haben.
Und dass äußert sich heute in einem Berufsinformationstag bei dem das Hindernis "Mann" einfach zuhause gelassen wird?
Ich finde, das spricht nicht für weibliche Durchsetzungskraft.
Ist Das die Art von Emanzipation auf die Feministinnen wie Alice Schwarzer so stolz sind?
Das ist Überhaupt keine Emanzipation, sonder schlichte Bevormundung.

Es ist ja auch viel einfacher bei einem „männlichem Hindernis“ einfach "HILFE FRAUENBEAUFTRAGTE!" zu schreien,
worauf Frauen und Männer dann mit vereinten Kräften den Weg ebnen
um ein leichteres Beschreiten für Frauen zu ermöglichen.
Anstatt dem Hindernis einfach den Ellenbogen in die Rippen zu stoßen.

Da wären wir also bei der besagten Opfermantalität.
Ich will damit sagen: Frauen lassen sich bevormunden und nennen das Emanzipation.
Da werden Gesetze erlassen, die zur „Gleichstellung“ eine Förderung von Frauen in typischen Männerberufen vorschreiben.
Geht das überhaupt?
Ein Geschlecht in Bereichen zu fördern ohne es dem Anderem gegenüber zu bevorteilen?
Weiß ich nicht genau, aber dass ist Gleichstellung und dafür haben Frauen lange gekämpft.

Wenn man zum Beispiel an so Sachen wie die Bundeswehr denkt, dann sollte einem die Wehrpflicht einfallen.
"Mann" wird wohl eher daran denken als "Frau",
aber was beiden einfallen müßte, dass ist der Leitfaden:
"Männer müßen, Frauen dürfen" wenn sie Lust dazu haben.
Das lässt vermuten das Frauen in der Bundeswehr nix nützen (ist nicht meine persönliche Meinung).
Aber nur damit Frauen nichts zu motzen haben erlaubt man ihnen, gnädigst, in der Bundeswehr dienst zu schieben.
Wogegen Männer die eigentliche Arbeit machen müssen.
Mal ehrlich, ich persönlich würde mich da als Frau, wenn ich eine wäre, auch nicht ernst genommen fühlen wenn die Regierung an der Männerwehrpflicht zur "Einsatzfähigkeit" der Bundeswehr festhält obwohl die Truppe jetzt durch Frauen verstärkt wird.

Emanzipation ist in der Definition eine Loslösung von Bevormundung.
Macht man dass indem man ein Geschlecht durch Gesetze oder durch "GirlsDays" fördert?
Ich glaube nicht!
Emanzipation ist für mich, wenn Frauen in Berufe gehen obwohl sie dort vermutlich in der Minderheit wären. Andere Frauen werden nachziehen bis Frauen ein alltägliches Bild in der dieser ehemaligen Männerdomäne sind.
Das ist Emanzipation!

Ein Beitrag zur Emanzipation der Frauen.

Re: Emanzipation

Markus, Saturday, 28.12.2002, 22:47 (vor 7805 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Emanzipation von pit b. am 28. Dezember 2002 19:28:02:

Hallo pit b.

Danke für den Link. Das ist auch ein Thema über das ich mich wirklich ärgere. Es reicht nicht, dass Jugendliche heute die freie Berufswahl haben. Wenn die Quoten nicht stimmen, müssen diese durch gezielte Förderung der einen und Benachteiligung der anderen Gruppe, in die Quoten gezwungen werden. Reicht es denn nicht, wenn jeder einfach den Beruf wählt, den er gerne hätte? Offensichtlich nicht!

Dieses Projekt wäre absolut klasse, wenn es beide Geschlechter ansprechen würde. So aber ist es für mich insofern schlimm, als dass klare Benachteiligung noch eine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren soll und erfährt. Das ist auch so ein Punkt, gegen den ich mich gerne wehren würde.

Kann mir eigentlich jemand mal einen Link nennen, bei dem dieses Projekt "Mädchenspielplatz" beschrieben wird, den eine Frauenbeauftragte ins Leben gerufen hat?

Gruß, Markus

Re: Emanzipation

Oberkellner, Sunday, 29.12.2002, 12:14 (vor 7804 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Emanzipation von pit b. am 28. Dezember 2002 19:28:02:

Solche Geschichten wie der "Girl's Day" (ein Name, der mich schon deswegen ankotzt, weil man in Deutschland inzwischen meint, für alles und jedes englische Bezeichnungen verwenden zu müssen) zeigen m.E. nur, dass der Feminismus Ausdruck mangelnden weiblichen Selbstvertrauens ist. Feministinnen trauen den Frauen nicht zu, sich im direkten Wettbewerb mit dem männlichen Geschlecht durchzusetzen. Also muss rund um die Frauen ein Schutzzaun gezogen werden, was sich im Alltagsleben dann als Diskriminierung von Männern äußert. Auch sonst fällt mir immer wieder auf, dass Frauen in der heutigen Zeit nicht ohne den Bezugspunkt Mann auskommen können. Sei es als Feindbild, sei es als Vorbild für den "weiblichen" Lebensstil (Fixierung auf Berufstätigkeit und Karriere, Kleidung, Alkohol- und Nikotinmissbrauch, Fußball spielen, Boxen etc.).
Uns bleibt da wohl nur die Hoffnung auf eine neue, wirklich selbstbewusste Frauengeneration, die in ihrer Weiblichkeit keinen Makel mehr sieht und bereit ist, es mit dem Mann in fairem Wettbewerb und auf gleicher Augenhöhe aufzunehmen. "Auf gleicher Augenhöhe" bedeutet dabei auch: runter vom hohen Ross, Frauen reden sich nicht mehr ein, die besseren Menschen/Männer zu sein, akzeptieren ihre Schwächen. Das hieße, dass sie mit Verspätung jenen Lernprozess beginnen, den Männer bereits seit geraumer Zeit durchlaufen.

Re: Emanzipation

Karl52, Sunday, 29.12.2002, 16:00 (vor 7804 Tagen) @ Oberkellner

Als Antwort auf: Re: Emanzipation von Oberkellner am 29. Dezember 2002 10:14:21:

Glaubst Du, Oberkellner, daß wir das in diesem Leben noch erleben? Ich nicht!
Erst wenn die holde Weiblichkeit und was sich dafür hält, mal so richtig auf die Schnauze gefallen ist, könnte das zarte Pflänzchen Hoffnung keimen.

Meint Karl52

Re: Emanzipation

MeckMax, Sunday, 29.12.2002, 23:11 (vor 7804 Tagen) @ Karl52

Als Antwort auf: Re: Emanzipation von Karl52 am 29. Dezember 2002 14:00:03:

Glaubst Du, Oberkellner, daß wir das in diesem Leben noch erleben? Ich nicht! Erst wenn die holde Weiblichkeit und was sich dafür hält, mal so richtig auf die Schnauze gefallen ist, könnte das zarte Pflänzchen Hoffnung keimen. Meint Karl52> > >

Hi Karl52

Da magst du Recht mit haben. Nur, wie lässt man die holde Weiblichkeit auf die Schnauze fallen? Du kannst es überall sehen: Diese holden (?) ereifern sich ständig in Gejammer über ihre Benachteiligung in Wirtschaft und Politik. Es scheint heute zum guten Ton zu gehören, das die Weiblichkeit sich negativ darstellt, ihr die Männer die Steigbügel halten und sie dadurch an Macht und Einfluss gewinnen. Aber sobald du anfängst, dererleih Bewegungen öffentlich zu kritisieren, dich sogar mit fundiertem Hintergrundmaterial dagegen wendest, wirst du schon totgeschrien. Die armen Weibchen, denen es in unserer Männerwelt( wo auch immer diese heute vermutet wird, in Zeiten von Quotendenken und grün-feministischer Politik) ja ach so schlecht geht. Und nicht zu vergessen, diese Täter - Opfer Doktrin, die immer wieder heraus stellt, das Frauen immer nur Opfer sind, während Männer immer die bösen Täter sein müssen. Am schlimmsten sind diese männlichen Steigbügelhalter, die sich (ob aus Prestigedenken, oder reinem Provit) gegen ihre eigenen Geschlechtsgenossen wenden. Wo willst du anfangen, diese Weiblichkeit auf die Schnauze fallen zu lassen?
Das muss von innen heraus kommen, aus dem eigenen Lager. Indem die Frauen unterstützt werden, die sich von jeglichem radikal-feministischen Gedanken distanzieren und ihr Frausein als solches in gegenseitiger Achtung der Geschlechter definieren. Diese müssen ebenso Partei ergreifen und den bisherigen Strömungen in Politik und Gesellschaft die Stirn bieten. Denn das kann eine Welle der Empörung lösen und somit im ganzen etwas verändern. Ich denke,es gibt diese Frauen zuhauf. Lediglich dieses ständige Opus von Benachteiligung lässt sie noch zaudern, Partei zu ergreifen. Denn ihre Wirklichkeit ist wohl eine andere.
Ich erinnere mich da z.B. an diese Talkshow bei Kerner. "Body trifft Brain" hieß diese Show, wo uns Verona F. der Alice S. gegenüber saß. Verona kannst du ja hinstecken, wo du willst, aber sie hat es fertig gebracht, sich als Feministin zu outen. Und das war wirklich klasse von ihr.

In diesem Sinne
Gruß back vom
MeckMax

Re: Emanzipation

Politico, Sunday, 29.12.2002, 21:35 (vor 7804 Tagen) @ Oberkellner

Als Antwort auf: Re: Emanzipation von Oberkellner am 29. Dezember 2002 10:14:21:

Es stimmt, dass die Feministinnen den Frauen ständig einimpfen, sie hätten Ansprüche auf alles aber keine Pflichten.

Von mir aus sollen die Frauen auch boxen oder sonst was machen.
Wenn die Feministinnen beklagen, dass sich die Mehrheit der Frauen für sog. weibliche Berufe entscheiden, so ist das vermutlich ein Resultat der Interessen. Die Feministinnen selbst sind es, die solche Berufe abwerten.

Politico

Sprachkritik

politico, Sunday, 29.12.2002, 21:45 (vor 7804 Tagen) @ Oberkellner

Als Antwort auf: Re: Emanzipation von Oberkellner am 29. Dezember 2002 10:14:21:

Hallo Oberkellner!

Zur Ihrer Sprachkritik "Girls Day":
Warum für alles englische Bezeichnungen gewählt werden müssen? Ganz einfach damit sie ankommen. Alte Markekting-Weisheit.

Nicht nur das deutsche Volk, sondern auch die deutschen Eliten beherrschen kaum Fremdsprachen. Beispiel: die verschiedenen deutschen Bundeskanzler. Habe Schröder an der Seite G.W. Bush einen Satz englisch "krächzen" hören - grauenhaft. Auch die deutschen Wirtschaftseliten können kaum Englisch.

Ich war vor kurzem in einem internationalen Executive-Meeting meiner Firma: The Chiefs and the Fish. Die (nichtsprechenden) Fische waren die Deutschen, denn das Meeting war in Englisch.

Also kritisiert weniger und lernt mehr Englisch, liebe Leute.
Oder wäre euch Französisch lieber als Lingua Franca als Englisch?

Politico

Re: Sprachkritik

Dieter, Sunday, 29.12.2002, 23:15 (vor 7804 Tagen) @ politico

Als Antwort auf: Sprachkritik von politico am 29. Dezember 2002 19:45:06:

Oder wäre euch Französisch lieber als Lingua Franca als Englisch?

Aber immer!

Dieter

Re: Sprachkritik

MO, Sunday, 29.12.2002, 23:50 (vor 7804 Tagen) @ Dieter

Als Antwort auf: Re: Sprachkritik von Dieter am 29. Dezember 2002 21:15:42:

Oder wäre euch Französisch lieber als Lingua Franca als Englisch?

Aber immer!
Dieter

No, se habla espanol.

Re: Sprachkritik

Collantix, Monday, 30.12.2002, 00:16 (vor 7804 Tagen) @ MO

Als Antwort auf: Re: Sprachkritik von MO am 29. Dezember 2002 21:50:52:

Linguam Latinam praeferro.

Re: Sprachkritik

Jolanda, Monday, 30.12.2002, 00:41 (vor 7804 Tagen) @ Collantix

Als Antwort auf: Re: Sprachkritik von Collantix am 29. Dezember 2002 22:16:58:

---e io preferisco italiana :-)

und nun...grinst ;-)

Gruss
Jolanda

Re: Sprachkritik

Dieter, Monday, 30.12.2002, 11:32 (vor 7803 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Sprachkritik von Jolanda am 29. Dezember 2002 22:41:20:

---e io preferisco italiana :-)
und nun...grinst ;-)

anche io ... :-)

Dieter

Re: Emanzipation

Collantix, Sunday, 29.12.2002, 22:12 (vor 7804 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Emanzipation von pit b. am 28. Dezember 2002 19:28:02:

Hallo zusammen,

das ist schon eine sehr einseitige Ausrichtung, die mit diesem Girls' Day (immer diese Anglizismen! *grmpf*) bezweckt wird.

Zitat:
"andererseits fehlt den Betrieben gerade in technischen Bereichen zunehmend der qualifizierte Nachwuchs"
Aha, vielleicht sollte man dem DFB vorschlagen, bei schwachen Jahrgängen die Jugendmannschaften mit Mädchen aufzufüllen...
Man sollte sich eher fragen, warum diese Betriebe Nachwuchsprobleme haben?

Abgesehen davon, die sozialen Berufszweige haben auch Nachwuchssorgen.

Emanzipation ist in der Definition eine Loslösung von Bevormundung.
Macht man dass indem man ein Geschlecht durch Gesetze oder durch "GirlsDays" fördert?
Ich glaube nicht!

Glaube ich auch nicht. Ich stelle es mir auch nicht angenehm vor, als "Quoten"frau zu gelten...
Letztlich ist das auch eine Frage der Erziehung. Wenn ich meiner Tochter beibringe, daß sie "gut" heiraten soll, brauche ich mich nicht wundern, wenn sie nur eine Alibi-Ausbildung macht...

Man kann eigentlich nur fordern:

[center]"Väter, laßt am 8. Mai Eure Söhne zuhause!"[/center]

Gruß

Collantix

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