Wie wir tagtäglich von vielen Medien eingepredigt bekommen, hat
"patriarchale Unterdrückung" viele Gesichter. Seit neuestem gehört
offenbar selbst das Abbrennen von Feuerwerk dazu:

Jungen lieben die Böllerei
SILVESTER: Kinder leben das traditionelle Männerbild aus

Macht- und Gewaltfantasien stecken nach Ansicht des Sozialwissenschaftlers
Stephan Höyng hinter der traditionellen Böllerei von Jungen rund um
Silvester.
"Jungen stellen sich damit in der Öffentlichkeit machtvoll dar, können
dominieren, einschüchtern und sogar auch bedrohen", erläuterte der
Professor an der Katholischen Fachhochschule Berlin. Und gerade in
Gruppen, in denen kleine und große Jungen mit Vorliebe an Silvester
böllernd durch die Straßen ziehen, herrsche ein ganz traditionelles
Männer-Bild vor.
"Männer sind bis heute in der Kindererziehung, ob zu Hause, im Kinder-
garten oder in der Grundschule, wenig präsent", meinte Höyng. Da
fantasierten sich Jungen ihr Männer-Bild zusammen und identifizierten
sich dann damit. In den Fantasien werde zum einen ein bewusster Gegenpol
zur Mutter gesucht. "Zum anderen aber beeinflusse die Kinder, was in den
Medien, zum Beispiel durch Action-Filme, als männlich vermittelt wird",
sagte der Forscher. In Gruppen versuchten die Jungen diese Rollen dann
durchzuspielen. Der Reiz sei es, gerade noch vor 00.00 Uhr, bevor alle
knallen, auf den Straßen zu böllern und sich zu produzieren. -dpa