Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Jolanda

HemmaNEdDo, Wednesday, 08.01.2003, 12:09 (vor 7794 Tagen)

Hallo Jolanda,

ich wollte das zunächst setzen lassen und werde jetzt das eine oder andere streichen, weil es anfängt, den Rahmen zu sprengen und in Richtung "abendfüllendes GEspräch" zu laufen. Vielleicht ergibt sich irgendwann einmal die Gelegenheit...:-)

... dass die Frau in der Gesellschaft immer noch generell als Opfer angesehen wird und der Mann als Täter ...

Ich denke, da ist auch der Knackpunkt in der Diskussion. Ich gehe von 5-10 % Männer als Opfer von Frauen aus. Ich habe ebenfalls Diverses zum Thema zwischenzeitlich gelesen, mich hier und da informiert und beobachte natürlich ebenfalls die Sprache derjenigen, die zum Thema schreiben oder wie Öffentlichkeit gesucht wird.....

Ich bin wirklich davon überzeugt, dass in der Öffentlichkeit, gerade in der Politik sich kaum einer traut, auch mal Frauen anzuprangern, das ist einfach unpopulair und man erntet dafür kaum Lob oder Anerkennung.

Ok, dem kann ich zustimmen. Ist meine eigene Erfahrung. Auch im Bereich Pädosexualität bei Frauen habe ich diese Erfahrung gemacht. Da darf man aber auch nicht aufgeben.

Im Gegensatz dazu, werden Bemühungen zugunsten der Frauen hochgejubelt und beklatscht, egal ob diese auf Kosten der Männer und Kinder geschehen oder nicht.

Hmm, das würd ich so jetzt nicht sagen. Es kommt darauf an, was konkret an Projekten gemeint ist und ob es nicht einfach auch nur an der mangelnden Herstellung von Öffentlichkeit liegt, dass Männerprobleme nicht wahrgenommen werden.

Es geht doch einfach auch generell darum, dass wir aussagen wollen, dass Frauen genauso hinterlistig und gemein sein können wie Männer, dass Gewalt nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.

Dem kann ich zustimmen, das deckt sich durchaus mit meiner eigene Erfahrungswelt.

Warum herrscht in unserer Gesellschaft immer noch die Ansicht, dass Frauen die geborenen perfekten Mütter sind, dass ein Kind sehr wohl ohne Vater aber niemals ohne Mutter aufwachsen kann?

Tut es nicht wirklich. Wir erleben ja hier einen gewollten Bewusstseinswandel. Es wird für Männer nur nach wie vor als Mühevoller angesehen. Ein alleinerziehnder Vater erhält für seine BEwältigung eines ganz normalen Vorgangs wesentlich mehr Anerkennung als Frauen...hmmm :-)

Warum hat die Frau nach einer Trennung das Recht die Kinder zu behalten und ein Vater ist von der Willkür der Ex abhängig. Warum wird man als Vater einfach entsorgt, Väter lieben Ihre Kinder genauso? Warum wollen Frauen unabhängig sein, ohne die Väter der Kinder leben aber von den Männern jahrelang finanziell abgesichert werden.

Hier liegt vieles auch an den Mänenrn selbst. Erstens lassen sie sich sehr leicht aus der Erziehungsverantwortung drängen, indem sie sich selbst in der Rolle des Ernährers sehen und diese Rolle auch gerne ausfüllen, denn gleichzeitig bindet man durch die finazielle Abhängigkeit eine Frau auch an sich. Wenn ich Gespräche mit Frauen führe, de über Trennung nachdenken -ich war grade auf Vater-Kind-Kur, ist ein sehr aktueller Eindruck- dann höre ich oft: wie soll ich das denn finanziell schaffen?. Männer und Frauen fördern das immer noch. Ich gaub es manchmal selbst nicht, dass wir das an unseren Eltern so hart kritisierte Spiesserleben so nachhaltig fortführen.

Warum ist ein schlagender Mann ein Monster, dass man einfach auf die Strasse setzen kann und eine schlagende Frau ein armes Opfer, dem man unbedingt helfen muss?

Wer schlägt geht...so ist es gewolt. Wenn auch seitens Regierung anderes kommuniziert wird, so ist es an den Männern, einerseits für mehr Information der männl. Opfer zu sorgen und andererseits mehr Sensibilität in der Öffentlichkeit herzustellen.

[...]

Ich finde unsere Scheidungsgesetze sind eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Die Gesetze sind schon in Ordnung, vom bspe. Ehegattenunterhalt jetzt mal abgesehen, es liegt mehr an der Rechtsprechung -und das hängt mit Gesellschaftsbildern zusammen.

Ich finde Mädchenspielplätze einfach lächerlich, ich finde es nicht nötig Mädchen mehr zu fördern als Jungs.

Gesellschaftsbilder...und die versucht man auch mit solchen Aktionen zu ändern...Girls day u.ä. Das Denken in den Köpfen der Mädchen ändern, damit sie sich nicht auf die Schiene einlassen, das ist genauso notwendig. Ich krieg das große Grausen, wenn ich Frauen in meinem Alter erlebe, die sich in der Rolle der ernährten Hausfrau wohl fühlen - mit allen Klischees.

Ich stehe einfach nur für das ein, was mir am Herzen liegt, dazu brauche ich nicht die Zustimmung von anderen :-)

Dto. :-)

Gut möglich, dass du dich bemühst zu sehen, was wir anklagen, aber für mich persönlich sind deine Argumente ein Beleg dafür, dass du vieles noch nicht als das anerkennst, was es in Wahrheit schon lange ist.

Die Frage ist, wo man ansetzen möchte. Ich möchte gerne erkämpfte Rechte nicht wieder verloren wissen sondern diese für alle haben. Ich weiss, dass nciht nur Frauen zu Recht um ihre Rechte kämpfen, sondern das sie das auch gegen Frauen tun, die gerne das Heimchen am Herd sind, für das es selbstverständlich ist, dass der mann sie ernährt..und zwar bis zum Tod. Das ist nicht nur männer- sondern auch frauendiskriminierend und schlicht Schmarotzertum....und begründet sich allerdings auf patriarchalen Strukturen....

Wenn wir alle so denken würden wie du, dann würde sich kaum etwas verändern, wir aber wollen einiges verändern!

Nein, anders verändern...ich nehm gerne alle in die Pflicht...

Du empfindest viele Aussagen als pauschales Schimpfen, denkst oftmals, die Männer hier ziehen ihre Argumente an den Haaren herbei, siehst keinen Zusammenhang. Ich sehe das ganz anders, wer sieht es nun richtig?

Keiner sieht es falsch, sagen wirs so. Ich nehm ein aktuelles Beispiel: Arne hat 2 Artikel hier reingestellt. Davon ist einer, bei dem ich sagen kann: sone Scheisse, da hat er Recht, kannja wohl nicht angehen sowas. BEi den anderen...naja...von denen find ich genügend, um ihn bequem zu widerlegen. Und da krieg ich dann meine probleme: ich möchte nicht die GEschlchter gegeneinander ausspielen. ICh denke, bei Geschlchter bedürfen in ganz bestimmten Bereichen der Förderung. Und jedes sollte seine Rechte nciht durch Einschränkung der Rechte des anderen erkämpfen.

Es wird doch einfach unterschiedlich geurteilt, unterschiedlich bewertet, ich empfinde das ganz stark so.

Eben. Und das eben auch in allen Richtungen.

Jörg

Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Risto, Wednesday, 08.01.2003, 13:14 (vor 7794 Tagen) @ HemmaNEdDo

Als Antwort auf: @Jolanda von HemmaNEdDo am 08. Januar 2003 10:09:27:

Moin Hemma

es scheint mir doch so zu sein, dass hier einiges schief läuft.
Deinen gesamten Text werde ich nicht aufarbeiten, da er zuweit
daneben liegt.
Tiefgrünes Gedankengut, patriarchale Schuldzuweisungen, Engstirnigkeit und Sturköpfigkeit kennzeichnen deinen Stil.

Persönliche Freiheiten werden eben doch massiv eingeschränkt durch
das GewSchG. Wenn du das nicht siehst, sind Hopfen und Malz verloren.
Nicht wer schlägt muss gehen, sondern wer als Opfer wahrgenommen wird.
Der Staat hat sich aus der Privatsphäre herauszuhalten! Dieses verdammte
Gesetz ist ein Produkt des Femiwahns, welcher endlich in die Schranken
zu weisen ist.

Risto

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jolanda, Wednesday, 08.01.2003, 13:45 (vor 7794 Tagen) @ Risto

Als Antwort auf: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Risto am 08. Januar 2003 11:14:05:

Hallo Risto

Ich finde es nicht hinrissig und er hat ja mir geantwortet.

Du bist nicht mit ihm einig, das ist dein Recht!

Aber er hat sich bemüht, mir zu erklären, wie er denkt, verdammt noch mal, warum darf nicht jeder sagen, was er denkt ohne dass man ihm unterstellt, er habe wohl persönliche Probleme oder sei hinrissig.

Ich denke, dass er sich sehr wohl engagiert, wenn er einige Dinge anders sieht, dann ist das eben so, ich bin auch nicht mit allem dass hier von den anderen geschrieben wird einig, aber ich schreibe doch deswegen nicht, dass ich das für hinrissig halte.

Ich bin ein emotionaler Mensch, na und? Es gibt hier im Gegensatz dazu auch Schreiber, die sind absolut nüchtern und argumentieren über Menschen nur in Zahlen, na und?

Ich denke ohne Streitkultur werden wir nie etwas erreichen, lassen wir doch einfach unterschiedliche Meinungen und Ansichten gelten. Damit müssen wir alle leben, das heisst doch noch lange nicht, dass wir mit den Aussagen einverstanden sein müssen, aber dann würde ich es bevorzugen, wenn man mit Fakten widerlegt, was man nicht akzeptieren kann und nicht nur schimpft.

Gruss
Jolanda

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

HemmaNedDo, Wednesday, 08.01.2003, 14:52 (vor 7794 Tagen) @ Risto

Als Antwort auf: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Risto am 08. Januar 2003 11:14:05:

Tach,

"Diskussionsforum" ist der Ort an dem wir uns hier befinden.
Ausdrücke wie "hirnrissig" und "absondern"..usw sind da einer Diskussion nicht zuträglich.

Versuchs nochmal

Jörg

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jörg, Wednesday, 08.01.2003, 16:25 (vor 7794 Tagen) @ Risto

Als Antwort auf: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Risto am 08. Januar 2003 11:14:05:

Hallo Risto!

Persönliche Freiheiten werden eben doch massiv eingeschränkt durch
das GewSchG. Wenn du das nicht siehst, sind Hopfen und Malz verloren.

Wenn jemand tatsächlich schlägt, habe ich nichts dagegen, wenn seine
"persönlichen Freiheiten" eingeschränkt werden.

Schlimm finde ich allerdings, wie bei dem GewSchG mit elementaren
Grundrechten umgegangen wurde (z. B. mit dem Grundrecht auf Unverletzlich-
keit der eigenen Wohnung).

Nicht wer schlägt muss gehen, sondern wer als Opfer wahrgenommen wird.

Was meinst Du damit?

Der Staat hat sich aus der Privatsphäre herauszuhalten!

Richtig. Der Staat sollte sich um staatliche Aufgaben kümmern und nicht
um die Reglementierung der Privatangelegenheiten seiner Bürger.

Wir brauchen keine Staatsanwälte in den Schlafzimmern.

Dieses verdammte
Gesetz ist ein Produkt des Femiwahns, welcher endlich in die Schranken
zu weisen ist.

Viele Gesetze, die in letzter Zeit verabschiedet worden sind, tragen
leider eindeutig eine grüne und damit feministische Handschrift.

Gruß, Jörg

GewSchG

Risto, Wednesday, 08.01.2003, 17:07 (vor 7794 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Jörg am 08. Januar 2003 14:25:06:

Hallo Risto!

Persönliche Freiheiten werden eben doch massiv eingeschränkt durch
das GewSchG. Wenn du das nicht siehst, sind Hopfen und Malz verloren.

Wenn jemand tatsächlich schlägt, habe ich nichts dagegen, wenn seine
"persönlichen Freiheiten" eingeschränkt werden.

Jetzt komm nicht auch noch du mit der pc. Man muss nicht bei jeder Gelegenheit sagen, dass Vergewaltigung schlimm ist, Gewalt verwerflich,
Missbrauch zu verurteilen etc. Jeder vernünftige Mensch hat das intus.

Schlimm finde ich allerdings, wie bei dem GewSchG mit elementaren
Grundrechten umgegangen wurde (z. B. mit dem Grundrecht auf Unverletzlich-
keit der eigenen Wohnung).

Genau. In etlichen Verfassungen ist darum auch die Unverletzlichkeit der Wohnung als persönliche Freiheit verankert. In Deutschland auch?

Nicht wer schlägt muss gehen, sondern wer als Opfer wahrgenommen wird.

Was meinst Du damit?

Folgendes: Hemma sagte, wer schlägt muss gehen und das sei die Intension des Gesetzes. Das bestreite ich heftig. Die Intension ist wohl vor allem die weibliche Klientel bei Laune zu halten (mit Privilegien beglücken) aus dem einfachen Grund heraus, weil es in den Zeitgeist (Feminismus) passt.
Der Ansatz dieses Gesetzes ist total falsch. Wenn das Gesetz sagen würde, wir möchten Frauen Vorteile verschaffen, dann würde ich sagen, ja das Gesetz ist effektiv. Okay, das war Sarkasmus.
Das es aber anscheinend um den Schutz der Frauen geht: Das Gesetz geht insofern an der Realität vorbei, als ein Mann, wenn er wirklich die Absicht hätte, die Frau zu schlagen, auch ausserhalb der Wohnung eine Möglichkeit dazu finden wird. Zu beachten ist auch, dass gerade eine Ausweisung aus der Wohnung extreme Hassgefühle erzeugen kann, die dann zu Gewaltsituationen führen können. Daher ist ein solches Gesetz eben nicht geeignet, Gewalt einzudämmen. Es ist ein Gesetz, dass an der Oberfläche irgendwo herumstochert, ohne die Ursachen zu bekämpfen bzw. sogar als Quelle für neue Gewalt dienen kann.
Um obige Frage zu beantworten, wer wird denn ausgewiesen? Demjenigen, dem gelaubt wird. Und welchem Mann wird schon geglaubt, dass seine Frau ihn schlägt? Kaum jemand. Umgekehrt, welcher Frau wird geglaubt, dass ihr Mann sie schlägt? Fast allen. Der Mann ist der Täter, die Frau das Opfer. So ist es und so hat es zu sein. Amen. Im Zweifelsfrau ist der Mann der Depp.
Ich kann es nicht fassen, dass in Ländern wie Österreich und Deutschland solche Methoden angewendet werden. Kein Wunder, wenn immer mehr Leute über den Staat schimpfen, Steuererosion, Politikverdrossenheit usw.
Dass dieses Gesetz ausserdem der Willkürjustiz Tür und Tor öffnet, wurde hier schon öfters ausgeführt. Das darf es in einem Rechtsstaat nicht geben!
Wenn also nach menschlichem Ermessen klar ist, dass ein solches Gesetz nicht gerecht anwendbar ist, wieso führt man es dann ein? Feminismus!

Der Staat hat sich aus der Privatsphäre herauszuhalten!

Richtig. Der Staat sollte sich um staatliche Aufgaben kümmern und nicht
um die Reglementierung der Privatangelegenheiten seiner Bürger.
Wir brauchen keine Staatsanwälte in den Schlafzimmern.

Das Gesetz könnte nur dann effektiv praktiziert werden, wenn wir den totalen Überwachungsstaat hätten, mit Kameras in allen Räumen der Wohnung. Wollen wir das? Eben.

Viele Gesetze, die in letzter Zeit verabschiedet worden sind, tragen
leider eindeutig eine grüne und damit feministische Handschrift.
Gruß, Jörg

Wobei es ein globales Phänomen ist, dass mehr oder weniger alle Demokratien erfasst hat bzw. zu erfassen droht. Im deutschsprachigen
Raum ist es aber besonders arg, siehe da, gerade dort, wo die Grünen relativ stark sind, kommt es verstärkt zu solchen Anstrengengen. Wer glaubt an Zufall?

Gruss,
Risto

Re: GewSchG

Jörg, Wednesday, 08.01.2003, 22:59 (vor 7794 Tagen) @ Risto

Als Antwort auf: GewSchG von Risto am 08. Januar 2003 15:07:13:

Hallo Risto!

> > Persönliche Freiheiten werden eben doch massiv eingeschränkt durch

das GewSchG. Wenn du das nicht siehst, sind Hopfen und Malz verloren.

Wenn jemand tatsächlich schlägt, habe ich nichts dagegen, wenn seine
"persönlichen Freiheiten" eingeschränkt werden.

Jetzt komm nicht auch noch du mit der pc. Man muss nicht bei jeder Gelegenheit sagen, dass Vergewaltigung schlimm ist, Gewalt verwerflich,
Missbrauch zu verurteilen etc. Jeder vernünftige Mensch hat das intus.[/i]

Das ist natürlich richtig.

Meine Bemerkung hatte jedoch weniger etwas mit PC zu tun als damit, daß
ich Deine Aussage nicht richtig einzuordnen wußte.

>Schlimm finde ich allerdings, wie bei dem GewSchG mit elementaren

Grundrechten umgegangen wurde (z. B. mit dem Grundrecht auf Unverletzlich-
keit der eigenen Wohnung).

Genau. In etlichen Verfassungen ist darum auch die Unverletzlichkeit der Wohnung als persönliche Freiheit verankert. In Deutschland auch?[/i]

Eigentlich schon. Die Unverletzlichkeit der Wohnung ist in der BRD in
Artikel 13 Grundgesetz verankert.

[...]

Der Ansatz dieses Gesetzes ist total falsch. Wenn das Gesetz sagen würde, wir möchten Frauen Vorteile verschaffen, dann würde ich sagen, ja das Gesetz ist effektiv. Okay, das war Sarkasmus.
Das es aber anscheinend um den Schutz der Frauen geht: Das Gesetz geht insofern an der Realität vorbei, als ein Mann, wenn er wirklich die Absicht hätte, die Frau zu schlagen, auch ausserhalb der Wohnung eine Möglichkeit dazu finden wird.

Dagegen haben unsere "Oberfeministen" in der BRD schon vorgesorgt:

In dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist es
beispielsweise so, daß - man lese und staune - auch eine körperliche
Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Wohnung als häusliche Gewalt
umgedeutet werden darf - mit den entsprechenden Konsequenzen. Kaum zu
glauben aber wahr. Habe es vor kurzem erst in einer im Internet
veröffentlichten einschlägigen Publikation gelesen.

Zu beachten ist auch, dass gerade eine Ausweisung aus der Wohnung extreme Hassgefühle erzeugen kann, die dann zu Gewaltsituationen führen können. Daher ist ein solches Gesetz eben nicht geeignet, Gewalt einzudämmen.
Es ist ein Gesetz, dass an der Oberfläche irgendwo herumstochert, ohne die Ursachen zu bekämpfen bzw. sogar als Quelle für neue Gewalt dienen kann.

Volle Zustimmung. Meiner Einschätzung nach handelt es sich hier um ein
Gesetz, das mit der heißen feministischen Nadel gestrickt worden ist.

Um obige Frage zu beantworten, wer wird denn ausgewiesen? Demjenigen, dem gelaubt wird. Und welchem Mann wird schon geglaubt, dass seine Frau ihn schlägt? Kaum jemand. Umgekehrt, welcher Frau wird geglaubt, dass ihr Mann sie schlägt? Fast allen. Der Mann ist der Täter, die Frau das Opfer. So ist es und so hat es zu sein. Amen. Im Zweifelsfrau ist der Mann der Depp.

Genau so sieht es aus. In der Praxis fliegt der Mann schnurstracks aus
der Wohnung raus und muß befürchten, nicht auch noch im Knast zu landen,
wenn er seiner eigenen Wohnung im Verbotszeitraum zu nahe kommt.

Dieses Szenario hätte früher bestenfalls als Satire getaugt. Heute ist
es jedoch die Realität.

Ich kann es nicht fassen, dass in Ländern wie Österreich und Deutschland solche Methoden angewendet werden. Kein Wunder, wenn immer mehr Leute über den Staat schimpfen, Steuererosion, Politikverdrossenheit usw.

Ich konnte es auch erst eine ganze Weile nicht glauben, daß in einem
Rechtsstaat sowas überhaupt möglich ist.

Es sieht leider so aus, als ob wir keine Politiker mit Rückgrat mehr
haben, die in der Lage sind, dem feministischen Schwachsinn Einhalt
zu gebieten.

Dass dieses Gesetz ausserdem der Willkürjustiz Tür und Tor öffnet, wurde hier schon öfters ausgeführt. Das darf es in einem Rechtsstaat nicht geben!
Wenn also nach menschlichem Ermessen klar ist, dass ein solches Gesetz nicht gerecht anwendbar ist, wieso führt man es dann ein? Feminismus!

Solch ein Gesetz wie das GewSchG ist ein hochideologisches Gesetz,
das nicht ohne männerfeindliche Grundhaltung durchsetzbar ist, wie sie
insbesondere vom Feminismus verbreitet wird.

[...]

>Viele Gesetze, die in letzter Zeit verabschiedet worden sind, tragen

leider eindeutig eine grüne und damit feministische Handschrift.

Wobei es ein globales Phänomen ist, dass mehr oder weniger alle Demokratien erfasst hat bzw. zu erfassen droht. Im deutschsprachigen
Raum ist es aber besonders arg, siehe da, gerade dort, wo die Grünen relativ stark sind, kommt es verstärkt zu solchen Anstrengengen. Wer glaubt an Zufall?[/i]

Hier in der BRD haben die Grünen als eine Regierungspartei eine besonders
starke Position.

Wie heißt es noch so schön: "Die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger
selber." ;-)

Gruß, Jörg

Re: GewSchG

Maesi, Sunday, 12.01.2003, 11:35 (vor 7790 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: GewSchG von Jörg am 08. Januar 2003 20:59:14:

Hallo Joerg

In dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist es
beispielsweise so, daß - man lese und staune - auch eine körperliche
Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Wohnung als häusliche Gewalt
umgedeutet werden darf - mit den entsprechenden Konsequenzen. Kaum zu
glauben aber wahr. Habe es vor kurzem erst in einer im Internet
veröffentlichten einschlägigen Publikation gelesen.

Das Problem ist, dass der Begriff 'Haeusliche Gewalt' etwas unklar ist. Gemeint ist damit thematisch eigentlich Gewalt in Partnerschaft und Familie; frueher existierte dazu IMHO der Begriff 'Familienstreitigkeiten'. Haeusliche Gewalt umfasst nicht nur Gewalt innerhalb der eigenen vier Waende sondern auch ausserhalb: ob eine Frau beispielsweise ihren Lebensabschnittspartner in der Wohnung schlaegt oder an einer oeffentlichen Busstation ist letztlich kein grosser Unterschied; in beiden Faellen handelt es sich um Gewaltanwendungen, die unter das Problem 'Haeusliche Gewalt' fallen. IMHO waere der Begriff 'Gewalt in Partnerschaften und Familien' wohl eher geeignet, dieses Problem zu benennen. Allerdings ist dieser Terminus schwerfaelliger als 'Haeusliche Gewalt', ausserdem hat sich letzterer nun einmal im Sprachgebrauch durchgesetzt.

Solch ein Gesetz wie das GewSchG ist ein hochideologisches Gesetz,
das nicht ohne männerfeindliche Grundhaltung durchsetzbar ist, wie sie
insbesondere vom Feminismus verbreitet wird.

Zustimmung. Allerdings gepaart mit einer gewissen Gleichgueltigkeit in nicht feministisch gepraegten Kreisen.

Gruss

Maesi

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jolanda, Wednesday, 08.01.2003, 19:34 (vor 7794 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Jörg am 08. Januar 2003 14:25:06:

Hallo Jörg

Schlimm finde ich allerdings, wie bei dem GewSchG mit elementaren
Grundrechten umgegangen wurde (z. B. mit dem Grundrecht auf Unverletzlich-
keit der eigenen Wohnung).

Ja, das finde ich auch schlimm, muss ich schon sagen, jemanden aus der Wohnung zu schmeissen von einer Minute auf die andere, ihn auf die Strasse zu stellen, das ist schon heftig!
Zumal dieser Rausschmiss noch nicht mal wirklich begründet sein muss, es genügt der Vorwurf von Gewaltanwendung und schon schwups, fliegt man raus.

Zudem muss ich hier anfügen, dass Risto insofern schon Recht hat, dass ein Rausschmiss aus der Wohnung wohl kaum die Lösung eines Problems sein kann.
Das kreide ich an diesem Gesetz ja auch so sehr an.

Egal wer schlägt, ob das ein Mann oder eine Frau ist, man muss den Ursachen auf den Grund gehen und Hilfe anbieten und versuchen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und neue Wege zu finden, damit die Familie wieder zueinander findet.

Es ist keine Lösung Männer auf die Strasse zu stellen, denn auch wenn ein Mann schlägt, wenn man die Situationen dann genauer betrachtet, dann besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass die Frau arg provoziert und den Mann ganz bewusst dazu treibt, dass er eben die Nerven verliert und zuschlägt. Ich habe das in meinem Freundeskreis erlebt. Die Frau hat mit Absicht so lange provoziert bis er sie packte. Sie tat das ganz bewusst!

Ich will hier nicht das Schlagen entschuldigen, aber wenn man jede Mutter auf die Strasse stellen würde, die ihre Kinder schlägt, dann hätten wir einiges zu tun. Hier bietet man doch auch Hilfe an und stellt sie nicht einfach auf die Strasse.

Ein Gesetz, das was bewirken soll, das helfen soll, das muss mehr anbieten als nur einen Rauschmiss der Person, die schlägt.

Schlagen ist oft ein Zeichen von Hilflosigkeit und Ueberforderung. Oftmals enstehen solche Situationen auch im Wechselspiel zwischen zwei Menschen, man kann hier nicht pauschal einen bestrafen und dann meinen, man hätte nun was Gutes getan.

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Markus, Wednesday, 08.01.2003, 22:59 (vor 7794 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Jolanda am 08. Januar 2003 17:34:59:

Hallo Jolanda,


[quote]Es ist keine Lösung Männer auf die Strasse zu stellen, denn auch wenn ein Mann schlägt, wenn man die Situationen dann genauer betrachtet, dann besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass die Frau arg provoziert und den Mann ganz bewusst dazu treibt, dass er eben die Nerven verliert und zuschlägt. Ich habe das in meinem Freundeskreis erlebt. Die Frau hat mit Absicht so lange provoziert bis er sie packte. Sie tat das ganz bewusst!
[/quote]

ich sehe das ein wenig anders. Ich denke hier sagen die Zahlen der Frauen, die bisher in Frauenhäuser geflüchtet sind wirklich sehr viel aus. Diese Frauen haben ihre Kinder gepackt und sind weg und im Frauenhaus erwartet sie sicher alles, nur kein großer Luxus. Ich denke wenn eine Frau bisher tatsächlich so einen Schritt vollzzog, dann hatte sie wirklich Angst. Ich denke in solch einem Fall, ist es berechtigt den Agressor und Schläger aus der Wohnung zu werfen. Schon zum Schutz der Kinder. Genauso allerdings sollte die Frau aus der Wohnung fliegen, wenn sie schlägt.
Dein Beispiel von Provokation trifft sicher manchmal zu, würde aber nach deiner Auslegung auch all die wirklichen Schläger decken.
Ich halte immernoch eine Ausweisung der schlagenden Person für 2-4 Tage für akzeptabel. Dann aber müsste ein Gericht entscheiden.

Gruß, Markus

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jörg, Wednesday, 08.01.2003, 23:16 (vor 7794 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Markus am 08. Januar 2003 20:59:29:

Hallo Markus!

ich sehe das ein wenig anders. Ich denke hier sagen die Zahlen der Frauen, die bisher in Frauenhäuser geflüchtet sind wirklich sehr viel aus. Diese Frauen haben ihre Kinder gepackt und sind weg und im Frauenhaus erwartet sie sicher alles, nur kein großer Luxus. Ich denke wenn eine Frau bisher tatsächlich so einen Schritt vollzzog, dann hatte sie wirklich Angst.

Was gerne übersehen wird:

Nicht wenige der Frauen, die in Frauenhäuser flüchten, sind selbst gewalt-
tätig.

Außerdem halte ich es auch für nicht ganz unwahrscheinlich, daß manche
Frauen von ihrem Rechtsanwalt/ihrer Rechtsanwältin den Tipp erhalten, ins
Frauenhaus zu gehen, um bestimmte Forderungen besser durchsetzen zu können
oder ihre Glaubwürdigkeit unterstreichen zu können.

Habe irgendwo auch mal gelesen, daß bei dem Thema Frauenhäuser gerne
mal mit Zahlen manipuliert wird (es hängen halt Arbeitsplätze davon ab,
ob ein Frauenhaus gefüllt ist oder nicht).

Und last but not least: Ob jemand Angst empfindet oder nicht sagt noch
nicht unbedingt etwas über einen tatsächlich vorhandenen Bedrohungs-
zustand aus.

Gruß, Jörg

P.S.: Wenn es nach mir ginge, müßten spätestens nach Einführung des un-
säglichen Gewaltschutzgesetzes sämtliche Frauenhäuser in Männerhäuser
umgewandelt werden.

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jolanda, Thursday, 09.01.2003, 01:49 (vor 7794 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Markus am 08. Januar 2003 20:59:29:

Hallo Markus

Ich weiss...schmunzelt...von uns beiden bist du der, der mit den Frauen weniger hart ins Gericht geht. Du bist hier wohl ausgewogener als ich ;-)

Ich wollte damit einfach sagen, es kommt so sehr auf die Situation an, nur danach zu urteilen, wer schlägt und den dann auf die Strasse zu stellen ohne sich darum zu kümmern, warum er schlägt, das erscheint mir einfach keine Lösung.

Man müsste ausser einer Ausweisung aus der Wohnung auch ein Hilfsprogramm daran gliedern, dass versucht, den Gründen von Gewalt in einer Beziehung auf den Grund zu gehen und diesen Teufelskreis zu durchbrechen, verstehst du?

Das Endziel sollte nicht eine Ausweisung aus der Wohnung sein und damit hat es sich dann, ich finde Menschen, die schlagen und aus der Wohnung müssen, die brauche auch ein Auffangnetz, Menschen, die sich um sie kümmern, die versuchen zu helfen.

Ich bin davon überzeugt, dass man so einige Familien wieder zusammenführen könnte, indem man Therapien vorschlägt und die Betroffenen begleitet und versucht ihnen zu helfen.

Mir kommt dieser Rausschmiss und damit hat es sich einfach vor, wie das Entsorgen eines leidigen Problems, was danach mit den Menschen geschieht, das scheint keinen mehr zu interessieren.

Ganz liebe Grüsse
schickt dir
Jolanda

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Jörg, Thursday, 09.01.2003, 02:27 (vor 7794 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Jolanda am 08. Januar 2003 23:49:00:

Hallo Jolanda!

Mir kommt dieser Rausschmiss und damit hat es sich einfach vor, wie das Entsorgen eines leidigen Problems, was danach mit den Menschen geschieht, das scheint keinen mehr zu interessieren.

Ich glaube, das nennt man auch Ex-und-hopp-Mentalität.

Ist vielleicht in etwa vergleichbar mit der Entsorgung eines Mannes nach
einer Scheidung oder mit dem Verklappen von Sondermüll im Atlantik.

Gruß, Jörg

frauen in frauenhäusern; zahlen?

goprojekt, Thursday, 09.01.2003, 13:30 (vor 7793 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Markus am 08. Januar 2003 20:59:29:

lieber markus,
wenn du verlässliche zahlen zu frauen in frauenhäusern in deutschland hast oder dich an die quelle erinnern kannst, wo du sie gelesen hast, dann würde ich es gerne erfahren. meine eigenen recherchen haben mich bisher nicht sonderlich weit geführt. eher habe ich den eindruck, dass diese zahlen bewusst undeutlich bleiben sollen. gruss goprojekt

Re: frauen in frauenhäusern; zahlen?

Markus, Thursday, 09.01.2003, 13:49 (vor 7793 Tagen) @ goprojekt

Als Antwort auf: frauen in frauenhäusern; zahlen? von goprojekt am 09. Januar 2003 11:30:19:

Hallo Goprojekt,

ich weiß noch genau, dass ich diese Zahlen in irgend einer Rede gelesen habe, als über das Gewaltschutzgesetz debattiert wurde. Wer das aber nun genau sagte weiß ich nicht mehr - auch nicht wie hoch die Zahlen waren - obwohl sie dort standen.
Vielleicht hilft es dir ja weiter, wenn du "Debatte Gewaltschutzgesetz" in einen Suchmaschine gibst.

Liebe Grüße,

Markus

Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst

Maesi, Sunday, 12.01.2003, 11:44 (vor 7790 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Ich finds hirnrissig, was du da absonderst von Markus am 08. Januar 2003 20:59:29:

Hallo Markus

Es ist keine Lösung Männer auf die Strasse zu stellen, denn auch wenn ein Mann schlägt, wenn man die Situationen dann genauer betrachtet, dann besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass die Frau arg provoziert und den Mann ganz bewusst dazu treibt, dass er eben die Nerven verliert und zuschlägt...[/i]

ich sehe das ein wenig anders. Ich denke hier sagen die Zahlen der Frauen, die bisher in Frauenhäuser geflüchtet sind wirklich sehr viel aus. Diese Frauen haben ihre Kinder gepackt und sind weg und im Frauenhaus erwartet sie sicher alles, nur kein großer Luxus. Ich denke wenn eine Frau bisher tatsächlich so einen Schritt vollzzog, dann hatte sie wirklich Angst. Ich denke in solch einem Fall, ist es berechtigt den Agressor und Schläger aus der Wohnung zu werfen. Schon zum Schutz der Kinder. Genauso allerdings sollte die Frau aus der Wohnung fliegen, wenn sie schlägt.

Wie Jolanda und andere schon geschrieben haben, kann es sich um wechselseitige Gewalt handeln. Leider fehlen hierzu, zumindest im deutschsprachigen Raum, ausreichende wissenschaftliche Untersuchungen in Frauenhaeusern. Hier besteht IMHO eine wesentliche Forschungsluecke. Ausserdem gibt es auch Frauen, die ins Frauenhaus gehen, um der Obdachlosigkeit zu entgehen; eine Unterkunft in einem Frauenhaus ist bestimmt nicht luxurioes aber immer noch besser, als auf der Strasse zu stehen. Aufgrund der fehlenden Transparenz zur Situation von Frauen in Frauenhaeusern, kann halt kaum eine Aussage gemacht werden, wie oft schutzsuchende Frauen wirklich unschuldige Opfer sind, wie haeufig sie selber (auch) gewalttaetig sind oder wie oft sie damit eine ihnen drohende
Obdachlosigkeit ueberbruecken.

Dein Beispiel von Provokation trifft sicher manchmal zu, würde aber nach deiner Auslegung auch all die wirklichen Schläger decken.
Ich halte immernoch eine Ausweisung der schlagenden Person für 2-4 Tage für akzeptabel. Dann aber müsste ein Gericht entscheiden.

Die Anwendung von Gewalt ist letzten Endes immer auch eine Frage der Verhaeltnismaessigkeit; und genau diese Frage wird im Rahmen der haeuslichen Gewalt so gut wie nie gestellt. Wenn eine Person zuschlaegt: Weshalb tut sie es? Und ist eine solche Reaktion auf eine allfaellige Provokation verhaeltnismaessig? Bei Gerichtsverhandlungen zu sonstigen Gewaltdelikten werden genau diese Fragestellungen ebenfalls abgeklaert. Es ist eben ein wesentlicher Unterschied, ob jemand vorsaetzlich, im Affekt oder aus Notwehr heraus gehandelt hat. Indem man sich bei der haeuslichen Gewalt auf die simple Formel zurueckzieht, der Schlaeger geht, die Geschlagene bleibt, geht man letzten Endes aber am Kern der Problematik vorbei und verbaut sich gleichzeitig die Chancen auf eine Besserung innerhalb der Familie mittels therapeutischer Massnahmen.
Eine kurzfristige Ausweisung aus der Wohnung, wie Du sie fuer akzeptabel haeltst, waere auch fuer mich noch zumutbar, sofern damit eine momentan bestehende akute Bedrohungslage entschaerft werden kann. Konsequenterweise muessten gegen offensichtlich missbraeuchliche Inanspruchnahme des Gesetzes aber im Rahmen des Gerichtsverfahrens auch gleich entsprechende Sanktionen verhaengt und hernach vollzogen werden; dies koennte z.B. die umgekehrte Wegweisung aus der Wohnung beinhalten. Im Interesse aller Betroffenen (Erwachsene sowie allfaellige Kinder) sowie der Rechtssicherheit ueberhaupt ist eine schnelle Abklaerung der jeweiligen Situation jedoch unabdingbar.
Nicht selten ist es aber so, dass beide Partner gewalttaetig sind. In diesem Fall kommt man ohnehin nicht darum herum, eine die ganze Familie (einschliesslich Kinder) umfassende Loesung (Therapie) zu finden. Eine simple (moeglicherweise auf eine zufaellige Konstellation von Gewalttaeter und Gewaltopfer in einem Einzelfall beruhende) Wegweisung kann dann naemlich das Problem keinesfalls loesen. Dieser gesamtheitliche Loesungsansatz fehlt beim GewSchG; er wurde bei der Ausarbeitung des Gesetzes noch nicht einmal ins Auge gefasst.
Ueberhaupt stelle ich fest, dass gerade feministische Denk- und Loesungsansaetze so gut wie nie ganzheitlich sind, obwohl Frauen angeblich viel ganzheitlicher denken als Maenner (zumindest nach der feministischen Ideologie). Da die meisten Feministinnen Frauen sind und andauernd die These vom ueberlegenen weiblichen, ganzheitlichen Denken vertreten, sollte man(n) meinen, sie beherrschen es selber auch besonders gut; das Gegenteil ist offensichtlich der Fall.

Gruss

Maesi

Da läuft jemand los...

Stefan G., Monday, 13.01.2003, 21:30 (vor 7789 Tagen) @ HemmaNEdDo

Als Antwort auf: @Jolanda von HemmaNEdDo am 08. Januar 2003 10:09:27:

... und auf halber Strecke bleibt ihm die Luft weg!
Interessant finde ich diese inkonsequente Argumentation allemal.
Da wird auf der einen Seite argumentiert, staatliche Förderungsmaßnahmen wie der girls day seien notwendig, um Frauen anzuregen und zu motivieren, sich in Berufen zu engagieren, die bislang Männerdomänen waren.

O-Ton:

Gesellschaftsbilder...und die versucht man auch mit solchen Aktionen zu ändern...Girls day u.ä. Das Denken in den Köpfen der Mädchen ändern, damit sie sich nicht auf die Schiene einlassen, das ist genauso notwendig.

Genau dieselbe Argumentation benutzen auch die Behörden.
Auf der anderen Seite wird bemängelt und kritisiert:

O-Ton:

Hier liegt vieles auch an den Mänenrn selbst. Erstens lassen sie sich sehr leicht aus der Erziehungsverantwortung drängen, indem sie sich selbst in der Rolle des Ernährers sehen und diese Rolle auch gerne ausfüllen, denn gleichzeitig bindet man durch die finazielle Abhängigkeit eine Frau auch an sich.

Wenn man dies konsequent zu Ende denken würde, dann müßte auch soetwas wie ein boys day eingeführt werden. Die Jungen könnten dann z.B. einen Tag lang Sozial- und Erziehungseinrichtungen besuchen. Auf diese Weise könnte man auch "Gesellschaftsbilder" verändern. Allerdings ist das nicht gewollt, denn wenn man einen boys day einfordert, bekommt man nur zu hören, daß hierfür kein Bedarf besteht. Die Mädchen werden gefördert, um alte Rollenverteilungen aufzubrechen, bei Jungen hingegen geschieht nichts.
Und diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Im Gesundheitswesen wird kritisiert, daß wesentlich weniger Männer Krebsvorsorgeuntersuchungen besuchen als Frauen. Was sehe ich in den letzten Wochen? Eine bundesweite Kampagne zur Krebsvorsorge für Frauen. Warum gibt es keine Kampagne für Männer? Warum gibt es bislang noch keinen Männergesundheitsbericht hierzulande?
Nach der Pisa-Studie hat man festgestellt, das Mädchen in Naturwissenschaften und Mathematik schlechter abgeschnitten haben als Jungs. Die Konsequenz: weitere Förderungsmaßnahmen für Mädchen. Aber für die Jungen, die in Lesen und in Sprachen schlechter abgeschnitten haben, gibt es keine Fördermaßnahmen.

Seltsam: bei Frauen wird immer gesagt, oje, die armen Frauen, sie müssen vom Staat gefördert werden, damit alte Rollenverteilungen und Gesellschaftsbilder aufgebrochen werden und damit Frauen im Leben vorankommen. Aber bei Männern sagt man hingegen, na, die Männer, die sollen gefälligst mal selbst sehen, wie sie ihren Hintern aus der Scheiße ziehen.

Tut es nicht wirklich. Wir erleben ja hier einen gewollten Bewusstseinswandel. Es wird für Männer nur nach wie vor als Mühevoller angesehen. Ein alleinerziehnder Vater erhält für seine BEwältigung eines ganz normalen Vorgangs wesentlich mehr Anerkennung als Frauen...hmmm :-)

Tut mir leid, aber das entspricht nicht meiner Erfahrung. Männer müssen bei der Kindererziehung ein Vielfaches von dem leisten, was eine Frau leistet, um anerkannt zu werden, insbesondere aufgrund der Tatsache, daß Männer bei der Kinderfürsorge immer noch sehr skeptisch betrachtet werden. Ein Mann darf sich keinen Fehler erlauben, weil es dann sofort heißt: seht ihr, er ist eben nur ein Mann und kriegt die Kindererziehung doch nicht auf die Reihe. Wenn eine Frau einen Fehler macht, dann wird es meistens sofort entschuldigt, schließlich macht jeder Fehler. Hier könnte der Staat bspw. auch mit Förderungsmaßnahmen für Väter eingreifen, um ein neues Rollenverständnis herbeizuführen, aber dafür besteht wahrscheinlich wieder mal kein Bedarf.

Wieso wird in Schulen die Koedukation dort aufgehoben, wo es für die Mädchen vorteilhaft ist - also in Naturwissenschaft und Mathematik, aber gerade in den Fächern, wo die Jungen Defizite aufweisen, behält man die Koedukation bei? Fragen über Fragen...

Gruß
Stefan

Re: Da läuft jemand los...

Odin, Tuesday, 14.01.2003, 15:17 (vor 7788 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Da läuft jemand los... von Stefan G. am 13. Januar 2003 19:30:14:

Gesellschaftsbilder...und die versucht man auch mit solchen Aktionen zu ändern...Girls day u.ä. Das Denken in den Köpfen der Mädchen ändern, damit sie sich nicht auf die Schiene einlassen, das ist genauso notwendig.

Wenn man dies konsequent zu Ende denken würde, dann müßte auch soetwas wie ein boys day eingeführt werden. Die Jungen könnten dann z.B. einen Tag lang Sozial- und Erziehungseinrichtungen besuchen. Auf diese Weise könnte man auch "Gesellschaftsbilder" verändern. Allerdings ist das nicht gewollt, denn wenn man einen boys day einfordert, bekommt man nur zu hören, daß hierfür kein Bedarf besteht. Die Mädchen werden gefördert, um alte Rollenverteilungen aufzubrechen, bei Jungen hingegen geschieht nichts.
Und diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Im Gesundheitswesen wird kritisiert, daß wesentlich weniger Männer Krebsvorsorgeuntersuchungen besuchen als Frauen. Was sehe ich in den letzten Wochen? Eine bundesweite Kampagne zur Krebsvorsorge für Frauen. Warum gibt es keine Kampagne für Männer? Warum gibt es bislang noch keinen Männergesundheitsbericht hierzulande?
Nach der Pisa-Studie hat man festgestellt, das Mädchen in Naturwissenschaften und Mathematik schlechter abgeschnitten haben als Jungs. Die Konsequenz: weitere Förderungsmaßnahmen für Mädchen. Aber für die Jungen, die in Lesen und in Sprachen schlechter abgeschnitten haben, gibt es keine Fördermaßnahmen.
Seltsam: bei Frauen wird immer gesagt, oje, die armen Frauen, sie müssen vom Staat gefördert werden, damit alte Rollenverteilungen und Gesellschaftsbilder aufgebrochen werden und damit Frauen im Leben vorankommen. Aber bei Männern sagt man hingegen, na, die Männer, die sollen gefälligst mal selbst sehen, wie sie ihren Hintern aus der Scheiße ziehen.

Ich würde sogar noch weiter gehen: Warum werden Männer nicht stärker gefördert, wenn Sie Erziehungspflichten übernehmen? Warum nicht erhöhtes Kindergeld, wenn der Vater die Erziehungszeit übernimmt? Damit hat man möglicherweise auch einen Ausgleich für den verlorenen Mehrverdienst des Mannes geschaffen. Natürlich darf es nicht übermäßig mehr sein, aber doch ein "Hinweis" auf den gewünschten Effekt.
Odin

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