Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Arne Hoffmann, Wednesday, 15.01.2003, 22:13 (vor 7774 Tagen)

Howdy! :-)

Wie ihr ja schon wisst, landen in meiner Mailbox Nachrichten von den unterschiedlichsten Leuten. Diesmal hat mir ein Leser meines Buches "Sind Frauen bessere Menschen?" geschrieben, der noch zur Schule geht, und mir sein Problem geschildert. Ich habe ihm (er heißt Alex) zwar schon geantwortet, ihm aber auch angeboten, ein paar andere Leute aus der Männerbewegung nach ihrer Meinung zu fragen. Das hat er für eine gute Idee gehalten.

Alex´ Mail:

--- Lieber Herr Hoffmann!

Ich habe schon länger keine email mehr geschrieben. Ich dachte, solange ich nicht provoziert werde, brauche ich auch nicht aktiv für Männerrechte zu kämpfen. Ich irrte mich:

Heute im Englisch-Leistungskurs behandelten wir einen Text, in dem es, grob übersetzt hieß: "Der Arbeitsmarkt ist immer noch sehr stark von Männern dominiert - auch wenn manche Unternehmen eher Frauen einstellen, um Prestige und Ansehen zu erlangen." In der folgenden kurzen Diskussion nahm ich eine männerfreundliche Position ein, in dem ich das nach dem Gedankenstrich geschriebene in den Mittelpunkt rückte. Meine Lehrerin, eine vehemente Vertreterin der weiblichen Emanzipation widersprach heftigst, ließ mich nicht aussprechen und machte mich vor dem gesamten Kurs lächerlich. Als mein Zwillingsbruder, der sich auf meine Seite geschlagen hatte, anfing zu grinsen wurde die gute Dame richtig gereizt. Unsere Argumente prallten an ihr ab, sarkastische und herablassende Kommentare wurden von ihr vom Stapel gelassen und ich durfte mich nicht mehr verteidigen.

Mehrmals wurde ich unterbrochen, der mädchen-dominierte Kurs fand das sehr belustigend. Das ganze endete mit einer Aufzählung von Fakten über schulische Leistungen von Mädchen und jungen Frauen, von Ungerechtigkeit bei Arbeitsplatzvergabe und mit einigen bissigen Zitaten und Kommentaren, alles "reine Fakten" und "wiedergegebene Zitate". Sehr geschockt und traurig entschuldigte ich mich, förmlich und auf englisch, männlich zu sein, sie reagierte nicht weiter darauf und sagte, dass wäre nicht der Fehler.

Ich will hier nicht auf die Tränendrüse drücken, aber das hat mich doch schon sehr mitgenommen, extrem traurig gestimmt und sehr an meinem Selbstvertrauen genagt. Wieviel bin ich eigentlich wert? Aber ich will nicht mit der gleichen Verachtung auf sie eingehen, wie sie das mir gegenüber tat. Eher will ich hiermit bitte anfragen, wie ich denn am besten reagieren sollte ...? Am liebsten würde ich rechtliche Schritte einleiten oder aber um einen gewissen "Männerrechts-Gruppen"-Rückhalt (ein offizielles Schreiben, Stellungnahme o.ä.) bitten (im Nachhinein erfuhr ich, dass meine Lehrerin Leiterin eines Fraueninteressenvereins o.ä. ist!).

Schade, dass ich als Mann geboren wurde.

Ich hoffe, diese email war nicht zu lange und wird den Weg dahin finden, wo sie gelesen wird/wo mir geholfen werden kann.

Gibt es vielleicht Foren/Newsletter oder andere Möglichkeiten mich auszutauschen? ---

Ich habe Alex die URL von diesem Forum hier gegeben; er wird sich wohl auch hier melden. Im Moment hat er allerdings einige Klausuren an der Hacke.

Wie seht ihr die Sache? Wenn ihr Rückfragen habt, müsste sich Alex eben doch gleich hier äußern, um sie zu beantworten.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Stefan G., Wednesday, 15.01.2003, 23:11 (vor 7773 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Hallo Arne,

der Brief überrascht mich nicht. Ich denke, dieser Sachverhalt ist durchaus real. Ich arbeite an einer universitären Einrichtung und erlebe dort selbst hin und wieder Frauen, die in dieser Hinsicht sehr spezielle Ansichten haben. Warum sollte es dann an Schulen anders sein? Kürzlich habe ich am Mittagstisch eine Diskussion verfolgt, in der eine Frau Männern die Fähigkeit abgesprochen hat, für Kinder zu sorgen. In diesem Fall war es aber auch eine Frau, die heftig widersprochen hat. Alles hat also zwei Seiten. Allerdings habe ich Respekt vor diesem jungen Mann - hat er doch den Mut aufgebracht, einer Lehrerin vor versammelter Klasse zu widersprechen. Wenn alle Männer so mutig wären, dann wäre dieses ganze Problem wohl schon lange vom Tisch.
Ich würde Alex vielleicht den Rat geben, sich an den Direktor zu wenden, wenn er sich diskrimiert fühlt. Ich wünsche ihm an dieser Stelle weiterhin den Mut, ein Zeichen zu setzen.

Gruß
Stefan

Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung

Torsten, Thursday, 16.01.2003, 00:31 (vor 7773 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Stefan G. am 15. Januar 2003 21:11:55:

Ich denke es ist etwa so wie früher. Vor 1945 lernte man in den Schulen das andere Rassen weniger wert sind, heute lernt man das Männer weniger wert sind. Eine neue Art der Diskriminierung in den Schulen blüht auf wie nie zuvor!

Leider wagen sich nur die mutigsten Männer und Jungen sich gegen
solche Emanzen aufzulehnen!
Ich selber bin auch ein ehemaliger Betroffener von der Geschlechterdiskriminierung. Wir hatten sehr viele Emanzen auf der Schule und keiner hat was unternommen! Mädchen hatten, was nachweisbar war,
in den Tests für die gleichen Leistungen immer die besseren Noten an dieser Schule. Wir hatten was unternommen und dies an die Schulbehörden gemeldet, welche die Benotung genaustens untersuchten und feststellten, das dies tatsächlich so war.

-Die Emanzen arbeiten heute nicht mehr an dieser Schule-
(aber unterdrücken sicher irgendwo anders wieder die Jungs!)

Viel Spaß in in der Emanzenrepublik Deutschland!

Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung

Jolanda, Thursday, 16.01.2003, 02:50 (vor 7773 Tagen) @ Torsten

Als Antwort auf: Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung von Torsten am 15. Januar 2003 22:31:56:

---nicht nur jeder Junge soll sich gegen so etwas auflehnen, ich sehe meine Aufgabe darin, meinen Mädchen klar zu machen, dass sie sich genauso gegen solche Ungerechtigkeiten auflehnen sollen wie die Jungs.

Denn es ist kurzsichtig zu denken, das wäre nur ein Problem der Jungs, ich finde es ist auch ein Problem der Mädchen. Sie sollten es genauso wenig zulassen, dass Männer bereits in jungen Jahren so frustriert und entäuscht werden.

Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch, der einen normal funktionierenden Gerechtigkeitssinn hat, der muss doch merken, dass das einfach unfair ist.

Ich möchte schon, dass meine Mädchen das auch erkennen und auch sagen, dass das nicht in Ordnung ist.

Appelieren wir nicht nur an die jungen Männer, appelieren wir auch an die jungen Mädchen. Ich wünsche mir eine andere Generation. Ich wünsche mir ein Gleichgewicht, das können wir aber nur erreichen, wenn auch Frauen erkennen, dass es so nicht weiter laufen kann, dass es nicht das Ziel sein kann, dass Mann sich vor der Frau fürchtet, vor der Beziehung fürchtet, vor der Familie fürchtet, weil alles diese Träume voller Gefahren sind.

Wenn Männer anklagen, dann weil sie nicht zufrieden sind, weil sie sich "verarscht" und ausgenutzt vorkommen. Da können wir Frauen noch so dagegen reden. Ein Gefühl ist ein Gefühl, wenn es existiert, dann stimmt etwas nicht. Das sollten wir erkennen und uns dann mal genau überlegen, warum das so ist und wie man das wieder ändern kann.

Das ist für mich Gleichberechtigung. Das Recht von jedem einzelnen zu sagen, wie er sich fühlt, was er empfindet, was ihm Angst macht, wo er sich einfach "beschissen" fühlt.

Man kann in meinen Augen so etwas nicht einfach kaputt reden, lächerlich machen, damit es im Keime erstickt. Das ist menschenverachtend und genau hier setze ich an.

Deshalb kann es nicht angehen, dass Jungs und Männer sich das Wort erkämpfen müssen, während Frauen pausenlos befragt werden, tausend Umfragen, es kann nicht angehen, dass ich tausend Variantionen von Frauenansichten präsentiert bekomme, in den Medien, in der Politik und im Internet und auf der anderen Seite, muss ein Buch, das frauenkritisch ist, nicht frauenverachtend wohlgemerkt, ich habe es gelesen, einige Passagen sogar mehrmals...also, so ein Buch muss 80 Verlage durchlaufen, bis es einer druckt. Ich habe es nie, nicht einen einzigen moment als frauenverachtend empfunden. Und ich bin auch eine Frau, also können andere Frauen nicht sagen, es ist frauenverachtend, sie können höchstens sagen, ich empfinde es als frauenverachtend.

Nur solche Frauen definieren und empfinden wohl ganz anders als ich, ich denke aber ganz ehrlich nicht, dass sie für mehr andere Frauen da stehen als ich das tue. Sie schreien nur lauter und fegen mit Vorliebe alles vom Tisch, dass sich gegen sie stellt, egal ob männlich oder weiblich.

Ich kann mich niergendwo finden, wo es einfach "ungerecht" zugeht, egal wer dazu aufruft.

Ich weiss nicht, ich weiss nicht, ob diese konservative, verbissene und anklagende Version von Emanzipation nicht total "untrendy" ist.
Ich meine, ob sie wirklich Nachwuchs bekommt. Manchmal ist "Feminismus" Realsatire.

Fördern wir den Gerechtigkeitssinn unserer Kinder, machen wir sie darauf aufmerksam, dass vieles falsch läuft. Ich sehe in dieser "verbissenen" Art von Feminismus ein Auslaufmodell.

Gruss
Jolanda

Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung

Stefan G., Thursday, 16.01.2003, 10:08 (vor 7773 Tagen) @ Torsten

Als Antwort auf: Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung von Torsten am 15. Januar 2003 22:31:56:

Mädchen hatten, was nachweisbar war,
in den Tests für die gleichen Leistungen immer die besseren Noten an dieser Schule. Wir hatten was unternommen und dies an die Schulbehörden gemeldet, welche die Benotung genaustens untersuchten und feststellten, das dies tatsächlich so war.
-Die Emanzen arbeiten heute nicht mehr an dieser Schule-
(aber unterdrücken sicher irgendwo anders wieder die Jungs!)
Viel Spaß in in der Emanzenrepublik Deutschland!

Da greifst Du - zu Recht - ein ziemliches Problem auf. Da bist Du sicher kein Einzelfall gewesen. Ich bin mir fast hundertprozentig sicher: Mädchen werden - bei gleicher Leistung - auf Schulen prinzipiell besser bewertet als Jungs und ich glaube sogar, irgendwann einmal einen Bericht darüber gelesen zu haben. Das hängt wohl mit dem Glauben zusammen, man müsse den Unschuldigen gleich zum Schuldigen erklären, um ihn zu bestrafen, damit er sich erst gar nichts zu schulden kommen läßt. Das Vor-Urteil als erzieherische Maßnahme zum Zwecke der Prävention sozusagen!

Gruß
Stefan

Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung

pit b., Thursday, 16.01.2003, 18:12 (vor 7773 Tagen) @ Torsten

Als Antwort auf: Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung von Torsten am 15. Januar 2003 22:31:56:

In der Schule habe ich in Sachen Gleichberechtigung auch schon was erlebt.

Im Zuge der Berufsorientierungwoche des Jahrgangs 12 kam eines Tagen eine Frauen oder Gleichstelllungsbeaurtragte zu uns an die Schule um einen Vortrage zu halten.
Ob die die Männer jetzt nieder gemacht hat weiß ich nicht, den wir konnten uns den Vortrag nicht anhören.
Da wir parrael dazu im Raum nebenan von einem Herren von der Bundeswehr zugetextet wurden.
Dieser Vortrag war, typisch für die Bundeswehr, für Männer natürlich verpflichtend.

Sprich: Wärend wir Männer uns anhören mußten, von wegen, Männer müßen und Frauen dürfen, liesen sich unsere Mädels, im Raum nebenan, über Gleichberechtigung aufklären.

Zum glück scheinen unsere Mädels und unsere Beratungslehrerinen die Dame nicht ganz ernst genommen zu haben, da sie dieselbe auch schon als überemanzipiert bezeichneten.

Wehrpflicht! Sinn oder Unsinn?

Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung

Jörg, Thursday, 16.01.2003, 18:24 (vor 7773 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Re: Problem eines Schülers - Diskriminierung von pit b. am 16. Januar 2003 16:12:40:

Hallo Pit!

Sprich: Wärend wir Männer uns anhören mußten, von wegen, Männer müßen und Frauen dürfen, liesen sich unsere Mädels, im Raum nebenan, über Gleichberechtigung aufklären.

Jo - das nennt man Gleichberechtigung nach Femi-Art.

Kaum zu glauben, was hierzulande alles möglich ist.

Gruß, Jörg *kopfschüttelnd*

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Jolanda, Thursday, 16.01.2003, 02:26 (vor 7773 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Hallo Arne

Beim Lesen dieses Beitrages hat mein Mutterherz geradezu rebelliert. Ist nun vielleicht eine dumme Frage, aber wie haben die Eltern von Alex darauf reragiert, hat er es ihnen erzählt?

Ich kann euch sagen, wenn das meinem Kind geschehen würde, ich würde mir diese Dame echt vorknöpfen, sie nicht beschimpfen, aber ich würde sie auf meine Art in die Zange nehmen und sie an die Wand reden, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen.

Ich würde auch weiter gehen, wenn das nichts helfen würde. Ich weiss, ein Gegenargumten ist, dann leidet Alex vielleicht noch mehr darunter. Nun ja, ich denke, mit so einer Lehrerein leiden grundsätzlich alle Jungs permanent.

Wir dürfen solche Reaktionen nicht so einfach durchgehen lassen. Der Junge schrieb: "Schade, dass ich als Mann auf die Welt gekommen bin!" Wir sind uns wohl einig, das sagt schon alles aus. Und an dieser Aussage würde ich anknüpfen und kämpfen. Wir kommen nicht umhin an solchen Stellen zu kämpfen, es geht nicht anders!

Es ist eine bodenlose Sauerei, wenn ein Junge vor einer ganzen Klasse fertig gemacht wird und von den Mädchen verhöhnt wird, weil die Lehrerin das noch puscht!

Oh man, hier würde ich aber einiges ins Rollen bringen, vorausgesetzt mein Kind wäre einverstanden, ich kann es ja schlussendlich nicht überrennen, aber ich hoffe echt, dass ich es schaffe, meine Kinder so zu erziehen, dass sie genug Kampfgeist und Gerechtigkeitssinn besitzen, um gegen solche "manipulativen Machenschaften" anzugehen.

So etwas zu lesen macht mich echt wütend!

Gruss
Jolanda

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Arne Hoffmann, Thursday, 16.01.2003, 10:41 (vor 7773 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Jolanda am 16. Januar 2003 00:26:15:

Hi Jolanda,

ich wollte euch erst mal die Gelegenheit geben, euch zu äußern, bevor ich meinen eigenen Senf dazu abgebe.

Nachdem das geschehen ist, kann ich sagen, dass mich die Angelegenheit ähnlich wütend macht wie dich. Ich bespreche auch gerade mit Alex, was man am sinnvollsten unternehmen könnte, so dass er nicht noch zusätzlichen Ärger bekommt. Ich weiß noch nicht, ob es vernünftiger ist, Alex das alles alleine klären zu lassen oder ob ich einen höflichen Brief mit ein paar einfachen Fragen an die Schulleitung schicken sollte. Bei meinen Kontakten in der Männerbewegung gibt es ja auch den einen oder anderen Lehrer; bin mal gespannt, was der dazu zu sagen hat.

Mich bringen verschiedene Dinge auf:

- dass Alex Darstellung zufolge seine Lehrerin eine Gruppe ihrer Schüler ganz offen vor den anderen diskriminiert. Ob es sich dabei um Männer, Frauen, Homosexuelle, Behinderte, whatever handelt, ist mir egal. So geht das nicht.
- dass Schüler in der Oberstufe eigentlich angehalten werden sollten, Fakten von Meinungen zu trennen und beides kritisch zu hinterfragen. Sobald das aber jemand "auf die falsche Weise" tut, wird er zerlegt. Sinn der Sache ist offenbar, dass die herrschende feministische Ideologie nicht angegriffen werden soll. Das erinnert mich an das, was ich über den Unterricht in der DDR gehört habe.
- dass eine Lehrerin entgegen ihrem Auftrag anscheinend nicht in der Lage ist, ihre eigene Weltanschauung von ihrem Job zu trennen.

Bin mal gespannt, wie sich die Sache entwickelt. Wenn man schon Schülern diese Frauen-sind-bessere-Menschen-Ideologie mit aller Gewalt in die Köpfe hämmern will, hört auch bei mir der Spaß auf.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Ferdi, Thursday, 16.01.2003, 10:45 (vor 7773 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Jolanda am 16. Januar 2003 00:26:15:

Hallo Jolanda!

So etwas zu lesen macht mich echt wütend!

Mich auch, Jolanda, mich auch! Ich habe das gestern schon gelesen und absichtlich nichts geschrieben, sonst hättest Du mich mal wieder von der Decke kratzen müssen!

Schade, dass ich als Mann auf die Welt gekommen bin!

Angesichts der Tatsache, wie wenig Lebensqualität einem Mann in dieser total verkommenen "Gesellschaft" zugestanden wird, habe ich mir das auch schon mal gedacht. Nur ich als erwachsener Mann habe mir eines Tages gedacht: "So, mit mir machen die das nicht! Ich lebe mich so aus, wie mir das gefällt, und wer mir da in die Quere kommt, der kriegt von mir einen derart deftigen Tritt ins verlängerte Kreuz, dass er wie eine Briefmarke an der Wand pappt und in keinen Sarg mehr passt!". Und siehe da - seitdem geht es mir saugut!

Aber was soll ein so junger, noch schwacher Mensch gegen diese unmenschliche, herzlose Rassistinnenmafia in den "Schulen des Lebens" auch ausrichten? Dazu ist er leider noch nicht stark genug. Aber er wird einmal stark und er wird sich rächen!

Gruss,
Ferdi

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Jolanda, Thursday, 16.01.2003, 10:53 (vor 7773 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Ferdi am 16. Januar 2003 08:45:57:

Hallo Ferdi

Erst mal gut, dass du dich etwas zurückgehalten hast...schmunzelt.

An die Decke gehen hilft keinem!

Ich muss dir allerdings in einem Punkt widersprechen, ich halte Alex nicht für schwach, im Gegenteil, ich halte ihn für sehr aufgeweckt und auf seine Weise sehr mutig!

Es ist nicht so, dass ein junger Mann nichts tun kann, oh nein mein Freund, er kann sogar sehr viel tun.

Aber sich rächen, das ist wohl nicht der richtige Weg Ferdi, Rache ist Blutwurst oder wie ;-)

Lieber von Anfang an kämpfen, als sich alles gefallen lassen und seinen Frust und seine Wut dann in Form von persönlichen Racheakten ausleben.

Rache ist kontraproduktiv und wird nichts verändern, im Gegenteil, es hilft nur diese ganzen "manifestierten" Vorurteile vom gewalttägigen Mann noch zu untermauern.

Schau doch Arne an, was er alles recherchiert hat, was er alles erlebt, er spricht aber nie von Rache, er wirft nie alle in einen Topf. Er tut was, aber auf eine Art und Weise, die etwas verändern kann.

Das ist in meinem Augen der richtige Weg!

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Peter, Thursday, 16.01.2003, 13:55 (vor 7773 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Hallo Arne,

du schilderst eine schwierige Situation. Für die meisten ist es anstrengend, dem Vorgesetzten gegenüber auf einer anderen Meinung zu beharren und sie weiterhin zu äußern, vor allem wenn die meisten Kollegen dem Vorgesetzen sonstwohin kriechen. Wenn man noch jung ist, fällt es schwerer, auch wenn der 'Vorgesetzte' nur ein Lehrer ist, den man ein paar Stunden in der Woche sieht, und die 'Kollegen' Mitschüler. Andererseits, kann man es dort vielleicht am besten lernen, zu sich selber zu stehen, weil der Lehrer einem doch nicht so schaden kann.

Was kann man als Schüler gegen so einen Lehrer tun? Der Lehrer braucht, um wirksam diskriminieren zu können, die Mithilfe der Schüler. Und kein Lehrer wird gern von seinem Vorgesetzen offiziell zu Diskriminierung befragt.

Wenn sich solche Vorgänge wiederholen und anderes nicht hilft, empfehle ich eine offizielle Beschwerde beim Schulleiter wegen Geschlechterdiskriminierung. Der Schulleiter wird wahrscheinlich zuerst fragen, ob die anderen männlichen Schüler sich ebenfalls diskriminiert fühlen. Diese sollten also vor der Beschwerde miteinander reden und, wenn möglich, die Beschwerde gemeinsam verfassen. Alleine wird der Beschwerdeführer zu leicht als Querulant abgetan.

Alex zitierte und kommentierte:

"Der Arbeitsmarkt ist immer noch sehr stark von Männern dominiert - auch wenn manche Unternehmen eher Frauen einstellen, um Prestige und Ansehen zu erlangen." In der folgenden kurzen Diskussion nahm ich eine männerfreundliche Position ein, in dem ich das nach dem Gedankenstrich geschriebene in den Mittelpunkt rückte.

Das war eine gute Wahl von Alex; denn für den zweiten Satz müssten die Autoren erstmal beweisen, dass die naheliegende Vermutung nicht stimmt, dass die Arbeitgeber Frauen einstellen, weil sie Arbeitsplätze gut besetzen und dabei nicht ihre Auswahl einschränken wollen.

Mehrmals wurde ich unterbrochen (von der Lehrerin), der mädchen-dominierte Kurs fand das sehr belustigend. Das ganze endete mit einer Aufzählung von Fakten über schulische Leistungen von Mädchen und jungen Frauen, von Ungerechtigkeit bei Arbeitsplatzvergabe und mit einigen bissigen Zitaten und Kommentaren, alles "reine Fakten" und "wiedergegebene Zitate".

Das Unterbrechen von Schülern, weil deren politische Meinung einem nicht passt, ist falsch und sollte vom Schüler protokolliert werden (für eine eventuelle Beschwerde). Natürlich sollte der Lehrer nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg halten, gerade bei älteren Schülern, aber es sollte klar sein, dass keine gleichberechtigte Diskussion mit Schülern möglich ist, wenn der Lehrer gleichzeitig die Diskussion leitet und sich außerdem im voraus mit Fakten bewaffnen kann, weil er weiß, worum es gehen wird. Das Lächerlichmachen des Schülers finde ich daher verwerflich, auch wenn es bei gleichwertigen Diskussionsgegner eine legitime Form der Auseinandersetzung ist.

Sehr geschockt und traurig entschuldigte ich mich, förmlich und auf englisch, männlich zu sein (...)

Naja, Alex, so geschockt scheinst du nicht gewesen zu sein, dass du nicht selber zu Recht sarkastisch wurdest. Weiter so!

Gruß,

Peter

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Arne Hoffmann, Thursday, 16.01.2003, 16:24 (vor 7773 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Peter am 16. Januar 2003 11:55:52:

Hi Peter,

Und kein Lehrer wird gern von seinem Vorgesetzen offiziell zu Diskriminierung befragt. Wenn sich solche Vorgänge wiederholen und anderes nicht hilft, empfehle ich eine offizielle Beschwerde beim Schulleiter wegen Geschlechterdiskriminierung.

Ja, zumindest sollte man das Problem beim Schulleiter bzw. der Schulleiterin zur Sprache bringen, finde ich. Wobei das Knifflige ja auch darin liegt, dass für die Diskriminierung gerade von Männern bislang nur unzureichend ein gesellschaftliches Gespür besteht.

Wenn Alexander Kerim heißen würde, er sich in seinem Kurs nicht als Mann sondern als Türke in einer Minderheit befinden würde, seine Lehrerin ihm erzählen würde, wie sehr die Türken (aus ihrer Sicht) die Sozialhilfesysteme belasteten, wie sehr sie andererseits Deutschen die Arbeitsplätze wegnähmen, wie kriminell sie seien und welche schlechten schulischen Leistungen türkische Schüler aufweisen würden, dann wäre - gottseidank - ein Aufstand da, der sich gewaschen hat. Ich könnte mir nur schwer vorstellen, dass in der gymnasialen Oberstufe die Mehrheit der deutschen Schüler kichernd und selbstzufrieden danebensitzt, wenn ihr türkischer Mitschüler so von einem Lehrer niedergemacht würde, wie Alex das beschrieben hat. Bei anderen Minderheiten wäre das ähnlich. Damit käme heute glücklicherweise kein Lehrer mehr durch. Männer hingegen scheint man als Gesellschaftsschädlinge darstellen zu können, wie man gerade lustig ist.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Peter, Friday, 17.01.2003, 18:15 (vor 7772 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 16. Januar 2003 14:24:49:

Hallo Arne,

du schreibst:

Ja, zumindest sollte man das Problem beim Schulleiter bzw. der Schulleiterin zur Sprache bringen, finde ich.

Schon, aber erst sollte man mit der Lehrerin sprechen und mit den Mitschülern, vor allem den männlichen. Wie oben schon jemand schrieb: Eine Lehrerin kann auch mal daneben greifen und nicht richtig zuhören. Trotzdem muss das Denken in Schablonen keine Eigenschaft von ihr sein. Und die Mitschüler sind vielleicht sogar empfänglich für neue Ideen.

Nur wenn ein Lehrer uneinsichtig ist, sollte man den Schulleiter einbeziehen und z.B. eine gemeinsame Aussprache anstreben von Schüler(n), Lehrer und Schulleiter.

Wobei das Knifflige ja auch darin liegt, dass für die Diskriminierung gerade von Männern bislang nur unzureichend ein gesellschaftliches Gespür besteht.

Das sehe ich auch so, und ich finde dein Beispiel mit den Türken bei allen Unterschieden auch passend. Ich würde das Argument aber in diese Auseinandersetzung nur bringen, wenn zuerst eine andere Partei so allgemein würde: "Wo werden schon Männer diskriminiert?" - "Ja, hier ..., hier ... und hier ..."

Gruß,

Peter

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Odin, Thursday, 16.01.2003, 16:19 (vor 7773 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Ich würde zuallererst mal ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin führen. Ich denke, diese Chance muß man jedem geben. Ich arbeite selbst mit Jugendlichen und da hat man oft Mühe, die Kontrolle zu bewahren und angemessen zu reagieren. Am nächsten Tag (oder schon 5 Minuten später) denkt man sich, was man doch wieder für einen Schmarrn verzapft hat.
Später, wenn man erwachsen ist, merkt man, daß Erwachsene selten so sicher sind, wie sie von außen wirkten. Vielleicht weiß die Lehrerin inzwischen, daß das nicht so astrein war. Also einfach mal die Dinge nochmal mit ihr durchsprechen, alleine, ohne daß jemand gezwungen ist, sein Gesicht zu wahren. (Als Gegenleistung vielleicht verlangen, daß man mal in einem ungestörten Referat seine eigene Ansicht zu dem Thema darlegen kann)
Nutzt das auch nichts, tritt man am besten zu zweit auf (Freund, Profi aus ner Männergruppe, Eltern) und dann ist sicher auch eine Beschwerde beim Schulleiter angebracht, mit der Bitte an ihn, hier zu vermitteln (!)

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Arne Hoffmann, Thursday, 16.01.2003, 19:06 (vor 7773 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Odin am 16. Januar 2003 14:19:13:

Ich würde zuallererst mal ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin führen.

Das war auch mein erster Vorschlag an Alex - verbunden damit, vielleicht seinen Vertrauenslehrer oder einfach einen Lehrer, den er in dieser Hinsicht für ansprechbar hält, hinzuzuziehen. Er hat mir ja nichts davon mitgeteilt, dass seine Lehrerin STÄNDIG solche Nummern abziehen würde. Wie so oft ist es für einen Außenstehenden etwas schwierig, die konkrete Situation abzuschätzen und den Menschen, um den es dabei geht.

Was natürlich nichts an meiner generellen Meinung ändert, dass hier komplett die Sensibilität bezüglich Männerdiskriminierung zum einen und Getrennthaltung zwischen privatem Glaubenssystem (Feminismus) und öffentlichem Lehrauftrag zum anderen fehlt.

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Collantix, Thursday, 16.01.2003, 19:57 (vor 7773 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Hallo zusammen,

da bleibt einem erst einmal die Spucke weg...
Ich habe die untenstehenden reaktionen noch nicht gelesen, deswegen ist das u.U. hier nur eine Wiederholung.
Ich denke, es geht zunächst einmal darum, darzulegen, welche Möglichkeiten Alex hat.

<li> Einschalten der Eltern
<li> Einschalten der SMV
<li> Hinzuziehen des Vertrauenslehrers
<li> Einschalten des Direktorrats
<li> Prüfen lassen, ob es möglich ist, einen anderen Englisch LK zu besuchen (sofern es zwei gibt).
Die Argumentation würde ich auf politische Meinungsäußerung und Niedermachen der eigenen Persönlichkeit fußen. Zeugen wird es wohl dafür geben.Daß die Lehrerin Leiterin eines Fraueninteressevereins ist, macht die Sache zwar nicht einfacher, ist allerdings ihre Privatsacheund sollte nicht Bestandteil der Argumentation sein.

Ich wünsche viel Erfolg und Durchhltevermögen bei dieser sehr schwierigen Situation.

Gruß

Collantix

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Joseph S, Friday, 17.01.2003, 20:52 (vor 7772 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Hallo,

ich denke, Alex sollte das nicht auf sich beruhen lassen, aber er sollte sich Unterstützung
von seinen Eltern oder Verbindungslehrern suchen, und nicht nur mit seinem Bruder, sondern
mit möglichst vielen Schülern. Wenn er nicht allein und mit Erwachsenen auftritt, wird er
nicht so leicht als Querulant niedergebügelt.

Meine Lehrerin, eine vehemente Vertreterin der weiblichen Emanzipation widersprach heftigst

daß eine Lehrerin in einer Diskussion ihre Meinung vertritt ist schwer zu beanstanden. Daß
Feminismus zum Teil menschenverachtende Züge hat, wird im Allgemeinen nicht so gesehen.
Das Vertreten feministischer Positionen seitens der Lehrerin ist solange in Ordnung, solange
dies in einer offenen und fairen Diskussion und ohne männerverachtende Behauptungen geschieht,
und diese Position als eine mögliche neben anderen dargestellt wird.

ließ mich nicht aussprechen und machte mich vor dem gesamten Kurs lächerlich.

sarkastische und herablassende Kommentare wurden von ihr vom Stapel gelassen und ich durfte mich nicht mehr verteidigen.

Das aber geht eindeutig zu weit. Ich denke, daß dies das Zentrum der Beanstandungen sein muß.
Mit diesem Punkt wird er auch bei Feministen Zustimmung bekommen können.
Männerdiskriminierende Äußerungen der Lehrerin sollte er nur dann beanstanden, wenn sie klar
und unmißvertändlich menschenverachtend sind. Sonst gerät er nach der Behauptung, daß das
natürlich ganz anders zu verstehen sei, in Querulantenverdacht. Natürlich braucht er den
Gegenstand der Auseinandersetzung nicht verschweigen.

Sehr geschockt und traurig entschuldigte ich mich, förmlich und auf englisch, männlich zu sein,

Das finde ich schon recht sarkastisch, aber hier voll angemessen.

Ich will hier nicht auf die Tränendrüse drücken, aber das hat mich doch schon sehr mitgenommen, extrem traurig gestimmt und sehr an meinem Selbstvertrauen genagt. Wieviel bin ich eigentlich wert?

Eigentlich sollte er stolz sein, daß er kein Arschkriescher ist, und die Auseinandersetzung
durchgehalten hat. Der Wert eines Menschen hängt nicht von der Beurteilung von Autoritätspersonen
und deren Gefolgschaft ab.

Schade, dass ich als Mann geboren wurde.

In der Tat ist das hier zur Zeit ein Nachteil, aber das kann man nicht ändern.
Wenn man sich nicht um die üblichen Männlichkeitsregeln kümmert, lassen sich viele Nachteile des
Mannseins vermeiden.

Gruß
Joseph

Re: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers

Sven, Saturday, 18.01.2003, 12:55 (vor 7771 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Aus meiner Mailbox: Problem eines Schülers von Arne Hoffmann am 15. Januar 2003 20:13:01:

Grauselig.

So etwas nennt man emotionalen Missbrauch.

powered by my little forum