Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Begriffe

DvB, Tuesday, 24.05.2011, 23:15 (vor 4720 Tagen) @ Mitleser
bearbeitet von DvB, Tuesday, 24.05.2011, 23:21

Die simple Rechts-Links-Unterscheidung ist ja mehr ein Konstrukt, als
wirklich analytisches Vokabular.

Ja gut, wenn man es bloß auf dieser Ebene der Kampfbegriffe sieht, ist es natürlich vollkommen beliebig, was man damit verbindet.

Gerade in Deutschland dehnt sich der Gebrauch von "rechts" ja über ein
Spektrum von in Vorgehensweise und Struktur den Linksradikalen ähnlicheren
Rechtsradikalen bis hin zu den Rechts-Konservativ, die (abgesehen von
gewissen konservativen Wünschen) mit den Rechtsradikalen weniger gemein
haben, als die mit ihren linksextremen Gegnern.

Es ist sinnlos, aus der Taktik einer Armee schließen zu wollen, für welche Seite sie kämpft.

Diese Gleichsetzung ist eigentlich nur Linken dienlich, die es damit
schaffen, Konservative und Nazis in einen vermeintlichen Zusammenhang zu
bringen und dadurch zu diskreditieren.

Wo es um Dienlichkeiten geht, vielleicht. Die Wahrheit ist aber zunächst erstmal der Wahrheit "dienlich". Und wenn man sich bei der Analyse allen Ernstes davon leiten läßt, wem Erkenntnisse womöglich dienlich sein könnten und seine Wahrheit danach zurechtbiegt, steckt man eben selbst sofort bis zum Hals in ideologischen Lügen und Grabenkämpfen.

Ein Zusammenhang hat nunmal zweifellos bestanden - und nicht zu knapp. Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha war bereits ab 1922 einer der ersten Förderer Adolf Hitlers. Der Kaisersohn August Wilhelm Prinz von Preußen war SA-Gruppenführer (General). Der und Hans von Seeckt (der 1923 die NSDAP noch selber verboten hatte) machten Adolf Hitler ab 1931 in den konservativen deutschnationalen Kreisen salonfähig, was üblicherweise als gewaltiger Schritt zur späteren Machtergreifung angesehen wird.

Die NS-Bewegung als rein linke Veranstaltung hinzustellen, ist vollkommen lächerlich. Sie hat sowohl konservative als auch progressistische Positionen vertreten. Und beides keineswegs nur zum Schein. Von Seiten der Konservativen hat es sowohl starke Befürworter als auch Gegner gegeben. Und die Gegnerschaft begründete sich überhaupt nur daraus, daß die NSDAP eben auch sozialistische/gleichmacherische Positionen vertreten hat.

Wir als Kritiker sollten die Begriffe sorgfältiger unterscheiden. Schließlich
geht es um Aufklärung, darum, Klarheit über den ganzen Unsinn zu schaffen

"Aufklärung" mit Schlagworten? Das glaubst Du doch selber nicht!

Und letztendlich vertreten hier fast alle ihren Gleichheitsfetisch. Was kann sozialistischer sein als das?!

Sich selbst vom NS zu distanzieren (jedenfalls soweit es die aufgezeigten fadenscheinigen Gründe betrifft) und ihn gleichzeitig dem Gegner in die Schuhe zu schieben, wie es heutzutage eben opportun ist, ist nichts anderes, als peinliche Pudelei!

--
[image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum