Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Theunerts verzuckerte Brechstange

Manifold ⌂, Thursday, 22.03.2012, 10:34 (vor 4390 Tagen) @ Manifold

Hier noch eine detaillierte Ausführung über Theunerts Vorgehensweise (aus dem gleichen Blogeintrag):

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Theunerts verzuckerte Brechstange

Theunert und ich könnten als Personen weltanschaulich nicht verschiedener sein - was bei einem von mir dokumentierten Rededuell zwischen ihm und mir beim Abendessen des zweiten Antifeminismustreffens klar zum Vorschein tritt. Denn während ich als Maskulist jede Art von Geschlechterpolitik (für Frauen UND für Männer) klar ablehne, da in ihr Einseitigkeit und ideologische Empfänglichkeit vorprogrammiert sind, sieht Theunert das Heil aller Männerprobleme in der Etablierung einer Gleichstellungspolitik für Männer analog zum frauenbegünstigenden Staatsfeminismus. Genauso wie die Feministinnen, glaubt Theunert an "Rollenzwänge", welche Männer und Frauen in fest gefahrene Lebensmuster pressen würden, welche nur mit Geschlechterpolitik "überwunden" werden könnten. Bei solch' einer Gesinnung ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass für Theunert und seinem Verein Männer.ch der Einsatz für Männerrechte nicht relevant genug sind, um sie ins Zentrum ihrer Arbeit zu stellen.

Man darf allerdings nicht allzu streng mit ihm sein. Schliesslich hat Theunert, der bereits seit längerem in der von Feministinnen dominierten, eidgenössischen Kommission für Frauenfragen den Alibimann gegeben hat, wirklich hart für diesen Posten gearbeitet - denn es ist für einen Mann nicht einfach, sich bei den notorisch maskuphoben und misandrischen Feminazis des schweizerischen Staatsfeminismus Wohlgefallen zu erarbeiten. Da muss man das richtige Mass an Ideologietreue einerseits und Druckkulisse andererseits aufbauen um den ersehnten Traum eines Zugangs zu den staatlichen Trögen der Geschlechterpolitik für sich und seinen Verein wahr werden zu lassen.

Dabei ging und geht Theunert clever vor, wie wir im Folgenden sehen werden, und nutzte das Auftauchen des organisierten Antifeminismus und die Aktionen von Väterrechtlern geschickt für seine Zwecke.

Zuerst hat Theunerts Verein Männer.ch sich gehorsamst von der IGAF Schweiz distanziert, als das erste, internationale Antifeminismustreffen an stand und sein Verein "um einen Positionsbezug gebeten" wurde. Artig wurde dabei das feministische Binnen-I benutzt und die Lohndiskriminierungslüge aufgesagt. Anschliessend drängte er sich uns als Referent für das zweite, internationale Antifeminismustreffen auf und spielte dort den profeministischen Moralisten - man kann schliesslich immer gut von der Medienaufmerksamkeit anderer profitieren und dabei gleichzeitig den Feministinnen signalisieren, dass man sich alle Türen offen hält - erst recht, wenn man wie Theunert gleich noch vorschlägt, dass Antifeministen und Männer.ch sich regelmässig zweimal pro Jahr treffen sollen.

Sein guter Kumpel (und Bruder im Geiste) Oliver Hunziker durfte in der von Theunert gegründeten "Männerzeitung" eine polemische und verzweifelte Anklageschrift gegen den wachsenden, organisierten Antifeminismus hier in der Schweiz veröffentlichen, in der schon damals die auch von Theunert immer wieder hervorgebrachte Klage nach staatlichen Mitteln für eine "Männerpolitik" laut wurde. Ein weiteres Mal konnten sich die beiden somit bei ihren erhofften, zukünftigen Arbeitsgeberinnen einschmeicheln - gleichzeitig konnte man die düster am Horizont stehenden, antifeministisch geladenen Wolken dazu benutzen, subtil Druck auszuüben und sich selber ganz unbescheiden als "konstruktive Alternative" anzupreisen. Im gleichen Muster agierte Theunert in einem NZZ-Artikel, in dem er zwar einerseits den zunehmend mächtiger werdenden Antifeminismus kritisierte (er weise "totalitäre Züge" auf), aber andererseits Verständnis für unsere Anliegen äusserte und selbstverständlich seinen Verein und sich selbst als eine bessere Alternative anpreiste.

Des Weiteren liessen Hunziker und Theunert sich von der falschen Schlange Sommaruga mit einem gross von ihm gefeierten Kompromiss zum gemeinsamen Sorgerecht abspeisen, der sich bei genauerem Hinsehen als inhaltslos und leer entpuppte. Nachdem man aber über Monate mit Mahnwachen direkt vor der Türe des schweizerischen Staatsfeminismus und mit mehreren hundert Kilogramm an Sommaruga verschickten Pflastersteinen Druck aufgebaut hatte!

Man sollte diesbezüglich die psychologische Wirkung dieser Aktionen nicht unterschätzen - Pflastersteine, die bei Krawallen immer wieder von Radikalen geworfen werden, als Handlungsaufforderung zu verschicken ist ein deutliches Signal und Mahnwachen im tiefsten Winter nahe dem Wiederwahltermin der verantwortlichen Bundesrätin Sommaruga direkt vor der Schwelle ihres Arbeitsplatzes lösen bei der Betroffenen auch sicherlich so einige unangenehme Denkprozesse aus.

Schlussendlich war das eigentliche Ziel - Aufmerksamkeit durch psychologischen Druck auf der einen Seite und die Zuschaustellung des Gehorsams als "konstruktiver, gleichstellungsorientierter Dialogpartner" durch das übereifrig schnelle Akzeptieren eines hohlen Kompromisses auf der anderen Seite - erneut erreicht, so dass das Pochen auf eine echte Lösung der gravierenden Probleme für Theunert wohl nicht weiter nötig war. Man will schliesslich Teil des Staatsfeminismus werden, nicht "Männerrechte in den Zentrum der Arbeit stellen".

Den vorletzten Streich zog er erst vor knapp drei Wochen ab, als er auch den Vätern Elternschaftsurlaub und Teilzeit ermöglichen wollte und dabei Männer doch tatsachlich wie die Frauen als "Opfer der gläsernen Decke" porträtierte (eine rhetorisch klug gewählte Phrase, welche Feministinnen sicher aufhorchen liess) - mit dem kleinen aber hässlichen Haken, dass, im Gegensatz zu den Frauen, die Väter diese Nettigkeiten gefälligst aus eigener Tasche finanzieren sollten.

Sein Vorschlag enthielt genau die richtige Mischung an Degradierung des Mannes zum Bürger zweiter Klasse auf der einen und genügend feministische Ideologietreue auf der anderen Seite, so dass die Feministinnen erneut begeistert waren - nicht nur wollte Theunert die Männer durch seine Vorschläge von der Berufswelt weghalten, was die Feministinnen schon seit Jahren durch Umerziehung und Behinderung erreichen wollen, so dass Frauen schneller "aufholen" können, nein, die haarigen Biester sollen sogar noch selber dafür zahlen müssen!

Ein solch' genialer Einfall hat die notorisch unkreativen Feministinnen natürlich tief beeindruckt und ihm sicherlich so einige Sympathiepunkte eingebracht. Denn was lässt die Bürger zweiter Klasse noch deutlicher merken, dass sie in den Augen des Feminismus keinen Furz wert sind, als wenn sie für jene Privilegien, die Frauen gratis erhalten, erst noch jahrelang schuften und zahlen müssen? Solch' eine subtile, aber wirksame Form der Demütigung des männlichen Geschlechts wäre wohl kaum einer Feministin in den Sinn gekommen!

Das vorläufig letzte Kapitel in der Historie Theunerts wurde nun letzte Woche eröffnet - sein medial lautstark betrommelter Aufstieg als der erste Männerbeauftragte in der Schweiz und somit die heiss herbeiersehnte Einbettung in den Staatsfeminismus. Geschickt hat er also die sogenannte "verzuckerte Brechstange" eingesetzt, indem er sich nicht scheute, den Antifeminismus und den Staatsfeminismus gleichermassen zu hofieren um bei den Feministen einerseits die gefühlte Drohkulisse weiter auszubauen und andererseits seine Konstruktivität hervor zu putzen.

Man muss Theunert zugestehen, dass er seine verzuckerte Brechstange meisterlich eingesetzt hat.

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis


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