Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Überschneidungen

Royal Bavarian, St. Schnittmengentupfing, Friday, 06.04.2012, 02:41 (vor 4403 Tagen) @ bberlin

Elftens: Weiter so.

... dieser Ermutigung schließe ich mich an. Sehen wir doch mal das Positive: Es gibt Links/"Rechts" - Einigkeit darüber, daß uns allen das ubiquitäre Weibsgegacker zu den Ohren rauskommt. Außerdem sind wir uns darüber einig, daß wir uns über alles andere uneinig sind. Damit umzugehen, ist kein Hexenwerk.

Dieses Forum ist ein Ort, an dem Gedanken zu dem Thema ausgetauscht werden, das uns allen unter den Nägeln brennt. Mehr ist es doch nicht. Dabei kann man´s doch belassen, oder? Rainer hat neulich - und das hat mir ausnehmend gut gefallen - gesagt, daß das hier eben keine Partei, kein Verein und eben nicht die Männerbewegung ist, daß man hier nicht Mitglied werden kann und daß hier lediglich verschiedenste Leute sagen, was sie eben zu sagen haben. Warum soll das nicht möglich sein? Weil bestimmte Leute eine ganz bestimmte Außenwirkung erzielen - bzw. vermeiden wollen? - Wozu?

Die Wahrheit ist doch, daß alles das, was hier zu finden ist, tatsächlich gedacht worden sein muß, ehe es gepostet wurde. Warum sollen Teile davon einfach verschwinden? - Wegen des Stils?

Zum Stil: Wer die menschliche Gesellschaft will, der kann menschliche Eigenschaften wie Zorn, Wut und Haß nicht einfach verbannen. Was verbannt würde, wäre ja nur von hier weg - und wäre woanders noch da. Was also wäre mit einer Verbannung gewonnen? - Gar nichts. Zorn, Wut und Haß verschwinden nicht dadurch, daß man sie sanktioniert. Annehmen muß man diese Eigenschaften - und damit umgehen. Entschärfen muß man sie. Humor und eine gewisse intellektuelle Großzügigkeit in der Entgegnung wären geeignet, den erschröcklichsten Stilentgleisungen die Spitzen zu nehmen. Nicht jeder, der sich im Stil vergreift, muß ja deswegen in der Sache falsch liegen. Das Mimosentum, das regelhaftig zur Schau getragen wird, wird oft zielgerichtet eingesetzt. Man gibt sich verletzt, obwohl man es gar nicht ist. Man tut es, weil man dadurch wunderbar eine Rollenverteilung nach gut und böse vornehmen kann und selbst natürlich bei den Guten landet.

Daß Foren, in denen anonym gepostet werden kann, gewisse Dynamiken entwickeln, die nicht unbedingt wünschenswert (?) sind, weil sie nicht tatsächlich ein Spiegelbild dessen darstellen, was im persönlichen Umgang miteinander ablaufen würde, ist zwar richtig - aber auch nicht wirklich ein Problem, solange man sich darüber im Klaren ist, daß es so ist.
Ich vermute da sogar einen gewissen Vorteil: Was du sonst so nicht sagen würdest - nicht, weil du es etwa nicht denken würdest - das kannst du in so einem Forum sagen, weil du es denkst.

Wir sollten vielleicht alle miteinander ein bißchen mehr Gnade und Nachsicht walten lassen, uns um Aufrichtigkeit bemühen und gelegentlich darauf verzichten, jemandem, den wir für einen Trottel halten, das um jeden Preis auch aufs Butterbrot zu schmieren. Daß man alles sagen kann, heißt ja nicht, daß man es auch muß. Aber können sollte man es dürfen.

Mehr Gelassenheit befürwortet - Royal Bavarian


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