Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ergänzung (2) (Recht)

Lentze, Monday, 25.06.2012, 02:52 (vor 4322 Tagen) @ Lentze

http://histor.ws/hexen/d-opfer3.htm

Während der Verfolgungszeit gab es eine rege literarische Diskussion über die vermeintliche Zauberei. Solchen Buchzeugnissen ist teilweise zu entnehmen, als ob Frauen spezielles Ziel der Zauberverfolgung waren. So etwa Titel und Inhalt des "Malleus Maleficarum", dem Hammer gegen die "Übeltäterinnen". Auch Friedrich Spees berühmtes Werk "Cautio Criminalis" verwendet die weibliche Genusform für die Verfolgten (De Processibus Contra Sagas).

Dies ist aber nicht typisch für die Zeit. Andere Bücher verwenden die Formulierung "Zauberer und Zauberinnen", auch in der lateinischen Form oder neutrale Bezeichnungen wie "Übeltäter" oder "Maleficanten". Bei der Durchsicht von mehr als 200 Büchern aus der Zeit vor dem Jahr 1700 über das Thema der Malefizjustiz zeigt sich, daß die überwiegende Mehrzahl der Titel nicht speziell auf Frauen gerichtet ist.

[...]

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Sicher ist, daß abergläubische Ängste am intensivsten von Frauen getragen wurden. Sie waren häufig die Trägerinnen von Verdächtigungen und bösartigen Zaubergerüchten gegen Nachbarn und Feinde. In den Prozessen traten sie als abergläubische Denunziantinnen auf. [...]

Eine derzeit gängige Phantasievorstellung besagt hingegen, daß die ausschließlich weiblichen Opfer hingerichtet wurden weil sie "weise Frauen" waren (deshalb heute ausgestorben?). Die These verkennt vor allem die vielen Opfer unter Männern und Kindern, die mit frauenfixierten Deutungen nicht zu erklären wären und neue Ursachenfragen an die Zauberjagd stellen würden.

(Fettdruck durch mich.)


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