Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Religion? (Allgemein)

Robert ⌂, München, Friday, 05.10.2012, 12:18 (vor 4220 Tagen) @ Stefan

Wieso man auf gewisse Fragen noch keine Antwort hat, ist wohl kein
Argument für einen Gott.

Stichwort "Lückenbüssergott": der verbirgt sich immer dort, wo die Wissenschaft (bislang) noch nichts erklären konnte. Manche Leute scheinen halt ein Bedürfnis danach zu haben (und setzen ihrem Gott wie hier im Thread dann auch noch solche Grenzen, daß er sich genauso verhalten muss, damit von aussen seine Entscheidungen (z.B. in der subatomaren Welt) mit wahrscheinlichkeitstheoretischen Methoden ziemlich genau berechnet werden können ;-) )

endlich..endlich bei den Zufällen. Das Thema bei den alle Religiöse und
Kreationisten so kläglich versagen weil sie es einfach nicht kapieren oder
nicht kapieren wollen. Immer diese Annahme das komplizierte Formen aus
Zufall so mir nichts dir nicht entstehen. Als würde ein findige Bauer aus
dem Nichts durch Zufall einen Airbus 380 bauen.

Kurz gefasst wurde uns "damals" beigebracht: Evolution = "Mutation + Selektion" (also Zufall UND Auswahl des Passenden).
Die Kreationistenargumentation über den Zufall wäre in etwa, wenn man "argumentiert", daß irgendjemand in einen Sieb NUR die großen Steinchen getan hat, denn wenn man zufällig eine Handvoll Sand nimmt, dann hat man ja immer auch kleine und kleinste Sandkörnchen dabei ...

Mathematik und Naturwissenschaften können ausschließlich wegen der Schöpfung betrieben werden und gründen auf ihr: Ohne Schöpfung keine gäbe es sie ja nicht.

ein Annahme ohne Beweis.

Nein, da hat er schon recht ;-) Aber das ist eine Tautologie.
Wenn niemand da ist, der Mathematik betreiben könnte, dann kann Mathematik auch nicht betrieben werden.

PS: ich mach jetzt hier extra noch ein "Schlupfloch" für einen Gott auf: man kann z.B. den Grund, warum die Welt so ist, daß sie durch Mathematik recht genau beschrieben werden kann, von mir aus gerne "Gott" nennen. Das wird m.M.n. auf immer etwas bleiben, was durch Wissenschaft nicht erforscht werden kann.
ABER: dieser Gott hat nichts mit den üblichen Vorstellungen vom z.B. christlichen "Lieben Gott" oder von Allah oder von diesem rachdürstigen Jahwe aus dem AT zu tun. Bei so einem Gott fällt es mir z.B. sehr schwer davon auszugehen, daß er von uns (seiner "Schöpfung") irgendwie erwartet, daß wir ein "persönliche Beziehung" (z.B. per Gebet) zu ihm aufbauen, daß er extra Belohnungs- und Bestrafungs"orte" (Himmel und Hölle) erschafft, daß er uns Sexualtiät "gibt", die wir dann nicht ausleben dürfen usw. usf.

Dieser Gott braucht übrigens keinen Beweis, das ist schlicht ne Definitionsangelegenheit.

Wieso sollte ich mich so arg meines Verstandes beschneiden?

Das ist ein Punkt, der mich an Religion (also der "offiziellen Ideologie") auch immer gestört hat: es kam quasi immer irgendwo der Punkt, wo von mir verlangt wurde, das Denken aufzuhören und ab da NUR noch der (offiziellen!) Lehrmeinung zu glauben!
(Ach ja: und danach kam quasi immer das "Argument" mit der fehlenden Demut ...)

PS: es ist für uns Menschen sehr schwer, ein (Wissens)Gebiet im Zustand "da wissen wir noch nichts drüber" zu belassen. Die Tendenz, diese Wissenslücken durch Phantasie zu füllen ist immer gegeben (und da ist auch, wie ich glaube, niemand so recht davor gefeit). In der Vergangenheit (und bis heute) wurden solchen Wissenlücken gerne mit "Göttern" gefüllt ...

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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