Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Gibt es Rassen ? Gibt es Geschlechter ?

susu, Sunday, 21.05.2006, 21:25 (vor 6543 Tagen) @ Freddy

Die Form des Erkenntnisgewinns beschränkt sich, empirisch betrachtet, aber
immer auf Sinnesdaten, also auf das, was irgendwie, manchmal auch bloß
mittelbar, von uns sinnlich verarbeitet werden kann. Mittelbar heißt: Wenn
das gemessene Etwas uns nicht direkt zugänglich ist, müssen wir ein
Verfahren finden, das uns die Daten über Umwegen zugänglich macht. Mag
auch Aristoteles sein Tun als Physik bezeichnet haben; wenn er nicht am
Experiment interessiert war, dann war seine Weltbezogenheit wohl
unzureichend.

Richtig, aber ein Paradigma umfasst eben mehr als Beobachtungen und Theorien, darauf wollte ich hinaus. Kuhn besitzt gegenüber z.B. Popper den Vorteil, daß sich mit seiner Begrifflichkeit eben auch Denkgebäude erfassen lassen, die den modernen Ansprüchen nicht genügen.

Da muß ich Dir recht geben, ich hatte mich geirrt. Dennoch kann sich die
Voraussage nur auf bereits Geschehenes stützen, denn das Geschehene wird
ja durch die Theorie beschrieben. Die Theorie verallgemeinert also
zeitlich - jedoch ist ihr deduktiver Charakter kein Garant für das
Eintreten ihrer Voraussagen. Der Zeitablauf selbst kann uns ja immer noch
überraschen.

Richtig, aber genau daran überprüfe ich ja meine Theorie.

Eine naturwissenschaftliche Theorie muß schon auf Beobachtungen beruhen,
denn die Natur ist ja das Objekt der Beschreibung. Selbst wenn Du
Beobachtungen neu bewertest, das steht Dir ja frei, mußt Du über diese
Beobachtungen ja in irgendeiner Art und Weise verfügen können, sonst wird
Deine Theorie meta-physisch. Ob nun die RT oder die ÄT vorzuziehen ist,
diese Frage stelle ich mir ja selbst. Immerhin kenne ich wenigstens eine
Person, die die ÄT vertritt; das fordert von mir jedoch eine eingehendere
Beschäftigung mit dem Thema und ich stehe nunmal erst am Anfang des
Studiums...

Welches Semester, wenn man fragen darf. Ich hab ja auch mal Physik studiert (und vor knapp zwei Jahren abgebrochen). Die ÄT ist ja nicht falsifiziert und man kann durchaus äquvalente Voraussagen mit ihr machen wie mit der RT. Nur das sie eben eine zusätzliche Annahme enthält und insofern eben komplizierter ist.

Vielleicht wurden Tauben nicht als Teil der Natur angesehen...? ;-)

*g*. Der Kernpunkt bei der Taubenzucht ist da nicht die Taube, sondern die Zucht.

"Irgendwelche Daten" brauchst Du zwar nicht, aber die "aktuelle Datenlage"
soll trotzdem Deine Theorie stützen? D.h. Daten brauchst Du schon, nichts
anderes wollte ich sagen. Du kannst Dir natürlich Überlegungen machen,
aber ihre Verwertbarkeit wird schlußendlich doch an den Daten gemessen.

Ja, aber die Hypothese habe ich aufgestellt, bevor ich mich mit den Daten beschäftigt habe. Sonst wäre meine Hypothese tatsächlich nur deskriptiv, aber in dem ich zuerst die Überlegungen angestellt habe und jetzt die Daten betrachte, kann ich sie für mich testen. Wenn sie voraussagt, was die Daten zeigen, dann werde ich sie publizieren.

"Weil" brauchst Du da nicht zu sagen, denn die Beobachtungen "c ist
konstant" und "Länge und Zeit ändern sich mit c gleichermaßen" hängen ja
nicht kausal zusammen. Sie treten zwar gemeinsam auf, aber wir wissen
dadurch noch nichts über ihre Kausalität. Mal angenommen, es gäbe eine
Kausalität zwischen diesen Phänomenen, dann fügt diese jedoch rein gar
nichts zu den o.g. Beobachtungen hinzu.

Doch, es besteht ein Kausalzusammenhang. c=xl/tl und c´=xl´/tl´ wenn c´=c ist, dann müssen sich xl´ und tl´ um den gleichen Faktor ändern. Die Annahme c sei nicht kosntant, dafür aber die Zeit, ist ebenfalls möglich, nur ist es problematisch ein absolutes Zeitmaß zu haben. Dann gilt tl=xl/c und damit müssen sich xl und c um den gleichen Faktor ändern.

Ich wollte auch nur darauf hinaus, daß der Wert für c meßbar ist und daß
dieser Meßwert eben gleich c ist. Du kannst zwar annehmen, daß c immer
konstant ist, also daß Du im Vakuum niemals etwas anderes messen wirst,
aber das ist eben eine Aussage, die nur empirisch überprüft werden kann.

Richtig. Aber: Die Messung von c beruht auf der Messung von Zeit und Strecke. Und deshalb bedingt die Konstanz der Messung von c die Konstanz einer der Größen, wobei das nicht zwingend c ist.

An dem letzten Satz hängt sich die Frage natürlich auf, ob man es
allgemein so rechnen kann. Ob nun Lorenzt praktischer ist oder Dein
Ansatz, sei jetzt mal dahingestellt, denn das ist Nebensache. Aber da
werde ich mich noch in Zukunft mit befassen. Danke für die Anregung.

Ich hab noch einam darüber nachgedacht und der Ansatz tut es auch in der ART, nicht nur der SRT. Der große Nachteil ist, daß es keinen Vernünftigen Ansatz für die Messung einer absoluten Zeit, wohl aber für die Messung eines absoluten c gibt.

Das habe ich auch nicht behauptet. Was meinst Du damit?

Das ich durchaus mehrere äquivalente Theorien haben kann.

Klar, nur sind ja Masse und Beschleunigung existent und Kraft im Sinne von
Newton ist das Produkt der beiden. D.h. wir verknüpfen beide Phänomene über
die Multiplikation und erhalten etwas, das wir "Kraft" nennen.

Richtig. Aber es gibt keine Möglichkeit Kraft zu beobachten. Mann kann sogar um Masse herumkommen, letztlich reichen Relationen zwischen m und anderen Eigenschaften (gutes Beispiel ist das Fadenstrahlrohrexperiment bei dem man m/q von Elektronen bestimmt).

Dann halt indirekt, aber mich stört das nicht. Man kann an eine Realität
"hinter den Sinneseindrücken" glauben, aber wozu sollte man das tun?

Na ja, es ist z.B. keine gute Idee in einen UV-Laser zu schauen. Ich erinnere mich daran das mal eine Stickstoffflasche in ein Labor geliefert wurde und der Lieferant sich bückte um den Lieferschein auszufüllen. Der reagierte gereizt auf den Ausruf "Nicht bücken, hier sind unsichtbare Laserstrahlen auf Hüfthöhe!". Der Notausschalter rettete sein Augenlicht. Wissenschaft beschäftigt sich immer auch mit der Erweiterung von Sinnen und damit mit dem wahrhaft Übersinnlichen.

susu


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