Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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schmerzlicher Lernprozess, auch für Migranten-Buben! ;-)

Narrowitsch, Berlin, Monday, 15.02.2010, 02:08 (vor 5205 Tagen) @ Leo Brux

Ist selbstverständlich freigeschaltet. Und
dort
beantwortet.

Fein. Aber hier antworten, soweit reicht es nicht, nicht wahr?
Gut, ich übernehme das für Sie:

"Ich arbeite gern und gut mit Frauen zusammen, lieber Narrowitsch, und wir - Mann & Frau - ergänzen uns gut. So erlebe ich das. Ich könnte da anekdotisch werden ... aber es sollte hier reichen, dass ich es allgemein feststelle."

Das, lieber Herr Brux, gönne ich ihnen von Herzen, ich selbst fände die Ergänzung Mann & Frau als höchst erstrebenswert. Nicht nur bei der Arbeit, nein, auch im Privaten. Aber vermutlich verstehen wir unter dem Begriff "Ergänzung" Verschiedenes. Ergänzung setzt freilich Verschiedenheit voraus, individuell, wie auch bei den Geschlechtsidentitäten.
Seit mich feministisches Gedankengut bespeit, musste ich allerdings lernen, dass in ihm wahlweise - je nach Wohlgefallen und persönlichem Nutzen - gelegentlich entschiedene Differenzen existieren, gelegentlich aber geschlechtermäßige Differenzen als patriarchalisches Teufelswerk vorkommen. Diese - sagen wir freundlich - etwas fließende Einschätzung gesellschaftlicher Verhältnisse, verführt nicht wenige Frauen und noch mehr Feministinnen zu der Annahme, sie könnten willkürliche Definitionshoheit zum Maßstab privaten, wie auch beruflichen Handels erklären. Wenn sie sich unter solchen Verhältnissen wohl fühlen, so sei es Ihnen - ich schrieb es schon- von Herzen gegönnt. Ich durfte allerdings auf diesem Fundament verdammt viel weibliche Herablassung, Unfairness und Illoyalitäten erleben. Weniger mir gegenüber. als bei Männern, die sich auf dieses Fundament hockten. Ich könnte da anekdotisch werden - aber es sollte hier reichen, dass ich es allgemein feststelle.

"Generell: Frauen reagieren im Durchschnitt menschlicher auf Probleme, und am Ende heißt das: rationaler, reifer, kompetenter."

(Fast)Der ganze , bösartige Geschlechterrassismus in einem Satz. Großartig!
Schauen Sie, Herr Bux, wie unterschiedlich Männlein und Weiblein doch sind, nicht wahr? Diesen reifen, rationalen, kompetenten Frauen widmen die Männer und Frauen hier im Forum viel Aufmerksamkeit. Besonders nach oder in Scheidungsituationen, bei Unterhaltsfragen, bei Karriereambitionen ohne den Männern vergleichbaren Leistungswillen, bei Mißbrauch mit Vergewaltigungsvorwürfen, Hascherei nach ungerechtfertigten Privilegien, Kindesmord und seine Beurteilung, verfassungswidrige Jurisprudenz, Schlampenschutz bei Kuckucks kindern und so weiter und sofort; die Aufzählung kann erheblich erweitert werden. Ihre Analyse mag ihrem privaten Empfinden Rechnung tragen, generell ist sie deshalb noch lange nicht. Selbstverständlich relativieren sie die Kernaussage ein wenig:

"Ich betone: im Durchschnitt, und gemäß meinen reichen, aber natürlich begrenzten Erfahrungen."

Meinen, vermutlich nicht weniger reichen, Erfahrungen gemäß, verhält es sich ein wenig anders. Solange keine Konflikte auftreten, zeigen Frauen die von ihnen beschriebenen "Kompetenzen". Was natürlich nicht bedeutet, dass diese bei Männern nicht vorhanden sind und nicht praktiziert werden.
Im Schnitt - selbstverständlich.
Anders verhält es sich - so lehren mich meine Erfahrungen weiter - wenn Krisen, zumal existenzielle Krisen im Beruf oder Privatleben ihre wenig romantischen, eiskalten Finger nach Frauen und Männern ausstrecken. Plötzlich gelten ihnen -also den FrauInnen - Softskills nur noch auf sich selbst bezogen. Das nenne ich wahre asoziale Kompetenz, über welche der gesellschaftliche Diskurs das Mündchen hält.

"Wo ich auch tätig bin, immer sind es mehr Frauen als Männer, die ich da treffe, und nicht zu meinem Nachteil."

Dachte ich mir, dass es Ihnen in erster Linie um einen persönlichen Nichtnachteil, also Vorteil geht. Hier geht es einigen Männern um mehr. Mal geschickter, mal weniger geschickt. Doch ich schweife ab, Pardon. Also weiter im Text: Gehe ich Recht in der Annahme, sie arbeiten im weiten Feld der weichen Wissenschaften? Dort, wo willkürlich und ohne Rücksicht auf andere Lebensentwürfe, Verhaltensnormen ganzer Gesellschaften konstruiert oder wenigstens verteidigt werden? Dort, wo Freiheit auch willkürlicher Zwang heißen darf?
Ich meine ja nur, wegen der vielen Frauen, die sie da treffen. Das erklärt Ihre Aussage:

"Ein Minus, lieber Narrowitsch, kann groß und kann klein sein."

Sie irren abermals. Ein Minus ist ein Minus und nicht anderes . Mathematisch und gesellschaftlich. Es wird auch nicht zum Plus, selbst dann, wenn solches Gerichtshöfe und Frauenstudien beschließen. Positive Diskriminierung zum Beispiel.

"Auf der Welt geht es nie ganz gerecht zu. Ein bisschen ist man immer im Minus oder Plus. Es gibt allerdings inzwischen Bereiche, da wird das Männer-Minus alarmierend. Und der Trend geht nach unten, es wird schlimmer werden."

Schön, wir sind in diesem Punkt einer Meinung. Und nun?

"Es ist deshalb schon gut, wenn jetzt Alarm geschlagen wird."

Da hätte ich gern Ross und Reiter gewußt. Wer schlägt Alarm? Sie? Ihresgleichen? Wo?

"Ich hab schon vor 10 oder 15 Jahren gesehen, dass es so kommen wird. Aber das Problem muss eben erst höllenheiß werden, bevor es mehr Leuten auf den Nägeln brennt. Jetzt ist es wohl so weit."

Wenn es denn so ist, wie Sie schreiben, und trotzdem lieber Weiber hoffieren als der Höllenhitze zuvor zukommen, so nenne ich dieses Verhalten schäbig. Erinnert an die Antiautoritären, die Kinder Hände an heiße Öfen verbrennen ließen und sich dabei für die besseren Menschen hielten.
Nein, ich denke, noch ist es nicht ganz so weit, dass eine kritische Masse Männer sich gefunden hätte. Die Generation meines Sohnes muss wohl richten, was unsere versaut hat.
Denn genau das ist unsere Elend, zusehen müssen, wie Zwischenmenschlichkeit den Bach hinuntergeht und wirtschaftliche Vernunft ebenso - und zwar staatlich befeuert, gesteuert und unterstützt. Auch Dank Frauenquoten. Möglich ist das weil (noch) nicht genug analytische Köpfe an den Schaltstellen der Macht sitzen, die den Feminismusspuk das Fürchten lehren und Männern, die sich unter solchen Verhältnissen pudelwohl fühlen, Beine machen. Wird aber schon noch. Soziologen können orakeln, was immer sie wollen, die Macht des Faktischen ist stark genug sie Mores zu lehren.

"Im Moment sind wir zwar nicht mehr die Herren der Schöpfung, aber auch noch nicht ganz abgetreten, oder?"

Noch nicht ganz abgetreten- erfüllt Sie mit Stolz? Dass sie die blödsinnige und dämliche Formel von den "Herren der Schöfpung " gebrauchen, wundert mich nach ihren bisherigen Worten nicht. Sie ist nicht nur dämlich, sie ist auch unzutreffend. Wenn Sie sich mal die Mühe machten und googelten, welches Geschlecht schöpferisch arbeitet und es -beispielsweise- in die Form Patente gießt, ahnten Sie, wie sehr Sie bereits unter feministischer Indoktrination leiden. Oder schauen Sie mal nach "Jugend forscht"! Weitaus mehr männliche Preisträger und das trotz ministeriellem Eingeständnis signifikant Schlechterbenotung von Jungen bei gleichen Leistungen. Leute des Ministeriums, in dem Mann wohl häufiger auf Frauen trifft und Männer, denen es ergeht wie Ihnen, wollten diese peinliche Studie freilich verschwinden lassen -böse Maskus wussten das zu verhindern. Nun weiß die interessierte Öffentlichkeit, dass Jungen ein Klotz am Bein hängt, weil gewisse Typen sich unter angeblich sozialkompetenten Weibern besonders wohl fühlen und nicht mal ein Herz für Kinder zeigen. Männliche Kinder.

Nein, Männer sind noch nicht ganz abgetreten worden, ein Verdienst ihrer grünen ParteifreundInnen ist das freilich nicht.

"Im Bundestag und in den Vorstandsetagen sitzen noch weitaus mehr Männer als Frauen"

so sabbeln Sie unverdaute Textbausteine aus dem Setzkasten Ihrer feministisch infizierten Frauinnen und Parteiideologen daher. Wer Presse und TV offenen Auges verfolgt, sieht tagtäglich, dass nicht das Geschlecht von Mandatsträgern oder Konzernbossen darüber Auskunft gibt, ob eine Institution fair handelt oder Frauenlobbyismus treibt. Ihre Partei ist da leuchtendes Vorbild. Wenn also 60% der Männer plus 100% der Frauen "frauenfreundliche", also männerfeindliche Hauspolitik betreibt, verfügen Frauen auch dort über eine 2/3 Mehrheit. Das sollten selbst Leute verstehen, die kleine und große Minus zu erkennen glauben. Was soll also das Gesabbel? Sie schreiben es nicht hier, wohl aber im Ausgansgetippe Ihres Migrantenbloggs:

"Ich hab nix dagegen, dass Frauen die Macht übernehmen. Angela Merkel lebe hoch! Yasemin Sancak auch!"

Verschwunden alle Gleichheitsrhetorik, das devote Gehabe eines Pudels wird sichtbar.

"Ich bin auch selbst stolz auf meine eigenen, ähem, femininen Qualitäten. Und ich gebe zu: Die Frauen sind die bessere Hälfte."

Das finde ich süß und prima. Das können und müssen Sie halten, wie die Dachdeckerin. Privat meine ich.
Aber die unverhohlene Sympathie für die Errichtung einer Gesellschaft und deren IdeolgInnen, die die an der Vordertür verabschiedeten Vorurteile und Unterdrückungsmechanismen des angeblich unmenschlichen Patriarchats durch gesellschaftliche Kellerfenster wieder herein holt, klassifiziert Sie als Kerl, der möglichst von Jugendlichen fern zu halten ist. Denn: Feminismus zählt zu den Befreiungsbewegungen, denen mehr oder minder subtile Unterdrückungambitionen auf dem Fuße folgen. Ihnen müssen natürlich , wo immer es geht, Humanisten beiderlei Geschlechts entgegen treten, um Anfängen zu wehren. Dazu ist es freilich zu spät. Feminismus ist Ihnen aber Herzenssache, gelle?

"Im übrigen finde ich es nicht schlecht, wenn Frauen mir und meiner Kampftechnik gewachsen sind. Da kommt man schnell zu einem vernünftigen Kompromiss." - verzerren sie noch einen drauf.

Vernünftige Kompromisse wird es erst geben, wenn alle Menschen sich in allen Kampftechniken zumindest annähernd auskennen, also auch mit den unsichtbaren, den giftigen, den hinterhältigen. Nach Ihrer Definition für Vernunft , wage ich nicht zu fragen, sie ist sicher gefühlt, oder?

"Vielleicht, lieber Narrowitsch, müssen wir Männer halt auch ein bisschen schlauer werden, nachdem uns jetzt die Frauenpower auf Augenhöhe begegnet?"

Tut sie das? Und wenn dem so wäre, wieso müssen wir da schlauer werden?
Nö, brauchen wir nicht. Wir brauchen auch keine Förderung, wir müssen nur die Mühlsteine loswerden, den Frauenpower uns um die Füße schlang um sich überlegen fühlen zu dürfen. Mehr nicht.

Ich habe im ganzen Beitrag auf Links verzichtet. Alles, was ich behauptete, ist in diesem Forum oder in der Wikimannia umfänglich dokumentiert. Vermutlich ein Grund für den Ärger, den Femistinnen und Pudel uns gegenüber empfinden.

Dass Ihnen nichts als ihr persönliches Erleben zu einem komplizierten Thema einfällt, muss niemanden wundern, sie haben sich schließlich als Grüner geoutet. Spätestens seit ein emsiger Forist das Frauenstatut der Grünen in Form eines Rassenstatuts karrikierte, wissen wir wohin die ökologische Häsin läuft.
Und deshalb ist konsequent, wenn Sie da persönliche Gefühle mit freundlich gemeinten Aufrufen zu Unterwerfung unter das gegenwärtige Feminat würzen. Und natürlich machen Sie sich nicht die Mühe, auch nur ansatzweise auf Missstände jenes Feminats einzugehen, welches millionenfach Leid und Unglück über Menschen bringt und die Oliver nur grob andeutete.

Ihr verschämtes Angebot, gelegentlich, wenn das Feminazenpack Ihnen persönlich - nicht etwa gesamtgesellschaftlich - auf den Zünder geht, aufzumucken, findet - hoffentlich- die gebürende Beachtung. Ich bringe unseren kleinen Disput mal wieder unter junge Leute, damit sie niiiie vergessen, auf was sie sich bei Grün und grünen Gutmenschen einlassen.

Mag sein, sie genießen die Vorteile eines allgemein anerkannten Frauenkaspers, ich schäme mich nicht, selbst Schmerz zu genießen, wenn ich mir nur nicht das Kreuz verbiege, den aufrechten Gang nicht verliere.

Und natürlich bin ich außerordentlich dankbar für den Rest Pluralität in diesem Lande, den geschlechterpolitisch gesehen, weder Sozen noch Grüne bislang abzubauen im Stande waren.

Grußlos, wie immer bei lila Pudeln

© [image]

Narrowitsch

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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