Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pille für den Mann

Cayenne ⌂, Monday, 15.05.2006, 00:02 (vor 6548 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo ihr,

in den letzten Wochen hat man ja einiges darüber lesen können, dass die
"Pille für den Mann" angeblich näher rückt. (Siehe zum Beispiel hier:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.05.2006/2505072.asp trotz der
Einwände von Carl Djerassi in diesem Artikel.) Glaubt ihr, dass sie
tatsächlich ganz konkrete Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis
haben wird, die für uns Männer positiv sind? Welche? Ich bin da ja immer
noch ein bisschen skeptisch.

Herzliche Grüße

Arne


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Hallo Arne,

ich bin überzeugt, daß die Pille für den Mann von den Männern nicht besonders angenommen wird.
Das liegt m.E. daran, daß
1. die Männer keine Kinder bekommen, sondern die Frauen... und die Männer daher einen anderen Bezug zu Empfängnis und Schwangerschaft haben.
Männer müssen sich nicht vor einer Schwangerschaft schützen, weil sie selbst nicht schwanger werden.
Männer müssen sich lediglich vor den Folgen einer ungewollten Schwangerschaft schützen.
Und hierin liegt der entscheidende Unterschied bei Männern und Frauen.
Mit etwas schwarzem Humor ausgedrückt könnte man das so beschreiben: Eine Frau empfängt etwas, nämlich den Samen des Mannes, und in ihrer bewußten, aber auch unbewußten "weiblichen genetischen" Sozialisierung möchte sie selbst bestimmen, ob sie schwanger werden will, oder nicht.
Der Mann dagegen spendet etwas, nämlich Lebenskräfte... in Form von Spermien und Samenflüssigkeit.
Wenn er abgespritzt hat, dann ist für den Mann das Thema Schwangerschaft kein Thema mehr.
Für die Frau dagegen beginnt das Thema Schwangerschaft gerade dann, nämlich danach, relevant zu werden.

Wenn Männer sich dafür entscheiden sollen, regelmäßig die Testosteron-Spritze zur Verhütung zu nehmen, dann müssen sie auch eine Notwendigkeit darin sehen.
Nur um vermeiden zu wollen ungewollt Vater zu werden, ist glaube ich für einen Mann zu wenig, um sich für die "Pille" zu entscheiden.
Schwanger werden die Frauen, daher vertrete ich auch grundsätzlich den Standpunkt... daß Frauen für die Schwangerschaftsverhütung zu sorgen haben.

Ich bin auch davon überzeugt, daß sich die Mehrheit der Frauen die Kontrolle über Schwangerschaft nicht aus der Hand nehmen lassen wollen. Ich bin sicher, daß es Unstimmigkeiten geben wird, wenn der Mann den Zeitpunkt der Schwangerschaft bestimmt.

Wiederum wäre das ein Meilenstein zur Gleichberechtigung.

Liebe Grüße

Cayenne


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