Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Philosophisches

Robert ⌂, München, Wednesday, 12.01.2011, 16:09 (vor 4845 Tagen) @ DvB

Nuja, wieso gerade an anderen Menschen?

Weil das nur ein (willkürliches) Beispiel war.

Da genau das hier auch des öfteren Diskussionspunkt ist:
Gleichberechtigung ist für mich, wenn Hierarchien nicht schon a priori
(vielleicht per Gesetz, oder so) vorgegeben werden.
Und demzufolge bin ich pro Gleichberechtigung.

Hierarchien sind aber a priori vorgegeben. Nicht ihre Form und
nicht Deine Position darin, aber daß es sie gibt. Das steckt im
Menschen als soziales Wesen nunmal unausrottbar drin. Ob Du "dafür" oder
"dagegen" bist, ist dabei so relevant, wie für oder gegen nen blauen oder
grauen Himmel zu sein.

Genau darum gings mir nicht. Sondern "Gleichberechtigung" ist (m.M.n.) eben genau das Gegenteil von "par ordre de mufti an eine bestimmte Stelle in der Hierarchie gesetzt". Daß Hierarchien an sich so gut wie immer da sind (bwz. "automatisch" entstehen) ist hier m.M.n. irrelevant, und wird von mir auch nicht abgestritten.

Und insofern ist es (zumindest für mich) von Bedeutung ob jemand vorgegebene Hierarchien befürwortet oder ablehnt.

Ich denke, Du liest da absichtlich was raus, das da nicht steht. Das Weib
steht unter dem Mann. Das ist fakt, keine Wunschfrage

Genau das bezweifle ich, denn ich kenne Weiber und Männer wo sie höher steht als er (kann man sich aussuchen: in Durchsetzungsfähigkeit, Entscheidungsfreude, Intelligenz, Bildung, "Herzensbildung" ...). Daß es kaum solche Paare gibt (bzw. derartige Beziehungen nicht lange halten), weil sich Frauen meist einen gleich- oder höherstehenden Mann ersehnen, ist da eine andere Sache. Und ich behaupte: die jeweilige Hierarchie innerhalb von Beziehungen wird sich automatisch einstellen und muss nie (ganz so, wie ich "Gleichberechtigung" verstehe) von aussen a priori vorgegeben werden.
(Und sollte es wirklich mal einzelne Beziehungen geben, wo beide glücklich sind, aber die hierarchischen Verhältnisse anders als "normal": wo liegt das Problem? Warum sollte man sich da einmischen?)

Oder noch verschärfter gesagt: es hat für mich ein "Gschmäckle", wenn jemand bei allen Gelegenheiten betont, daß irgendwas "genauso zu sein hat", wie es sich in den meisten Fällen sowieso automatisch entwickelt (wie ganz offenbar der Lentze). Aber genauso auch, wenn jemand "natürliche Verhältnisse" durch Umerziehung o.ä. umkehren will (Gender Mainstreaming, Feministen).

Robert

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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