Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gibt es Rassen ? Gibt es Geschlechter ?

susu, Friday, 26.05.2006, 04:15 (vor 6517 Tagen) @ Freddy

Bin im 5 Semester. Aber vorsicht, diese Zahl ist nicht sehr
aussagekräftig. :-D

Ich weiß.. Wie gesagt, ich habe auch mal Physik studiert...

Den Stoff möchte ich nunmal nicht unbesehen "schlucken", was mit ein Grund
ist, warum ich im Studium nicht gerade schnell bin. Die RT wird wohl
beiläufig schon im Grundstudium erwähnt, gehört aber als explizite
Theorievorlesung nicht dazu (jedenfalls nicht an meiner Uni). Das lies
mich aufhorchen, weil ich von meiner vorhergehenden Bildung (die
zugegebenermaßen stark populärwissenschaftlich geprägt war) eher in RT und
nicht in Newton "gedacht" habe. Jetzt geht's mir gerade umgekehrt und
Newton wirkt auf mich klarer als die RT. Deswegen lehne ich auch eine ÄT
nicht von vornherein ab, sondern möchte diese Theorien in Zukunft mal
genau vergleichen.

Natürlich ist Newton klarer, weil eben einfacher. Ich habe wegen der theoretischen QM abgebrochen. Da hörte es bei mir auf. Ich gebe aber an dieser Stelle den Tip weiter, den ich von Mitstudenten und Profs bekam: Nicht versuchen die Quantenmechanik zu verstehen. Ich bin beim Versuch sie nicht verstehen zu wollen allerdings kläglich gescheitert...

Möchtest Du mir sagen, um was für eine Fragestellung es sich genauer
handelt? Physikalisch, biologisch oder etwas anderes?

Kann ich. Es ist eine Fragestellung in der Evolutionsbiologie und spezifischer die Frage, warum nicht-reproduktives Sexualverhalten existiert.

Ich wollte im Grunde
nur festhalten, daß Du beim erstellen Deiner Hypothese ein bestimmtes
weltliches Objekt (oder mehrere weltliche Objekte) betrachtest, jedenfalls
sofern Deine Hypothese nicht rein mathematisch ist. Damit hast Du zwar noch
kein exakten Meßdaten, aber immerhin einen sinnlichen Eindruck.

In dem Fall war es eine alternative Fragestellung. Alles was sich bislang mit dem Thema beschäftigt stellt die Frage, "wie kann nicht-reproduktives Sexualverhalten adaptiv sein", ich habe mit der Gegenfrage begonnen "Welche non-adaptiven Merkmale hat prä-determiniertes reproduktives Sexualverhalten" und habe das zuerst im Rahmen der Evolutionären Spieltheorie mathematisch beschrieben (dafür benötigte ich mehrere Parameter, die experimentell nicht direkt überprüft werden können, bzw nur mit sehr großem Aufwand), habe dann nach mit diesem Merkmalen gut korrelierten und kausal zusammenhängenden merkmalen gesucht (und bin fündig geworden) und stelle gerade eine Datenbank zusammen, die diese Merkmale und bekanntes Sexualverhalten umfasst. Und das dauert. Insofern habe ich einen bekannten Sachverhalt, eine These, eine mathematische Beschreibung, aber keine Ahnung ob sich das ganze halten läßt, bis die Datanbank fertig ist. Mein Tip: Die These stimmt.

Schon verstanden, jedoch ist das gerade ein Bruch, d.h. es muß schon
mathematisch so sein auf Grund der Rechenregeln der Bruchrechnung. Mit
"kausal" meinte ich einen Zusammenhang, der sich physikalisch nachweisen
läßt.

Tut er ja. C wird in jedem Bezugssystem gleich gemessen.

Das mit dem Zeitmaß ist so: Wir messen die Zeit hier, weil es anders eben
nicht geht. Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich, deswegen bekommt
man von anderen Orten verzögerte Signal, was man bei der Messung beachten
muß. Mit Newton hätte man hier (vom persönlichen Standort aus) gemessen,
in der RT aber auch. Der Meßvorgang ändert sich also nicht, d.h. wir
messen immer von der gleichen Stelle aus.

Aber das Vorausgesagte Ergebnis! Bei Newton addieren sich die Geschwindigkeiten, daher sagt die Theorie voraus, daß ich in verscheidenen Bezugssystemen verschiedene Werte für C messe. Solange ich nur ein Bezugssystem habe, ist die Aussage für die RT und Newton Identisch. Sobald ich zwei habe, machen sie verschiedene Aussagen. Die Gallilei-Transformation ist eben nicht die Lorentz-Transformation.

Die Einheit des Zeitmaßes können
wir festlegen, ebenso die Einheit der Länge. Was "absolut" daran sein soll,
kann ich nicht nachvollziehen; in der RT geht es nur um verschiede
Meßergebnisse bei verschiedenen Beobachtern in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit.

Nun, unter der Gallilei-Transformation verändern sich ein delta-t, und ein delta-x nicht, d.h. Längen und Zeit-Intervalle sind Gallilei-invariant. D.h. das eine Zeitinterval in jedem Bezugssystem gleich gemessen wird.

Relativ kommt man zu anderen Ergebnissen, aber im eigenen
Bezugsystem kommt man immer zu denselben Ergebnissen. Ich kann auch nicht
verstehen, warum dieser Umstand "unser Verständnis von Raum und Zeit"
ändern sollte, wie es oft behauptet wird. Auch Einstein legte Raum und
Zeit zugrunde, er hat sie nur mathematisch anders beschrieben als Newton,
was aber an unserem sinnlichen Eindruck dieser Größen nichts ändert. Ich
merke jedenfalls nichts davon.

Weil du dich selten schnell genug bewegst um das wirklich mitzubekommen. Aber denke dir einmal ein Minkowski-Diagramm, eine Raum und eine Zeit-Dimension. C als schräge Linie. Nach Newton sind zwei Ereignisse Gleichzeitig, wenn sie durch eine zur Raum Dimension senkrecht stehende Linie verbunden werden können. Nach Einstein, wenn sie durch eine paralell zu oder senkrecht auf c verlaufende Linie Verbunden werden können. Bei Newton kann zwischen gleichzeitigen und nicht gleichzeitigen Ereignissen unterschieden werden, sie sind nicht vom Ort abhängig. Bei Einstein gibt es für jedes Paar von Ereignissen mindestens zwei Punkte im Raum für die sie gleichzeitig stattfinden (Schnittpunkte der Gleichzeitigkeitslinien parallel & senkrecht zu c). Das ist schon relevant.

Stimmt, deswegen kommt es mir auch manchmal seltsam vor, warum soviel
Aufhebens um die RT gemacht wird. Newton *sagt*, daß Zeit und Raum "feste"
Parameter sind, aber wie sollte man das mathematisch sehen, wenn man eh nur
einen Bruch vor sich hat? Irgendeine Geschwindigkeit ist prinzipiell
auch nicht anders definiert als c, nämlich einfach Weg/Zeit.

Aber irgendeine Geschwindigkeit ändert sich ja auch.

Vielleicht liegt das Problem in Mathematik vs. Anschauung. Wenn c nicht
konstant ist, dann kann man zwar auch noch weiterrechnen, aber Raum und
Zeit müßten sich so stark ändern, daß sich das Ergebnis nicht mehr mit
unserer Vorstellung und Erfahrung decken würde. Meine Vermutung.

Wenn c nicht konstant ist, müßte entweder Raum oder Zeit kosntant sein. Wie gesagt, das Problem ist, daß ich c messen kann, eine absolute Zeit nicht (ich kann sie mir errechnen, dafür muß ich nur ein Bezugssystem als relevant für die absolute Zeit definieren und dann mit Hilfe der Lorenz-Gleichungen... Kurz: um Messungen durchzuführen, die ich mit meiner Beschreibung abgleichen will komme ich nicht um Gleichungen herum, die mit einem konstanten c arbeiten). Deshalb ist der Vorschlag praktisch nicht umsetzbar, wenn auch mathematisch äquivalent.

Vielleicht könnte man einen Raumpunkt finden, von dem aus man messen kann,
fernab jeglicher Gravitation.

Legen wir ihn einfach ins Unendliche...

Weiß ich, aber empirisch muß doch zwischen ihnen entscheidbar sein und
wenn nicht, hilft das bekannte Rasiermesser: Einfachheit geht vor.

Das killt z.B. die ÄT. Aber wenn ich mir z.B. die Interpretationen der QM anschaue, so sind sie äquivalent in jeder Hinsicht und es kommt auf die Fragestellung an, wie man das betrachten will (es gibt Versuche, die man mit Kopenhagen leichter beschreiben kann, als mit Multiple Worlds und umgekehrt).

Wirklich? Wenn man um die Masse herumkommt, was mißt man dann mit einer
Waage?

Kommt auf das Modell an. Eine Federwaage mißt eine Deformation, eine Gleichgewichtswaage mißt die Differenz zweier Beschleunigungen. Beide zeichnen sich dadurch aus, daß sie Bewegungen und Deformationen benutzen, aus denen dann ein Rückschluß auf Massen gezogen wird.

Dieser UV-Laser (noch nie gehört...)

Einfach ein Laser im UV-Bereich. In diesem Fall wohl ein Stickstofflaser, wobei ich in dem Labor nur zu Gast war.

hat dann aber eine physiologische
Wirkung, d.h. man bemerkt ihn (wenn auch zu spät für's Augenlicht). Wenn
ich nur darauf vertrauen würde, was ich sehen und hören kann, müßte ich ja
auch die Existenz von Ultraschall leugnen, was ich aber nicht tue. Für die
meisten Phänomene gibt es ja ganz alltägliche Meßmethoden.

Richtig, aber die Messmethoden sind eben die Erweiterungen unserer Sinne, von denen ich schrieb.

Interessant
wird es für den Laien z.B. bei den Neutrinos, die sogar die Erde ohne
nennenswerte Effekte durchdringen können. Solche Vorstellungen sind schon
etwas "irre", d.h. zunächst unglaubhaft und werden erst im experimentellen
Nachweis schlüssig. Viele Dinge kann man also nur "künstlich" nachweisen
und selbst das täuscht nicht über den Schluß hinweg: Was man nicht merkt,
merkt man eben nicht.

Stimmt. Allerdings merken wir immer mehr.

susu


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