Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich bin DvB...

DvB, Thursday, 14.07.2011, 09:54 (vor 4668 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
bearbeitet von DvB, Thursday, 14.07.2011, 09:58

...und muß die traute Ökumene mal stören. :o

Ich behaupte, daß das nicht stimmt. Sondern daß das nur dann zutrifft, wenn sich der, auf dessen Gruppenzugehörigkeit ich abhebe, sich dieser seiner Gruppenzugehörigkeit schämt.

Ein Weib könnte z.B. ihr Leben lang "Männer!" zu mir sagen. Das würde mich doch überhaupt nicht kratzen, sie würde allenfalls ein breites Grinsen ernten. Ich bin gerne ein Mann und stolz darauf. Umgekehrt ist es anders. Ein Weib dreht wegen solcher Gleichsetzung beizeiten am Rad. Offensichtlich, weil sie ganz und gar nicht mit ihrem Dasein als Weib im Reinen ist.

Oder anderes Beispiel: Ich könnte sicherlich 50 Jahre lang versuchen, Manhie damit aufzuziehen, daß er ein Schweizer ist. Da würde ich doch nur auf Granit beißen. Und umgekehrt genauso. Weil er stolz darauf ist, Schweizer zu sein, und ich, Deutscher zu sein.

Entfremdung ist, wenn ich meinen Mitmenschen nicht mehr als Herrn oder
Frau Müller, Maier, Schulze wahrnehme, sondern als Repräsentant von etwas
Fremden, Bedrohlichem, also als Kroate, Serbe, Albaner oder als
Evangelischer, Katholischer, Jude.

'Von etwas Bedrohlichem' sagt ja etwas über eigene Schwäche aus. Wer sich stark fühlt, fühlt sich nicht bedroht. Wer sich bedroht fühlt, ist deshalb mit sich nicht mehr im Reinen. Man muß hier aber unterscheiden: eine Einzelperson könnte noch ihren Verstand einschalten und die tatsächliche Bedrohungslage halbwegs realistisch einschätzen. Eine Gruppe, eine Masse kann das aber nicht mehr. Die kann überhauptnicht denken. Ihr kann eine Bedrohungslage ganz einfach als vorhanden induziert werden. Dann fühlt sie sich schwach und entwickelt einen Haß auf die vermeintliche Bedrohung. Wer sich schwach fühlt, der ist auch schwach. Der Haß kompensiert das wieder. Denn wo einer geschlachtet wird, sind sich alle einig. Und Einigkeit macht stark.

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