Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alles Kommunisten - außer Papa

Beelzebub, Wednesday, 02.05.2007, 01:54 (vor 6194 Tagen) @ Chato

Wirfst du einen Kommunisten zur Tür hinaus, kommt er als Grüner durchs

Fenster wieder herein.

...oder neuerdings auch als CDUFDPSPD durch den Kamin :-)

Oder in Gestalt eines "höheren Töchterchen" aus "gutbürgerlichem Hause"
als hibbelige Hornissenkönigin im männerhassenden, lesbischen
Gedöhnsministerium. Der einzige Mensch auf der Welt, bei dem ich mir
wirklich völlig sicher bin, daß er hundertpro kein fellow traveller der

trotzkistischen Kadernetze ist, ist der Papst. Aber sonst? Weiß man's
wirklich? :-)

Heute muß man nicht mehr extra Kommunist sein, um Kommunist
zu sein. Heute heißt das nämlich nicht mehr so, sondern es heißt zum
Beispiel "neu" oder "modern" oder "fortschrittlich" oder "Sachzwang" oder
"demokratisch" oder... Es ist aber kommunistisch. Immer. Heute ist
der Kommunismus nämlich kein Traum für die Zukunft mehr, sondern er ist
Tatsache geworden: "Jeder nach seinen Fähigkeiten (also keinen) - jedem
nach seinen Bedürfnissen (= grenzenlose Gier)".

Heute sind sogar die Manager der kapitalistischen Konzerne kommunistisch,
ohne daß das jemand weiß.

Jawoll. Wir sind unterwandert & bedroht von einer gigantischen Verschwörung verräterischer, subversiver, liberaler, bürgerlicher, konservativer, kapitalistischer, freimaurerischer, islamistischer, gottloser, anarchistischer, trotzkistischer, maoistischer und last not least faschistischer Kommunisten!

Der einzige Mensch auf der Welt, bei dem ich mir
wirklich völlig sicher bin, daß er hundertpro kein fellow traveller der
trotzkistischen Kadernetze ist, ist der Papst.

Tatsächlich? Wenn du dich da mal nicht irrst. Der Papst hat, wie man so hört, ein Faible für einen obskuren Wanderprediger, der höchst verdächtige Reden über reiche Leute schwingt. Bedroht sie, dass es ihnen dereinst schlecht ergehen werde. Und dass sie garantiert niemals in den Himmel kämen. So richtig kommunistisch infiltriertes Zeug halt. Religiös verbrämt zwar, aber das ist garantiert nur Tarnung. Man weiß doch, was für falsche Fuffziger die Kommunisten sind.

http://www.feminismuskritik.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=1652

Also das Buch muss ich haben. Es scheint mir eines von der lustigen Sorte der Verschwörungstheorien zu sein.

Platon als Urheber des Kommunismus - einfach unübertrefflich.

Hoffentlich ist es bald antiquarisch zu haben. Oder, passenderweise, als "Mängelexemplar" am Wühltisch für 99 Cents. Bei allem Interesse an der Schwarte will ich doch tunlichst vermeiden, dass der reaktionäre Dummschwätzer von meinem sauer verdienten Geld auch nur einen Cent bekommt.

Mir drängt sich bei alledem die Frage auf, warum ausgerechnet die "68er" an allem Übel unserer Zeit schuld sein sollen. Warum nicht die "89er"? Die 1789er wohlgemerkt. Jene ruchlosen Elemente, die einst die gottgewollte Gesellschaftsordnung zerstörten und durch solch schreckliche Neuerungen ersetzten, wie etwa die, dass alle Menschen frei geboren und gleich an Rechten sein sollen. Da muss das Abendland doch dran zugrundegehen!

Daher sollte die Forderung anständiger rechtschaffender Menschen ab sofort lauten: Nieder mit der Gleichheit, wir wollen unseren guten alten Ständestaat wieder haben!

Übrigens, bevor hier einige den Herrn Regli, den Autoren der "68er- Falle", in den Himmel heben, sollten sie mal ein Interview mit ihm aufmerksam durchlesen. Dort heisst es zur Frage, ob die "68er" auch gutes gebracht hätten wörtlich: "Gut war, dass falsche Autoritäten hinterfragt und bekämpft wurden. Zum Beispiel in der Frauenbewegung. Das war an der Zeit. Es kann nicht sein, dass Männer ihr Regiment durchführen. Der Feminismus schiesst dann aber wieder über das Ziel hinaus."

Also, als ich hier mal vergleichbares behauptet habe, nämlich dass die Frauenbewegung, so lange sie für tatsächlich gleiche Rechte gekämpft habe, berechtigt war, wurde ich als "profeministisch" attackiert. Gilt das dann auch für Herrn Regli?

Die Jakobiner sind an allem schuld!

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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