Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Du darfst das mal nicht verallgemeinern!

Maesi, Wednesday, 10.08.2011, 10:41 (vor 4640 Tagen) @ Jürgen

Hallo Juergen

Es sind nicht alle Frauen so, aber es gibt einen großen Teil, der das
gnadenlos ausnutzt, was der Staat ihnen anbietet. Der Staat ist zum
übergroßen Teil daran schuld.

Im Egalitarismus spielt es keine Rolle, ob alle Frauen die bestehenden Gesetze ausnutzen oder nicht. Mitgegangen, mitgehangen. Hart, aber ungerecht. Die demokratische Mehrheit will jedoch offenbar den Egalitarismus haben, sonst wuerde man nicht jene Politiker immer und immer wieder waehlen, die ihn installieren.

Nur wer gezielt Abstand zum politischen Egalitarismus schafft, kann dessen Auswirkungen auf sich minimieren. Das kann man wiederum nur ausserhalb der Politik praktizieren.

Innerhalb der Politik wird der Egalitarismus hingegen mit allen verfuegbaren Machtmitteln durchgesetzt, so wie es die demokratische Mehrheit beschlossen hat. Vor dem Gesetz sind alle gleich, lautet einer der nicht angezweifelten Grundpfeiler unserer Rechtsphilosophie. Zusammen mit den ausufernden Gesetzgebungen, den stetig wachsenden Kompetenzen der staatlichen Behoerden und der permanent kleiner werdenden Freiheit des Individuums ergibt sich daraus Egalitarismus. Voellig logisch, oder nicht?

Es spielt uebrigens keine Rolle, ob man dabei von Gleichberechtigung oder Gleichstellung spricht, denn beide Begriffe sind Teil staatlicher Regulation. Nur wenn diese obrigkeitliche Regulation gestoppt und zurueckgebaut wird, wird auch der Egalitarismus zurueckgedraengt. Das haben auch viele Maennerrechtler nicht begriffen und werden es wohl nie begreifen.

Man weiß genau, dass Kind und Karriere selten unter einen Deckel passen.
Der Ausbau von KITA-Plätzen ist mehr als nur asozial gegenüber den
betroffenen Kindern. Ich setze Kinder in die Welt, um mich drum zu kümmern
und nicht wie ein Pakte in Ganztagsangeboten zu parken. Das ist einfach der
falsche Weg und das weiß auch diese Regierung.

Tja, Juergen! Das sind die Ausfluesse eines 'ueberkommenen Weltbildes', wie uns progressive Zeitgenossen immer wieder verklickern. Und 'ueberkommen' ist schlecht, waehrend 'progressiv' gut ist. Wer das verinnerlicht hat, bei dem hat die Gehirnwaesche bestens funktioniert.

Der Konservative bewahrt dasjenige, das sich ueber viele Jahrhundert hinweg bewaehrt hat; er haelt an zeitlos gueltigen Werten fest. Nick hat hier im Forum kuerzlich hervorragend erklaert, was ein Konservativer ist, und was im Gegensatz dazu ein Reaktionaer (= Scheinkonservativer) ist. Der Progressive von heute ist der Reaktionaer von morgen und der Reaktionaer von heute war der Progressive von gestern. Der Konservative steht hingegen ueber diesen sich stetig wechselnden Zeitgeistern, die alle jeweils ihren ueblichen Zyklus von Progressivitaet ueber akzeptierten Mainstream bis hin zu reaktionaerer Denke in der fortschreitenden Zeit durchlaufen.

Familie und die darin geleistete Zeugung, Versorgung, Erziehung der kommenden Generation ist so ein konservativer, d.h. zeitlos gueltiger Wert oder vielmehr die institutionelle Repraesentation von konservativen Werten. Familie basiert naemlich ihrerseits auf zeitlosen Werten wie Liebe (nicht zu verwechseln mit hormonell bedingter Verliebtheit oder sexueller Lust), Vertrauen, Treue, Loyalitaet. Die Familie wurde in unserer Gesellschaft zugunsten der kurzfristig gueltigen, zeitgeistbedingt gefoerderten Beziehung aufgegeben; Familie ist nunmehr 'dort, wo Kinder sind' oder 'wo alle aus demselben Kuehlschrank (fr)essen', 'die Lufthoheit der Kinderbetten darf man nicht den Eltern ueberlassen'. So lautet die ewigleiche familienfeindliche Litanei. Die kommende Generation soll nun unter dem Diktat von staatlich einheitlich ideologisierten Erziehern herangezuechtet werden. Die der Familie und der gesamten Gesellschaft zugrundeliegenden zeitlos gueltigen Werte (Liebe, Vertrauen, Treue, Loyalitaet, Weisheit, Glaube u.v.m.) wurden durch die immer weitergehende Verrechtlichung sukzessive zersetzt und ist inzwischen im rechtlichen Raum weitgehend zerstoert. Technokratisch verabschiedete Gesetze, der dahinterstehende politische Machtapparat sowie Geld haben die Herrschaft uebernommen. Dass das nicht lange gutgeht, erleben wir jetzt gerade.

Solange da keine Korrektur der herrschenden Meinung in Angriff genommen
wird, bleibt alles beim Alten und es geht konstant bergab. Sarazzin wird
völlig recht behalten.

Nochmals. Die Politik ist nicht Loesung sondern der Kern des Problems. Ergo hilft es gar nichts eine wie auch immer geartete Korrektur politisch in Angriff zu nehmen, denn dadurch wird nur dem politisch installierten Totalitarismus Vorschub geleistet.

Auch wenn Sarrazin viele Probleme korrekt analysiert hat, bleibt er ein Politiker, fuer den ausserhalb der beschraenkten Politik nichts existiert. Somit konnte er als Rezept auch nur wieder neue Gesetze und eine zusaetzliche Kontrolle der politischen Zwangsumverteilung (=Wohlfahrt) empfehlen. Richtig waere ein umfassender Abbau der Umverteilung, wodurch sich etliche der von Sarrazin analysierten Probleme ganz einfach nicht mehr stellten. Aber einen solchen Umverteilungsabbau will Sarrazin nicht. Zwangsumverteilung und die damit ideologisch gesteuerte (Um-)Erziehung der Kinder (und damit des Volkes von morgen) sind das Lebenselixier saemtlicher Sozialdemokraten, wobei ich damit ausdruecklich nicht nur die SPD-Leute meine sondern nahezu den gesamten Kluengel, der heute politisch irgendwas bewegen will.

Gruss

Maesi


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