Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Die tägliche Falschbeschuldigung - noch einer

Presseschau, Saturday, 21.01.2012, 19:18 (vor 4477 Tagen) @ Presseschau

Kachelmann-Gutachterin sorgt für Freispruch

Solingen (RP). Gutachterin Dr. Luise Greuel aus Bremen hat schon im Prozess gegen Jörg Kachelmann eine entscheidende Rolle gespielt. Denn ihre Ausführungen zur Glaubwürdigkeit der ehemaligen Freundin des Wettermoderators hatten maßgeblich dazu geführt, dass der Prozess gegen Kachelmann nach neun Monaten Verhandlungsdauer mit einem Freispruch endete.

Freispruch lautete auch gestern das Urteil der dritten Strafkammer beim Wuppertaler Landgericht. Die Richter hoben ein Urteil des Solinger Amtsgerichts auf, das im Juni 2008 einen damals 35-jährigen Architekten der Vergewaltigung einer Siebenjährigen für schuldig befand und eine dreijährige Haftstrafe verhängte. "Die Aussage des Opfers beruht auf Erlebtem", war Jugendrichter Joachim Schmitz Knierim damals sicher.

Zweiter Prozess platzte

Der Angeklagte bestritt bis zuletzt, es kam im November 2009 zur Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Wuppertal. Diese wiederum scheiterte an einer Formalie: Der Prozess platzte, weil er irrtümlich als nichtöffentlich angezeigt wurde. Zuvor war gegen den Angeklagten Untersuchungshaft angeordnet worden, weil der Verdacht aufkam, er könnte einen Zeugen zu einer Falschaussage überredet haben. 17 Tage saß der Mann in Untersuchungshaft. Eine inzwischen eingeschaltete Gutachterin hatte die Aussage der inzwischen 21-jährigen jungen Frau als glaubwürdig eingestuft, wie schon der Richter in Solingen.

Zu ganz anderen Ergebnissen kam Luise Greuel. Die Professorin für Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Rechtspsychologie an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Bremen hat als zweite Gutachterin sieben Stunden mit der jungen Frau, die das Verfahren gegen den Betreuer der Bayer-Skifreizeit ins Rollen brachte, gesprochen. Und am Ende festgestellt: "Die Frau befindet sich in einer existenziellen psychischen Lebenskrise, für die sie eine Erklärung sucht."

Dabei spiele es keine Rolle, ob die Krise durch tatsächlich Erlebtes ausgelöst worden sei oder nicht. Es könne durchaus sein, dass sie überzeugt ist, etwas Traumatisierendes erlebt zu haben, erläuterte die Gutachterin und zog ihr Fazit: "Mit den zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden kann nicht nachvollzogen werden, ob sie sich an real Erlebtes erinnert."

Auch im Kachelmann-Prozess, wo Luise Greuel eine von vielen Gutachtern war, hatte sie erklärt, mit den zur Verfügung stehenden Methoden könne ein Erlebnisgehalt der Aussage der Freundin des Wettermoderators nicht bestätigt werden.

Alltag in Deutschland.

http://www.rp-online.de/bergisches-land/solingen/nachrichten/kachelmann-gutachterin-sorgt-fuer-freispruch-1.2677763


gesamter Thread:

 

powered by my little forum