Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Buchempfehlung: Danke, emanzipiert sind wir selber! (Bildung)

Werner, Sunday, 22.04.2012, 15:56 (vor 4394 Tagen)

Danke, emanzipiert sind wir selber! Abschied vom Diktat der Rollenbilder
Kristina Schröder, Caroline Waldeck

Piper 2012
ISBN 3-492-05505-2

Kurzbeschreibung
Kristina Schröder hat Karriere gemacht und gerade ein Kind bekommen. Steht sie deshalb für ein Leitbild, an dem junge Frauen sich orientieren sollen? Nein, sagt sie, die Frauen von heute brauchen keine Leitbilder! Feministinnen machen den gleichen Fehler wie die Strukturkonservativen auf der anderen Seite des politischen Spektrums: Beide schreiben vor, wie das ideale Frauenleben auszusehen hat. >Gefährlich und falsch!«, sagt Kristina Schröder. Frauen (und Männer!) sollen endlich frei wählen können, wie sie ihr Leben gestalten wollen, ob mit oder ohne Familie, mit oder ohne Karriere. Diese Entscheidungen sind privat. Politik sollte keine Leitbilder vorgeben, sondern sicherstellen, dass alle Männer und Frauen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben haben und ihrer Verantwortung in Familie und Partnerschaft gerecht werden können. Welche Wege dahin führen zeigt sie in diesem zugleich politischen und persönlichen Buch – angriffslustig und klar.

Rezension
Mutiges Buch, mutige Frau, 20. April 2012
Von Criticz

Was veranlasst jemanden dieses Buch zu kaufen? Ganz einfach: man schaut sich die sehr negative Rezension z.b. im SPIEGEL an. Eine Claudia Voigt hat das Buch in unsäglicher Manier förmlich verrisssen ("an die Wand knallen" etc.). Mit plumpen und unsachlichen "Argumenten" und einer Aggressivität, die einen stutzen lässt. Mit Schaum vor dem Mund wird K. Schröder persönlich angegriffen - Sachlichkeit? Fehlanzeige. Irgendwie muss Fr. Schröder also einen wunden Punkt getroffen haben. Man recherchiert nach der dieser C. Voigt und was findet man: Sie ist "zufällig" auch auf der Seite pro-quote.de (Seite von Befürworten der Frauenquote) zu finden. Dort erklärt sie, dass sie "für die Quote" ist, "damit die Diskussion über die Quote ein Ende hat". Tja, wenn das mal kein erschlagendes Argument ist (-:.
Nun liest man, dass auch C. Roth und R. Künast von den Grünen eine Kampagne gegen K. Schröder starten, wiederum gehts nicht um die Sache, sondern darum, wann Fr. Schröder dieses Buch (etwa während der Arbeitszeit? derweil ist es defintiv auch ein politisches Buch)geschrieben hat. Warum? Um von den Inhalten abzulenken? Das macht das Buch nur noch spannender. Denn Fr. Schröders Gegner und v.a. GegnerInnen scheinen argumentativ derart schwach zu sein, dass sie nun mit dumpfen Kampagnen dagegenhalten müssen. Das zeigt zugleich auf erschreckende Weise auf, wie Menschen vom Kaliber C. Roth u. R. Künast mit Andersdenkenen umgehen.
Ich hoffe dass mit diesen Kampagnen das Gegenteil erreicht wird, das viele Menschen dieses - sehr lesenswerte - Buch kaufen und sich endlich mal mit einer anderen Sicht der Dinge vertraut machen. Fr. Schröder zeigt mit diesem Buch Mut, Mut, gegen den medialen Mainstream anzugehen und endlich mal klarzustellen, dass Roth, Künast, Schwarzer u. Co. kein Alleinvertretungsrecht für Frauen haben und endlich aufhören sollten, Frauen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben und dabei Männerdiskriminierung billigend in Kauf nehmen.
Also: Kaufen, nachdenken und sich eine eigenen Meinung bilden!

Es geht in die richtige Richtung, 21. April 2012
Von Dieter Weiss

Danke Fr. Schröder:
Was ich für Diskussionen erlebt habe bei den Müttern (und es sind vor allem die Mütter) wenn es um die Fragen von Mutterdasein und Erziehung geht ist unglaublich. Vor allem mit welcher Insbrunst und Komprommisslosigkeit das eigene Verhalten als das einzig wahre verteidigt wird ist für mich unglaublich und sehr verletzend gegenüber Anderen. Da werden Glaubenskriege ausgefochten um Fragen wie
* in die Krippe geben, nicht in die Krippe geben
* Pampers oder Stoffwindeln
* Impfen oder nicht Impfen
* Teilzeit oder Vollzeit nach der Geburt
* Selbstgemachte Babynahrung mit Zutaten aus dem Bioladen oder doch einfach aus dem Gläschen
* Homöopathische Arneimittel bei starker Erkältung des Kindes oder doch gleich Antiobiothika
* usw. die Liste ist wahrscheinlich unendlich erweiterbar

Und immer ist das eigene Verhalten das einzig Richtige. Und es sind auch genau die Leute, die momentan die Fr. Schröder auseinander nehmen und so heftig kritisieren. Ich habe das Gefühl, wenn es um die Fragen von Mutterdasein und Erziehung können die Leute überhaupt nicht normal diskutieren. Ihr Buch geht genau in die richtige Richtung. Leute entspannt euch, man kann nicht perfekter Vater, Mutter und in allen anderen Lebenbelangen auch perfekt sein und sich auch noch an Meinungen/Rollen anzupassen die aus der Tradition oder sonst wo her kommen. Man mag von Fr. Schröder halten was man will, aber dieses Buch geht in die richtige Richtung.

Wider die selbstgefällige Bevormundung von Frauen durch Frauen - für die Versöhnung alter Gegensätze, 17. April 2012
Von Winfried Stanzick

Sie ist die neben Philip Rösler vielleicht am meisten von den Medien belächelte Ministerin im derzeitigen Kabinett Merkel, die Familienministerin Kristina Schröder. Unvergessen, wie sie vor einiger Zeit einen Streit mit Alice Schwarzer von Zaun brach, unübersehbar auch, wie sehr sie unter der Knute von Ursula von der Leyen leidet. Die ist zwar keine Feministin, weiß aber vielleicht noch besser als diese, was angeblich für Frauen gut ist. Und natürlich auch für deren Männer und Familien.

Irgendwann, ich vermute, es hängt mit ihrer eigenen Eheschließung und Familiengründung zusammen, hat Kristina Schröder wohl die Schnauze voll gehabt von all der selbstgefälligen Bevormundung von Frauen durch Frauen. Und sie hat sich mit der Unterstützung ihrer Mitarbeiterin Caroline Waldeck das von der Seele geschrieben, was sie schon lange umtreibt. Es ist nicht nur ein "Abschied vom Diktat der Rollenbilder", sondern auch ein Manifest , das das Recht zu entscheiden, wie sie leben wollen, und woran sie sich orientieren, wieder den Frauen zurückgeben möchte. Denn egal ob radikale Feministinnen auf der einen oder die strukturkonservativen Frauen aus der CSU etwa auf der anderen - sie alle schreiben den Frauen vor, wie sie leben sollen. Und sie richten Gegensätze auf, unter denen die Frauen dann aufgerieben werden: Emanzipation o d e r Familie, berufliche Karriere o d e r Mutterschaft, Freiheit o d e r Verantwortung.

Schröder brandmarkt diese Gegensätze als konträre Positionen von gestern. Heute und morgen, so wirbt sie leidenschaftlich, entscheiden das die Frauen selbst. Und sie tun es vielleicht zusammen und in fairem und partnerschaftlichen Diskurs und Wechsel mit ihrem Mann.

Sie wird erheblichen Widerspruch ernten, das ist sicher. Aber man muss ihr große Anerkennung zollen, dass sie sich mutig zwischen die Fronten begeben hat und für die Versöhnung der oben genannten alten Gegensätze wirbt. Sie wird sich in ihrer politischen Praxis daran messen lassen müssen.

--
Ich will, das der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!


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