Gleichsetzung (Allgemein)

Bero, Saturday, 28.04.2012, 00:03 (vor 4412 Tagen) @ David

Es ist der falsche Ansatz, sich über ein Geschäftsgebaren aufzuregen.
Sprach ein wasch echter Kapitalist.

Wuss? Ich dachte, der wäre Nationalsozialist? Hmm..

Dieses "Geschäftsgebaren" ist beschissen und es wird kein bisschen
weniger beschissen, weil man damit möglicherweise Geld machen kann.
Geld ist nicht alles.

Bei uns schon. Das ist eine Fehlentwicklung, die man bedauern mag (die aber keineswegs nur Nachteile hat, so ehrlich muss man auch sein). Es ist nicht schlimm, wenn das in der Wirtschaft so ist, sondern dann, wenn es alle Lebensbereiche erreicht. Der Grund dafür ist aber nicht der pöhse Kapitalismus, sondern dass die Menschen das schlicht so wollen. Sie wollen keine anderen Werte mehr haben, weder christliche noch sonst welche. Diese Leere wird gefüllt, da funktioniert der Markt auch wieder ganz perfekt.

Wirtschaftliche Überlegungen rechtfertigen keine Diskriminierung.

Aber sicher tun sie das. JEDE wirtschaftliche Überlegung ist bereits eine Diskriminierung. Stelle ich Schuhe her oder Handys? Baue ich Billigprodukte oder versuche ich, eine Qualitätsmarke zu etablieren? Stelle ich Fachkräfte an oder Billiglöhner? Geb isch dem Türk eine Autoversischerung oder Kredit wider alle Erfahrung? Jede Firma macht das, und wer es nicht tut, geht unter. Gnadenlos.

Mediamarkt hat jedes Recht zu versuchen, bestimmte Kundengruppen anzusprechen und andere weniger. Das mache ich ihnen auch nicht streitig, auf der Ebene ist nichts zu kritisieren. Zum Kotzen finde ich lediglich, wie sie das auf der Zeitgeistwelle machen, und wie sie sich daran beteiligen, aus Prinzessinnen noch egoistischere, hochnäsigere, dümmere Prinzesschen zu machen. Zumal es allem Anschein nach ja wirtschaftlich eine Fehleinschätzung und -entscheidung war. Kritik fliegt ihnen von allen Seiten um die Ohren, von Frauen, die nicht so angesprochen werden wollen ebenso wie von Männern. Eine Instinktlosigkeit fast wie "Wenn Papa endlich tot ist.." von Cosmos verdreckt.

Dabei hätte es so viele Möglichkeiten gegeben, gezielt mehr weibliche Kundschaft anzulocken. Vielleicht gezielt mehr Werbung für Produkte, die typischerweise von Frauen gekauft werden. Oder mehr Werbung auf eine Art, wie sie Frauen bevorzugen sollen - weniger technische Daten, mehr Emotion etwa. Mehr frauenaffine Werbespots, Aktionswochen mit einem Paar roter Pumps (und irgendwas anderem für Männer) als Prämie für jeden Einkauf ab xx Euro, was weiss ich. Sie haben sich für die dümmste Variante entschieden, für die, mit der sie nicht nur einer bestimmten Kundengruppe ihre Wertschätzung zeigen, sondern vor allem den anderen ihre Verachtung. Das verfängt weniger, als man anhand der veröffentlichten Meinung vielleicht denken mag.

Ob öffentlich oder privat ist egal, es werden sowieso immer mehr und mehr
öffentliche Dienste privatisiert.All diese Diskriminierungen werden nur
wegen des extrem männerfeindlichen Zeitgeistes möglich.
Und man muss sich natürlich über die Symptome aufregen und immer und
immer wieder darauf hinweisen und den Leuten klar machen, was Feminismus
bedeutet.
Und glücklicherweise siehts ganz so aus, als würde Media Markt sich mit
diesem "Geschäftsgebaren" ne blutige Nase holen. :)

Ganz marktwirtschaftlich. :o) Und das ist auch gut so.

Wir sind da anscheinend gar nicht so auseinander. Mich treibt nur das unbedachte Vokabular aus der Gender-, Linken- und Femifisten-Trickkiste auf die Palme. Es geht um Verächtlichkeit gegenüber Teilen der Kundschaft, warum muss ich da von "Düskrümünürung" reden? Und wieso von "Benachteiligung", wo ich als privater Kunde bei einem ebenso privaten potentiellen Vertragspartner unter Vertragsfreiheit sowieso gar keine Gleichbehandlung erwarten kann? Das sind, mit Verlaub, Verblödungssymptome, die sich aus der linken Sprachhoheit ergeben. Damit übernimmst du unmerklich auch ihre Denke. Und fängst dann an, von "typischen Kapitalisten" zu sülzen ausgerechnet an einen, der eingestandenermassen Hartzi ist. Merkst du denn eigentlich noch was vor lauter Fanatismus?