Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Manifolds Mißverständnis (Feminismus)

MannPassAuf, Monday, 04.06.2012, 12:16 (vor 4334 Tagen) @ Flint

Manifold zitiert oft und gern, daß Michail sich für
Gleichberechtigung ausgesprochen hatte. Diese Aussage war jedoch
2007 (dort Punkt 5) und
ich vermute, sie war nur sekundär

Mich stört Manifolds auffällige Neigung, die maskulistische Definitionshoheit für sich in Anspruch zu nehmen. Ob es Michail Savvakis stört, von Manifold ständig als Gewährsmann in Anspruch genommen zu werden (etwa so wie Rudolf Steiner von nicht mehr selbstdenkenden Anthroposophen), das wissen wir nicht, solange der sich nicht selbst dazu äußert.

M. Savvakis ist sicher ein origineller und geistreicher Schriftsteller, aber auch ihm gegenüber sollten wir die kritische Distanz wahren, die verhindert, daß man ihn zu einer unantastbaren Autorität stilisiert. Ich kann mir vorstellen, daß er als Lebender selbst nicht gern auf einen Sockel gestellt werden möchte.

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Was den von dir zitierten Artikel vom 19.04.2011, Seite 3, betrifft, in welchem die Gerechtheit anstelle von Gleichberechtigkeit behandelt wird, so habe ich inhaltlich keine Einwendungen. Vermutlich werden Andere auch keine haben.

Allerdings möchte ich zum Spachstil einige kritische Bemerkungen machen. Sätze wie etwa

Ihre Legitimität bezieht Gerechtheit aus dem Einklang und der Evidenz innerhalb der Bezüge, die sie in der Sache herstellt. Gerechtheit ist das der Sache Gerecht-Sein, und erst auf der Basis dieser Gerechtheit können etwaige weitere Rechte, Berechtigungen, Verbote oder Ungerechtigkeiten in dieser selben Sache legitim artikuliert oder konstatiert werden

wirken unnötig geschraubt. Es handelt sich geradezu um Soziologen-Deutsch. Sie enthalten Fremdwörter wie "Legitimität", "Evidenz", "artikulieren", "konstatieren", die einfach unnötig sind und in der Regel angewandt werden, um dem Text eine höhere Weihe zu geben und Exklusivität herzustellen.

Legitimität = Berechtigung
Evidenz = Selbstverständlichkeit
Basis = Grundlage
artikulieren = ausdrücken
konstatieren = feststellen

Der erste Satz nachfolgend in Übersetzung:

Ihre Berechtigung bezieht Gerechtheit aus dem Einklang und der Selbstverständlichkeit der Bezüge, die sie in der Sache herstellt.

Die ersten beiden Wörter enthalten bereits das "Recht", sind also redundant (wiederholend). Davon abgesehen ist der Satz abstrakt bis hin zur Unverständlichkeit.

Gerechtheit bezieht sich auf etwas, aber kann sie selbst Bezüge herstellen? Dann wäre sie ein willensbegabtes Wesen.

Inwiefern und womit sind diese Bezüge in Einklang? In Einklang kann nur Etwas mit Etwas sein. Und inwiefern sind diese Bezüge evident oder selbstverständlich?

Warum "Sache" und nicht z.B. "Mensch" oder "Gesellschaft"?

Der ganze Satz ist unnötig, ist nichts als Ballast! Der zweite Satz ist es teilweise auch. Ebenso die folgenden Sätze.

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Das grundlegende Anliegen eines jeden Maskulismus kann doch nur sein, im Verhältnis der Geschlechter Gerechtigkeit herzustellen. Man kann statt auch Gerechtigkeit auch Gerechtheit sagen, aber das braucht man eigentlich nicht, wenn man den Begriff Gerechtigkeit nur wirklich ernstnimmt.

Gerecht ist, was einer Sache oder einem Wesen gerecht wird.

o Man wird dem Manne nicht gerecht, wenn man ihn "gleichberechtigt" Babys wickeln, den Abwasch machen oder hemmungslos seine Gefühle zeigen läßt.

o Man wird dem Weibe nicht gerecht, wenn man es mit Quotenzwang Unternehmen leiten oder Kriegswaffen benutzen läßt.

Fazit:

Man wird dem Verhältnis der Geschlechter nicht gerecht, wenn man die Geschlechter gleich berechtigt und gleich verpflichtet. Gleiche Rechte an gleiche Pflichten von Mann und Frau zu knüpfen, macht die Sache auch nicht besser.

Gleichberechtigung ist ein feministischer Kampfbegriff, der Gerechtigkeit suggerieren soll, diesen Begriff aber gerade damit entstellt.

"Gleichberechtigung" dient allen Zukurzgekommenen als Sprungbrett zum Umsturz und zur Kopfstellung der natürlichen Hierarchie, und damit zur Falschberechtigung.


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