Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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IQ oder nicht IQ (Frauen)

Rainer ⌂, Thursday, 14.06.2012, 21:22 (vor 4343 Tagen) @ Ansgar

Wichtiger ist auch, dass Frauen einfach anders denken als Männer, ihre
Gehirnhälfte sind auch näher aneinandergebaut.

Auch wenn es noch so oft wiederholt wird, es stimmt nicht.

Die Hirnareale, die am komplexen Netzwerk der Sprachverarbeitung beteiligt sind, werden bei rechtshändigen Personen vor allem in der linken Gehirnhälfte aktiviert. Die aktuelle Forschungsfrage ist also, ob bei Männern diese linksseitige Lateralität stärker ausgeprägt ist als bei Frauen. 1995 schaffte es eine der ersten fMRI-Studien auf die Titelseite von Nature. Das Ehepaar Shaywitz und KollegInnen erhoben u.a. die Aktivierung im vorderen Hirnlappen bei der Reimerkennung. Sie berichteten von 19 männlichen Probanden mit eindeutiger linksseitiger Aktivierung, wohingegen sie bei 11 von 19 getesteten Frauen Aktivierung in beiden vorderen Hirnhälften feststellten. In der Publikation wird ein deutlicher Schwerpunkt auf diese 11 >bilateralen« Frauen gelegt. Die anderen 8 Frauen (also nahezu die Hälfte von ihnen) werden nicht weiter beschrieben. Methodische Kritik an der Studie benennt die geringe Versuchspersonenzahl, fehlende Angaben zu Effektstärken und eingeschränkt ausgewählte Hirnareale. Trotz der vielfältigen Kritik wird die Untersuchung allerdings in populärwissenschaftlichen Zeitschriften oder im Internet bis heute fast ausschließlich als Beleg für stärkere Bilateralität der generellen (!) Sprachverarbeitung bei Frauen gegenüber Männern zitiert. Innerhalb der Neurowissenschaften gibt es jedoch auch widersprüchliche Befunde. Julie Frost und KollegInnen konnten 1999 in einer fMRI-Untersuchung mit 50 Frauen und 50 Männern bei einer Wortpaarerkennung keine Unterschiede in der Asymmetrie der Hirnaktivierung feststellen. Auch eine neue Metastudie von Iris Sommer und Kolleginnen zur derzeitigen Befundlage stützte die Asymmetrieaussage zugunsten der Männer nicht. Die Variabilität innerhalb der Geschlechtergruppen ist weitaus höher als die Unterschiede zwischen ihnen.
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Rainer

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