Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus und Meinungsfreiheit (Gleichschaltung)

Sigmundus Alkus @, Friday, 22.06.2012, 22:11 (vor 4297 Tagen)

Hier wieder ein hervorragendes Beispiel für das Verständnis von Meinungsfreiheit bei Feministinnen. Anlass der Berichterstattung ist die Gewährung eines Rabatts für Tickets der Deutschen Bahn zu einer Versammlung von Abtreibungsgegners.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/anreise-zu-protestveranstaltung-bahn-wegen-rabatten-fuer-abtreibungsgegner-in-d...

"Das stößt nun einigen Bahnfahrern bitter auf. "Ey Deutsche Bahn, wieso unterstützt ihr extreme Abtreibungsgegner_innen?", fragt Magda Albrecht auf dem bekannten Blog unerwuenschter.link. Ziel der Demonstrationen sei es, "Ab­treibungen zu kriminalisieren und die Selbst­bestimmungs­rechte von Frauen ein­zuschränken". Die Feministin weist auf Studien hin, wonach ein Verbot von Abtreibung nicht zu niedrigeren Abtreibungszahlen führe - wohl aber zu einer höheren Anzahl illegal durchgeführter und daher gesundheitsgefährdender Schwangerschaftsabbrüche. Wie zahlreiche andere Nutzer beschwerte sich Albrecht auf Twitter - und erhielt die Antwort, dass die Bahn den Inhalt der Veranstaltung nicht bewerte, sondern lediglich Fahrkarten zur Verfügung stelle.

Kritiker konnte der Konzern damit nicht beruhigen, im Gegenteil: Albrecht formulierte ein Statement, das seitdem dutzendfach auf der Facebook-Seite des Konzerns gepostet wurde: "Ich kritisiere, dass die Deutsche Bahn extreme Abtreibungs­gegner_innen von 'Marsch für das Leben' (marsch-fuer-das-leben.de) Bahn-Tickets mit 'Sonderpreis' zur Verfügung stellt und eine Demonstration gegen Abtreibungs­rechte damit (zumindest indirekt) unterstützt", heißt es dort. Und: "Ich wünsche außerdem, dass in Zukunft geprüft wird, wer ein Veranstaltungs­ticket von der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt bekommt." Ver­günstigte Preise wünsche sie sich "für Menschen, die auf feministische Demos fahren und für Abtreibungs­rechte kämpfen".

Die Bahn reagierte ihrerseits mit einem Statement - das Angebot stehe prinzipiell jeder Großveranstaltung zur Verfügung: "Das ist ein völlig normales Angebot, denn die DB gibt damit in keiner Weise eine inhaltliche Stellungnahme oder Wertung zu den Zielen der Veranstaltungen ab und tritt auch weder als Sponsor noch als Unterstützer dieser Aktion auf." Doch die Diskussion reißt nicht ab: Was ist zum Beispiel mit Aufmärschen der NPD? "Für Veranstaltungen, bei denen die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage gestellt wird (etwa Aktionen von rechtsextremen Parteien), bieten wir selbstverständlich kein Ticket an", schreibt die Bahn hierzu."

Na Klar, zu feministischen Demos soll es Rabatte geben, aber kaum widerspricht mal einer den feministischen Dogmen, dann ist das natürlich ein Skandal.


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