Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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(Horst Arnold): Heidi Külzer stammt aus Detmold / zZ. in Bad Rothenfelde (Allgemein)

Oliver, Thursday, 02.08.2012, 11:43 (vor 4335 Tagen) @ Oliver

Bielefeld
Halbes Gehalt für Lehrerin Heidi K.
Anklage wegen Freiheitsberaubung: 59 Zeugen geladen
+++ mit Kommentar

Von Christian Althoff

Bielefeld (WB). Das hessische Schulministerium hat das Gehalt der aus Detmold stammenden Lehrerin Heidi Külzer (47) um die Hälfte gekürzt.

Das ist eine Folge der schweren Vorwürfe, die gegen die Frau erhoben werden. Wie gestern berichtet, ist Anklage gegen die Studienrätin erhoben worden, die zuletzt in Bielefeld am >Gymnasium am Waldhof« war. Heidi Külzer soll 2001 in Hessen zu Unrecht ihren Kollegen Horst Arnold der Vergewaltigung beschuldigt haben. Er saß fünf Jahre in Haft und starb am 29. Juni, ein Jahr nach seiner Rehabilitierung.

[quote]Die Gehaltskürzung trifft meine Mandantin schwer«, sagte ihr Anwalt Torsten Rock, der die Frau nach eigenen Angaben für unschuldig hält. Wegen der Bedeutung und des Umfangs des Strafverfahrens halte er es für notwendig, einen zweiten Verteidiger hinzuzuziehen, aber dafür fehle der Pädagogin nun das Geld. >Ich werde das Landgericht deshalb bitten, meiner Mandantin einen weiteren Pflichtverteidiger zur Seite zu stellen«, sagte Rock.[/quote]

Es wird kein kurzer Prozess werden: Die Staatsanwaltschaft hat 59 Zeugen aufgelistet, mit deren Aussagen sie Heidi Külzer überführen will. Außerdem werden vier Sachverständige geladen. Verteidiger Torsten Rock will 13 Zeugen aufbieten.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat Heidi Külzer , die heute in Bad Rothenfelde lebt, ihren Kollegen ins Gefängnis gebracht, um seine Stelle zu bekommen. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft wegen Freiheitsberaubung. Rechtsanwalt Hartmut Lierow aus Berlin, der die Rehabilitierung Arnolds erreicht hatte, kritisierte, dass die Lehrerin erst jetzt vor Gericht kommt. >Ich habe die Frau vor vier Jahren angezeigt und der Staatsanwaltschaft damals alle Beweise vorgelegt.«

Schäbig!

Ein Kommentar von Christian Althoff
Das Wort Skandal wird viel zu häufig bemüht, doch in diesem Fall scheint es angebracht: Vier Jahre hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt benötigt, um ihre Ermittlungen gegen eine Lehrerin abzuschließen und die Frau anzuklagen.
Eine Frau, die einen Unschuldigen vor Gericht gebracht hat, der dann 2002 wegen Vergewaltigung zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde – ein schwerer Justizirrtum, wie das Landgericht Kassel 2011 rechtskräftig festgestellt hat.
Niemand konnte dem Lehrer die Jahre zurückgeben, die er – als Sexualverbrecher geächtet – hinter Gittern gesessen hat. Aber es wäre die verdammte Pflicht der Justiz gewesen, dieses Opfer so schnell wie möglich zu entschädigen und die Täterin vor Gericht zu stellen.
Der Lehrer ist vor zwölf Tagen verarmt gestorben. Er hat nie einen Cent für die zu Unrecht ertragene Haft gesehen, und er hat nicht erleben dürfen, dass seiner Peinigerin der Prozess gemacht wird.
Ein hessisches Gericht hat dem Mann im vergangenen Jahr seine Ehre zurückgegeben. Ein anderer Teil der hessischen Justiz hat sich einfach nur schäbig verhalten.

http://www.westfalen-blatt.de/nachricht/2012-07-11-halbes-gehalt-fuer-lehrerin-heidi-k/618/8988270/613///lh/


Heidi Külzer stammt gebürtig aus Detmold und lebt heute in Bad Rothenfelde bei Osnabrück

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Liebe Grüße
Oliver


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