Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schönheit gepaart mit Eloquenz und Integrität ...

roger, Monday, 13.08.2007, 00:17 (vor 6450 Tagen)

Uli Sinz (ist das ein Er oder eine Sie?), PHOENIX.online, glaubte aus welchen Gründen auch immer mit Simone Walka, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms, ein Interview über Gleichstellung führen zu müssen.
http://www.phoenix.de/130036.htm

Nach dem gebetsmühlenartigen Herunterbeten des feminimalistischen Stereotypenkatalogs:

"PHOENIX.online: Frau Walka, sind Frauen heutzutage gleichberechtigt?

Simone Walka: Frauen haben heute zweifellos die gleichen Rechte wie Männer. Allerdings sind sie aufgrund ihrer tatsächlichen Lebensumstände häufig benachteiligt. Frauen sind immer noch für den Großteil der Familien-, Erziehungs- und Hausarbeit zuständig und können deshalb ihre berufliche Karriere weniger stringent verfolgen. Das Resultat ist, dass Sie niedrigere Renten wegen beruflicher Auszeiten oder Teilzeitarbeit beziehen. Altersarmut ist immer noch weiblich. Dazu kommt, dass Frauen für die gleiche Tätigkeit durchschnittlich 25 % weniger als Männer verdienen. Auch stoßen sie bei Beförderungen an die berühmte "gläserne Decke". Keines der 30 DAX-Unternehmen in Deutschland hat eine Frau im Vorstand. Auch im sonstigen gehobenen Management ist die Frauenquote mit 15 % weit von einer gleichen Teilhabe entfernt.

PHOENIX.online: Frauen verdienen weniger als Männer. Wenn die Wirtschaft den Lohn nicht reguliert, wäre eine gesetzliche Regelung nötig?"

kommt Allerwerteste dann gendergerecht zur Sache:

"Simone Walka: Gesetzliche Regelungen hierzu gibt es. Man denke nur an Art. 3 des Grundsetzes, wonach niemand aufgrund seines Geschlechtes benachteiligt sein darf oder an das im August letzten Jahres verabschiedete Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das Problem sind hier zum einen die Tarifparteien, die in den Tarifverträgen immer noch geschlechterdiskriminierende Eingruppierungen vornehmen. Hierzu vielleicht ein Beispiel aus dem öffentlichen Dienst: Eine Sozialarbeiterin, die ein 8-semestriges Fachhochschulstudium abgeschlossen hat, hat als Gehaltsendstufe diejenige Stufe, in der ein vergleichbar ausgebildeter Ingenieur anfängt."

Die will doch tatsächlich die Ausbildung zur Sozialarbeiterin mit der eines Ingenieurs gleichsetzen. Der Grund ist klar: Natürlich gibt es sehr viel mehr Sozialarbeiterinnen als Ingeneurinnen im öffentlichen Dienst, und zudem steht zu vermuten, dass sich aus diesem Kreis auch die meisten "GleichstellungsbeauftragtInnen rekrutieren.

Nach dieser Logik soll dann sicherlich in Zukunft z.B. der gefährliche Knochenjob eines Kanalarbeiters von der Entlohnung her runtergegendert werden sagen wir mal auf das Niveau einer Putzfrau.

Dazu wünscht sich die Dame:

"Das zweite Problem hier ist die mangelnde Durchsetzbarkeit der Rechtsansprüche. Jede Frau muss auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit klagen. Das kann sehr zeit- und nervenraubend sein. Dazu ist es mit Kosten verbunden. Außerdem haben natürlich viele Angst um ihren Job. Es müsste also eher eine unabhängige Prüfung tarifvertraglicher Regelungen geben und Musterklagen von Verbänden nach dem AGG sollten zulässig sein."

Das wär's doch. Ein paar exemplarische Verbandsklagen, ein paar pc-korrekt geneigte Urteile und der Arbeitsmarkt (nicht nur der öffentliche Dienst) ist gendergerecht aufgeteilt. D.h. Frauen setzen sich bei überproportionaler Entlohnung in den quotengeregelten Softjobs die Cellulite platt und Männer können sich in den Knochenjobs für Peanuts die Gesundheit und Lebenserwartung abarbeiten und über allem wachen die Gender-Kommissarinnen der obersten Gleichstellungsbehörde.

Simone Walka

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Simone Walka ist seit 1. Januar 2005 hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms. Neben den Aufgaben nach dem LGG ist sie auch kommunale Gleichstellungsbeauftragte nach der Gemeindeordnung. Die Stadtverwaltung Worms hat ca. 1350 Beschäftigte, davon 60% Frauen. Allerdings gilt auch hier: je höher die Hierarchiestufen, desto weniger Frauen. Von 6 Bereichsleitungen ist eine weiblich, von 39 Abteilungsleitungen sind 7 mit Frauen besetzt. Auch in einer großen Verwaltung "funktioniert? Gleichstellung also nicht automatisch. Die 31-Jährige kommt nicht originär aus der Verwaltung. Nach dem Studium der Sozialarbeit in Mannheim arbeitete sie 6 Jahre in einem Frauenhaus und der dazu gehörigen Beratungsstelle mit von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern. "Durch die Arbeit dort bin ich mit der schlimmsten Form von Frauendiskriminierung konfrontiert worden, das hat mich auch für andere Diskriminierungsbereiche wie etwa in der Arbeitswelt oder auch die unterschiedlichen Auswirkungen von Gesetzgebung auf das Leben von Frauen und Männern sensibel gemacht.? Für ein effektives Arbeiten in der Verwaltung hält sie es für unabdingbar, "mit den gleichen Waffen zurück zu schlagen.? Gleichstellung im öffentlichen Dienst kann ihrer Meinung nur dann gelingen, wenn die Beteiligung der Gleichstellungsstelle strukturiert in den üblichen Verwaltungsablauf eingebunden ist. Das es nicht immer einfach ist, das zu erreichen, hat die "Neue? schon erfahren müssen. Aber ihr Motto ist: "Steter Tropfen höhlt den Stein?. "Eine gewisse Beharrlichkeit gehört schon dazu, umso schöner ist es dann, wenn sich in einzelnen Bereichen etwas für die Frauen bewegt.? Ihre Stärke ist strategisches Denken und Handeln. Mit dieser Fähigkeit möchte sie auch die Arbeit der LAG unterstützen und begleiten.

Kontakt:
Simone Walka
Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Worms
Marktplatz 2
67547 Worms
T: 06241/8531060
E: simone.walka@worms.de

Ach ja, Worms, da war doch was...

http://de.wikipedia.org/wiki/Wildwasser_(Verein)

gruß roger

fight sexism ? fuck 12a GG


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