Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Der Alltag des "Hardliners"

blendlampe, Monday, 15.05.2006, 20:03 (vor 6550 Tagen) @ Nihilator

Alternatives Ende 2:

Ein paar Jahre später:

Klausz und Gemahlin sind inzwischen geschieden, denn die Gemahlin war sehr unzufrieden und unausgefüllt mit ihrem Leben und hat die Scheidung erwirkt. Zusammen mit ihren Kindern ist sie in eine mehrere 100km entfernte Stadt gezogen, wo sie mit den Kindern eine schön gelegene, komfortable und geräumige moderne Wohnung bewohnt. Sie liess sich von einem guten Anwalt und ihrer besten Freundin beraten und erkannte, dass sich ihr neues Leben nur dadurch unterscheiden wird, als das störende Objekt "Klausz" nicht mehr vorhanden ist, ansonsten gibt es eigentlich keine Unterschiede.

Klausz jedoch lernte, dass er viele Jahre lang mit maximal 890 EUR im Monat in einem Wohnklo leben muss, er seine Kinder verlieren wird, er den Umgang nicht mehr finanzieren kann. Daraufhin schaffte er sein restliches Geld beiseite und gab seine Arbeit auf. Das Jugendamt schrieb wütende Briefe, der gegnerische Anwalt schrieb wütende Briefe, der Familienrichter wurde rot vor Wut im Gesicht, bezeichnete ihn als ehrlosen Drückeberger und verurteilte ihn zu hohen Unterhaltszahlungen aufgrund von fiktivem Einkommen.

Klausz lächelte warmherzig und begrüsste ein paar Tage später den Gerichtsvollzieher mit einer Tasse Kaffee. Das Konto war schon lange vor der Pfändung leergeräumt. Bei seinem zweiten Besuch füllte er eine eidesstattliche Versicherung aus, danach kam der Gerichtsvollzieher nicht mehr oft - die Kosten für die fruchtlose Vollstreckung blieben an der Exfrau hängen, was diese gar nicht gerne hatte. Klausz verdiente ein bisschen Geld als Taxifahrer in den Abendstunden, blieb aber immer unter der Pfändungsgrenze. Schliesslich lernte er noch, wie man mit Hausmeistertätigkeiten etwas dazuverdienen konnte, ohne dass der Staat etwas davon erfuhr. Zwei Versuche seiner Exfrau, ihn wegen Unterhaltspflichtverletzung verurteilen zu lassen, endeten mangels Erfolglosigkeit ohne Konsequenzen. Es ging ihm besser denn je, den Sommer verbrachte er auf einer griechischen Insel.

Seiner Exfrau ging es nicht ganz so gut wie geplant. Sie tobte und wetterte gegen Klausz, der seine "Pflichten" unerwartet so schmählich vernachlässigte. Leider bekam sie fürs Toben kein Geld, das nun etwas knapp wurde. Was ihr im Unterhaltsrecht so grosszügig versprochen wurde, sollte nun der Staat leisten. Im Jugendamt musste sie lernen, dass der Staat beim Unterhaltsvorschuss im Gegensatz zum Ex beim Unterhalt den Kindergeldanteil einbehält und der Auszahlungsbetrag deswegen unerwartet niedrig war. Beim Sozialamt lernte sie, dass sie sich eine Arbeit suchen müsse und zur ARGE gehen - beim Unterhalt durch Klausz hätte sie erst arbeiten sollen, wenn die Kinder gross sind und auch da hätte es viele Ausnahmen gegeben. Leider waren ihre Möglichkeiten nach der langen erwerbslosen Phase sehr eingeschränkt. Ihre Kinder machten ihr auch nicht so viel Freude. Den Umzug verkrafteten die beiden nicht so gut, an den Wochenenden wurde es etwas stressig, nachdem sie anders als erwartet nicht von ihrem Drückeberger-Vater frei Haus abgeholt wurden. Auch Pedro machte sich rar in letzter Zeit, an den geplanten Urlaub in der dominikanischen Republik war schon gar nicht zu denken.


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