Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich brauche Eure Hilfe

Maximilianeum, Bad Studientupfing, Saturday, 01.11.2008, 13:20 (vor 5627 Tagen) @ Christine

Hallo ChrisTine,

daß dem Robert-Koch-Institut kein belastbares Material zur häuslichen Gewalt an Männern zur Verfügung gestanden haben soll, bzw. nicht bekannt gewesen sein soll, kann ich nicht glauben. Wäre das nämlich so, würde das bedeuten, daß das Robert Koch Institut weder je etwas von Amendt oder von MANNdat gehört hat, noch die Studie zur Häuslichen Gewalt von Prof.Dr.Dr.Bock kennt. Letztere lag immerhin der Rot-Grünen Bundesregierung vor, als seinerzeit über die Einführung des Gewaltschutzgesetzes beraten wurde. Das würde also bedeuten, daß das Robert-Koch-Institut eine Ansammlung von Ignoranten ist, die Studien veröffentlicht.Ignorantenstudien sozusagen.
Da ich allerdings kaum glauben kann, daß das RKI ein Ignorantenclub sein soll, unterstelle ich, daß die Behauptung des RKI, es hätte kein belastbares Material zur Gewalt gegen Männer und Jungen vorgelegen, schlicht und einfach eine dreiste Lüge ist. Wenn das wiederum so sein sollte, dann stellt sich die Frage, was es nützen soll, die Sexisten dort mit Material zu konfrontieren, das sie ohnehin kennen dürften. Sei´s wie es sei: Schaden wird´s andererseits auch nicht.
Vielleicht könntest du (ich nehme an, du weißt sofort, wo du die findest - ich müsste jetzt erst suchen) die Studie von Prof.Dr.Dr.Bock hier verlinken, so daß man sich die ausdrucken kann und einem Schreiben an z.B. den FOCUS anhängt.

Gruß - Max

Hallo zusammen,

unten seht Ihr meinen Beitrag, den ich den in der Anrede entsprechenden
Institutionen geschickt habe.
Es ist schon schlimm genug, das Gewalt gegen Männer ignoriert wird, das
aber in Studien, die überwiegend von Männern finanziert wird, sogar
männliche Kinder ausgeschlossen werden, übertrifft meinen Verstand.
Ich habe entgegen meiner Absicht den überwiegenden Teil der Studie gelesen
und es wird mir im warsten Sinne des Wortes schlecht beim lesen.
Ich bitte Euch deshalb, schreibt ebenfalls an wen auch immer - der Focus
bietet sich wegen dem Bericht über diese Studie nahezu an - klagt nicht nur
über die fehlende Akzeptanz über Männergewalt, sondern besonders
eindringlich über ignorierte, fehlende Studien zu männlichen Kindern.

Müde ob der Ohnmacht - Christine
------------

Sehr geehrte Damen und Herren des Bundesgesundheitsministerium
info@bmg.bund.de
des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ohne Männer
poststelle@bmfsfj.bund.de
des Robert-Koch-Institutes gbe@rki.de
des Statistischen Bundesamt gbe-bund@destatis.de
und der Focus-Redaktion redaktion@focus.de

Betreff Studie: Gesundheitliche Folgen von Gewalt unter besonderer
Berücksichtigung von häuslicher Gewalt gegen Frauen

mit Befremden las ich die og. Studie. Befremden deshalb, weil das RKI
selber schreibt, das mittlerweile umfangreiches Datenmaterial über Gewalt
an Frauen zur Verfügung steht.
Geradezu als Hohn empfinde ich es dann, wenn ich in der Studie lesen muß:


[Zitat] "Die Forschungslage zu Männern als Opfer von Gewalt, insbesondere
im sozialen Nahraum, ist jedoch bislang noch kaum entwickelt. Der
Kenntnisstand über Ausmaß, Ursachen und Ausprägungen von Gewalt sowie über
Behandlungs- und Unterstützungsbedarf männlicher Gewaltopfer ist in
Deutschland entsprechend gering." [Zitat Ende]

Im Anschluß an den genannten Absatz steht dann auch noch:

[Zitat] "Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt des vorliegenden
Themenheftes auf Frauen und Kindern als Betroffenengruppen." [Zitat Ende]

Wäre die Situation umgekehrt, wäre ein Sturmwind durch den Blätterwald
sämtlicher Frauenverbände/-organisatoren, den Medien und durch die Politik
gegangen, um diesen Mißstand zu beseitigen, was schließlich rechtens wäre.

Als nicht rechtens sehe ich allerdings, das alleine auf Grund fehlender
Datenlage immerhin die Hälfte der Bevölkerung ignoriert bzw. mit ein paar
Sätzen abgehandelt wird. Als nicht akzeptabel empfinde ich die Darstellung
in der Studie über "Gesundheitliche Folgen von Gewalt an Frauen und
Mädchen".
Für mich heißt das, selbst bei Kindern wird schon angefangen, erlittene
Gewalt zu separieren. Ihre Schlussfolgerung lautet dann auch
dementsprechend:

Seite 13
[Zitat] Untersuchungen verweisen zudem auf geschlechtsspezifische
Auswirkungen, die für
Mädchen das Risiko erhöhen, im Erwachsenenalter selbst Opfer von
Partnergewalt zu werden [3, 49]. Jungen, die väterliche Gewalt gegenüber
der Mutter lange Zeit miterleben mussten, tragen ein erhöhtes Risiko,
frühere Gewalterfahrungen als spätere Täter in Familie, Partnerschaft und
anderen Lebensbereichen weiterzugeben [47, 50]; aber auch ein erhöhtes
Risiko von Viktimisierungen im späteren Lebensverlauf ist hier möglich.
[Zitat Ende]

Ich empfinde es geradezu als Hohn, das die vermutlichen Auswirkungen der
väterlichen Gewalt erwähnt werden, die Auswirkungen der mütterliche Gewalt
hingegen ignoriert wird.

Wie ich der Studie weiter entnehme, ist allen Beteiligten sehr wohl
bekannt, das erlittene elterliche Gewalt prägend für das ganze Leben ist,
was ich aus eigener, 19-jähriger erlittener Gewalt durch meine Mutter
bestätigen kann.

Das Resümee dieser Studie ist fatalerweise nicht, das die Gewaltprävention
im Kindesalter und bei beiden Geschlechtern zu beginnen habe, sondern die
Auflistung verschiedener Projekte, nicht nur durch die Bundesregierung und
der betroffenen Ministerien, sondern auch WHO und anderer int.
Institutionen, die entweder bereits gefördert und/oder beschlossen werden
sollen mit der Fokussierung auf erlittene Gewalt an Frauen und Mädchen.

Ein weiteres Fazit ihrer Studie ist folgender Satz:

Seite 40
[Zitat] Zu verstärken sind nach den Vorschlagen der Expertengruppe z. B.
die Täterprävention, um männliche Täterschaft zu verhindern, sowie die
Erhöhung der Sicherheit von Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum durch
strukturelle Maßnahmen [169; vgl. auch 21]. [Zitat Ende]

Das selbst als Fazit dieser Studie männliche K I N D E R aus strukturellen
Maßnahmen ausgeschlossen werden, ist eine Verhöhnung, die kaum noch zu
überbieten ist.

Lediglich die Zwangspflicht des Wehrdienstes der Männer kommt an diese
Verhöhnung noch heran. Da wird zum einen jungen Männer an lebenden Personen
gewaltsam demonstriert, wie man einen Gegner wehrunfähig macht und zum
anderen wird Jenen, die sich dem entziehen wollen, ein weiterer
Zwangsdienst, nämlich der Zivildienst verordnet. Wenn sich die
Zwangsverpflichteten dem entziehen wollen, wird unter einer weiteren
Androhung von Gewalt, namentlich dem Gefängnisaufenthalt, weitere Gewalt
angetan. Unter dieser Prämisse grenzt es nahezu schon an ein Wunder, das
nicht noch mehr Gewalt von Männern ausgeht.
Die gleichen Institutionen, u.a. das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, welches den Zwangszivildienst als
übergeordnete Behörde "beheimatet", klagt gleichzeitig die Gewalt an, die
sie selbst ausübt.

Als Mutter eines Sohnes klage ich nicht nur die genannten Behörden und
ihre Mitarbeiter an, die wissentlich und in voller Absicht die Gewalt, die
an männlichen K I N D E R N und Männern ignoriert wird, fördert.
Ich klage Sie auch in eigener Person an, weil das erlittene Unrecht mir
Schmerzen zufügt, was nach Definition (nicht nur) des
Robert-Koch-Institutes Gewalt an einer Frau darstellt.

Christine xx

PS: Nachfolgend der Link zur Studie des Robert-Koch-Institutes

http://www.rki.de/cln_100/nn_204544/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/gewalt,templateId=raw,p...


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