Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Überrascht ? Umfassende Identitäts-Enthüllung (2)

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 18.05.2006, 02:52 (vor 6552 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze (1)

Ich kann nicht verhehlen, Carlos, daß ich zu gegebener Zeit ziemlich sauer auf dich war. - Mein Beitrag im alten Forum (Nochmals: Pfui !), an den sich dein thread (@Bonaventura) anschließt, war übrigens, entgegen deiner Vermutung, nicht auf dich angespielt. Aber mit deiner Vermutung hast du klargestellt, daß du dir der Wirkung deiner zuweilen anstoßerregenden, weil extrem vulgären Ausdrucksweise bewußt bist. - Mittlerweile erkenne ich meinerseits, daß an dir auch viel im bejahenswerten Sinne Menschliches ist, sodaß ich dich jetzt aus gebührendem Abstand, und auch nicht ganz ohne Sympathie, zu betrachten vermag. - Anderseits spüre ich dennoch viel Affinität zu Ferdi, der weiter unten sagte, daß er sich durch den Umgangston im alten Forum bisweilen abgestoßen fühle. Und je älter ich werde, desto "feiner" empfinde ich diesbezüglich. Es liegt mir sehr daran, zu einem respektvollem Umgangston im Forum (welches es auch immer sei) beizutragen.

Es gibt da ein abschreckendes Beispiel ausgerechnet in einem Forum, das einer christlichen (!!) Zeitung angeschlossen ist. Mir wurde da - einmal, doch charakteristischerweise - geantwortet, als eine Art Gruß:

"In welcher Parallelwelt lebt dieser Kerl eigentlich ?"

Parallelwelt - das bezog sich darauf, daß ich nicht bereit war, den Islam total zu verdammen, vielmehr die Meinung äußerte, daß eine Bedrohung durch militante Islamisten in dem Maße forciert werde, als wir ihnen eben genau dieses Verhalten ständig unterstellen.

Nun zu dem positiven Grund dafür, daß ich künftig unter bürgerlichem Namen schreiben möchte.

Im Forum von "Die Gesellschafter" hatte ich an passendem Ort bereits von einem Erlebnis berichtet, das ich mit gar nicht wenigen Männern teile: die mißbräuchliche Verurteilung nach dem Gewaltschutzgesetz. Ich war, in Wahrnehmung meiner Umgangspflicht, durch meine Ex (25 jahre jüngere Afrikanerin, kräftig) unprovoziert und unbeantwortet zu Boden gerissen und verletzt worden: Zahn ausgebrochen, Mundschleimhaut gerissen. Ich erstattete auch sofort Anzeige. Das tat die Ex, nach Beratung bei der Opferberatungsstelle (mich wollte man dort nicht empfangen) sechs Stunden später auch. Nun wissen wir: das betreffende Gesetz kennt nur "Täter", und Beweislastumkehr. Zeugen waren keine zugegen. Also bin ich "Täter".

Die RA der Ex, eine Bonner Opferschutzbeauftragte, war es dann, welche den Antrag auf einstweilige Anordnung nach dem G'Gesetz erwirkte. Dabei stützte sie sich auf über 10 Seiten von Internetauszügen, welche meine rassistische, menschen-, vor allem frauenverachtende, teilweise auch faschistische Gesinnung "belegen". Damit hatte sie Erfolg. Sie hätte aber, wie ich nach Gesprächen mit anderen Opfern erfahren konnte, auch so Erfolg gehabt.

Nunmehr versucht sie, mir das Sorgerecht zu erziehen (sie, d.h. die RA und Opferschutzbeauftragte; die Ex weiß gar nicht, worum es geht) und hat wiederum 19 Seiten Internetauszüge beigelegt.

Ich habe sie darauf per gerichtlichen Schriftsatz aufgefordert, ihren weltanschaulichen Privatkrieg gegen mich nicht im Rahmen einer Umgangsregelung, sondern öffentlich im Internet auszutragen, am besten mit vollem Namen, so wie ich das nunmehr auch tue. Denn das Kind hat hierfür nicht als Geisel herzuhalten. Der angedrohte Sorgerechtsentzug wird mich auch nicht im Mindesten abhalten, meine Auffassungen weiterhin öffentlich zu vertreten.

Hierin wurde ich auch bestärkt durch die wohl eher hämisch-sarkastische Bemerkung eines Oberstaatsanwaltes, daß ich ihm gegenüber in einem Schriftsatz meine Verurteilung nicht erwähnt hätte. Er unterstellte mir, wie er in einem Telefonat durchblicken ließ, daß ich mich schämte.

Nun ist mir sonnenklar geworden: Ziel der Stigmatisierung nach dem Gewaltschutzgesetz ist es, in Männern Angst und Scham zu erzeugen, in dem Sinne: haltet den Mund auf ewig ! - Nein, antworte ich, da seid ihr in mir an den Falschen geraten.

Das war jetzt "Une si longue lettre" (Titel eines Buches der afrikanischen Feministin Mariama Bâ), Carlos...ich hoffe, du verzeihst mir diese Abschweifungen, und ihr, die anderen Leser, verzeiht es mir auch.

Im Übrigen gilt: Kopf hoch, nicht die Hände !

T.L.


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