Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Amoklauf 1963 Original-Artikel

Donna Amaretta, Friday, 13.03.2009, 02:51 (vor 5540 Tagen)

Amoklauf 1963 Original-Artikel

Der durch sämtliche Medien gezerrte Amoklauf und die vielfältigen Meinungen und Interpretationen dazu erinnerten mich an eine alte "BUNTE", die in meiner Zeitschriftenkiste liegt.

7 Seiten Bildbericht:
"Der Blutrausch des Amokläufers" ,so ist auf dem Titel zu lesen.
Ein Bericht von 1963...
Amokläufe sind also nichts sooo Neues ...
-man sollte meinen, das "Frau" Schwarzer damals alt genug war, um sich daran zu erinnern und auch an die möglichen Gründe.

Der Attentäter hatte keine Pornos geguckt, und auch nicht Counterstrike gespielt...

Er hatte Frau und Neugeborenes verloren und anscheinend keinen Seelsorger...

Hat er diesen Wahnsinn getan, weil er nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn im Leben mehr sah?
Hatte er sie sehr geliebt und seine Seele war mit ihr gestorben?
Gönnte er nun anderen Menschen ihr Glück und ihre Kinder nicht mehr
und steigerte sich in mißgünstigen Haß hinein, der, weil er mit seinem Unglück
nicht fertig wurde, ihn zu dieser irren Tat trieb?

Ich verzichte jetzt auf weitere Interpretationsversuche.
Lest einfach selbst.
Vielleicht fällt jemand was dazu ein.

LG Donna Amaretta
___________________
Die Schreckenstat des Amokläufers

Ein Wahnsinniger wütete in einer Kölner Schule:
Zwei Lehrerinnen tot,28 Kinder verletzt

Mit einem selbstgebastelten Flammenwerfer, einer Lanze und einer Eisenschleuder drang ein 42jähriger Mann in eine Volksschule in Köln-Volkhoven ein. Er lenkte einen fünf Meter langen Flammenstrahl durch die Fenster der aus Holz gebauten Pavillonschule in die vollbesetzten Klassenzimmer. Drei Lehrerinnen, die sich schützend vor ihre Kinder stellten, stach er mit einer Lanze nieder.380 Kinder flüchteten in wilder Panik aus den brennenden Baracken. Der Täter trank bei seiner Festnahme Gift und starb bald danach.

Um 9.20 Uhr war Walter Seifert mit seinem Fahrrad auf den Schulhof gefahren und hatte das eiserne Gittertor mit einem Holzkeil blockiert. Dann lenkte er wahllos den Strahl seines Flammenwerfers durch die Fenster der Klassenzimmer. Schließlich sah er auf dem Schulhof die Schüler der 66jährigen Lehrerin Langohr. Sie warf sich in den Feuerstrahl und erlitt schwere Verbrennungen.

Von Lanzenstichen durchbohrt wurden die beiden Frauen, die sich dem Wüterich entgegen warfen. Die 62jährige Gertrud Bollenrath verblutete auf dem Schulhof. Ursula Kuhr,24 Jahre alt, hatte versucht, die Flügeltür zu ihrem Klassenzimmer festzuhalten. Der Rasende riß die Tür aus den Angeln und stach die jungverheiratete Lehrerin mit seiner Lanze nieder. Die junge Frau war auf der Stelle tot. Jetzt hörte der Amokläufer die Sirenen der Feuerwehr und versuchte zu entkommen. Inzwischen aber hatten Schüler die Straßenpassanten auf ihn aufmerksam gemacht.

Kinder rissen sich brennende Kleider vom Leibe

Sekundenlang richtete der Unhold seine Flammenstöße auf die Kinder. Im Nu brannten ihre Kleider. Beherzte Jungen sprangen aus den Fenstern, Mädchen wälzten sich schreiend am Boden, um die Flammen zu ersticken. Besonders übel erging es den Kindern, die Hemden oder Blusen aus Kunstfasern trugen. Während viele andere Kinder sich die brennenden Kleider vom Leibe reissen konnten, klebten ihnen die verglühenden Chemiefasern auf der nackten Haut fest.

Eltern wollten ihn lynchen

Empörte Menschen versammelten sich vor der Schule in Köln-Kolkhoven, während die Krankenwagen die Verletzten abtransportierten. Viele Eltern waren von ihren Arbeitsstätten herbeigeeilt, um nach ihren Kindern zu sehen. Die meisten von ihnen wußten noch Stunden nach der Untat nicht, ob ihre Kinder im Krankenhaus lagen oder heil davongekommen waren. Die meisten Einwohner des kleinen Kölner Vorortes kannten den Unseligen als einen freundlichen, etwas wunderlichen Nachbarn, der unweit der Schule bei der Mutter lebte.

Der lächelnde Mörder

Als strahlender Bräutigam ließ sich Walter Seifert vor Jahren fotografieren. Monate später starb seine junge Frau im Wochenbett. Das eben zur Welt gebrachte Kind folgte ihr Tage später in den Tod. Seitdem war Walter Seifert mit sich und der Welt zerfallen.

Wettrennen mit dem Tod

Im nächstgelegenen Krankenhaus mußte der Chefarzt Kollegen aus anderen Spitälern zu Hilfe rufen, um die schwerverletzten Kinder zu retten. Eine Lehrerin und neun Kinder schwebten noch tagelang in Lebensgefahr. Sie hatten Verbrennungen dritten Grades erlitten.

Gartenspritze als Mordwaffe

Amokläufer Walter Seifert hatte sie mit einer leicht brennbaren Flüssigkeit gefüllt und die Spritzdüse mit einem raffinierten Zünder versehen. Die Lanze hatte er aus einem Besenstiel und einem Dreikanteisen gebastelt. Der Oberbürgermeister von Köln, Theo Burauen, traf alsbald am Tatort ein und besprach Hilfsmaßnahmen. Der wahnsinnige Walter Seifert war auf seiner Flucht von einem Polizisten in den Oberschenkel geschossen worden. Vor seiner Festnahme gelang es ihm noch, Gift zu nehmen. Die Ärzte pumpten ihm sofort den Magen aus. Doch elf Stunden nach der grausigen Tat war er tot.
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Nr.26 BUNTE ILLUSTRIERTE 24.Juni 1964 3 Z 2013 C. 70 Pfennig


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